HOLLYWOOD MONSTERS – Big Trouble

Band: Hollywood Monsters
Album: Big Trouble
Spielzeit: 47:17 min.
Stilrichtung: Classic Rock, Hardrock
Plattenfirma: Mausoleum Records
Veröffentlichung: 23.05.2014
Homepage: www.facebook.com/hollywoodmonsters

Was für ein cooles Cover Artwork! Da hopsen doch tatsächlich King Kong und Godzilla auf der Schaltzentrale von Capitol Records herum und legen das Hochhaus in Schutt und Asche. Der Albumtitel „Big Trouble“ ist somit bestens gewählt, denn die beiden Filmmonster machen wohl wirklich große Schwierigkeiten. Der kreative Kopf hinter diesem Szenario ist der französische Musiker Stephane Honde (vocals, guitars), der sich selbst Steph Stevens nennt (nicht zu verwechseln mit Steve Stevens, dem Gitarristen von BILLY IDOL) und für seine HOLLYWOOD MONSTERS durchaus namhafte Mitmusiker wie Vinny Appice (drums, BLACK SABBATH), Tim Bogert (bass, VANILLA FUDGE) sowie Orgel-Gott Don Airey (DEEP PURPLE etc.) gewinnen konnte.

Ähnlich wie das Cover mutet auch der Tonträger an. Wer hier ein reinrassiges Rockalbum erwartet, wird schnell enttäuscht das Handtuch werfen. Wer sich allerdings vor Augen hält, dass er es hier mit einem Soundtrack zu tun hat, der viele verschiedene Einflüsse vorweisen kann, geht sicher mit der richtigen Einstellung an „Big Trouble“.

Nach dem kurzen Intro „Another Day In Grey Pt 1“ rockt „Move On“ los, als hätten wir immer noch die frühen 70er. Etwas kauzig aber mit dem richtigen Feeling für einen authentischen Retrosound hebt sich nicht nur die Hammondorgel des Meisters hervor. Das Riffing ist Klasse und auch die Stimme von Steph Stevens passt zum Rest der Rasselbande. Gleich darauf folgt der Titeltrack, der nicht mehr mit so viel Energie und Leidenschaft um die Ecke biegt. Die Band scheint wie ausgewechselt, denn sie spielt den Song recht gelangweilt herunter. Im weiteren Verlauf halten sich die rockigen Stücke sehr in Grenzen. „The Only Way“ beginnt recht ruhig, baut aber mit dahin schreitender Spielzeit etwas mehr Power auf, ohne wirklich überzeugen zu können. „The Cage“ ist ein schräger Song, der anfangs akustisch gehalten wird und sich absolut nichts um große Hooks und Dergleichen schert. Noch schräger klingt „The Ocean“, das bis auf spartanische Keyboards komplett akustisch bleibt. „Oh Boy!“ ist eine melancholische Ballade, die von Piano untermalt wird. Erst bei „Underground“ packen die Herrschaften wieder die Rock-Keule aus, allerdings bleibt „Move On“ unerreicht. Daran können auch das schleppende „Village Of The Damned“, das traurige „Song For A Fool“ oder das nicht wirklich nachvollziehbare „Fuck You All“ etwas ändern.

Das Fazit ist hier nicht einfach: Rockfans, die eher mit Scheuklappen durch die Gegend laufen, sollten um „Big Trouble“ einen großen Bogen machen. Wer sich aber auf ein kleines Abenteuer einlassen möchte und ein paar schräge Songs zu schätzen weiß, könnte an „Village Of The Damned“ oder „Oh Boy!“ durchaus Gefallen finden. Der beste Song ist und bleibt aber „Move On“, welches mein einziges Hörmuster war, bevor ich mich bereit erklärt habe, diese Platte zu rezensieren. Dass mich das Ding durch so viele Gefühlswelten führen würde, hätte ich definitiv nicht gedacht. Vom Hocker haut mich „Big Trouble“ allerdings nicht sondern hinterlässt eher gemischte Gefühle. Ein eher fragwürdiges Album von verdienten alten Recken, die unter den Fittichen eines relativ jungen Kapellmeisters zumindest für einen Song zu Höchstleistungen angespornt wurden. Da war mehr drin…

WERTUNG:


Trackliste:

01. Another Day In Grey Pt 1
02. Move On
03. Big Trouble
04. The Only Way
05. The Cage
06. The Ocean
07. Oh Boy!
08. Underground
09. Village Of The Damned
10. Song For A Fool
11. Fuck You All

Stefan

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