Band: KoRn
Album: Life is peachy
Spielzeit: 48:16 min
Stilrichtung: Nu Metal
Plattenfirma: Immortal Records, Epic Records
Veröffentlichung: 15.10.1996
Homepage: www.korn.com
Dynamo Festival in Eindhoven Pfingsten 1997. Meine Freunde schleppten mich zu dieser Band namens KORN. Die wären voll cool, müsse ich mir unbedingt anhören. Nun, gesagt, getan. Und dann passierte es… KORN betraten die Bühne. Das erste was ich sah, war Jonathan Davis in einer pinken!! Adidas Jogginghose. Und dann ging es los, die geilste Musik, dich ich bis zu dieser Zeit gehört hatte. Ich war sofort hin und weg, völlig begeistert und habe die Jungs frenetisch abgefeiert. Wieder Zuhause habe ich mir sofort das aktuelle Album besorgt, das 1996 erschiene „Life is peachy“, das zweite Studioalbum der Jungs aus Bakersfield. Meine Liebe zu KORN war geboren (und trotz so merkwürdiger Geschichten wie „The Path of Totality“ bin ich den Jungs immer noch treu ergeben).
Mit dem selbstbetitelten Vorgänger „KoRn“ aus dem Jahr 1994 sind KORN in Sachen Nu Metal durchgestartet und gelten seitdem als die Pioniere des Genres. „Life is peachy“ ist noch abgedrehter als das erste Album, noch kranker, noch ausgeflippter. Genial depressiv mit Songs, bei denen man die Qual förmlich spüren kann. Und dazu Jonathan Davis Stimme, die die pure Verzweiflung ist.
Schon das Intro „Twist“ zeigt die Abweichung von der bekannten Musiknorm. Aggressive Wortfetzen passend zum Titel wabern durch den knapp 50 sekündigen KoRn-Spot. Und genial gestört geht es weiter durch alle Emotionen. Verzweiflung, Wut, Trauer. Man spürt es in jedem Song, in jeder Textzeile. Der Sound ist unverwechselbar KORN, mit Fieldy am Bass und Head an der Leadgitarre schaffen die Kalifornier einen Wiedererkennungswert ohne das erste – mittlerweile legendäre – Album abzukupfern. Erst mit „Life is peachy“ (zu deutsch „Das Leben ist klasse“) wurde die Verbindung von Metal und Rap bekannt und KORN haben damit einen genialen Musikmix in die Schale geworfen. Bis dato war niemanden klar, dass eine solche Verbindung tatsächlich funktionieren kann.
Die Songs „Good God“ und “Mr. Rogers” sind derart beängstigend, dass man für einen kurzen Moment innehalten will. Auch die zweite Single-Auskopplung „No place to hide“ enttäuscht nicht und geht sofort ins Ohr. Für „Wicked“ haben sich KORN Deftones-Sänger Chino Moreno ans Mikro geholt, unterlegt mit Dudelsack-Musik ist das Stück eines der Highlights des Albums.
„A.D.I.D.A.S.“ – eingesungen von Head – ist die Hymne schlechthin. Obwohl die Jungs eine Vorliebe für den Sportartikelhersteller hatten, ist dieser Song nicht der Marke Adidas gewidmet. Es handelt sich um die Abkürzung des Refrains …all day I dream about sex. Einer des besten KORN-Songs überhaupt.
Beim letzten Song des Albums „Kill you“ wütet Jonathan Davies wieder derart unnachahmlich und so unverwechselbar, der Song ist ein würdiger Abschluss für ein bizarres, düsteres, wütendes, krankes aber auch grooviges Album. Die brachialen Gitarren, das wilde Geschruppe, der tiefe Bassund dazu die irre Stimme von Jonathan Davies, KORN waren ihrer Zeit damals einfach weit voraus. Und trotz so manch schiefgegangener Experimente (ich erinnere nochmal an „The Path of Totality) ist das Quintett auch heute noch eine der geilsten Bands überhaupt. Mit „Life is peachy“ und dem Vorgängeralbum „KORN“ haben KORN die Meilensteine des Nu Metal schlechthin geschaffen. Viele andere Bands hätte es ohne KORN mit Sicherheit gar nicht erst gegeben. Auch wenn das Album mittlerweile über 20 Jahre alt ist, sind die Songs noch lange nicht verstaubt oder altbacken. Ganz im Gegenteil, auch heute noch zeigt „Life is peachy“ die Genialität von KORN und ich hoffe auf noch viele weitere kranke Jahre mit der Legende KORN.
Trackliste:
01. Twist
02. Chi
03. Lost
04. Swallow
05. Porno Creep
06. Good God
07. Mr. Rogers
08. K@#0%!
09. No Place To Hide
10. Wicked
11. A.D.I.D.A.S.
12. Lowrider
13. Ass Itch
14. Kill You
Tanja