KANE ROBERTS – Saints And Sinners (Re-Release)

Band: Kane Roberts
Album: Saints And Sinners (Re-Release)
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 13.07.2012
Homepage: www.yesterrock.com

Das war schon eine besondere Zeit, die Zeit mit Kult-Schocker ALICE COOPER. Von 1986 bis 1987 war KANE ROBERTS Teil dieser Rock´n Roll Maschine, und obwohl COOPER selbst persönlich wohl die härteste Zeit seines Lebens durchgemacht hat, hat diese Zugehörigkeit den Weg für 2 tolle Solo-Alben von KANE ROBERTS geebnet. Wir haben Euch das 1987er Debüt ja schon vorgestellt, jetzt ist es an der Zeit, sich mit dem 1991er Werk „Saints And Sinners“ zu beschäftigen, das genau in diese Zeit passte. Denn der Mix aus COOPER-typischen Songs zu Zeiten eines „Trash“-Albums gewürzt mit einer gehörigen Prise BON JOVI, als sie mit „Slippery When Wet“ ihre besten Jahre hatten, macht diese Sammlung von ursprünglich 10 Songs so besonders. Natürlich hat Mr. ROBERTS den Hardrock nicht neu erfunden und ist auf seinem Erstling deutlich sebstständiger zu Werke gegangen, aber die größere Hitdichte hatte wohl dieser Rundling.

Beginnt das Album mit „Wild Nights“ und „Twisted“ noch mit guten Songs, hat man spätestens bei dem von JON BON JOVI verfassten Song „Does Anybody Really Fall In Love Anymore?“ eine Gänsehaut und ist voll in der Welt von KANE ROBERTS angekommen. Übriges tun solche Granaten wie „Dance Little Sister“, „Rebel Heart“ oder „Fighter“ – jeder Song ein Überhit, die auch heute noch bei vielen Fans Gehör finden. Das ist 100% Killer Hardrock!!! Und für jeden, der etwas für DESMOND CHILD übrig hat, ein Hochgenuß. Dieses Album muss in einem Atemzug mit solchen Granaten wie PAUL LAINE´s „Stick In Your Ear“ oder dem Debüt von MC QUEEN STREET gennant werden, ein perfektes Album, wenn man diese Zeit gelebt und geliebt hat. Bei „I´m Not Lookin For An Angel“ kommt auch der Macho ROBERTS wieder durch und bietet neben dreckigen Riffs auch schmutzige Texte – typisch für diese Zeit eben. Den Abschluß der Originalversion machen „Too Far Gone“ und „It´s Only Over For You“, zwei weitere tolle Nummern, die aber im Vergleich zu den eben genannten Highlights nur auf 90% fahren, aber das ist schon genug, um die allermeisten Konkurrenten ganz locker in die Tasche zu stecken.

Dieser Re-Release wird in zwei Formen erhältlich sein: neben der normalen Auflage wird es eine auf 500 Stück limitierte Fassung geben, die mit 4 komplett unbekannten Bonussongs auf einer separaten CD aufwartet. Dazu muss ich aber sagen, dass das als Beiwerk ganz nett ist, aber die Songs können nicht an die Klasse des klassischen Materials heranreichen. Diese vier Demos, von denen wohl der erste Song „House Burning Down“ der Beste ist, sind eine schöne Bereicherung für Sammler – klar. Auch ich werde sehen, dass ich ein Exemplar dieser streng limitierten Version bekommen werde, aber ob ich diese Scheibe dann so oft in den Player schmeißen werde wie CD 1, wage ich zu bezweifeln.

Hatte ich am Debüt noch etwas an der ziemlich dumpfen und unausgegorenen Produktion auszusetzen, muss hier gesagt werden, dass die Band alles richtig gemacht hat, denn die Stücke kommen so groß rüber, dass es praktisch keine Worte dafür gibt (das gilt übrigens nur für das reguläre Album, das auch großartig remastered wurde).

Was bleibt noch zu sagen? Eigentlich nur, dass diese erneute Veröffentlichung ein weiteres Highlight für alle Kenner und Liebhaber der guten alten Zeit ist. Um KANE ROBERTS ist es nach dieser Platte ziemlich ruhig geworden, er hat noch einen Anlauf mit dem Projekt PHOENIX DOWN unternommen und 1999 ein Album namens „Under The Wild Sky“ rausgebracht. Seit 2006 arbeitet er angeblich an einem weitern Album unter seinem Namen, wann und ob hier etwas an die Öffentlichkeit gelangen wird, steht aber noch in den Sternen.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Wild Nights
2.Twisted
3.Does Anybody Really Fall In Love Anymore?
4.Dance Little Sister
5.Rebel Heart
6.You Always Want It
7.Fighter
8.I´m Not Lookin For An Angel
9.Too Far Gone
10.It´s Only Over For You
11.House Burning Down (Bonus Track)
12.Waiting For You (Bonus Track)
13.Dirty Blonde (Bonus Track)
14.White Trash (Bonus Track)

Stefan

CYCLOPHONIA – Impact is Imninent

Band: Cyclophonia
Album: Impact is Imminent
Spielzeit: 34:14 min
Plattenfirma: Battlegod Productions
Veröffentlichung: Juni 2012
Die Norweger CYCLOPHONIA sind auch schon etwas länger im Geschäft. 1997 gründeten sich die Jungs, waren aber zum Anfang eher als Coverband unterwegs die HELLOWEEN, BLIND GUARDIAN und MANOWAR Songs spielten. 1999 brach die Band leider auseinander, aber nur um 2003 gestärkt wieder zurück zu kehren. Es dauert aber noch bis ins Jahr 2008 bis die jetzige Konstellation Gestalt annahm und sich festigte. Man konnte sogar einen Supportslot auf der Tour mit TRIOSPHERE ergattern und machte sich so einem größeren Publikum bekannt.
Bis ins Jahr 2011 sollte es dauern bevor man aus dem Quark kam um aus einer Mischung zwischen alten und neuen Songs das mir nun vorliegende Debütalbum „Impact is Imminent“ aufzunehmen.
Stilistisch bewegt sich die Band auch ganz im Sinne ihrer damaligen Coversongs, also irgendwo in der Schnittmenge zwischen HELLOWEEN, GAMMA RAY und BLIND GUARDIAN.
Das Besondere an der Bandzusammensetzung ist, das wir es hier mit zwei Sängern zu tun haben.
Denn Andreas Angell und Karl Joar Kristensen teilen sich den Gesang. Desweiteren haben wir Oystein Kvile Hanssen und Havar Robertsen an den sechsaitigen Instrumenten, Kristian Kvile Hannsen am Bass sowie Nikolai Ursin am Schlagzeug.
So, ich denke das waren genug Infos, legen wir gleich mal mit dem Opener und Titeltrack „Impact is Imminent“ los.
Der hält sich nicht lange mit unnützem Kram auf, sondern legt gleich mit einem tighten 80iger Gedächtnisgewitter los. Die Nummer könnte wirklich aus einem alten HELLOWEEN Nachlas stammen, so deckungsgleich sind die Spielweisen. Leider haut mich die Nummer nicht wirklich vom Hocker, tausendmal schon gehört, und auch teilweise schon besser gehört….
Ob das beim anschließenden Opener „Warbird“ besser wird? Nun zumindest ist hier der Chorus schon mal besser und auch die Melodien kommen hier wesentlich besser zur Geltung. Ist mir auf jeden Fall lieber als der abgedroschene Opener.
Auch das folgende „Mirror“ ist ganz ordentlich umgesetzt, auch wenn auch hier der richtig große Durchbruch nicht gelingen will. Zumindest bietet der Track ein wenig Abwechslung und auch die Gesangsperfomance kann sich, wie auch bei „Warbird“, absolut sehen lassen.
Da die Platte nur mit 8 Tracks aufwarten kann, befinden wir uns jetzt schon langsam auf der Zielgeraden. Leider gibt es hier viel Schatten, aber auch ein paar Lichtblicke zu verzeichnen. Dazu zählen auf jeden Fall „Hero“ und „Die by my Sword“.
Anspieltipps:
Zum antesten empfehle ich euch, “Warbird”, “Mirror”, “Hero” und “Die by my Sword”.
Fazit :
Die Jungs von CYCLOPHONIA sind definitiv mit dem falschen Album zur falschen Zeit rausgekommen. Damals in den 80igern und 90igern hätte man mit der Art Mucke ordentlich Aufsehen erregt. Heutzutage allerdings erzeugt dies nur noch ein müdes Lächeln, denn zu oft hat man das schon, und teilweise sogar wesentlich besser, gehört. Songs schreiben können die Jungs auf jeden Fall, auch wenn nicht unbedingt alle Songs zünden. Allerdings würde ich mir für das nächste Album eine kleine Korrektur beim, doch etwas angerosteten, Stil wünschen.
Desweiteren ist die Spielzeit von knappen 35 Minuten heutzutage echt eine Frechheit!
Eine Scheibe die man hören kann, aber nicht unbedingt muss.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Impact is Imminent
02. Warbird
03. Mirror
04. Retaliate
05. Hero
06. Hand of the Righteous
07. Screams in the Night
08. Die by my Sword
Julian

SAGA – 20/20

Band: Saga
Album: 20/20
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Ear Music/Edel
Veröffentlichung: 06.07.2012
Man sollte meinen, über SAGA sei bereits alles gesagt und geschrieben worden… Seit ihrer Gründung im Jahr 1977 absolvierte die Band diverse Welttourneen, wurde mit Preisen überhäuft und verkaufte so ganz nebenbei noch über 8 Millionen Alben. Hits wie „Wind Him Up“, „Humble Stance“ oder „On The Loose“ sind längst Klassiker, die bis heute täglich weltweit in den Radios laufen.
Ausruhen auf den Lorbeeren kommt für die Jungs aber nicht in Frage. Im Gegenteil, man veröffentlicht dieser Tage das neue Album „20/20“ und kann außerdem die Rückkehr von Sänger Michael Sadler feiern.
Laut Promoschreiben haben wir es hier wohl mit einem der besten Alben der gesamten Bandgeschichte zu tun. Nun das wird sich später noch herauskristallisieren.
Der Albumtitel ist doppeldeutig zu sehen, zum einen ist es das 20igste Album der Band, zum andern ist es ein medizinischer Ausdruck der als ein Gruß an den erkrankten Keyboarder Jim Gilmour gedacht ist.
SAGA sind übrigens im Herbst auf großer Deutschlandtour, die Dates dazu findet ihr natürlich auf der Bandhomepage.
Ich denke mehr ist als Vorinfos nicht über die Band zu sagen, stürzen wir uns also direkt auf den Opener „Six Feet under“.Hier erwarten uns direkt die so SAGA typischen Keyboardklänge und die Nummer weckt gleich das Gefühl der guten alten SAGA Songs. Der Chorus passt perfekt und endlich mag man sagen ist auch wieder der „richtige Sänger hinter dem Mikro. Feiner Opener, der Lust auf mehr macht.
Auch „Anywhere to go“ fängt recht progtypisch an. Aber man merkt hier auch das SAGA sich weiterentwickelt haben und ihren Sound in das neue Jahrtausend transportiert haben. Das war ja auch schon auf dem Vorgängeralbum „Trust“ zu hören. Vom Chorus her haben wir es hier mit einem der stärksten Songs auf dem Album zu tun.
Vor dem Mittelteil des Albums steht mit „Spin it again“ ein weiterer guter Song, der ordentlich Laune macht und bei dem man einfach mit dem Fuß mitwippen muss.
Im, angesprochenen, Mittelteil haben wir dann das verträumte „Another Day out of sight“, das flotte, melodische „One of these Days“ sowie das recht proglastige „Ball and Chain“, welche uns gut unterhalten.
Mit der Halbballade „Lost for Words“ wird der letzte Teil der Platte eingeläutet, der mit dem wunderbaren Doppelpack „Show and tell“ und „Till the well runs dry“ perfekt abgeschlossen wird. Das Album ist zu Ende aber man drückt gerne erneut den Play Knopf!
Anspieltipps:
Das neue Album von SAGA hat einige starke Songs zu bieten. Auf jeden Fall solltet ihr euch den Opener “Six feet under”, “Anywhere you wanna go”, “Spin it again”, „One of these Days“ sowie den Abschlusstrack „Till the well runs dry“ reinziehen.
Fazit :
Die Megaerfolge habe ich, aufgrund meines Geburtsjahres, nicht mehr livehaftig mitbekommen. Aber natürlich kenne ich SAGA und ihre Hits. Nachdem die letzten Alben nicht mehr wirklich auf Gegenliebe gestoßen sind, konnte man die Fans aber mit dem letzten Album “Trust” ein wenig versöhnen und ich denke mit der aktuellen Veröffentlichung “20/20”, sowie der Rückkehr von Michael Sadler ist man wieder absolut auf dem richtigen Weg. Was die Jungs mittlerweile perfekt geschafft haben, ist der Transport ihres Sound in die Neuzeit. Natürlich kann man heutzutage mit den Alltime Klassikern wie “On the Loose” nicht mehr konkurrieren. Aber das ist auch gar nicht notwendig, denn die meisten Songs von 20/20 haben ihren ganz eigenen Charme und brauchen auch den Vergleich zu den alten Klassikern nicht wirklich zu scheuen.
SAGA Fans sowie Prog Rock Fans sollten hier auf jeden Fall zuschlagen und kommen hier absolut auf ihre Kosten. Welcome back SAGA!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Six Feet under
02. Anywhere you wanna go
03. Ellery
04. Spin it again
05. Another Day out of sight
06. One of these Days
07. Ball and Chain
08. Lost for Words
09. Show and tell
10. Till the well runs dry
Julian

SKELATOR – Agents of Power

Band: Skelator
Album: Agents of Power
Spielzeit: 58:52 min
Plattenfirma: Metal on Metal Records
Veröffentlichung: 27.04.2012
Die Epic Metaller SKELATOR existieren nun auch schon seit 1998. Bislang war man sehr aktiv was den Livemarkt angeht und veröffentlichte zwischendurch zwei Alben. Nun steht uns mit „Agents of Power“ das dritte Album ins Haus, welches eine Mischung aus einer Sammlung von Metalpartysongs sowie ein Konzept über Elric the Dragon Prince, welches auf den Büchern von Michael Moorcock beruht, besteht.
Die Stilausrichtung von SKELATOR dürfte für diejenigen interessant sein die auch SACRED STEEL, DOMINE, HELSTAR, IRON MAIDEN oder AGENT STEEL bevorzugen.
Tja das war es leider schon an Hintergrundinfos, viel mehr war nicht in Erfahrung zu bringen.
Naja umso besser, bleibt uns bei einem so epischen Konzeptalbum dann doch mehr Zeit für die Songs.
Gestartet wird das Album vom konzeptfreien Titelsong „Agents of Power“. Gleich fällt der absolut 80iger typisch Sound auf, der uns auf dem gesamten Album begleiten wird und eine Art Zeitreise für viele von uns bedeuten dürfte. Der Gesang ist aufgrund seiner Höhe gewöhnungsbedürftig und eventuell nicht jedermanns Sache. Damit wird man sich aber auch anfreunden müssen. Der Song an sich ist eine typischer Heavy Metal Nummer die durch ihre griffigen Riffs und dem einprägsamen Chorus besticht.
Das folgende „Gates of Thorbadin“ ist eine ganze Ecke langsamer als sein Vorgänger gehalten, überzeugt aber dafür wieder mit dem Chorus und auch der Gesang ist dieses Mal in einem angenehmen Bereich.
Als Abschluss der nicht Konzeptsongs hat man das flotte „Rythm of the Chain“ gewählt, welches sich gut in die bisherigen Songs einreiht und recht ordentlich aus den Boxen dröhnt. Hier ist wieder ganz klar der Geist des 80iger Metals erkennbar.
Nun beginnt die lange Saga von „Elric the Dragon Prince“. Hier hat man eine Mischung aus atmosphärischen Zwischeneinspielern und normalen Songs, die uns die gesamte Geschichte näher bringen.
SKELATOR machen hier vieles besser was die ach so mächtigen MANOWAR damals bei „Gods of War“ falsch gemacht haben. Die Zwischenstücke sind nicht allzu lang, können auch übersprungen werden und es geht hier immer noch mehr um die Musik als um die atmosphärische Geschichte.
Glanzpunkte dieses Gesamtkonzeptes sind auf jeden Fall das stampfende „Elric the Dragon Prince“, „The Dark Tower“, das schnelle „Rubbel and Ash“ sowie der Quasiabschluss „Bane of the black Sword“.
Anspieltipps:
Zum Antesten kann ich euch hier “Agents of Power”, “Gates of Thorbadin” und als Gesamtes die “Elric the Dragon Prince” Saga ans Herz legen.
Fazit :
Zu erst hat mich der altbackende Sound des neuen SKELATOR’S Album doch ein wenig abgeschreckt. Aber nach und nach entwickelten sich die Songs und gerade die Konzeptsaga bietet den Hörer einiges für sein Geld.
Natürlich muss man auf den stellenweise extrem hohen Gesang stehen und große Überraschungen sollte man hier auch nicht unbedingt erwarten aber die Hingabe mit denen “Agents of Power” entstanden ist und auch zelebriert wird, merkt man zu jeder Sekunde.
Fans von Michael Moorcock sowie Heavy Metal Fans alter Schule sollten sich dieses Album auf keine Fall entgehen lassen!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Agents of Power
02. Gates of Thorbardin
03. Dream Dictator
04. Rythm of the Chain
Elric the Dragon Prince (12Parts)
05. Overture
06. Elric the Dragon Prince
07. Pulsing Cavern
08. Stormbringer and Mournblade
09. The Young Kingdoms
10. The Dark Tower
11. Cymoril
12. Rubbel an Ash
13. Fate, the dreadful Curse
14. Elric the Kinslayer
15. Bane of the Black Sword
16. Outro
Julian

L.A. GUNS – Hollywood Forever

Band: LA Guns
Album: Hollywood Forever
Spielzeit: 52:31 min
Plattenfirma: Cleopatra Records
Veröffentlichung: 05. Juni 2012
Homepage: www.laguns.net

Die guten alten LA GUNS – eine Hollywood-Größe sind sie, man kennt sie. Personelle Wechsel haben sie immer wieder gehabt. Einige Jahre gab es dann auch zwei Bands, die sich LA GUNS nannten, nämlich der Trupp um Tracii Guns herum und dieser, der „Hollywood Forever“ auf den Markt brachte: Phil Lewis’ Mannen. Das Line-up ist folgendermaßen besetzt: Phil Lewis (Gesang), Steve Riley (Schlagzeug), Stacey Blades (Gitarre) und Scotty Griffin (Bass).
Ein schönes Cover mit einer Steinstatue, die einen Lautsprecher in der Hand hält. Die Umgebung, wohl ein Friedhof oder eine ähnliche Parkanlage, scheint nicht in der Mutterstadt der LA GUNS, Los Angeles, zu liegen. Sieht eher nach dem Osten der USA oder Europa aus.

Phil Lewis Stimme ist, wie man sie gewohnt ist. Sleazy. Wie könnte man sie anders bezeichnen?! Die Musik hat ihren gewohnten Stil – auch schlicht und ergreifend: sleazy. Schnodder-Sound. Dreckiger LA-Straßen-Rock.

Mit „Hollywood Forever“ wurde so ein Stück aufgenommen, dass ein Klassiker zu werden verspricht, beinahe vergleichbar mit dem berühmten „Rip And Tear“. Eingängig und und haut in die Vollen. Bei „You Better Not Love Me“ wird gezeigt, dass Blades ein Gitarrist ist, der sein Handwerk versteht. Die Klampfe röhrt und krächzt. Witzig ist die Stelle, an der Lewis (sich) fragt, wer Marshmallows braucht, wenn sein Blut kalt wie Eis ist. „Eel Pie“… Musikalisch ein Klasse-Song, aber wer kommt auf die Idee, einen Aal-Auflauf zu besingen?! „Burn“ ist ein toller Song, der sich festsetzt und den man mitsingen möchte. Toller Chorus „Twilight – Skylight – I know, who you are…“ Dazu dann Gitarren-Gedudel, ein schönes Solo. Der Drum- und Bass-Rhythmus unterstützt. „Vine Street Shimmy“ ist ein schöner Lückenfüller, den man gern „so nebenbei“ abdudelt. Nicht herausragend, aber typisches LA GUNS-Handwerk. Ein kurzes instrumentales Stück verleiht zusätzlich an Würze. Bei einem Song namens „Crazy Tango“ erwartet man eher südamerikanische Leichtigkeit und Lebenslust, aber das wäre zu einfach – die LA GUNS haben daraus ein ruhiges, melancholisches, nachdenklich stimmendes Lied gemacht. Hört sich aber auch schön an. Kreischende Gitarre zwischen „Yeeeaaah“-Gesang. „Queenie“ lässt wieder mitwippen und hat eine Melodie, die man gefühlt schon hundertmal gehört hat, die man aber nicht leid wird. Bei „Venus Bomb“ wird direkt stimmlich voll eingestiegen. Lewis singt manisch durch das Lied durch. Entsprechend ist die Rhythmus-Section angepasst. Auch hier schneller und härter. „I Won’t Play“ hat wieder mal ein bemerkenswertes Instrumental-Stück zum Schluss. Auch der Chorus ist leicht zu merken. Zum Abschluss das „Requiem“, ruhige, fast schon ernste Töne. Dazu aber wieder Phils typische Stimme. „Arana Negra“ ist sowohl eine Oper (Heinrich Sutermeister/Alfred Roesler) als auch ein Roman (von Vicente Blasco Ibanez), beides auf Spanisch und auf Spanisch wird es auch von Phil Lewis gesungen. Ein toller lustiger Rhythmus und zwischendurch immer Rasseln von Maracas (das sind diese mexikanischen Instrumente, die aussehen wie Mini-Baseballschläger).

Endlich wieder etwas Neues von Phil Lewis & Co. Klingt wie zu früheren Zeiten, starkes Album. Zwischendurch hatten die LA GUNS ja mal eine etwas schwächere Zeit. Der alte Stil wurde beibehalten, trotzdem vielseitig.

Anspieltipps: „Hollywood Forever“, “You Better Not Love Me”, “Burn”, “Venus Bomb”, “Arana Negra”

Fazit :  Klassische Scheibe im Stil der LA GUNS. Wer die Band grundsätzlich mag, macht mit dem Kauf des Albums bestimmt nichts verkehrt. Das ist Hollywood-Geschichte, das ist der Sunset Strip in unseren Wohnzimmern!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Hollywood Forever 4:42
2.You Better Not Love Me 4:17
3.Eel Pie 2:40
4.Sweet Mistery 4:01
5.Burn 4:01
6.Vine Street 2:48
7.Dirty Black Night 4:50
8.Underneath The Sun 4:40
9.Queenie 3:44
10.Crazy Tango 4:40
11.Venus Bomb 2:36
12.I Won’t Play 3:09
13.Requiem 4:04
14.La Arana Negra 4:59

Sandra

THE FLOWER KINGS – Banks Of Eden

Band: The Flower Kings
Album: Banks of Eden
Spielzeit: 53:18 min
Plattenfirma: Inside Out
Veröffentlichung: 28.06.2012
Homepage: www.flowerkings.se

THE FLOWER KINGS, eine originelle schwedische Band, die Progressive Rock mit Blues und Jazz verbindet. Seit 1995 ihr Debüt herauskam, haben THE FLOWER KINGS an Respekt und Anhängern stetig gewonnen. Die Besetzung der Band besteht aus dem musikalischen Multi-Talent Roine Stolt (Gitarre, Gesang, Keyboard, Bass), Hasse Fröberg (Gesang, Gitarre), Tomas Bodin (Keyboard), Jonas Reingold (Bass) und Felix Lehrmann (Schlagzeug).

Ein sehr interessantes Cover hat das Album bereits. Als Bild gewählt haben die schwedischen Rocker eine schwebende Dame ohne Füße im mittelalterlichen, sehr orangefarbenen Kleid und Flügeln, die sich stark vom blau-grünen Hintergrund abhebt. Unter ihr, auf einem Gewässer, stehen Menschen und Seerosen. Wirkt leicht und locker.

Stimmlich würden THE FLOWER KINGS auch gut in die 60er und frühen 70er Jahre passen, irgendwie klingen die Gesangsparts so kindlich-naiv wie bei den Blumenkindern. Die Musik dazu ist ebenfalls von Leichtigkeit geprägt.

Der Eröffnungssong „Numbers“ schockiert auf den ersten Blick mit seiner Länge: Mit über 25 Minuten eine endlose Nummer. Allerdings ist er so interessant aufgebaut, dass es keine Minute langweilt. Irgendwie wirkt „Numbers“ ein wenig wie viele Songs in einem Song. Mit Gesang und vielen Instrumenten, bei denen man immer wieder neue Töne entdeckt. Auch die folgenden Stücke sind ja nicht gerade kurz. Es folgt „For The Love Of Gold“. Ein interessanter Keyboardbeginn. Dann folgt wieder der naiv-nette Gesang. Zwischendurch klingen immer wieder Gitarren durch. An den Stellen, an denen beide Sänger (Roine Stolt und Hasse Fröberg) singen, hat man wirklich das Gefühl auf einer Zeitreise zu sein. Song Nr. 3, „Pandemonium“, hat einen leichten „Bamm-Bamm-Bamm“-Einstieg, nicht von der harten Sorte. Diese Töne sind auch Keyboard-erzeugt. Hier spielen auch sehr schön die Gitarren. „For Those About To Drown“ beginnt sehr weich und melodisch mit Gitarre und Keyboard sowie ganz leichten Schlagzeugschlägen. Der Gesang wirkt, als würde ein Märchen erzählt. Zwischendurch eine musikalische Einlage. Das Ende des Liedes läuft sehr zart aus. Das letzte Stück der Scheibe ist „Rising The Imperial“ und beginnt mit Keyboardklängen, die beinahe wie eine Panflöte klingen. Danach wird sehr ruhig gesungen. Zwischendurch ein musikalisches Orchester. Zu Ende hat man das Gefühl, dass der Sänger sich die Seele aus dem Leibe singt, bis es dann wieder mit sehr leisen Tönchen endet.

Eine Scheibe, die man gut als Hintergrundmusik hören kann. Lenkt nicht großartig ab und beschwert die Laune nicht. 

Anspieltipps: Wer Zeit hat, sollte sie alle abdudeln. Für Eiligere: „For The Love Of Gold“ und “For Those About To Drown”

Fazit :  Gutes Album, ein wenig weich.

WERTUNG:

Trackliste:

1. Numbers 25:26
2. For The Love Of Gold 7:25
3. Pandemonium 6:09
4. For Those About To Drown 7:06
5.Rising The Imperial 7:52

Sandra

TALISMAN – Time After Time (Deluxe Version)

Band: Talisman
Album: Time After Time (Deluxe Version)
Plattenfirma: Sun Hill Productions
Veröffentlichung: 22.06.2012
Homepage: www.talismanmusic.se

Mit der ersten Single „I´ll Be Waiting“ hat man im Hause Sun Hill Productions den Startschuß für eine Reihe an Re-Releases gemacht und schon eine Woche darauf folgt die zweite Deluxe Version vom 1993 Album „Genesis“, die auch wieder 4 Songs enthält. Dieses Mal hat man sich aber darauf beschränkt, altbewährtes Material zu verwenden, es aber erneut aufwendig und mit einem wirklich tollen Ergebnis zu remixen und zu remastern. Auch hier werden Eure Ohren Augen machen, denn so kraftvoll und klar kamen diese Stücke garantiert noch nie aus der heimischen Anlage. Anscheinend will man vor der kompletten Wiederveröffentlichung der Alben einen Vorgeschmack geben auf das, was wir noch zu hören bekommen werden.

Marcel Jakob (RIP) und Jeff Scott Soto waren schon ein tolles Team – und sie haben mit ihrer Band TALISMAN Rock´n Roll Geschichte geschrieben. Erstens war der Mix aus straighten, extrem eingängigen Chören mit einer kräftigen Prise Funk so verwoben, als wäre es das Normalste in der Welt und die Hits, die diese Band fast wie am Fließband produzierte, waren einfach beachtlich. Man könnte auch sagen, wenn man jemandem erklären will, wie AOR/Melodic Rock aus Skandinavien klingt, spielt man ihm einfach TALISMAN vor.

Diese EP beginnt mit dem Titelsong „Time After Time“, ein Stück, dass sich perfekt in eine Best-Of Scheibe einschmiegen würde (und ja auch schon hat) – sein relaxter und trotzdem rockiger Touch macht es nahezu perfket. „Mysterious (This Time It´s Serious)“ legt noch eine Schippe Rock´n Roll oben drauf und glänzt erneut mit lässiger Gitarrenarbeit und natürlich einem Jeff Scott Soto zum Niederknien. „Give Me A Sign“ ist ein Song, den ich ehrlich gesagt über all die Jahre schlichtweg übersehen habe (Asche auf mein Haupt) und somit mein persönliches Highlight auf dieser EP. Das ziemlich funkige „Long Way To Go“ macht den Abschluss dieser kurzweiligen Angelegenheit und Appetit auf mehr.

Wieder ist diese EP nur als Download erschienen und bei den üblichen Portalen erhältlich. Eine genaue Info, wann die kompletten Alben folgen werden, gibt es leider noch nicht, aber vielleicht überrascht man uns ja noch mit der ein oder anderen superben EP, die eine der besten Scandi-Bands wieder auferstehen lässt.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Time After Time
2.Mysterious (This Time It´s Serious)
3.Give Me A Sign
4.Long Way To Go

Stefan

ROCK OF AGES O.S.T.

Band: Various Artists
Album: Rock Of Ages O.S.T.
Plattenfirma: Water Tower Music (Import)
Veröffentlichung: 05.06.2012
Homepage: http://rockofagesmovie.warnerbros.com/

Mit Pauken und Trompeten wird auch hierzulande ein Film beworben, der die glorreichen 1980ger und die Hochzeiten der Hairmetal Szene beleuchtet. Eigentlich als Musical kreiert hat es ROCK OF AGES jetzt auch in die deutschn Kinos geschafft und glänzt mit einer Starbesetzung, die seinesgleichen sucht. Tom Cruise, Alec Baldwin, Catherine Zeta-Jones u.v.a. namhafte Hollywood Größen biedern sich einer Musikrichtung an, die sie weder verstehen noch umzusetzen wissen. Dazu kommt noch, dass großartige Songs so sehr auf Mainstream getrimmt werden, so dass auch jeder Durchschnitts-DSDS-Konsument daran Gefallen finden muss.

Die Idee mit dem Musical fand ich genial und auch die Umsetzung war ganz ok, aber musste es jetzt auch solch ein Ausverkauf sein? Ach ja, ich vergass, der DSDS Konsument geht ja nicht ins Musical.

Viele mögen den Film spitze finden, ich tue es nicht. Viele werden sagen, ein Film über diese Ära war schon lange überfällig, da zieh ich mir lieber „Rockstar“ oder „This Is Spinal Tap“ rein, da gibt’s schon genug Pathos und (unfreiwillige) Komik. Und wer jetzt denkt, der Schreiber sei zu engstirnig, um den Film zu mögen: ich habe nur was gegen Ausverkauf und Mainstream an allen Ecken und Enden. Ein Gutes hat der Film aber vielleicht doch: die Kids bekommen mal weitab vom Kasperletheater der deutschen Charts gute Musik auf die Lauscher. Zumindest gilt das für die Originale!

Warum ist die Trackliste länger als diese Besprechung? Weil es nicht mehr dazu zu sagen gibt.

Zum Glück gibt’s dieses Mal keine Wertung, denn ich glaube für 1 Punkt haben wir hier gar keine Grafik 🙂

WERTUNG: ohne Wertung – siehe Text

Trackliste:

1.Paradise City – Tom Cruise
2.Sister Christian/Just Like Paradise/Nothin For A Good Time – Julianne Hough, Diego Boneta, Russell Brand, Alec Baldwin
3.Juke Box Hero/I Love Rock´n Roll – Diego Boneta, Alec Baldwin, Russell Brand, Julianne Hough
4.Hit Me With Your Best Shot – Catherine Zeta-Jones
5.Waiting For A Girl Like You – Diego Boneta, Julianne Hough
6.More Than Words/Heaven – Julianne Hough, Diego Boneta
7.Wanted Dead Or Alive – Tom Cruise
8.I Want To Know What Love Is – Tom Cruise, Malin Akerman
9.I Wanna Rock – Diego Boneta
10.Pour Some Sugar On Me – Tom Cruise
11.Harden My Heart – Julianne Hough, Mary J. Blige
12.Shadows Of The Night/Harden My Heart – Mary J. Blige, Julianne Hough
13.Here I Go Again – Diego Boneta, Paul Giamatti, Julianne Hough, Mary J. Blige, Tom Cruise
14.Can´t Fight This Feeling – Russel Brand, Tom Cruise
15.Any Way You Want It – Mary J. Blige, Constantine Maroulis, Julianne Hough
16.Undercover Love – Diego Boneta
17.Every Rose Has Its Thorn – Julianne Hough, Diego Boneta, Tom Cruise, Mary J. Blige
18.Rock You Like A Hurricane – Julianne Hough, Tom Cruise
19.We Built This City/We´re Not Gonna Take It – Russell Brand, Catherine Zeta-Jones
20.Don´t Stop Believin – Julianne Hough, Diego Boneta, Alec Baldwin, Russell Brand, Mary J. Blige

Stefan

WIGELIUS – Reinventions

Band: Wigelius
Album: Reinventions
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 29.06.2012
Homepage: www.frontiers.it

Es wird wieder gebastelt. Sänger Anders WIGELIUS ist ursprünglich ein Teilnehmer einer schwedischen Talentshow und hat jetzt zusammen mit seinem Bruder Erik (d.) und Jake Svensson (g.) sowie Chris Pettersson (b.) seine eigene Band am Start. Produziert hat das Debüt, das auf den Namen „Reinvetions“ getauft wurde übrigens Daniel Flores (ISSA, THE MURDER OF MY SWEET etc.) und kein Geringerer als Frontiers-Intimus Harry Hess (Ex-HAREM SCAREM) war für das Mastering zuständig. 

Wenn ich mir die Songs so anhöre, höre ich viel WORK OF ART und alte Recken wie TOTO oder JOURNEY. Und das ist auch schon das größte Manko an diesem Longplayer. Es war alles schon da, schon hunderte Male. Es wird warscheinlich nicht viel geben, was es noch nicht gegeben hat, zumindest haben wir dafür noch keinen Blick, aber auch die Ambitionen, die der junge Schwede hat, können nicht über diese Copy und Paste Mentalität hinwegtäuschen.

Als Anschauungsbeispiel gibt es einen Link zu einem Video, in dem er JOURNEY´s „Don´t Stop Believin“ singt. Sooo berauschend finde ich seine Version gar nicht, obwohl er eine gute Stimme hat, und außerdem nervt dieses ewige Reingelaber von der Tussi übelst!!! Ein anderes Video zeigt seine Version von RICHARD MARX´“Angelia“. Deswegen heißt wohl auch der Opener auf seinem Album „Angeline“. Der Song ist schön rockig, aber der Chorus ist 1:1 von MARX´ Song geliehen. Das ist absolut keine Neuerfindung, was „Reinventions“ ja bedeutet. Und so verläuft auch das komplette Scheibchen, und obwohl Titel wie „Piece Of The Action“, „Too Young To Fall In Love“ oder „Talking About Love“ keine Coverversionen sind, so ist die Musik auf diesem Tonträger schön anzuhören, aber die gleiche Platte steht schon mindestens zehn Mal im Schrank.

Wer die beiden WORK OF ART Scheiben mochte (die mir im Übrigen auch gut gefallen), kann auch hier nichts falsch machen, aber unter „Reinventions“ von WIGELIUS hätte ich mir echt etwas anderes vorgestellt. Aber der gute Anders ist ja noch jung (Mitte 20), vielleicht hört er auf seine innere Stimme und macht in Zukunft das, was ER möchte, und nicht das, was er von Außenstehenden gesagt bekommt.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Angeline
2.Talking About Love
3.Do You Really Know
4.Next To Me
5.My Cassandra
6.Piece Of The Action
7.Too Young To Fall In Love
8.Right Here, Right Now
9.Love Can Be That Much
10.Hold On To Love
11.There Is No Me Without You
12.I Reach Out

Stefan

RYDELL & QUICK – R.O.A.D.T.R.I.P.

Band: Rydell & Quick
Album: R.O.A.D.T.R.I.P.
Plattenfirma:
Veröffentlichung: 18.05.2012
Homepage: http://www.rydellquick.se/

Manchmal muss man eine Band nur hören, um sofort zu wissen, woher sie kommt. Das ist speziell im skandinavischen Raum so, denn eine Vielzahl dieser Combos haben einfach eine ganz besondere Handschrift, die den Musikern einfach im Blut liegt. So verhält es sich auch mit dem schwedischen Gesangsduo RYDELL & QUICK, das mit „R.O.A.D.T.R.I.P.“ ihr neues Album vorstellt. Sechs Jahre hat es gedauert, bis dieser Nachfolger zu „R.O.C.K.O.H.O.L.I.C.“ in trockenen Tüchern war, aber das wird wohl der Tatsache geschuldet sein, dass Christer RYDELL und Malin QUICK zu den Musikern zählen, die am intensivsten auf Achse sind. Sie repräsentieren dabei die Motorrad-Marke HARLEY DAVIDSON. Ebenso zur Band gehören Bassist Jonas Bonnier und die beiden Drummer Berndt Baumgartner und Peer Stappe. Und obwohl „R.O.A.D.T.R.I.P.“ erst das zweite Album ist, sind RYDELL & QUICK schon seit 1998 am Start, hier entstand auch ihre erste Single „Stay With Me Baby“.

Was aber erwartet uns auf dem zweiten Streich der Schweden? Die Umschreibung ist eigentlich ganz einfach und effektiv: THE POODLES meets WIG WAM, angereichert mit einigen Saxophon-Einlagen von Frau QUICK. Zumindest gilt das für die erste Hälfte dieses Longplayers. Mit „Do It Right Now“ startet man gleich mit einem Hammersong. Kompromisslos rockig und mit einer Ohrwurmmelodie ausgestattet könnte die Scheibe nicht besser beginnen. „Tears Are Falling In The Night“ schraubt das atemberaubende Tempo des Openers etwas zurück, begeistert aber keineswegs weniger. Die erste Single „All In Like A Rockstar“ ist wieder etwas treibender und ist ein typischer Scandi-Rock-Hit mit großen Hooks, das bleibt für immer im Ohr. Die anschließende Ballade „Life Is Just A Dream“ kühlt die Gemüter wieder etwas ab und ist ein tolles Stück Musik. Die Fahrt geht locker weiter mit tollen Songs wie „When The Love Is Gone“, „I Want You“ oder „Time To Say Goodbye“ und lassen nur einen Schluß zu: „R.O.A.D.T.R.I.P.“ gehört in Deine Sammlung, wenn Du auf geilen, hochmelodischen Scandi-Rock stehst.

Was WIG WAM oder THE POODLES mit ihren letzten Outputs versemmelt haben, gleichen RYDELL & QUICK mit ihrem zweiten Album ganz locker wieder aus. Die Kräfte haben sich verschoben, zumindest im Moment – 2012 ist definitiv das Jahr von RYDELL & QUICK. Must Have!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Do It Right Now
2.Tears Are Falling In The Night
3.All In Like A Rockstar
4.Life Is Just A Dream
5.Take Your Time To Remember
6.Money, So Much Pain
7.When Love Is Gone
8.I Want You
9.Watch Out
10.Time To Say Goodbye

Stefan