COLD SHOT – Cold Shot

Band: Cold Shot
Album: Cold Shot
Spielzeit: 45:11 min.
Stilrichtung: Hardrock, Hair Metal
Plattenfirma: Eönian Records
Veröffentlichung: 26.08.2014
Homepage: www.eonianrecords.com

Nach der langen Auszeit des US-amerikanischen Speziallabels für unveröffentlichte Schätzchen der späten 1980er und 90er musste man schon mit dem schlimmsten rechnen. Aber Eönian Records sind wieder da. Zunächst mit dem Release der L.A. Hardrocker COLD SHOT und dem dazugehörigen Album gleichen Namens legen die Verantwortlichen des in Indianapolis ansässigen Labels mit neuem Schwung los. Die letzte Veröffentlichung liegt nun schon fast 2 Jahre zurück, mein lieber Mann, wie die Zeit vergeht.

Wie bei praktisch allen Platten auf diesem Label muss man ein paar Abstriche beim Sound machen, da es sich in erster Linie um Demos handelt, die vor allem noch nie offiziell erschienen sind. Auch hier gibt es wieder 11 Songs in sehr guter Demo-Qualität zu hören, die aber vor allem zeigen sollen, dass es noch viele weitere talentierte Combos gab, die es damals im schier undurchdringlichen Dickicht an Hairspraybands nicht über ein paar Aufnahmen hinausgeschafft haben, die dann in irgendwelchen Schubladen großer oder kleiner Plattenfirmen vermoderten.

COLD SHOT hießen ursprünglich SHARK TEAM, aber nicht nur Sänger Adam Murray hasste den Namen von Anfang an. Und so benannte sich die Band, zu der noch Anthony Gallo (guitars), Erin Bartley (bass) und Rikki Baggett (drums) zählten, kurzerhand in COLD SHOT um. Unter diesem Banner nahmen sie zwei Songs („Juicy Lucy“ und „Higher“) für den Independent-Streifen „Across The Tracks“ mit Brad Pitt auf. Trotz eines Angebots von Virgin Records blieben die Jungs ohne Deal.

Neben der Gitarrenarbeit von Anthony Gallo, der später mit Ex-MEGADETH Drummer Nick Menza und Mike Muir (SUICIDAL TENDENCIES) zockte, ist die helle, screamige Stimme von Adam Murray hervorzuheben, die ziemlich an Kollegen wie Scott Wenzel (WHITECROSS) erinnert. Der Sound des Quartetts war indes konform mit vielen anderen Bands dieser Ära. Deswegen gelten diese 11 Songs bis heute offiziell als ungehört.

Eine Schande, was Highlights wie „Juicy Lucy“, „Foolish Pride“, „Give Me What I Need“ oder „Heart Of The City“ sowie der Titeltrack eindeutig beweisen. Wer ein Herz für die Ära der Hairspraybands hat und keinen Hochglanzsound erwartet – oder noch besser, schon andere Releases dieses Labels kennt – wird auch mit „Cold Shot“ zufrieden sein. Sicher gibt oder gab es bessere Bands mit besseren Songs, aber insgesamt sind COLD SHOT eine Kapelle, die Gehör finden sollte, wenn auch wahrscheinlich in einem relativ kleinen Kreis.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Juicy Lucy
02. Foolish Pride
03. Cold Shot
04. No Time
05. Give Me What I Need
06. Mine All Mine
07. Heart Of The City
08. Long Legs
09. Captured
10. Without Your Love
11. Higher

Stefan

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