NEAL MORSE – Live Momentum

Band: Neal Morse
Album: Live Momentum
Spielzeit: 162:46 min
Plattenfirma: Inside Out
Veröffentlichung: 15.02.2013
Homepage: www.nealmorse.com

Ehrlich gesagt – der Name NEAL MORSE sagte mir bis dato gar nichts. Ich bekam die Scheibe, um die Review zu machen und hatte keine Ahnung, wer das ist. Vom Bild her war ich dann auf alles vorbereitet, da Mr. MORSE aussieht, wie ein verhinderter Schlagerstar, ein zweiter Engelbert oder so. Erste Wahl des Progressive Rock-Sängers wäre es gewesen, Erfolge in der Pop-Szene zu feiern. Als diese ausblieben, versuchte er sich an seinem jetzigen Stil. Seine Musiker wurden, außer zweier Freunde, die mit ihm spielen, auf YouTube gecastet. Die Band setzt sich nun zusammen aus Neal Morse (Keyboard, Gitarre und Gesang), Mike Portnoy (Schlagzeug), Randy George (Bass), Adson Sodre (Gitarre und Gesang), Bill Hubauer (Keyboard, Saxophon, Violine und Gesang und Eric Gillette (Keyboard, Gitarre, Percussion und Gesang). Zu der Person NEAL MORSE gibt es noch einiges zu sagen und ein Engelbert ist das Multi-Talen natürlich auch nicht. Als Sänger, Komponist und Textschreibender wirkte Mr. MORSE nämlich bereits bei einigen bekannten Progressive Bands mit. Ferner für unsere liebste Art der Musik, aber trotzdem erwähnenswert ist, dass NEAL MORSE auch bereits Musicals schrieb und als Countrymusiker Alben einspielte sowie er eine Weile als Straßenmusiker jobbte, nachdem er die professionelle Musikszene in Los Angeles über hatte.

Auf dem Cover ist der alternde Herr zu sehen, wie er verzückt seine Gitarre hält und nach oben schaut. Das Ganze ist in einem Autoreifen beheimatet.

Nach einem musikalischen Einstieg, bei dem meiner Meinung nach einige Töne wirklich besser in die Pop-Musik passen, grüßt MORSE sein Publikum, das auf dem Live-Album zu hören ist, mit „Hello New York“. Höflicher Mensch. Der erste Song ist ein ganz nettes Stück namens „Momentum“. Ein nettes Zwischenspiel von einem der Gitarristen. Das zweite Stück ist „Weathering Sky“ und scheint auch in Ordnung zu sein. Sehr rockig ist es allerdings nicht, sondern geht auch eher in den Pop-Bereich. Besonders manche Klänge vom Keyboard sind dort eher zu Hause. „Author Of Confusion“ ist ein zehnminütiges Stück mit einem langen instrumentalen Einstieg. Es folgt ein mehrstimmiger Gesang im Kanon-Stil. Danach ist dann abwechselnd schnellerer Takt und wieder langsamer. Der letzte Song auf der ersten CD ist „Testimony Suite“, dauert über 20 Minuten und ist ein sehr ruhiges und langsames Sück im Singsang-Stil. Zumindest geht es fast die Hälfte des Liedes so. Danach werden der Gesang und die Instrumente voller und voluminöser.

Die zweite CD enthält vier Songs. Alle sind sehr lang; NEAL MORSE scheint für längere Geschichten zu haben zu sein. Das erste ist „Thoughts Part 5“. Ein Song, der schneller als die bisherigen ist. Hier hört man die Instrumente stark heraus; die Musiker geben alles. Bei „The Conflict“ zwischendrin coole Gitarrendudelei. Leises Flüstern zu Beginn von „Question Mark Suite“. Zartes Pianoklimpern, sanfter Gesang. Wird dann wesentlich schneller. Auch der letzte Song der CD „Fly High“ startet im Balladenstil. Das wird auch durchgehalten und ich muss gestehen, die Ballade ist bisher das rockigste Stück, dass ich bisher auf dem Live-Album gehört habe. Raue Stimme, die Gitarren und das Schlagzeug spielen entsprechend mit. Keine gekünstelten Popklänge.

Widmen wir uns der dritten CD, die ebenso wenig Songs enthält, aber auch in einer entsprechenden Länge. Das erste Stück ist „World Without An End“, hätte aber wohl „Song Without An End“ heißen sollen, denn hier übertrifft NEAL MORSE sich selbst: Über eine halbe Stunde! Viel instrumentale Einlagen sind dabei, die nett klingen. Viele Rhythmenwechsel – mal lässt man es ruhiger angehen, mal wird es wieder schneller. „Crazy Horses“ ist ein nettes Liedchen im witzigen Stil. Man hat den Eindruck, dass die Gitarren förmlich Wiehern. Es folgt ein Stück mit Namen „Sing It High“ und hier immer wieder Zwischengesänge der Fans mit „Hallelujah“. Laut Hintergrund-Info scheint NEAL MORSE ein tief religiöser Mensch zu sein und das drückt er auch in seinen Songs aus. Nettes Gitarrenspiel und klarer Gesang. So ein wenig suggeriert es kirchliche Zeltlager. Der letzte Song des Live-Albums ist „King Jesus“ und preist eben diesen.

Ein sehr spezielles Album. Ich denke mal, für NEAL MORSE muss man ein Faible haben oder man hat es nicht. Musikalisch und stimmlich kann man nichts meckern. Und das Album ist auch wirklich schwer in Ordnung. MORSE hat eine interessante  Stimme, die gecasteten Musiker sind in Ordnung. Auch mangelndes Herz kann man nicht vorwerfen, wie ich es anfangs befürchtete.

Anspieltipps: “The Conflict”,  „Crazy Horses”

Fazit :  Was soll ich dazu sagen? Wer Musik hart an der Popgrenze mag, ist bei NEAL MORSE richtig aufgehoben. Ist halt nicht absolut hard and heavy. Ich denke, das Live-Album gewährt einen guten Einblick, ob er einem als Musiker gefällt oder nicht. Ist musikalisch in Ordnung, Geschmäcker sind verschieden.

WERTUNG: 

Trackliste:

CD 1:

1.Momentum 8:13
2.Weathering Sky 4:58
3.Author Of Confusion 10:12
4.The Distance To The Sun 5:47
5.Testimony Suite 20:53

CD 2:

1.Thoughts Part 5 8:09
2.The Conflict 26:54
3.Question Mark Suite 20:59
4.Fly High 5:43

CD 3:

1.World Without An End 33:15
2.Crazy Horses 4:48
3.Sing It High 9:09
4.King Jesus 6:26

Sandra

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