REDLINE – VICE

Band: Redline
Album: Vice
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 21.09.2012
Die Briten REDLINE, die sich 2006 gründeten, sind hier zu Lande noch recht unbekannt. Auf der Insel allerdings sind die Jungs schon bekannt, denn der Song „King of the Mountain“ war der offizielle Titelsong des Isle Of Man TT Motorcycle Race von 2009. Der Song wurde auf den Radiostationen und den Fernsehsendern rauf und runter gespielt und die Band wurde schlagartig über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Bis dahin hatte man aber mit einigen Lineup Wechseln zu kämpfen, bevor man mit dem aktuellen Line Up bestehend aus Kez Taylor (Gesang), Ade Yeomans (Gitarre), Mark Biddiscombe (Schlagzeug), Steve Hill (Bass) und Steve Petty (Gitarre) Ruhe in die Band bringen konnte.
Bislang scheint man nur ein paar Demos veröffentlicht zu haben. Das mir nun vorliegende Album “Vice” scheint das erste komplette Album der Band zu sein.
Als Stilrichtung wird hier Nu Classic Rock angegeben. Keine Ahnung was das sein soll, naja wir werden es jetzt zusammen herausfinden, indem wir uns gleich dem ersten Track “Battle Cry” widmen.
Und hier halten sich die Engländer nicht lange mit Vorgeplänkel auf, sondern hauen uns direkt einen ganz starken Track um die Ohren. Die Nummer frisst sich mit ihrem klasse Chorus direkt in die Gehörgänge und bietet aber auch die notwendige Heavyness. Geiler Auftakt!
Bei „King of the Mountain“ geht es ähnlich druckvoll zu Werke. Der Track ist ein wahres Groovemonster und lässt uns schön mit dem Fuß mitwippen. Hier kommen Rock Fetischisten richtig auf ihre Kosten!
Nach diesem bärenstarken Einstieg fallen die nächsten Nummern „Black Sky“ und „No Limits“ leider ein wenig ab. Die Truppe schafft es hier nicht die Härte mit den großartigen Melodien vom Anfang zu paaren.
Das anschließende „Twistin‘ the Knife“ ist zwar nicht so kraftvoll wie die ersten Nummer geraten, überzeugt aber mit seinem Ohrwurm Chorus und damit schiebt sich der Track ganz klar in die vorderen Ränge der Lieblingsnummern.
Die Ballade „Cold Silence“ kann mich dann leider wieder so gar nicht packen, da habe ich schon wesentlich besseres gehört.
Im Abschlussdrittel machen die Jungs um Frontman Kez aber wieder das was sie am besten können, richtig rocken! „The Edge of Falling“ und „We came to Rock“ zeigen ganz klar die Stärken der Band und beschließen die Scheibe doch noch ganz versöhnlich.
Anspieltipps:
“Battle Cry”, “King of the Mountain”, „The Edge of Falling” und “We came to Rock” solltet ihr euch auf jeden Fall reinziehen um einen guten Überblick über “Vice” zu bekommen.
Fazit :
Also REDLINE machen es mir mit ihrem neuen Album “Vice” wirklich nicht leicht. Der Anfang und der Endteil können ohne Wenn und Aber überzeugen, aber im Mittelteil lassen die Engländer ganz klar Punkte liegen!
Die Songqualität schwankt hier doch recht stark, Schade eigentlich, denn die restlichen Songs zeigen dass es die Jungs durchaus drauf haben.
Mehr als eine 3 + kann ich daher nicht vergeben und so landen das neue Werk von REDLINE im Topf der guten, aber etwas grauen Veröffentlichungen.
Heavy Rock Fans sollten sich “Vice” trotzdem mal genauer anhören, denn eine 3 + ist auch nun mal eine 3 +!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Battle Cry
02. King of the Mountain
03. Black Sky
04. No Limits
05. Twistin‘ the Knife
06. Cold Silence
07. High Price to Pay
08. The Edge of Falling
09. Some Kinda‘ Mean
10. We came to Rock
Julian

STERBHAUS – Angels For Breakfast…And God For Lunch

Band: Sterbhaus
Album: Angels For Breakfast… And God For Lunch
Spielzeit: 48:41 min
Plattenfirma: Killhead
Veröffentlichung: 24.08.2012
STERBHAUS… Das sind Marcus Hammarström (Gesang und Bass), Jimmy Ahovalli (Gitarre), Simon Olovsson (Gitarre) und Erik Röjås (Schlagzeug). Die schwedische Band mit dem neuen Sänger tourte zuletzt für fünf Wochen durch Chile. 2013 wird die Tour weitergehen.
Das Cover, welches von Gyula Havancák entworfen wurde, sieht aus wie das Chaos persönlich: Ein Trümmerfeld aus Einzelteilen ist aufgezeichnet.
Musikalisch sind STERBHAUS kein Chaos, im Gegenteil. Absolut geordneter Thrash Metal. Die Songtitel sehen in meinen Augen ein wenig aus, als wären sie von Teenagern, die noch in ihrer Rebellenphase stecken geschrieben worden. Ebenso der Albentitel „Angels For Breakfast… And God For Lunch”.
Insecticide“ ist ein Gedröhne aus den durch den Song hastenden Instrumenten. Dazu die Dröhne-Stimme des Sängers Hammarström. Gut, man könnte den Song mitgröhlen. Danach „Ripping The Pope“, der dem ersten nicht unähnlich klingt. Ein wenig mystischer von der Stimme her. Zumindest bemüht man sich drum, habe ich den Eindruck. „The Great Dreamasher Of Conform“ könnte durchaus die Fortsetzung seines Vorgänger-Songs „Absolutely Do Not Die“ sein. Ich habe wirklich Mühe, die beiden voneinander zu untescheiden. „Tell Them I Hate Them“ dagegen finde ich schon wieder so platt, dass der Titel mich zum grinsen bringt. Mit dem Sound kann ich mich nicht wirklich anfreunden, was soll ich sagen?! Die Instrumente dröhnen, die Stimme dröhnt… „Retardival“ erinnert mich ein kleines bisschen an „One“, der Metallica-Legende, aber nur, weil es im Gegensatz zu dem Rest viel rhythmischer ist, glaube ich, denn sonst ist kaum Gemeinsamkeit… „Frogboiler“ und „Deathwizz“, zum Sound: Siehe oben. „Projekt S. A. T. A. N.“ unterscheidet sich, weil Growls eingesetzt werden.
Mein Geschmack ist es nicht. Möglich, dass eingefleischte Thrash-Fans Gefallen an dem Album finden. Für mich ist es ein Gematsche aus Gedröhn, ziemlich einseitig und, wie ich oben ansprach pubertär.
Anspieltipps: So richtig kann ich leider keine geben…
Fazit : Empfehlen kann ich die Scheibe nicht. Vielleicht gefällt sie einigen, die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
WERTUNG:
 
Trackliste:
  1. Insecticide 3:29
  2. Ripping The Pope 3:38
  3. Absolutely Do Not Die 3:31
  4. The Great Dreamsmasher Of Conform 3:58
  5. Tell Them I Hate Them 3:13
  6. Retardival 3:57
  7. Captain Bible In The Dome Of The 4:50
  8. Faceplant Armageddon 2:32
  9. Frogboiler 2:43
  10. Deathwizz 4:08
  11. Project S. A.T.A.N 2:32
  12. Ministry 7:27

Sandra

STERBHAUS – Angels For Breakfast…And God For Lunch

Band: Sterbhaus
Album: Angels For Breakfast… And God For Lunch
Spielzeit: 48:41 min
Plattenfirma: Killhead
Veröffentlichung: 24.08.2012
STERBHAUS… Das sind Marcus Hammarström (Gesang und Bass), Jimmy Ahovalli (Gitarre), Simon Olovsson (Gitarre) und Erik Röjås (Schlagzeug). Die schwedische Band mit dem neuen Sänger tourte zuletzt für fünf Wochen durch Chile. 2013 wird die Tour weitergehen.
Das Cover, welches von Gyula Havancák entworfen wurde, sieht aus wie das Chaos persönlich: Ein Trümmerfeld aus Einzelteilen ist aufgezeichnet.
Musikalisch sind STERBHAUS kein Chaos, im Gegenteil. Absolut geordneter Thrash Metal. Die Songtitel sehen in meinen Augen ein wenig aus, als wären sie von Teenagern, die noch in ihrer Rebellenphase stecken geschrieben worden. Ebenso der Albentitel „Angels For Breakfast… And God For Lunch”.
Insecticide“ ist ein Gedröhne aus den durch den Song hastenden Instrumenten. Dazu die Dröhne-Stimme des Sängers Hammarström. Gut, man könnte den Song mitgröhlen. Danach „Ripping The Pope“, der dem ersten nicht unähnlich klingt. Ein wenig mystischer von der Stimme her. Zumindest bemüht man sich drum, habe ich den Eindruck. „The Great Dreamasher Of Conform“ könnte durchaus die Fortsetzung seines Vorgänger-Songs „Absolutely Do Not Die“ sein. Ich habe wirklich Mühe, die beiden voneinander zu untescheiden. „Tell Them I Hate Them“ dagegen finde ich schon wieder so platt, dass der Titel mich zum grinsen bringt. Mit dem Sound kann ich mich nicht wirklich anfreunden, was soll ich sagen?! Die Instrumente dröhnen, die Stimme dröhnt… „Retardival“ erinnert mich ein kleines bisschen an „One“, der Metallica-Legende, aber nur, weil es im Gegensatz zu dem Rest viel rhythmischer ist, glaube ich, denn sonst ist kaum Gemeinsamkeit… „Frogboiler“ und „Deathwizz“, zum Sound: Siehe oben. „Projekt S. A. T. A. N.“ unterscheidet sich, weil Growls eingesetzt werden.
Mein Geschmack ist es nicht. Möglich, dass eingefleischte Thrash-Fans Gefallen an dem Album finden. Für mich ist es ein Gematsche aus Gedröhn, ziemlich einseitig und, wie ich oben ansprach pubertär.
Anspieltipps: So richtig kann ich leider keine geben…
Fazit : Empfehlen kann ich die Scheibe nicht. Vielleicht gefällt sie einigen, die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.
WERTUNG:
 
Trackliste:
  1. Insecticide 3:29
  2. Ripping The Pope 3:38
  3. Absolutely Do Not Die 3:31
  4. The Great Dreamsmasher Of Conform 3:58
  5. Tell Them I Hate Them 3:13
  6. Retardival 3:57
  7. Captain Bible In The Dome Of The 4:50
  8. Faceplant Armageddon 2:32
  9. Frogboiler 2:43
  10. Deathwizz 4:08
  11. Project S. A.T.A.N 2:32
  12. Ministry 7:27

Sandra

ROQ ROYALE – Roq Royale (Re-Release)

Band: Roq Royle
Album: Roq Royale
Spielzeit: 48:89 min
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 23.07.2012
Homepage: –

ROQ ROYALE wurden zwar bereits in den 80er Jahren gegründet und haben auch ihr Debüt-Album bereits veröffentlicht. Allerdings wurde ihnen von der damaligen Plattenfirma Stillschweigen auferlegt und die Scheibe unter Verschluss gehalten. Nun ist sie da, die Neuaufnahme. Das Original-Album haben leider nur sehr wenig Menschen hören dürfen. Die Mitglieder der Band sind Billy Cannon (Gitarre), John Merritt (Schlagzeug), John Paul Tantet (Bass), Nathan Schaffer (Gitarre und Gesang) und Michael Prince (Keyboard).
Ein in Schwarz und Grautönen gehaltenes Cover mit einer Gitarre im Vordergrund. Sie liegt in einem vermüllten Hinterhof und das einzig farbige ist die gelbgoldene Krone, die auf dem Gitarrenhals sitzt.

Eine gute Stimme hat Nathan Schaffer und auch der Sound seiner Bandmitglieder stimmt mit ihm überein.

Der erste Song, „Never Felt Like This“ – ein gutes Stück, bei dem ich das Gefühl habe, es ist etwas zu kurz geraten. „Nothing Lasts Forever“ ist ein Stück, das sehr melodisch gehalten ist. Keyboardklänge leiten „Walkaway“ ein. Klingt so ein wenig nach Depeche Mode. Gut, es kommen dann die Gitarren und der Bass gut rüber, das macht den etwas lahmen Beginn wieder wett. Ein Kracher ist „Sixtie’s Kid. Eine wunderschöne wehmütige Ballade. „Too Young To Die“ fängt mit ein wenig Gequassel an und dann Keyboard im Kirchenorgel-Stil. Anschließend Gitarre, Bass, Schlagzeug… Und Gesang natürlich. Der Gesang ist etwas jaulig-wehmütig. Auch „Alone In Hollywood“ ist so ein gewollt rührseliges Stück… Bei „Boulevard Lights“ ein Song, der von vornherein mit ordentlich „Bumms“ beginnt. Das geht besser ab. „If I Were King“ ist vom Sound her gut. Stimmlich wieder etwas sehr melodisch…

Mit Roq Royale würde ich spontan etwas frecheres, „dreckigeres“ verbinden als das Album, dass dabei herauskam. Ist ganz nett, aber Nathan Schaffer klingt für mich ein wenig sehr wehmütig. Irgendwie so leicht wie 80er-Jahre-Popmusik. Nicht so recht mein Fall, aber musikalisch nicht schlecht.

Anspieltipps: „Too Young To Die“, „Boulevard Lights“, „If I Were King“,

Fazit :  Wer es etwas ruhiger und weniger rockig mag, ist gut bedient mit der Scheibe. Keine schlechte Leistung!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Never Felt Like This 2:31
2.Nothing Lasts Forever 4:40
3.Walkaway 4:50
4.Sixtie’s Kids 3:50
5.Too Young Too Die 5:50
6.Alone In Hollywood 4.13
7.Boulevard Lights 3:18
8.The Children Will Dance 3:22
9.Find It Out The Hard Way 3:58
10.Tempted 4:08
11. If I Were King 4:46
12. Someone Is Waiting 6:03

Sandra

MAGNUM – On The 13th Day

Band: Magnum
Album: On The 13th Day
Spielzeit: 49:92 min
Plattenfirma: Steamhammer
Veröffentlichung: 21.09.2012
Homepage: www.magnumonline.co.uk

Für alle, die es nicht wissen – MAGNUM gibt es bereits seit den 70er Jahren. Zwar wurde in den 90ern eine Abschiedstournee gemacht, aber MAGNUM sind Anfang 2000 wieder auferstanden. Das Line-up der britischen Melodic-Dinos besteht ausTony Clarkin (Gitarre), Bob Catley (Gesang), Mark Stanway (Keyboard), Al Barrow (Bass) und Harry James (Schlagzeug). Im September wird nun also ihr nächstes Album – „On The 13th Day“ – erhältlich sein, dass in vier verschiedenen Formaten erhältlich sein wird.

Das Cover ist ein buntes Teilchen, auf dem ein Teufel abgebildet ist, der eine weiße Fahne mit dem Albentitel hoch hält und um den anscheinend Chili-Schoten herumfliegen.

Der Gesamteindruck ist, dass MAGNUM so klingen, wie sie immer geklungen haben. Soft-rockig. Melodisch. Nett. Klassischer Melodic-Rock.

Eröffnet wird das Album mit „All The Dreamers“, das ist schon ein recht guter Song. Beginnt sehr ruhig, dann powert er aber. „Blood Red Laughter“ schließt sich rockig an, wird dann ruhiger. Klare Melodien. Klingt ein wenig, als säße man in einer Wasserblase. Im Klassik-Musik-Stil beginnt dann „Didn’t Like You Anyway“. Ist aber definitiv kein Lied, dass vergeigt wurde. Bleibt ruhig und besonnen. Der Titelsong „On The 13th Day” ist an 4. Stelle gesetzt. Beginnt mit Keyboard-Musik. Insgesamt ein sehr melodiöses Musikstück. Bei „Dance Of The Black Tattoo“ wird das Schlagzeug stark hervorgehoben. Der Song rockt, der Song geht ab! „Shadow Town“ – Schattenstadt… Klingt geheimnisvoll. Ist es auch. „Putting Things In Place“ ist eine waschechte Ballade. „Broken Promise“ – oha, das hört sich nach einer Enttäuschung an! Ihr Versprechen gegenüber ihren Fans, gute Musik zu machen, haben MAGNUM selbst aber gehalten! Das Stück geht auch wieder ziemlich rockig ab! Das letzte Stück „From Within“ ist ein Stück mit Background-Chor. Vielleicht als Hymne gedacht, vielleicht auch nicht. Ein gutes Stück Musik auf jeden Fall.

MAGNUM sind ein Stück Rock-Geschichte. Nutzen sich auch mit den Jahren nicht ab. Hey, die Band gibt es seit über 40 Jahren – länger als so manche Ehe! Da kann man nur den Hut vor ziehen. Man wird auf eine Zeitreise geschickt. Für ihre Fans mögen MAGNUM ein wenig mit Wein – oder Käse – zu vergleichen sein: Je älter, desto besser. Wie im Kulinarischen ist das sicherlich auch eine Geschmacksfrage.

Anspieltipps: „Blood Red Laughter“, “Didn’t Like You Anyway”, “Dance Of The Black Tattoo”, “Broken Promise”

Fazit :  Für Freunde der ruhigeren Gangart geeignet, für die richtigen Fans natürlich ein Muss und für Hard Rock-Beginner zu empfehlen. Für mich ein wenig zu ruhig mit zuviel Keyboard.

WERTUNG:

Trackliste:

1. All The Dreamers 7:09
2. Blood Red Laughter 4:40
3. Didn’t Like You Anyway 4:33
4. On The 13th Day 5:35
5. So Let It Rain 4:50
6. Dance Of The Black Tattoo 5:16
7. Shadow Town 5:57
8. Putting Things In Place 4:41
9. Broken Promises 4:55
10.See How They Fall 4:56

Sandra

ZEBRA ZEN – Awaystation

Band: Zen Zebra
Album: Awaystation
Spielzeit: 44:29 min
Plattenfirma: Pirate Smile
Veröffentlichung: 24.08.2012
Homepage: www.zenzebra.de

Zen Zebra ist eine Band, die sich aus vielen Musikstilen zusammensetzt. Sie sind quasi in keiner Welt, keiner Szene richtig zu Hause – oder in allen Szenen. Ihre Songs sind Geschichten, die ihr eigenes Leben schrieb – Geschichten von Gefühlen und Erlebnissen. Die Band, die momentan (September und Oktober) durch Deutschland tourt, hat die folgenden Mitspieler: Marv Endt (Gesang), Eric Badstübner (Gitarre), Stefan Heinrich (Gitarre), Lars Wollmann (Bass) und Johnny Cotta (Schlagzeug).

Interessantes Cover – ein geflügelter Mensch, türkiser Hintergrund, Landschaft ebenfalls.

Eine starke, melodische Stimme hat Marv Endt. Seine Musik-Kollegen verstehen auch etwas von ihren Fachgebieten.

Als Eröffnungs-Song ist „Butterfly Skin“ sicherlich ganz nett, aber nicht wirklich mitreißend. Hört sich nett an, etwas lahm. Dagegen rockt „The Hypnagogic State“ am Anfang. Allerdings geht es dann etwas langsamer weiter. Sehr nett und harmonisch, sowohl Schlagzeug als auch die Gitarren. „Lake Lauer“ ist auch ein hoffnungsvoller Beginn und man denkt „Jetzt geht was ab“. Dann kommt eine Wandlung in Harmonie und Bedächtigkeit… Zwischendurch gehen die Gitarren und Drums immer ganz gut ab, der Gesang führt zur absoluten Tiefen-Entspannung. „Read Me To Sleep“ – sing me to sleep könnte auch passen… “This Song Could Bear All Your Names” ist mehr oder weniger unplugged zu Beginn. So ein Akkustik-Ding. Das hört sich gut an. Wenn es denn einer der wenigen Songs auf dem Album wäre, das träge ist. Ist er nicht. Danach geht es dann ein wenig schneller weiter mit den Instrumenten. „For The Heart Is An Organ Of Fire“ – man denkt, jetzt fassen sie Fuss und rocken. Aber auch hier wieder die absolute Entspannung. Vom musikalischen kann man sich nicht beschweren, die Gitarren, der Bass und das Schlagzeug machen einiges aus. Höre ich zu Beginn von „Pollyanna Please“ Keyboard? Ich bin nicht sicher. Kann auch eine sehr langsame Gitarre sein. Beim letzten Song, „Oceans“ bin ich dann so entspannt, dass ich beinahe müde gesungen bin.

Rock-Musik zum Meditieren, auch mal was anderes. Die Instrumente sind nicht schlecht, stimmlich wird man eingelullt in einen Kokon der Trägheit.

Anspieltipps: ´“Butterfly Skin“, „Lake Lauer“

Fazit :  Vielleicht für eine Meditationsstunde oder um nebenbei Yoga, Qui gong oder so zu praktizieren. 

WERTUNG:

Trackliste:

1.Butterfly Skin 4:08
2.The Hypnagogic State 4:13
3.Footprints On Sinking Ships 5:02
4.Lake Lauer 4:04
5.Rubicube 4:20
6.Read Me To Sleep 3:16
7.This Song Could Bear All Your Names 3:20
8.Will 4:33
9.For The Heart Is An Organ Of Fire 3:54
10.Pollyanna Please 4:24
11. Oceans 4:35

Sandra

DIRTY DIAMONDS – Leaving Town EP

Band: Dirty Diamonds
Album: Leaving Town EP
Plattenfirma: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 21.09.2012
Homepage: www.dirtydiamonds.ie

Fünf dreckige (Roh-) Diamanten aus Limerick in Irland sind auf dem Sprung in das große Haifischbecken, das sich Rock´n Roll Business nennt. Mit „Leaving Town“ wagt man einen ersten Anlauf und packt vier Songs auf die Scheibe, die so roh und ungeschliffen sind, wie die Talente von Phil Toft (v.), Jimmy Q (g.), Alan Ranahan (g.), Shane Moloney (b.) und Jonathan Ryan (d.) selbst. Dass die Jungs dabei auf der vielfach zitierten Retro-Schiene daherkommen, lässt schon das Logo erahnen, das mit viel Neon und einer Lady in aufreizender Pose verfeinert wurde. Und tatsächlich atmet der Sound der Iren den Spirit der 1980ger, ist aber angereichert durch einige 70´s Roots, und laut Info ist man auch dem Rock der 90ger nicht abgeneigt. Eine wilde Mischung also, wobei ich die 90ger eher nicht raushöre.

„Let´s Get Loud“ nennt sich der erste Song, und der geht ziemlich ab. Der Sound ist gut und das Feeling passt. Der Refrain hat Ohrwurm Charakter, also ist alles gut, oder? Eigentlich schon, denn auch „Goin´Down“ knallt ordentlich und hat bis auf ein paar Ungereimtheiten im Songwriting Potential. Die ein oder andere kurze Passage zündet einfach noch nicht so. Das wird aber speziell bei den letzten beiden Songs klar. Denn diese können nicht an die ersten beiden anknüpfen – leider.

Aber die Voraussetzungen sind gegeben, denn die instrumentale Umsetzung ist gut und die Stimme von Phil Toft hebt sich positiv von vielen anderen Sängern ab, denn sie hat ihren ganz eigenen Vibe. Für 2013 ist das Debüt „Let´s Get Loud“ geplant. Da heißt es sie Ohren gespitzt, denn wenn die Jungs noch etwas an sich arbeiten und die ein oder andere Idee in den Songs überarbeiten könnte das klappen.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Let´s Get Loud
2.Goin´ Down
3.Last Chance For Love
4.Leaving Town

Stefan

DAYLIGHT ROBBERY – Cross Your Heart

Band: Daylight Robbery
Album: Cross Your Heart
Plattenfirma: Solar Flare Records
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.daylight-robbery.co.uk

Ich bin so überrascht, was uns in der letzten Zeit von der britischen Insel erreicht. Tolle Bands wie JETTBLACK oder THE BURNING CROWS (um nur ein paar zu nennen)  halten die Rock´n Roll Fahne hoch und schon wieder haben wir eine Combo aus Birmingham, die mit „Cross Your Heart“ ihr Debüt abliefert. DAYLIGHT ROBBERY bestehen erst seit 2010 und konnten trotzdem schon viele gute Reaktionen seitens der Presse einheimsen. Die Briten machen ganz klassischen AOR, der aber über die Grenzen hinaus geht und mit jeder Menge Power daherkommt. Im Einzelnen besteht die Band aus Tony Nicholl (v.), Mark Carelton (g.), Colin Murdoch (b.), Ben Dixon (d.) und Duncan Cook (k.). Auf „Cross Your Heart“ sind 10 Stücke zu finden, die ihre Wurzeln tief in den 1980gern haben, aber genügend Klasse haben, um im Hier und Jetzt zu überleben.

Der Titeltrack macht den Anfang und entführt in eine Welt, die ähnlich intensiv ist wie die ersten Entdeckungsreisen in diese Musikrichtung vor 30 Jahren. AOR trifft auf jede Menge Pomp und die Stimme von Tony Nicholl, die besser nicht passen könnte. Ich könnte jetzt jeden einzelnen Song besprechen, das wäre aber ziemlich überflüssig, denn wenn Ihr Euch „While You Were Sleeping“, „Shame On You“ oder eben den Opener anhört, und ich Euch die Gewissheit gebe, dass es im weiteren Verlauf jede Menge weitere Hochkaräter gibt, sollte das Grund genug sein, „Cross Your Heart“ auf dem Einkaufszettel zu notieren. Auch das Cover ist herrlich passend und rundet dieses Package ab.

DAYLIGHT ROBBERY vermengen das Beste von MAGNUM, JOURNEY oder TYKETTO mit neueren Acts wie PRIDE OF LIONS und bringen zudem noch genügend Eigenständigkeit mit, um „Cross Your Heart“ nicht nach dem x-ten Aufguss einer anderen Band klingen zu lassen. Die Platte macht von Anfang an enormen Spaß und versprüht eine Spielfreude, wie ich sie in der letzten Zeit trotz zahlreicher guter Veröffentlichungen selten gehört habe. Warum die Band bisher noch keinen Deal in der Tasche hat und ihre Platte in Eigenregie vertreibt, ist mir sowieso unbegreiflich. Leute, es laufen so vielversprechende Bands wie DAYLIGHT ROBBERY frei herum und die Fans bekommen immer mehr blutleere Projekte oder 08/15 Kost vorgesetzt. Die Welt ist ungerecht.

Aber auch ganz ohne vertragliche Verpflichtung ist „Cross Your Heart“ von DAYLIGHT ROBBERY mein AOR Highlight für 2012, obwohl es schon Ende letzten Jahres veröffentlicht wurde. KAUFEN!!!!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Cross Your Heart
2.Shame On You
3.The Perfect Storm
4.While You Were Sleeping
5.Crossing The Great Divide
6.Reunite
7.Real Love Is The Answer
8.She´s Got Me Understood
9.1000 Points Of Light
10.Line Of Fire

Stefan

DOKKEN – Broken Bones

Band: Dokken
Album: Broken Bones
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 21.09.2012
Homepage: www.dokkencentral.com

Eines ist im Falle von DOKKEN glasklar: die 80ger sind vorbei und die Band um Chef Don Dokken verschreibt sich einem modernen und organischen Sound – aber das ist eigentlich nichts Neues. Schon der Vorgänger „Lightning Strikes Again“ war in der Gegenwart angesiedelt und wenn man sich die Geschichte der Amis ansieht, waren sie nie damit beschäftigt, der Vergangenheit nachzueifern. Trotzdem kann man auf „Broken Bones“ eine kleine Rückbesinnung auf alte Zeiten bemerken, auch wenn sich das nicht im Sound wiederspiegelt, denn der ist up to date. Die Melancholie in den Songs ist ziemlich spürbar und obwohl sie teilweise ziemlich nach vorne rocken, sind die Gesangslinien typisch für DOKKEN.

Das aktuelle Line-Up besteht wie schon zum Comeback 2008 aus Don Dokken (v.), Mick Brown (d.) und Jon Levin (g.). Bassist Barry Sparks wurde durch Sean McNabb ersetzt.

Mit „Empire“ explodiert die Band förmlich. Frisch und frei von der Leber weg rocken die Jungs alles in Grund und Boden. Der Titeltrack schraubt das Tempo aber gleich wieder zurück und strahlt diese DOKKEN-typische Lässigkeit aus. „Best Of Me“ hat dieses massive Riff, ist aber doch im Midtempo-Bereich angesiedelt.
Das etwas vertrackte „Waterfall“ braucht allerdings einige Durchgänge, bis es zündet, das ist auch Songs wie „Victim Of The Crime“ oder““ der Fall, leichte Kost servieren DOKKEN auf „Broken Bones“ jedenfalls nicht. Mit der Zeit wird es aber auch etwas eintönig, denn die Abwechslung lässt zu wünschen übrig. Fast sämtliche Stücke sind im selben Tempo angesiedelt und die Songstrukturen ähneln sich zunehmends. Einzeln machen die Songs weitestgehend Spaß, aber mit dem Verlauf der Platte kann das eben etwas stören. Der einzige Ausreißer sozusagen ist und bleibt der tolle Opener, der den Hörer wirklich wachrüttelt. Und da haben wir noch den letzten Song der Scheibe. „Tonight“ zieht das Tempo noch einmal etwas an, dazwischen ist es etwas langatmig.

So ganz überzeugt hat mich dieses elfte Studioalbum der Amis nicht, von schlecht kann man aber auch nicht sprechen, denn DOKKEN verstehen es auch heute noch, ihre ganz eigenen Songs zu schreiben – wenn nur nicht das Thema mit der Abwechslung wäre.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Empire
2.Broken Bones
3.Best Of Me
4.Blind
5.Waterfall
6.Victim Of The Crime
7.Burning Tears
8.Today
9.For The Last Time
10.Fade Away
11.Tonight

Stefan

CRAAFT – Craaft (Re-Release)

Band: Craaft
Album: Craaft (Re-Release)
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 28.09.2012
Homepage: www.yesterrock.com

„Second Honeymoon“ erlebte unlängst seinen lange überfälligen Re-Release, denn das zweite Werk der deutschen Hardrocker CRAAFT gehört einfach zum guten Ton einer Sammlung, wenn man auf die 80ger steht. Warum das Label zuerst den Zweitling ins Rennen geschickt hatte und jetzt, genau ein halbes Jahr später, das Debüt aus dem Hut zaubert, muss man zwar nicht verstehen. Wichtig ist ja, dass es überhaupt geschieht, denn wie das ursprünglich 1988 erschienene „Second Honeymoon“ gehört das 1986er Debüt „Craaft“ zu den ewigen Highlights der damaligen Szene und hat auch heute nichts von seiner Klasse verloren.

Der Erstling von Klaus Luley (Ex-TOKYO), Franz Keil und Reinhard Besser war auch lange Zeit mit das Teuerste und Gesuchteste, was ein Sammler in seinem Regal haben konnte. Zumindest war das so, als ich auf der Suche nach diesem Teil auf CD war. „Craaft“ wurde bereits 2003 von einer anderen Firma als Doppel-CD wiederveröffentlicht, wobei sich auf CD 1 das normale Album befand und eine zweite Silberscheibe randvoll mit 16 Demos bepackt wurde. Der erneute Re-Release via Yesterrock enthält neben den 10 Originalstücken noch 8 Bonus Demos. Wie immer im Hause Yesterrock gibt es ein amtliches Remastering obendrauf.

Die Umstände, unter denen dieses Hammerteil entstanden ist, waren echt ziemlich abenteuerlich – vielleicht was das für die damalige Zeit aber auch ganz normal. Die Demos entstanden auf einer 8-Track Maschine und die Drums wurden mit einem Computer eingespielt. Nur, dass das damals noch aufwendiger war als heute. Naja, eine Kassette aufzunehmen war ja auch mehr Arbeit, als ein paar Songs auf den mp3 Player zu ziehen. Die Demos entstanden in Reinhard Besser´s Studio in Frankfurt und erst ein Jahr später flog die Band nach Bearsville in der Nähe von New York, um die Platte in Bob Dylan´s Studio aufzunehmen. Für die Drums war Sandy Gennaro (CINDY LAUPER) zuständig.

„I Wanna Look In Your Eyes“ nennt sich das erste Stück auf „Craaft“, das zwar ziemlich einfach gestrickt ist, aber nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass wir es hier mit einem Klassiker zu tun haben. Klaus Luley´s Stimme kennt man einfach aus Hunderten heraus und die typischen 80ger Gitarren mitsamt den großflächig angelegten Keyboards sprechen Bände. „Breakin´ Walls Ain´t Easy“ ist ein Megahammer, alleine dieser Song hätte den großen Durchbruch bringen müssen. Wem das nicht genügt, der sollte sich einmal „Hold Me“, „You´re The Best Thing In My Life“ oder „Cool Town Lovers“ anhören, wer nicht spätestens dann den Geldbeutel zückt, dem kann ich auch nicht mehr helfen. Dazu kommen noch 8 Bonus Songs: „High, High, High“, „Takin´My Time“ und „I´m A Mover“ haben es damals nicht auf die reguläre Veröffentlichung geschafft und „Don´t Wanna Wait“, „Babe, You´re The No.1“, „You´re The Best Thing In My Life“, „Cool Town Lovers“ und „Hold Me“ sind als frühe Demoversion enthalten.

Ich habe es schon bei meiner Rezension zu „Second Honeymoon“ gesagt, eigentlich hätten CRAAFT ganz nach oben schwimmen müssen, wenn nicht mit diesem wirklich herausragenden Debüt, dann aber spätestens mit dem Nachfolger, der zwei Jahre später in die Läden kam. Ach ja, es fehlt ja noch die Geschichte mit dem damaligen Taschengeld (wie in der „Second Honeymoon“ Rezi versprochen): mit 3 Mark wöchentlich kommste halt nicht soweit – und eine Schallplatte hat mindestens 20 Steine gekostet, da musste eben jeder Plattenkauf wirklich sehr gut abgewägt werden. Und da ich erst zum zweiten Rendezvous in die Welt von CRAAFT eingestiegen bin, ließ die Anschaffung dieses Juwels einige Zeit auf sich warten. Aber diese Investition habe ich bis heute nicht bereut. So, und jetzt drehe ich noch ne Extrarunde mit remastered Sound!

WERTUNG:

 Trackliste:

1.I Wanna Look In Your Eyes
2.Breakin´ Walls Ain´t Easy
3.Hold Me
4.You´re The Best Thing In My Life
5.Guess You Are The #1
6.Stranger
7.Don´t Wanna Wait No More
8.Now That You´re Gone
9.Wasted Years
10.Cool Town Lovers
11.High, High, High
12.Takin´My Time
13.Don´t Wanna Wait
14.Babe, You´re The No.1
15.You´re The Best Thing In My Life
16.I´m A Mover
17.Cool Town Lovers
18.Hold Me

Stefan