KISS – Monster

Band: Kiss
Album: Monster
Spielzeit: 43:36 min.
Plattenfirma: Universal Music
Veröffentlichung: 05.10.2012
Homepage: www.kissonline.com

Kiss is on fire! Und nach wie vor dick im Geschäft. Und damit meine ich nicht eine Neuauflage des KISS-Sargs für die ganz großen Fans oder irgendwelche Badeschlappen bzw. anderes überflüssiges Merchandise. Sie haben soeben mit der schlicht „The Tour“ betitelten Konzertreise mit MÖTLEY CRÜE ein riesengroßes Ding laufen, haben unlängst eine komplett neu eingespielte Version des Kultalbums „Destroyer“ unters Volk geschmissen und tüten jetzt den Nachfolger zum vielbeachteten „Sonic Boom“ (2009) ein. „Monster“ nennt sich der mittlerweile 20. Studiodreher, der fast pünktlich zum 40-jährigen Bestehen, das nächstes Jahr im Januar gefeiert wird, erschienen wäre.

Und doch hat es ziemlich lange gedauert, bis wir „Monster“ zu Gehör bekommen haben, denn schon im April letzten Jahres begann die Band damit, das Album aufzunehmen, im August 2011 wurde schon der Titel der Platte öffentlich gemacht und eigentlich war der komplette Longplayer schon zum Jahreswechsel fertig und ein Release für das erste Halbjahr angepeilt. Aber jetzt ist es soweit: Paul Stanley, Gene Simmons, Tommy Thayer und Eric Singer haben mit „Monster“ dementsprechend große Erwartungen geweckt, können sie diesen gerecht werden?

Die Vorab-Single „Hell Or Halleluja“ hat schon mal nicht zu leugnendes Potential, um auch in Zukunft im Live-Programm des Vierers präsent zu sein. Eine ordentliche Kurskorrektur in die 70´s ist schon hier auszumachen, die Herren haben also Wort gehalten, denn das haben Paul Stanley und Gene Simmons im Vorfeld immer wieder betont. Was bei den Credits auch sofort ins Auge fällt ist, dass Gitarrist Tommy Thayer an zwei Dritteln dieser 12 Songs beteiligt war und somit sogar Monsterzunge Gene Simmons in den Schatten stellt, der „lediglich“ bei der Hälfte des Liedguts seine Finger im Spiel hatte. Bei sowas muss ich immer an den Film „Rockstar“ denken 🙂 „Monster“ ist also eine Mannschaftsleistung, auch wenn Drummer Eric Singer nur zu einem Stück etwas beigetragen hat. Bei den Aufnahmen sollen immer alle Beteiligten im Studio zugegen gewesen sein und es wurde laut Band auch nicht mit externen Songwritern gearbeitet.

Nach dem guten Einstieg „Hell Or Halleluja“ gibt es mit „Wall Of Sound“ gleich noch eine auf die Mütze, hier regieren schwere Riffs und die Marschrichtung wird spätestens jetzt klar: „Monster“ soll an die glorreichen Zeiten der Band anknüpfen. Das tun sie auch mit kommenden Hits wie „Freak“, „Eat Your Heart Out“, „Last Chance“ oder  der augenzwinkernden Hymne „All For The Love Of Rock And Roll“.

Spätestens nach „Sonic Boom“ war allen klar, dass KISS ihren Platz auf dem Rock-Olymp verteidigen wollen und auch können. Dass mit „Monster“ jetzt auch noch das beste Album der Band im klassischen Sinne seit Jahrzehnten in die Regale gestellt wird, bei dem man sich in die Glanzzeiten zurückversetzt fühlt, konnte aber niemand ahnen. Und das geschieht ganz ohne aufgesetzt zu wirken. Wie hat Gene Simmons einmal gesagt: „Ich glaube, dass die Band ohne Originalmitglieder existieren könnte. Man braucht dazu nur die richtigen Leute mit dem richtigen Gespür für KISS. Irgendwann werden wir diesem Thema ins Auge blicken müssen.“ Aber wer schreibt dann die ganzen Songs?

WERTUNG:

Trackliste:

1.Hell Or Halleluja
2.Wall Of Sound
3.Freak
4.Back To The Stone Age
5.Shout Mercy
6.Long Way Down
7.Eat Your Heart Out
8.The Devil Is Me
9.Outta This World
10.All For The Love Of Rock & Roll
11.Take Me Down Below
12.Last Chance

Stefan

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