KARNIVOOL – Asymmetry

Band: Karnivool 
Album: Asymmetry
Spielzeit: 67:01 min
Stilrichtung: Progressive Rock
Plattenfirma: Sony Music
Veröffentlichung: 19.07.2013
Homepage: www.karnivool.com.au

Die australischen Prog Rocker KARNIVOOL hatten sich, nach einem Achtungserfolg mit Ihrem Debüt aus dem Jahre 2005, bereits auf Ihrem viel gepriesenen zweiten Album „Sound Awake“ (2009) deutlich gesteigert und dabei hörbar Mühe gegeben Ihre ganz eigene Duftmarke hinterlassen. Mit Erfolg, wie die mehr als ordentlichen Verkaufszahlen und unzählige Tourneen vor begeistertem Publikum belegen. Für Album Nummero 3 haben sich die 5 Querköpfe einiges vorgenommen und nicht den einfachen Weg gewählt, wie bereits das gelungene surrealistische Artwork, ominös anmutende Songtitel wie „Aum“, „Eidolon“ oder „Om“ und eine Gesamtspielzeit von satten 67 Minuten erahnen lassen. Sind der Band die auf Ihren bisherigen beiden Veröffentlichungen mal mehr, mal weniger deutlich heraushörbaren Parallelen zu Tool immer wieder gerne vorgehalten worden, so sind diese auf dem neuen Werk „Asymmetry“, genauso wie die bisher deutlich präsenten Nu Metal Anleihen, so gut wie zur Gänze verschwunden. Dafür regiert über weite Strecken eine gewisse Nervosität und Unschlüssigkeit die dem Album eine klare Linie verweigern.  

Der Einstieg in das Album gestaltet sich dann auch gleich alles andere als leicht verdaulich: nach einem zwar stimmungsvollen, aber ziemlich verzichtbaren Intro (gleiches gilt für die übrigen kurzen Instrumentalfetzen „Asymmetry“,„Amusia“ und den Rauswerfer „Om“) werden dem Hörer gleich 4 komplexe Brocken vorgeworfen, von denen insbesondere der wirre  Opener „Nachash“ einiges abverlangt und vor allem durch vertrackte Rhythmen sowie schräge Einfälle auffällt. Die erste Single „We Are” sowie “The Refusal” lassen dann aber entfernt bereits erahnen, das die Band unter all den chaotischen Ideen und eigensinnigen Arrangements zu fabelhaften Melodien fähig ist. Erst ab dem mit großartigen Gitarrenparts gespickten Track „Aeons“ setzt dann eine feinfühlige Neujustierung ein, die sich im weiteren Verlauf des Albums immer konsequenter hin Richtung packenden Melodien und nachvollziehbaren Songstrukturen entwickelt. Dreh und Angelpunkt der Scheibe sind die beiden entwaffnend schönen Perlen „Eidolos“ und „Sky Machine“ in denen Sänger Ian Kenny zur Höchstform aufläuft und den intelligenten Kompositionen elegant die Krone aufsetzt. Bei „The Last Few” wird nochmal ein wenig geholzt, wobei aber zu keinem Moment die Rastlosigkeit der ersten Tracks aufkommt. Zum Abschluss lassen „Float” und “Alpha Omega” das Album dann betont relaxed ausklingen. 

Neben der sympatischen Sturköpfigkeit der Musiker, die auf „Asymmetry“ hörbar nur genau das tun, was Ihnen in den Sinn kommt und alle erdenklichen Winkel Ihres Soundkosmos ausloten (dabei aber vor allem in der ersten Hälfte des Öfteren den Faden und Hörer verlieren), ist es auch dem ehrlichen, druckvollen und ungemein räumlichen Klang von Produzent Nick DiDia (Rage Against The Machine, Mastodon) zu verdanken, dass KARNIVOOL einen weiteren Schritt Richtung Eigenständigkeit gemacht haben. Leider krankt das Album an dem eigenwilligen Flow, bzw. der Entscheidung die unzugängigsten Tracks gleich an den Anfang zu stellen, sowie den Ausklang etwas arg entspannt zu gestalten. Zwischen diesen beiden extremen Polen aber tummeln sich einige wirklich großartige Songs und Melodien, die Fans der Band und des experimentierfreudigen Rock auf jeden Fall entdeckt haben sollten.  

WERTUNG:





Trackliste:

01. Aum
02. Nachash
03. A.M. War
04. We Are
05. The Refusal
06. Aeons
07. Asymmetry
08. Eidolon
09. Sky Machine
10. Amusia
11. The Last Few
12. Float
13. Alpha Omega
14. Om 

Mario

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