LINGUA MORTIS ORCHESTRA – LMO

Band: Lingua Mortis Orchestra
Album: LMO
Spielzeit: 65:38 min
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast 
Veröffentlichung: 02.08.2013
Homepage: www.lingua-mortis-orchestra.de

Gehen wir mal ein bisschen in der Zeit zurück, bis ins Jahr 1996. Die deutschen Schwermetaller RAGE rund um Mastermind Peavy Wagner blicken auf eine ordentliche Diskografie zurück und können auf eine große Fanbase bauen. Aber Stillstand ist ja gleich zu setzen mit dem Tod und so stecken sich die Herren damals hohe Ziele, indem sie als einer der aller ersten Bands der Metalwelt versuchen ein klassisches Orchester mit der Härte einer Metalband zu kreuzen. 
Dies geschah dann auf dem damals veröffentlichten „Lingua Mortis“ Album.
Zeitsprung ins Jahr 2010, weil immer wieder nach diesen klassischen Songs gefragt wurde, beschloss man eine Neuauflage des Ganzen ins Leben zu rufen. Dieses läuft nun aber nicht mehr unter der RAGE Flagge, sondern als eigene Band LINGUA MORTIS ORCHESTRA, welches natürlich aus dem klassischen RAGE Line Up besteht, ergänzt durch zwei Orchester und den zwei weiblichen Gastsängerinnen Jeannette Marchewka und Dana Harnge.
Diese neue Symbiose kann man nun in Form des neuen Albums „LMO“ erleben. Das  Album wurde übrigens zum großen Teil von RAGE Klampfer Victor Smolski arrangiert, der ja auch eine klassische Musikausbildung genossen hat.
Konzeptionell geht es auf dem Album nach einer wahren Begebenheit zu, Mastermind Peavy hat sich dort nämlich an der Geschichte der 1599 verhexten mittelalterlichen Stadt Gelnhausen orientiert und inspirieren lassen.
So, genug der staubtrockenen Infos, legen wir jetzt mal mit der Mucke los und horchen daher geschwind mal in den Opener „Cleansed by Fire“ rein. Hier erwartet uns zum Einstieg eine kleine, stimmungsvolle, instrumentale Einleitung die auf jeden Fall mal ordentlich Atmosphäre erzeugt. Nach knapp zwei Minuten wandelt sich der Song aber hin zu einem richtig geilen Track, der gleich mal zeigt wo hier der Weg hingeht! Eine schicke Symbiose aus Orchester und Metal, veredelt mit einem klasse männlich/weiblichen Wechselgesang und einem Ohrwurmchorus. Ein Bombentrack!
Beim folgenden „Scapegoat“ gehen wir ein bisschen mehr in die typischen RAGE Richtung. Knallharte Riffs paaren sich mit einer relativ aggressiven Ausrichtung. Definitiv ein Track für die Mosher unter uns, RAGE in Reinkultur mit einem kleinen Orchesteranteil würde ich sagen.
Tja und alles was danach kommt ist eigentlich mit einem Wort abgehandelt. Geil!
Ob es nun das tierisch groovende „Devils Bride“, das sehr gefühlvolle Lament“, das melodische „Witches Judge“, das überlange „Eye for an Eye“ oder das atmosphärische „Afterglow“ sind, alles richtig geile Ohrwurmtracks, die man nicht mehr so schnell aus dem Ohr bekommt!
Selbst die beiden letzten „aufgewärmten“ Neuaufnahmen bekannter Tracks wurden perfekt ins Gesamtbild integriert.
Abschließende kann man nur sagen, was der gute Victor Smolski hier für Songs geschrieben hat verdient absolute Hochachtung, selten so starke Tracks gesehen, die Orchestermäßig super passen aber auch die notwendige Heavyness bieten. Jungs und Mädels ihr habt euch hier selbst übertroffen!!

Anspieltipps:

Schlechte Tracks muss man hier mit der Lupe suchen, also gibt es hier nur einen Anspieltipp. Das ganze, verdammte Album!

Fazit :

Leute, Leute was soll man zu so einem Album sagen? Was uns RAGE hier präsentieren ist wirklich eine fast perfekte Symbiose aus Metal und klassischem Orchester und die Songs sind einfach nur richtig stark. Wer solche Songs schreiben kann, der gehört echt zu den ganz Großen der Szene!
Ich wiederhole mich, Hut ab Victor. Aber auch die anderen RAGE Musiker, Schlagzeuger Andre und Sänger/Bassist Peavy sind auf den Punkt fit und hauen eine richtig starke Leistung raus.
Nicht zu vergessen natürlich die beiden Sängerinnen und die Orchester die natürlich zu dieser Art Musik perfekt passen.
Also ich muss wirklich sagen, wer hier als Metalfan nicht zugreift ist selbst Schuld! Auch die Die Hard Knüppel oder Todesmetallerfraktion sollte hier auf jeden Fall mal ruhig ein Ohr riskieren, sonst verpasst man definitiv was!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Cleansed by Fire
02. Scapegoat
03. The Devil’s Bride
04. Lament
05. Oremus
06. Witches Judge
07. Eye for an Eye
08. Afterglow
09. Straight to Hell
10. One more Time

Julian

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