MAYFAIR – Behind…

Band: Mayfair
Album: Behind …
Spielzeit: 29:12 min + 48:01 min
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 05.04.2013
Homepage: www.mayfairbrigade.com

Vetrackter Prog-Metal aus bella Austria, das ist wahrlich kein alltägliches Gut. Die Debüt-Scheibe „Behind …“ der Österreicher MAYFAIR aus dem Jahr 1993 hat über die Jahre einen gewissen Geheimtipp-Status erreicht und wird nun zum Jubiläum und anlässlich der Reunion der Band über Pure Steel Records nochmals auf CD und Vinyl auf den Markt gebracht. Zusätzlich zu den 6 Tracks des original Releases gibt es auf einer zweiten Scheibe noch insgesamt 10 Bonus-Tracks zu erkunden.

Stilistisch kann man die Musik auf „Behind …“ irgendwo zwischen Psychotic Waltz, Sisters of Mercy, Watchtower und Tool verorten, was ja beileibe nicht die schlechtesten Adressen sind aber auch schon den recht diffusen Stil der Band erahnen lässt. Die genannten Bands sind aber nur grobe Orientierungspunkte, denn MAYFAIR klangen bereits auf Ihrem ersten Album äußerst eigenständig und dabei streckenweise auch leicht wirr. Dass die Platte schon einige Jahre auf dem Buckel hat hört man der Produktion, trotz neuem Mastering, ein wenig an: die Drums klackern arg künstlich und auch die restlichen Instrumente sind dünn in Szene gesetzt. Dieses kleine Manko wird durch die verqueren und originellen Songs aber wettgemacht. Aber Obacht – eigenwillig und nicht gerade alltäglich ist die Musik des Quartetts (?) definitiv, was das Ganze zwar nicht zur easy-listening Beschallung für jede Gelegenheit macht, aber umso mehr zum bewussten Abtauchen in die verschachtelten, oft mit melancholischen Gesanglinien versehenen Tracks einlädt. Die Stimme sowie ungewöhnlichen Phrasierungen von Sänger Mario sind, neben den oft eingeschobenen schrägen Instrumental Passagen, denn wohl auch das Für- oder Wider-Argument bei MAYFAIR, denn melodiöse Hooklines oder eine angenehme Stimmfarbe sucht man in den mal auf Englisch, mal auf Deutsch gesungenen Songs vergeblich. Als Anspieltipps eignen sich „Advanced In Years” und “Madame Pest” – wer hier nicht ratlos die Segel streicht, dürfte auch mit dem Rest des Materials seine Freude haben.

Die ebenfalls einem Remastering unterzogenen Bonustracks versammeln gut klingende Demotracks sowie bisher unveröffentlichte Aufnahmen (darunter 4 Proberaumaufnahmen, die in grottiger Qualität leider nur zum einmaligen Anhören taugen). Die Qualität der meisten Bonus-Songs ist in etwa auf dem Level des Albums zu verorten, was dem Fan der Band einen beträchtlichen Mehrwert bieten sollte.

Leicht mach(t)en es MAYFAIR dem Hörer mit Ihrer Debüt-Scheibe damals wie heute nicht, denn auf die mitunter äußerst abgefahrenen Songs muss man sich schon ganz einlassen. Wer an unkommerziellem Songwriting und eigensinnigen, aber sehr originellen Melodiebögen seine Freude hat, sollte auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren. Ich bin gespannt was das für 2013 angekündigte Comeback Album bereit hält und mit welcher Entwicklung uns die Österreicher überraschen werden.

WERTUNG:

Trackliste:

Disc 1

01. Behind
02. Advanced In Years
03. Generation Isolated
04. Madame Pest
05. Schlaflos Müde
06. Ecstasy

Disc 2

01. Daily Screams
02. Man Of Sorrows
03. Adam
04. Dear Julia
05. Tears
06. Last Spring
07. Fegefeuer
08. Individual Circus
09. Emptiness
10. Man Of Sorrows

Mario

KALEDON – Altor: The King´s Blacksmith

Band: Kaledon
Album: Altor: The King’s Blacksmith
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Scarlet Records
Veröffentlichung: 23.04.2013
Homepage: www.kaledon.com

Anscheinend haben wir es mit KALEDON mit einer schon recht erfahrenden Band zu tun. Immerhin hieven die Jungs mit „Altor: The King’s Blacksmith“ bereits ihr siebtes Studioalben in die Läden. Ich muss zu meiner Schande gestehen, gehört hatte ich vorher von den Jungs noch nie. Nun ja was ja nicht ist, kann ja noch werden!
Die Jungs spielen auf jeden Fall lupenreinen Power Metal mit ordentlichen Fantasy und Mittelalter Themen voll mit Schwertern und Schlachten.
Ein Fest also für Fans dieses Genres.
Die Jungs scheinen auf Konzeptalben zu stehen, denn man hat wohl erst die „Legend of the forgotten Reign“ Saga abgeschlossen und das neue Album soll der Auftakt zu einer neuen über mehrere Alben gehende Geschichte sein.
Ganz im Stile der alten Alben mischt man hier gekonnt klassische Einflüsse mit neueren symphonischen Anteilen.
Man konnte, mit dem RHAPSODY OF FIRE und VISION DIVINE Sänger Fabio Lione auch einen bekannten Gastmusiker verpflichten der sich bei einem Song die Ehre gibt.
So, wie klingt denn das neue Album nun? Um das herauszufinden steigen wir direkt mal mit dem Opener „Innocence“ in die neue Scheibe ein. Genretypisch ist der Track nur ein stimmungsvolles Intro, zum ersten Mal richtig in die Vollen geht es dann beim anschließenden „Childhood“. Eine Nummer die definitiv mehrere Durchgänge benötigt um zu zünden, direkt beim ersten Mal kann man nicht alle Feinheiten erfassen. Als Quasi Opener ganz ok, der absolute Burner ist es aber nicht.
Das anschließende „Between the Hammer and the Anvil“ geht schon etwas besser ins Ohr und dieses Mal ist auch der Chorus schön griffig. Epic Metalfans werden hier definitiv ihre Freude haben, auch wenn man das alles auch schon besser gehört hat!
Ähnliches trifft eigentlich auch auf „My personal Hero“ und „Lilibeth“ zu, bevor ich dann bei „A new Beginning“ endlich einmal ein dickes Grinsen aufs Gesicht bekommen, denn die Nummer ist endlich mal richtig gut gelungen und bislang echt das Beste was ich hier zu hören bekommen habe! Bitte mehr davon!
Bei gerade einmal 9 Songs sind wir dann auch schon im letzten Abschnitt der Scheibe angekommen, der durch das schnelle „Screams in the Wind“ und den epischen Abschlusstrack „A Dark Prison“ auch wieder ganz in Ordnung geht, aber auch hier muss ich leider wieder sagen ja ganz ok, vom Hocker haut es mich aber wieder nicht….

Anspieltipps:

Schwierig, ich denke mal “Between the Hammer and the Anvil”, “My personal Hero”, “A new Beginning” und “A Dark Prison“ sind hier am ehesten zu nennen.

Fazit :

KALEODN waren mir bislang wirklich kein Begriff. Das hat sich jetzt mit ihrem neuen Album natürlich geändert, aber ich muss sagen, so richtig viel verpasst habe ich anscheinend bislang nicht. Denn der Stein der Weisen ist “Altor: The King’s Blacksmith” nicht wirklich. Alles ganz schick gemacht und ok, aber die absoluten Übernummern fehlen hier leider fast komplett.
Somit bleibt in der Gesamtabrechnung ein ganz ok und Genrefans die einfach nicht genug von ihrem Epic/Power Metal Stoff bekommen können, können hier durchaus rein hören.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Innocence
02. Childhood
03. Between the Hammer and the Anvil
04. My personal Hero
05. Lilibeth
06. A new Beginning
07. Kephren
08. Screams in the Wind
09. A Dark Prison

Julian

THE PINEAPPLE THIEF – Build A World

Band: The Pineapple Thief
Album: Build A World (EP)
Spielzeit: 25:00 min
Plattenfirma: Kscope
Veröffentlichung: 28.03.2013
Homepage: www.pineapplethief.com

Die Band THE PINEAPPLE THIEF kann man getrost als Institution im britischen Indie-Wald bezeichnen, hat der Verbund doch seit der Gründung im Jahre 1999 in schöner Regelmäßigkeit bereits 9 Alben und eine Handvoll EPs vorgelegt. Nach der Scheibe „All the Wars“ aus dem letzten Jahr erscheint nun die neue EP „Build A World“ der Steven Wilson Label-Kollegen, auf der die Band 4 neue Songs, sowie einen Remix des Titeltracks, unters Volk bringt.

Besagter Song „Build A World” ist dann auch Dreh- und Angelpunkt des Scheibchens: ein lässiger, mit einem Ohrwurm Refrain ausgestatteter Rocktrack der nicht nur aufgrund des Gesangs verdammt an die Smashing Pumpkins erinnert und bereits nach dem ersten Durchlauf im Gedächtnis hängen bleibt. Ganz und gar unspektakulär, aber dennoch ein richtig guter Song. Auch der etwas forscher rockende Track 2 („You Don’t Look So Innocent”) geht ohne große Umwege direkt in die Gehörgänge und macht es sich dort gemütlich. Danach fällt die Hitdichte etwas ab und es gibt mit „What Are You Saying?“ und dem hauptsächlich akustisch gehaltenen „You Drew Blood“ zwei eher belanglose Tracks ohne Überraschungen zu hören. Zum Abschluss gibt’s den Titeltrack in einem „Dirty Hifi Remix“ zu bestaunen, wobei hier die Titelbezeichnung das Spannendste am ganzen Song ist. Von dem eigentlich guten Song ist in der mit Keyboards verunstalteten Variante so gut wie nichts brauchbares mehr übrig geblieben – nur für Die-Hard Fans und Sammler also.

5 Songs, davon 2 sehr gute, 2 etwas durchschnittliche Tracks und ein unnötiger Remix – das macht unterm Strich eine doch noch lohnende Investition für Fans und Hörer, die die Band erst mal in Ruhe entdecken wollen.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Build A World
02. You Don’t Look So Innocent
03. What Are You Saying?
04. You Drew Blood
05. Build A World (Dirty Hifi Remix)

Mario

DRAGONSFIRE – Speed Demon

Band: Dragonsfire
Album: Speed Demon
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: TTH Media
Veröffentlichung: 13.04.2013
Homepage: www.dragonsfire.de

Die Jungs von DRAGONSIFRE aus dem Großraum Frankfurt sind fleißige Gesellen und präsentieren uns dieser Tage mit „Speed Demon“ ihr bereits viertes Album.
Wie es der Titel schon sagt, legen die Jungs also seit ihrem Debütalbum 2005 ein ordentliches Tempo vor und ließen sich auch von einigen Besetzungswechseln an der Gitarrenfront nicht aus der Ruhe bringen.
Bislang trieb man sich ja im Power und Heavy Metal Bereich rum und das bleibt auch beim aktuellen so, die eher Power Metal mäßigen Stückes des ersten Albums sind zwar größtenteils verschwunden, dafür regieren aber nun reine True und Heavy Metalstücke mit eiserner Hand.
Sehr charakteristisch für die DRAGONS ist natürlich der Gesang von Frontbasser Thassilo, der wie bisher schön roh und rau aus den Boxen kommt, aber ich gehe hier schon ins Detail und wenn ich schon mal dabei bin, können wir flugs einen Blick auf den ersten Track „Speed Demon“ werfen. Ganz Titelsong like fräst sich die Nummer quasi in die Gehörgänge, dafür sorgen die packenden Riffs, der stampfende Rhythmus und ein klasse Chorus der sofort im Hirn landet. Saustarker Opener!
Das anschließende „Savior“ brettert auch wieder direkt los und überzeugt uns dann erneut mit seinem packenden Chorus, der ein bisschen an, die vielleicht namensgebenden, IRON SAVIOR erinnert.
Etwas epischer geht es dann bei „The Gunslinger’s Fate“ zu, aber auch diese Richtung beherrschen die Jungs perfekt und beweisen hier eindrucksvoll, das sie nicht nur die schnellen Partysongs drauf haben. Sehr stark!
Und so stark geht es eigentlich die weiteren Tracks bis zum Ende hin weiter. „The Prophet“ geht mehr in die Richtung des ernsteren Vorgängersong, „Allied“ Force entwickelt sich dann wieder zum dem typischen DRAGONSFIRE Partyabräumer, auch wenn der Beginn das nicht vermuten lässt und bei „Ask for more“ haben die Jungs wieder voll den Schalk im Nacken und preschen wieder wie die Axt im Walde vor.
Eine Kooperation mit den Jungs von IRON FATE und dem Produzenten Rolf Munkes erwartet uns dann bei „Steel Eel“. Der hohe Gesang von Rolf steht im krassen Gegensatz zum rauen, kräftigen Organ von Thassilo und macht die Nummer daher zu etwas besonderen und mal was ganz anderen.
Das abschließende Livestück „Warrior“ ist zwar ganz nett, aber ich hätte mir da lieber noch ein weiteres „richtiges“ Stück gewünscht.
Im Großen und Ganzen bleibt aber der Gesamteindruck abschließend bärenstark!

Anspieltipps:

Die Songs die auf der Scheibe enthalten sind, sind alle sau stark, von daher ist das Ganze ein einziger Anspieltipp!

Fazit :

Was soll ich hier groß schreiben, die neue Mini Scheibe von DRAGONSFIRE ballert eigentlich von Anfang bis Ende recht ordentlich, die Songs sind griffig und gehen super ins Ohr und Thassilo’s Gesang ist ebenfalls ein ganz großer Pluspunkt der Scheibe.
Ich kann hier nur eigentlich eine Sache bemängeln, die Scheibe ist zu kurz geraten und ich hätte mir noch ein, zwei mehr Songs gewünscht, aber ansonsten ist hier alles im absolut grünen Bereich und von daher gibt es von mir auch fast die Höchstnote, einen halben Punkt Abzug gibt es für die Spielzeit.
Also Leute was steht ihr hier noch rum? Auf in den Plattenladen oder auf die Bandhomepage und diese geile, deutsche Band unterstützen!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Speed Demon
02. Savior
03. The Gunslinger’s Fate
04. The Prophet
05. Allied Force
06. Ask for more
07. Steel Eel
08. The Warrior (live)

Julian

VALOR – The Yonder Answer

Band: Valor
Album: The Yonder Answer
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Pitch Black Records
Veröffentlichung: 05.03.2013
Homepage: www.valor.gr

Bereits 2002 gründeten sich die griechischen Epic Metaller VALOR, die 2004 ihre erste Mini CD „The Nameless One“ auf den Markt brachten. Es dauerte danach aber noch ein paar Jahre, nämlich genau bis 2008 bis man endlich mit dem ersten kompletten Album „Destiny’s Path“ aus der Hüfte kam.
Dieses erste Werk wurde recht wohlwollend seitens der Fans und der Presse aufgenommen und nun 5 Jahre später hat man den zweiten Silberling mit Namen „The Yonder Answer“ am Start. Geboten wir uns hier, wie schon angedeutet, epischer Metal mit all seinen Trademarks die die Fans dieses Genres so lieben.
Da ich die Truppe, die sich im Übrigen so liest, Vaggelis Krouskas (Gesang), Chris Remoundos (Bass), Spyros Soldatos (Gitarre), Vasilis Kourkoutas (Gitarre), Thanasis Lois (Keyboard) sowie Andritsos Thodoris (Schlagzeug), bislang nicht kannte ging ich ziemlich unbedarft an der ersten Track dem Intro „The Journey begins“ ran.
Dieser bietet natürlich Standard Epickost, welches uns nur auf das Album einstimmen soll. Zum ersten Mal eine Meinung konnte ich mir dann beim anschließenden Titeltrack „The Answer’s Yonder“ bilden. Die Nummer beginnt direkt mit feinen Riffs und einem stampfenden Rhythmus der einen sofort in seinen Bann zieht. Dass der Song ein würdiger Titeltrack ist beweist er im Chorus, den man schon nach kurzem mitsingen kann. Ein kurzer, knackiger Track, der alles auf den Punkt bringt und absolut gefällt.
Das anschließende „Crossroads“ ist ein Ticken langsamer und es dauert ein wenig bis die Nummer in Fahrt kommt, aber spätestens beim Chorus ist die Welt wieder in Ordnung und man kann schön mit gehen.
Mit „The Guides kann man mich allerdings nicht wirklich hinter dem Ofen hervorholen, schnell also weiter zum anstehenden Mittelteil, der mit „Follow me“, dem Zwischenstück „The Bravest of them All“ und dem schön melodischen „Choices“ wieder besser besetzt ist.
Mit dem kräftigen, schnellen „One Hand Red“ schließt sich dann ebenfalls eine ganz ordentliche Nummer an, bevor es dann in den Schlussteil geht und man dort mit dem drückenden „H.U.M.A.N“ und dem Abschlusstrack „Inner Nature“ wieder kräftigen Duftmarken setzen kann.
Somit klettert das Gesamtfazit von „The Yonder Answer“ gerade so in den grünen Bereich, für einen Spitzenplatz reicht es aber leider nicht!

Anspieltipps:

Hier sollte man definitiv “The Answer’s Yonder”, “Crossroads”, “Choices“ und “Inner Nature“ erwähnen.

Fazit :

So viel falsch machen die Jungs von VALOR auf ihrem neuen Album gar nicht, die Songs gehen größtenteils in Ordnung und sind schön griffig. Gesanglich und instrumental ist man auch in einem guten Bereich und auch die typischen Epic Metal Trademarks sind da, warum gibt es also dann nur eine gute 8?
Nun es fehlt einfach irgendwie DIE absolute Übernummer, bzw. die Burnersongs. Alles schön gemacht, alles in Ordnung, aber richtig aus dem Stuhl haut mich das Ganze hier nicht.
Trotzdem machen Epic Metal Fans hier absolut nichts falsch und jeder der von diesem Genre nicht genug bekommen kann, sollte sich die Scheibe ruhig in den Plattenschrank stellen!

WERTUNG: 

Trackliste:

01. Intro – The Journey begins
02. The Answer’s Yonder
03. Crossroads
04. The Guides
05. Follow me
06. The Bravest of them All
07. Choices
08. One Hand red
09. H.U.M.A.N
10. Inner Nature

Julian

GAMA BOMB – The Terror Tapes

Band: Gama Bomb
Album: The Terror Tapes
Spielzeit: 36:02 min.
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 19.04.2013
Homepage: http://gamabomb.blogspot.de

Die 2002 in Irland gegründete Band GAMA BOMB dürfte dem ein oder anderen in den letzten Jahren bestimmt zu einem Begriff geworden sein. Das Zweitwerk “Citizen Brain” sorgte vor einigen Jahren im Underground für reichlich Wirbel und katapultierte die Band über Nacht an die Speerspitze der New-Thrash-Generation.

Erhöhte Aufmerksamkeit erlangte GAMA BOMB 2009, als sie, trotz Plattenfirma im Rücken, ihr Album “Tales from the Grave in Space” zum kostenlosen Download anboten und sich damit offensiv pro Filesharing positionierten.

Am 19.04. erscheint das neue Album “The Terror Tapes”. Neben einem neuen Label (AFM) wird zeitgleich ein neuer Gitarrist präsentiert.

Musikalisch machen GAMA BOMB auch im Jahr 2013 keine Gefangenen. Weiterhin dominiert schnörkelloser Thrash der alten New Yorker Schule mit starken Parallelen zu Anthrax und Overkill. Einflüsse aus dem Bay Area Thrash sind auch zu finden. Stimmlich liegt Joe McGuigan mittlerweile in der Schnittmenge zwischen Joey Belladonna und Messiah Marcolin, das klingt verrückt, ist aber so, da er scheinbar das Vibrato für sich entdeckt hat.

Textlich nimmt die Band weder sich noch irgendwas anderes auf der Welt ernst. Songtitel wie “Beverly Hills Robocop”, “Smoke the Blow with Willem Dafoe” oder “The Cannibals are in the Streets (therefore) all Flesh must be eaten” sprechen da eine deutliche Sprache.

Insoweit also alles ok. Die Songs sind insgesamt angenehmer zu hören und etwas erwachsener als in der Vergangenheit. Einziger Knackpunkt an der Sache ist die fehlende Abwechslung. Auf Dauer wird selbst die kurze Spielzeit etwas monoton.

Für Freunde des Old-School Thrashs jedoch eine lohnende Anschaffung.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. The Wrong Stuff
2. Legend of Speed
3. Backwards Bible
4. Beverly Hills Robocop
5. Smoke the Blow with Willem Dafoe
6. We Started the Fire
7. Terrorscope
8. The Cannibals Are in the Streets – All Flesh Must Be Eaten
9. Shitting Yourself to Live
10. Matrioshka Brain
11. Metal Idiot
12. Wrecking Ball

Frank

THE GLORIA STORY – Born To Lose

Band: The Gloria Story
Album: Born To Lose
Spielzeit: 32:32 min
Plattenfirma: Wild Kingdom
Veröffentlichung: 05.04.2013
Homepage: www.thegloriastory.com

Retro = alt, verstaubt? Nein, THE GLORIA STORY sind für retro bekannt und kein bisschen veraltet oder öde. Eine Rock-Band mit punkigen Wurzeln im Stil der 1970er Jahre hat sich nun aufgemacht die Musikwelt zu erobern. Gegründet wurden THE GLORIA STORY 2009. Auf diversen Rock-Festivals waren sie bereits, u. a als Opener für Thin Lizzy und Gilby Clark. Folgendes Line-up sind THE GLORIA STORY: Joan „Kid“ Sallrot: (Lead-Gitarre, Gesang), Filip Rapp: (Gitarre, Percussions, Gesang), Fredrik Axelsson: (Bass), Carl Ahlander: (Gitarre) und Henrik Siberg (Schlagzeug).

Auf dem Cover ist die Band vor blauem Himmel zu sehen.

Ein schöner Kracher ist schon der Titel- und erste Song „Born To Lose“. Eingängiger Sound und rockt hervorragend. Ein schöner Beginn mit klackenden Drumsticks bei „I See You Tomorrow“. Auch klar und verständlich gesungen, dabei schöner Rock n’ Roll. Klingt irgendwie ein wenig blechern, aber passt sehr gut in die Epoche, mit der THE GLORIA STORY sich verbunden fühlen. Auch „Borderline“ passt gut zu dem Stil, den man anstrebt; ähnlich wie sein Vorgänger vom Sound her. Das Stück hat einen Chorus, den man gut mitsingen kann. Melodisch und rhythmisch. Ebenso „Live Your Life In Shame“ und„Sex Is In The House“  – die Songs sind kurz, prägnant und rockig. Letzteres hat einen tollen Start mit Bassdröhnen und Schlagzeug… Dann ein verhalten gesungener Textbeginn bis es dann mit „Oh yeah“ abgeht. Cool! Es ist ein interessantes Gitarrenspiel im Song zu hören, das mit einem „Yeah“ endet, welches sich halb gerülpst anhört. Ein locker-flockiges Stück ist „Chill Me“, das auch nette effects im Song enthält. „Traveler’s  Mind“ rührt an ein Pianospiel heran, dass mich stark an einen berühmten Song der Quireboys erinnert, der auch auch so ein Party-Burner ist. Sehr schön. Bei diesem kann man sehr gut mitgehen. Dagegen klingt Sallrot bei „Fire Won’t Fade“ stimmlich komplett anders, was mir aber trotzdem gut gefällt. Die Rhythmusinstrumente haben einen stimmigen Sound und alles passt zusammen. Ganz im 70er Jahre ist das Stück „Waiting For The Judge“. Der komplette Sound wird 100%ig umgesetzt. Man sieht im Geiste die 70er-Jahre -Tapete und Bowle-Gläser, Leute mit langen Haaren und Halb-Tollen, die das Tanzbein schwingen. Witziges Kopfkino.

Nettes Scheibchen, das echt retro ist. Plätschert dahin und man kann es gut hören; es prägt sich ein und keiner würde auf einer Party schreiend ins Freie rennen. Die Songs sind in Punk-Manier knackig und frisch auf den Punkt gebracht.

Anspieltipps: “Born To Lose”, “Boderline”, “Sex Is In The House”, “Waiting For The Judge”

Fazit :  Nettes Party-Scheibchen: Wer mal so richtig ausflippen, sich zum Pogen einladen lassen oder sich gern an alte Zeiten erinnern bzw. sich von ihnen verführen lassen möchte, kauft mit diesem Album das Richtige. Punk is dead? Definitiv nicht. Sie sind hart, sie sind wild und haben ihr Soll voll erfüllt. Wer „Born To Lose“ in seinem Regal hat, wird später nicht gefragt werden „Daaad (Mooom) – what was Punk Rock?“

WERTUNG:

Trackliste:

1. Born To Lose  2:51
2. I See You Tomorrow 2:34
3. Borderline 1:52
4. Live Your Life In Shame 3:47
5. Torture And Pain 3:02
6. Sex Is In The House 2:51
7. Chill Me 3:32
8. Travelers Mind 2:27
9. The Only One Who Knows 2:08
10. Fire Won’t Fade 3:14
11. The Black Hole 3:21
12. Waiting For The Judge 2:56

BLACKLANDS – A New Dawn

Band: Blacklands
Album: A New Dawn
Spielzeit: 78:21 min.
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 01.02.2013
Homepage: www.blacklands.de

Da flattert mir dieser Tage das Debütalbum der Rheinländer BLACKLANDS ins Haus, als ich erstaunt feststelle, das diese Band aus der näheren Umgebung meines Wohnorts kommt. Und obschon ich mich in der lokalen Musikszene recht gut auskenne, sagte mir der Name erst mal nichts. Nagut, dann mal die Bandinfo durchforsten.

BLACKLANDS kommen, wie bereits erwähnt, aus dem Rheinland, um genau zu sein aus dem Raum Viersen/Krefeld. Gegründet wurde die Band bereits 2006 von Thomas Kelleners, seines Zeichens auch Drummer von Heavenward. Zudem gehörte er zur Ur-Besetzung von Lucifer’s Heritage (aus denen später Blind Guardian wurden). Das erste feste Line-up war 2009 komplett. Nach einem Demo im Jahr 2011, entschloss man sich Anfang 2012 das Debütalbum in Eigenregie in Angriff zu nehmen.

Dieses liegt mir also nun in Form von „A New Dawn“ vor.

Den Anfang macht „Cold Embrace“, ein 7-minütiger von Pianoklängen eröffneter Song, der sich rasch in einen feinen, mit leicht progressiven Elementen versehenen, Rocksong entwickelt. Musikalisch erinnert mich die Nummer ein bisschen an ruhigere Sylvan, wobei der Unterschied ganz klar im Gesangsbereich zu finden ist, da bei BLACKLANDS eine Dame am Mikro werkelt.
Moja Nardelli verfügt über eine glasklare, fast schon musicalartige Stimme, die perfekt zum sphärischen Sound der Band passt.
Das folgende „Dance of the Witches“ startet daraufhin etwas düsterer, entwickelt sich im weiteren Verlauf zu einem fast mittelalterlich angehauchten Progrock-Song mit mit Flötenparts.
Im Titeltrack erhält Moja Unterstützung von Dragonsclaw Sänger Giles Lavery, insgesamt ein Track, der musikalisch irgendwo zwischen Ayreon und Marillion angesiedelt ist.
Moja’s Stimme macht besonders in ruhigen Stücken wie „Oceans of Tears“ (geiles Pink Floyd Tribute Solo) und „I can hear your Heart“ (genialer, ausufernder Songaufbau) eine hervorragende Figur. Gitarrist Michael Stockschläger sorgt bei vielen Songs zudem für den Backinggesang und harmoniert gut mit Moja.
Das Herzstück des Albums bildet das 15-minütige „Power Play“, bei dem abermals Gesangsunterstützung in Form von Lennie Rizzo (Exxplorer) und Terry Gorle (Heir Apparent) geboten wird. Massig Stil- und Stimmungswechsel machen diesen Song unvorhersehbar und selbst nach dem zehnten hören gibt es immer noch neue Kleinigkeiten zu entdecken.

Ich bin wirklich begeistert. Und der Grund dafür ist genau diese Unvorhersehbarkeit. Man spürt dass die Songs im Proberaum entwickelt wurden, dass sie gewachsen sind und nicht mal schnell am Reißbrett zusammengeschustert worden sind. Die Einflüsse sind demnach auch sehr vielfältig. Hier ein bisschen Marillion, etwas Pink Floyd, dezente Prog-Metal Elemente, mittelalterliches, was an Blackmore’s Night erinnert und und und.

Soundmäßig muss man leider ein paar Abstriche machen. Obwohl die Scheibe ordentlich klingt, merkt man recht deutlich, dass es sich hier um keine wirklich professionelle Aufnahme handelt, der Gesang ist mir persönlich zu sehr „auf“ der Musik und speziell im Mix hört man ein paar Ungenauigkeiten wie z.b. unterschiedliche Lautstärken beim Gesang. Aber hey, das ist eigentlich auch Korrintenkackerei. Es handelt sich wie gesagt um eine Eigenproduktion und allein die genial arrangierten Songs machen diesen Umstand wieder wett.

Es ist eine Schande, dass heutzutage jede Grütze mit Plattenverträgen ausgestattet wird und die wirklich kreativen Bands ihre Musik im Alleingang an die Leute bringen müssen. Aber wahrscheinlich ist die Musik von BLACKLANDS eh viel zu anspruchsvoll für 90% der Nebenbeikonsumenten. Ich hoffe inständig, dass sich das speziell im Falle BLACKLANDS ändern wird.

FAZIT: Jeder der nur annähernd was mit leicht progressiven, melodischem Rock anfangen kann MUSS hier einfach rein hören. Freunde von Bands wie Ayreon, Pink Floyd und Marillion sowieso. Hatte ich erwähnt, dass es eine Schande ist, dass BLACKLANDS noch keinen Plattendeal haben? Ja? OK, egal. Sie haben es verdient. BASTA.
Kaufen, ich hab mir trotz der Promo auch noch das Original besorgt!

WERTUNG:  

 Trackliste:

1. Cold Embrace (7:06)
2. Dance of the Witches (4:51)
3. A New Dawn (6:11)
4. Ocean of Tears (5:02)
5. Remember your Time (6:13)
6. I can hear your Heart (8:01)
7. Floating Pictures (4:26)
8. Love will never die (5:19)
9. Memories (6:59)
10. Take (5:01)
11. Powerplay (15:20)
12. The me (3:52)

Frank

DUMPER – The Gunshot Theory

Band: Dumper
Album: The Gunshot Theory
Spielzeit: 50:50 min
Plattenfirma: My Graveyard Productions
Veröffentlichung: b. v.
Homepage: www.dumperband.net

DUMPER, wer sind DUMPER? Ganz einfach – eine Band. Der Name DUMPER soll über Sound und Attitude der Band etwas aussagen, nämlich, dass sie laut sind. 2009 als Trio gegründet, wechselte 2011 das Personal und nun sind DUMPER ein Vierer-Trupp. 2012 wurden neue Songs geschrieben, die zum Teil einen aggressiven Touch haben. Die Italiener, die die aktuelle DUMPER-Besetzung dastellen, heißen: Simone Severi (Gitarre), Gianmarco Agosti (Schlagzeug), Alessandro Marras (Gesang) und Enrico “Eddie” Cantoni (Bass). Alle vier stammen aus unterschiedlichen Heimatstädten des europäischen Stiefellandes (Modena, Carpi, Rolo und Cagliari). „The Gunshot Theory“ stellt eine fiktive Situation dar, die feindliche Aliens die Herrschaft über die Erde übernehmen zu lassen versucht.
Das Cover hat natürlich mit dem Inhalt des Albums zu tun – ein vermeintlich augenloser (seelenloser?) Typ mit Knarre in der Hand hat schon einige Leute in einer Innenstadt niedergeschossen.

Alessandro Marras’ Stimme und Gesangsart erinnert an Bruce Dickinson in früheren Zeiten, also fast unverwechselbar, wenn man sie einmal gehört hat. Auch der Sound passt gut zu dem klassischen Sound und ist stark an Iron Maiden angelehnt. Alles war schon mal, alles kommt wieder…

Das erste Stück, dass „Stand Your Ground“ vorausgeht, ist als Einleitung zu sehen, dass auf die (zusammenhängende) Geschichte des Albums einstimmt. Beginnt langsam und steigert sich schneller. Bei „Stand Your Ground“ ist unverkennbar der DUMPER-eigene Sound am Werk, den man nicht so schnell vergessen wird. Ein furchtbares Gemetzel wird im Text beschrieben. Danach im ähnlichen Stil – melodisch gesungen, hart gespielt – „W. T. F.“ und „Dinner For Retards“. Die Instrumente geben quasi alles und auch ein schönes Gitarrenriff ist zu hören; melodisch gespielt und gesungen. Auch hier einiges instrumental wirklich stark gespielt. Bei „The Rotten Will“ wummert der Bass stellenweise richtig geil. Gegen Ende ist die Stimme ein wenig blechern; der Song klingt mit einem Schlagzeug-Solo aus. Langsamer Gesang, langsames Spiel bei „Our Father“. Absolut rhythmisches Spiel und der Ausklang geht mit Bass und Schlagzeug einher. Romantisch wird es bei „Way Home“. Es ist eine traurige Vorstellung, wenn man den Weg nach Hause nicht mehr weiß. Bei dem Lied interpretiere ich sogar, dass man sich selbst verloren hat… Schneller wird es wieder bei „Enough!“ und dem Titelsong „The Gunshot Theory“ (hier kommt übrigens ein herrliches Gitarrenriff zum Tragen, unterstützt vom Schlagzeug, dass stakkatoartig hämmert). „March Into War“ ist das Schluss-Lied und hier ist wohl endgültig Schluss mit lustig, denn die Menschheit beginnt, sich gegen die feindlichen Aliens zu wehren. Zwischendurch ist immer wiederMarsch-Rhythmus im Song zu hören. Hier sehe ich das Kriegs-Chaos förmlich vor mir. Klingt mit zart gespielter Gitarre aus, melancholisch, beinahe traurig…

Insgesamt ein Album mit brutalen Texten, aber das liegt wohl in der Natur der Geschichte, die erzählt wird. Sound-technisch und stimmlich erinnert mich das Ganze, wie bereits erwähnt, stark an Iron Maiden, was ja kein Fehler ist. Jeder hat so seine Vorbilder und – wie ich oben schon schrieb – alles war schon mal, alles kommt wieder.
Anspieltipps: „Stand Your Ground“, “Way Home”, “Enough”, “March Into War”

Fazit :  Ein recht gutes Album. Wer sich für die sogenannte „new wave of British heavy metal“ von damals begeistern kann, wird auch DUMPER mit der „Gunshot Theory“ mögen. Sicherlich nicht unbedingt für zartbesaitete Personen in Anbetracht der doch leicht heftigen Texte.

WERTUNG: 

Trackliste:

1.    Intro 4:26
2.    Stand Your Ground 4:26
3.    W. T. F 4:26
4.    Dinner For Retards 4:32
5.    The Rotten Will 4:30
6.    Brother Of Demand 5:26
7.    Our Father 3:57
8.    Way Home 7:35
9.    Enough! 3:32
10.    The Gunshot Theory 4:52
11.    Marching To War 5:47

Sandra

MIDRYASI – Black, Blue & Violet

Band: Midryasi
Album: Black, Blue & Violet
Spielzeit: 38:14 min
Plattenfirma: My Graveyard Productions
Veröffentlichung: b. v.
Homepage: www.facebook.com/midryasi

MIDRYASI ist ein Name, der sich auf ein wissenschaftliches Phänomen, dass Probanden in Halluzinationszustände versetzt oder annehmen lässt, man sei tot. Gegründet wurde die Band 2002 in Varese, Italien. 2005 wurde eine vorher aufgenommene Demo überarbeitet und als Album veröffentlicht. Anschließend kam der ein oder andere personelle Wechsel zwischen den Bandmitgliedern. Die aktuelle Besetzung besteht aus Convulsion (Gesang und Bass), Paul P. (Gitarre), Udz (Keyboard) und Sappah (Schlagzeug). Es wurde bereits hinreichend getourt und nun ist „Black, Blue & Violet“ erschienen, welches Teil einer Saga – wie jedes der Alben von MIDRYASI – ist. Produziert wurde das gute Stück von MIDRYASI selbst.

Ein Cover wie aus dem heutigen Japan; ein Mix aus puristisch und psychedelisch. Schwarz, Blau und violette Grundtöne und darauf ein Fabelwesen.

Der erste Song („The Counterflow“) ist direkt Programm für das Album. Sowohl punkig als auch mit psychedelischen Einflüssen erklingt er. Dabei sind Schlagzeug, Gitarre und Bass nicht vernachlässigt, aber auch stark mit Keyboard durchsetzt und die Stimme von Convulsion wird mit einem Singsang im Background unterstützt. Beinahe nahtlos geht „The Counterflow“ in “Diagonal” über. Durch den Sound fühlt man sich leicht in einen Kokon eingelullt, dass man gar nicht so darauf achtet. Ähnlich klingend wie sein Vorgänger. Zwischendurch ein bass- und keyboardlastiges Instrumental. Nr. 3 – „Behind My Ice“ beginnt mit einer Kinderstimme, die leise ertönt. Dumpfe Gitarrenklänge, gepaart mit Keyboard folgen und Convulsions Stimme erklingt wieder, den Hörer fast einspinnend, bis das Vibrieren des dumpfen Basses aus der Erstarrung reißt. Ein Text, der schließen lässt, dass der Songwriter sehr verletzt ist oder sich in jemanden hinein versetzt, der seelische Verletzungen erlitten hat. Es schließt sich „Back In The Maze“ an, wobei hier der Chorus durch permanente Wiederholung äußerst einprägsam ist. „Black, Blue & Violet“ ist der Titelsong und vom Stil unterscheidet er sich nicht groß von den vorherigen Stücken. Bei einem Instrumental kommt das Schlagzeug sowie die Gitarre gut zum Tragen. „Nuclear Dog“ ist ein deprimierendes, eingängiges Stück. Man sieht sich förmlich durch die grauen wabernden Nebelschwaden laufen, neben sich einen kränklich aussehenden Hund. Ab und zu ertönt ein bemerkenswertes Gitarrenriff. Special effects lassen den nuklearverseuchten Hund bellen, Explosionen im Hintergrund… Schlussendlich „Hole Of The Saturday Night“. Jugendliche, die den Samstag Abend auszufüllen versuchen. Sehr bassgeprägt.

Hier ist kein typisches Hardrock- oder Metal-Album am Werke. Man hört durchaus rockige und punkige roots. Aber es ist viel mit special effects und Keyboards gearbeitet worden. 

Anspieltipps: “The Counterflow”, “Behind My Ice”, “Nuclear Dog”

Fazit :  Diejenigen, die eher auf klassischen Rock oder Metal stehen, werden enttäuscht sein. Hier muss man ein wenig experimentierfreudig und offen sein, um die Musik schätzen zu können. 

WERTUNG: 

Trackliste:

1.    The Counterflow 5:05
2.    Diagonal 6:06
3.    Behind My Ice 5:14
4.    Back In The Maze 4:04
5.    Black Blue & Violet 6:21
6.    Nuclear Dog 5:32
7.    Hole Of The Saturday Night 6:32

Sandra