SOULDRINKER – Semper Fidelis EP

Band: Souldrinker
Album: Semper Fidelis EP
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: Februar 2013
Homepage: www.souldrinker.org

Beim surfen im Netz entdeckt man so manch spannende, neue Band. So erging es mir mit den Truppe von SOULDRINKER. Irgendwo las ich eine Ankündigung über die Band, schnell die Suchmaschine angeworfen und kurze Zeit später befand ich mich auf der Bandhomepage und checkte die ersten Höreindrücke. Und was ich da hörte blies mich fast aus dem Sessel! Kraftvoller, brutaler Groove und Deathmetal gepaart mit melodischen Anteilen schlug mir entgegen und irgendwie kam mir der Gesang sehr bekannt vor.
Oh ja hier röhrt niemand anderes als die neue THE MYSTERY Sängerin Iris Boanta, die mir schon mal viel Spaß beim Hören bereitet hat. Sie teilt sich den Gesang mit dem Shouter Alex Gindu der aber nur für die Death Metal Growls zuständig ist.
Die Gründerväter dieser Truppe sind aber ebenfalls altgediente Metalrecken, mit Markus Pohl (MYSTIC PROPHECY) und  Steffen Theurer (Ex SYMPHORCE) hat man ordentlich Erfahrung in der Band.
Ein gewagtes Experiment den Sound von PANTERA, LAMB OF GOD oder AMON AMARTH mit einer Sängerin wie Iris zu kreuzen, das dieses aber erfolgreich war, beweist uns die Truppe auf ihrer ersten EP „Semper Fidelis“ eindrucksvoll.
Mit einem stimmungsvollen Intro, „Dawn“ getauft, steigt man in die Platte ein und kurz danach geht es dann mit dem Videotrack „Sixteen men of Train“ weiter. Kraftvoll und rhythmisch startet der Track, bevor dann zum ersten Mal die Stimme von Fronterin Iris ertönt, die dann in den Refrains Unterstützung von Röhrer Alex erfährt. Eine kraftvolle und mitreißende Nummer, die ihre Stärken absolut im Chorus hat, der sich mit ganzer Macht in die Gehörgänge frisst!
Das folgende „To all this is lost“ wird von Alex begonnen und erst im späteren Verlauf stößt Iris hinzu. Wie eigentlich bei Vorgänger auch, ist das stärkste an der Nummer definitiv der Chorus, der wieder super eingängig geraten ist. Ansonsten fällt die Nummer ein wenig im Vergleich zum Vorgänger ab.
Das letzte Stück der Platte „Burn the pact“ geht aber wieder richtig schön in die Vollen und kommt richtig fett aus den Boxen!
Sängerin Iris und Shouter Alex liefern sich ein schönes Duett im Refrain, was wie ich finde perfekt zur Mucke und zum Song passt. So gegensätzlich sind die Stimme, das sie irgendwie dann doch miteinander funktionieren, sehr außergewöhnlich.
Nachdem verklingen des letzten Tons fühlt man sich erst mal ein wenig überfahren von der Heavyness, nach kurzem Sammeln drückt man aber wieder gerne erneut den Playknopf um sich nochmal weg pusten zu lassen!

Anspieltipps:

Bei nur drei Songs, ist das natürlich nicht möglich, die ganze EP ist sehr gut hörbar.

Fazit :

Also meine Erwartungshaltung wurde definitiv nicht enttäuscht! Kraftvoll aber auch melodisch spielt man sich durch die drei Songs und die Stimme von Iris und Alex funktionieren perfekt zusammen. Da hat man in der Promoinfo nicht zu viel versprochen.
Drei Songs sind natürlich noch kein Album und ich bin gespannt wie sich das alles auf einem kompletten Album anhört. Damit es über eine längere Zeit nicht langweilig wird, sollte man die Songs vielleicht nicht ganz so ähnlich klingen lassen, wie es jetzt teilweise noch der Fall ist.
Ansonsten ist hier aber alles gut und ich freue mich schon sehr auf das Debütalbum der Band!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Sixteen men of Train
02. To all that is lost
03. Burn the pact

Julian

SOUL OF STEEL – Journey To Infinity

Band: Soul of Steel
Album: Journey to Infinity
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Bakerteam Records
Veröffentlichung: 30.04.2013
Homepage: www.myspace.com/soulofsteelband

Und erneut habe ich es mit einer italienischen Power/Symphonic Metalband zu tun. Anscheinend gibt es von dieser Art in Italien wirklich mehr als genug, für den Genrefreund natürlich herrlich, Genrefremde dürften darüber nur den Kopf schütteln. Wie auch immer SOUL OF STEEL nennt sich die Truppe, die mit ihrem neuen Album „Journey to Infinity“ ihr zweites Album am Start haben.
Mit dem zweiten Album geht man weiter den Weg, den man schon beim ersten Album musikalisch begonnen hatte, nämlich Power/Symphonic Metal ganz im Stile solcher Bands wie VISION DEVINE oder LABYRINTH.
Als Gäste hat man zwei namenhafte Musiker mit an Bord, Roberto Tiranti (LABYRINTH) und Alessio Lucatti (VISION DIVINE) wirken hier mit.
Das Album ist ein Konzeptalbum und erzählt die Geschichte eines Mannes der seine Dämonen los werden will.
Soweit zu den Facts, mehr gibt das Promosheet leider nicht her, wer mehr erfahren möchte besuche einfach die oben angegebene Bandhomepage.
Wir widmen uns jetzt erst mal dem ersten Track „Aeternum Tormentun“ welches stiltypisch ein Intro geworden ist. Nichts aufregendes, dafür aber ziemlich lang wie ich finde.
Der erste richtige Track „Through the Gates of Heaven“ beginnt auf jeden Fall schon mal recht ordentlich mit Keyboards und feinen Riffs. Die Nummer steigert sich dann von Mal zu Mal und mündet dann in einen melodischen Chorus der gut ins Ohr geht.
Für einen Opener finde ich die Nummer ein wenig lang, aber ansonsten ist hier alles im grünen Bereich.
Das anschließende „Shadows of the Past“ führt den eingeschlagenen Weg ziemlich gut fort und überzeugt auch wieder mit seinem melodischen Chorus. Im Großen und Ganzen ist die Nummer kompakter als sein Vorgänger, was den Zugang deutlich erleichtert.
Bei „Neverland“ finde ich die Keyboards ganz cool, ansonsten ist die Nummer eher durchschnittlich und kommt nur schwer in Fahrt.
Der Mittelteil ist mit „Waiting for you“ und dem Titeltrack „Journey to Infinitiy“ ganz ordentlich besetzt, dazwischen und auch danach gibt es aber den ein oder anderen Durchhänger zu verkraften.
So besteht auch der letzte Abschnitt dann aus guten wie auch eher überdurchschnittlicheren Nummern, durch die man sich etwas durch quälen muss.
Das recht progressive „Secret Words“ und „Last Desire“ sind hier noch die besten Tracks.
Zusammenfassend also eine ausgewogene Mischung aus Licht und Schatten auf dem neuen Album von SOUL OF STEEL.

Anspieltipps:

Der Opener “Through the Gates of Heaven”, “Shadows of the Past”, “Waiting for you”, “Journey to Infinity” und „Last Desire“ sind hier auf jeden Fall die stärksten Tracks.

Fazit :

Ich habe mein Fazit ja schon etwas vorweg genommen. Es gibt gute wie auch weniger gute Songs auf der neuen Scheibe von SOUL OF STEEL. Für meinen Geschmack ist sie auch teilweise etwas zu lang geworden und somit ziehen sich die Songs auch ziemlich in die Länge. Gepaart mit den weniger guten Songs kommt da schnell etwas Langeweile auf. Symphonic Metalbands gibt es mittlerweile wie Sand am Meer, mit dem neuen Album können sich SOUL OF STEEL auf jeden Fall nicht wirklich in die Vordergrund spielen, sondern schwimmen eher mit der großen Masse mit.

WERTUNG:

Trackliste:

01. Aeternum Tormentum
02. Through the Gates of Heaven
03. Shadows of the Past
04. Neverland
05. Waiting for you
06. The Fallen Angel
07. Journey to Infinity
08. Like a Memory
09. Secret Words
10. Portrait of my last Dream
11. Last Desire
12. Eternal Life
13. Last Desire (Acoustic)

Julian

HEAVEN & EARTH – Dig

Band: Heaven & Earth
Album: Dig
Plattenfirma: Quarto Valley Records
Veröffentlichung: 23.04.2013
Homepage: www.heavenandearthband.com

3 Alben in fast 20 Jahren ist nicht gerade viel. Wenn man aber bedenkt, was Stuart Smith so alles um die Ohren hat, erklärt sich das fast von alleine. Für das neue Album „Dig“ hat er sogar sein Engagement bei der momentanen Reinkarnation von THE SWEET beendet. War das Debüt „Heaven And Earth“ eher noch eine Soloangelegenheit des Briten mit einer wahren Armada an namhaften Gastmusikern wie z.B. Carmine Appice, Kelly Hansen, Glenn Hughes, Richie Sambora, Mike Terrana oder Joe Lynn Turner, gehören heute dennoch einige Mitstreiter von damals zum festen Line-Up von HEAVEN & EARTH. Chuck Wright (ALICE COOPER, GIUFFIRA, QUIET RIOT, TED NUGENT) am Bass und Richie Onori am Schlagzeug waren auch schon damals dabei und werden bereits seit 2000 komplettiert von Keyboarder Arlan Schierbaum und neuerdings von Sänger Joe Retta, der ebenfalls zur aktuellen Fassung von THE SWEET gehört.

Hier schließt sich also der Kreis, nur der Posten des Frontmannes wurde bei jeder Platte unterschiedlich vergeben. War auf dem Erstling noch Kelly Keeling (KING KOBRA), Kelly Hansen (FOREIGNER) und Joe Lynn Turner (RAINBOW) zusammen eingesungen, war auf dem 2001er Nachfolger „nur noch“ Keeling zu hören. Die 2004er EP „A Taste Of Heaven“ wurde mit Paul Shortino besetzt. Für den neuen Silberling hat man sich auch von Frontiers Records verabschiedet, denn „Dig“ erscheint beim US-Label Quatro Valley Records. Produziert wurde das Material von Dave Jenkins. Und natürlich dürfen auch dieses Mal musikalische Gäste wie Richie Sambora, Howard Leese oder David Paich nicht fehlen.

Kommen wir aber endlich zur Musik: „Dig“ ist ein äußerst klassiches Hardrock-Album geworden, das irgendwo zwischen Dinosauriern wie DEEP PURPLE, WHITESNAKE oder BAD COMPANY und in den majestätischen Momenten zu Combos wie HOUSE OF LORDS tendiert. Natürlich angereichert mit diversen Details, wie dem arabisch anmutenden Opener „Victorious“, der ursprünglich „Arabia“ hätte heißen sollen. Damit steigen HEAVEN & EARTH ziemlich beeindruckend in ihren dritten Longplayer ein. Nach einem ca. einminütigen Intro stampft der Song unaufhaltsam vor sich hin und präsentiert nicht nur die tolle Stimme von Joe Retta, der irgendwo zwischen David Coverdale und Steve Grimmett einzuordnen wäre, sondern auch die großartige Gitarrenarbeit von Mr. Smith. Nach gut sechs Minuten steht man da, die Futterluke weit geöffnet und absolut weggeblasen vom Opener „Victorious“. Das folgende „No Money, No Love“ wartet mit wimmernder Hammond auf und ist um einiges rockiger gestaltet. Das Stück ähnelt nicht unerheblich denen der britischen Rock-Institution DEEP PURPLE, aber sei es drum, es rockt! Mit „I Don´t Know What Love Is“ ist dann auch gleich eine Ballade dran, und die geht in Richtung HOUSE OF LORDS. Der eingängige Refrain macht daraus einen Gewinner. Flotter geht es schon bei „Man & Machine“ zu, hier wird gerockt und gerollt, was das Zeug hält. Mit etwas Voice-Box und wiederum drückender Hammondunterstützung bringen es HEAVEN & EARTH auf den Punkt. Mein Blick fällt auf das tolle Cover Artwork mit der übergroßen Gitarre, genau so tönen die Songs auf „Dig“. Groß und über alles erhaben zaubern die Jungs jedem Fan klassischen Hardrocks, der auch in den 1970ern wildert, ein breites Grinsen auf das Gesicht.

Wer bisher Gefallen an HEAVEN & EARTH gefunden hat, wird definitiv auch mit Stücken wie dem mächtigen „Waiting For The End Of The World“, dem ruppigen „Rock & Roll Does“, der Gute-Laune-Nummer „Good Times“ oder langsameren Tracks wie „House Of Blues“ sowie „Live As One“ etwas anfangen können.

„Dig“ ist das bisher ausgewogenste Werk aus der Schmiede von Smith & Co. Hier ist alles Hochglanz: der Sound, das Artwork und die Songs. Das tut dem Rock´n Roll aber keinen Abbruch – Kaufen!

WERTUNG: 

Trackliste:

1.Victorious
2.No Money, No Love
3.I Don´t Know What Love Is
4.Man & Machine
5.House Of Blues
6.Back In Anger
7.Waiting For The End Of The World
8.Sexual Insanity
9.Rock & Roll Does
10.A Day Like Today
11.Good Times
12.Live As One

Stefan

IMMOLATION – Kingdom Of Conspiracy

Band: Immolation
Album: Kingdom of Conspiracy
Spielzeit: 40:48 min.
Plattenfirma: Nuclear Blast Records
Veröffentlichung: 10.05.2013
Homepage: www.everlastingfire.com

IMMOLATION gehören zur Ursuppe der New Yorker Death Metal Szene, konnten sich aber unverständlicherweise nie in die Belletage des Death Metals vorspielen. Was umso erstaunlicher ist, da sowohl die technischen Fähigkeiten als auch das Songwriting den „großen“ der Szene in nichts nachsteht.

Musikalisch werden auch 2013 keine Gefangenen gemacht und so kredenzen uns die Herren um Frontmann Ross Dolan technischen Brutal Death Metal der Kategorie Morbid Angel oder Nile und dürfte Fans eben jener Bands sauber reinlaufen.

Textlich geht es im großen und ganzen, wie es der Albumtitel bereits suggeriert, um Verschwörungstheorien und hebt die Band damit von einem Großteil der Konkurrenz ab.

Produziert wurde das Album erneut von Paul Orofino in den Millbrook Sound Studios. Für den Mix zeichnet sich Zack Ohren verantwortlich. Das düstere Coverartwork von Pär Olofsson passt hervorragend zur düsteren Grundstimmung des Albums.

Fazit: Das hervorragend produzierte und gespielte Album ist eine klare Kaufempfehlung für alle Old School Deather. IMMOLATION unterstreichen erneut ihren Kultstatus. In dieser Form darf es gerne weitere 27 Jahre weiter gehen.

WERTUNG:

Trackliste:

1. Kingdom Of Conspiracy (3:48)
2. Bound To Order (3:49)
3. Keep The Silence (4:05)
4. God Complex (3:34)
5. Echoes Of Despair (3:44)
6. Indoctrinate (4:48)
7. The Great Sleep (5:21)
8. A Spectacle Of Lies (3:14)
9. Serving Divinity (3:36)
10. All That Awaits Us (4:49)

Frank

V8 WANKERS – Got Beer?

Band: V8 Wankers
Album: Got Beer?
Spielzeit: 54:04 min
Plattenfirma: SPV/Steamhammer
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.v8wankers.de

V8 WANKERS – eine Band wie Wein, man wird reifer, zeigt aber keine Altersabnutzungen. Auf dem neuen Album werden humorvoll die Themen Musik, Autos, Frauen und Bier behandelt. Nach der Gesundung von Produzent Uli Lulis werden hier wieder herbere Töne angeschlagen als beim Vorgänger. Innerhalb der Band hat das Line-up ein wenig gewechselt: Danny Diamonds (Rhythmusgitarre – ehemals Bass), Blind Ferenc (Leadgitarre), Marc De Vil (Bass) und am Schlagzeug auf dem Album ist Sascha Waack („Leihgabe“ von Guildo Horn) zu hören. Auf Tour sorgt aber Oliver „Himmi“ Himminghofen für den Beat. Die V8 WANKERS sehen sich als eine eingeschworene Gemeinschaft an und jeder Musiker, der je hier gespielt hat, ist ihnen hochwillkommen und man hält zusammen wie Pech und Schwefel.

„Got Beer?“ ist übrigens sowohl auf CD als auch auf Vinyl (für die jüngeren Leser: Schallplatte) herausgekommen. Letzteres in limitierter Auflage. Auch wenn Ihr vermutlich alle nicht blind seid, liefere ich Euch doch wie üblich eine Coverbeschreibung: Ein Herrenbauch mit V8 WANKERS-Tattoo und davor zahlreiche Biergläser. Passt ja gut zum Titel und sieht ganz witzig aus. Künstlerisch wertvoll? Weiß ich nicht, das liegt außerhalb meiner Beurteilungskraft.

Mit „Got Beer“ startet man straight und punkig in das Album hinein. Der Beginn des Songs macht ein wenig Angst – man ist quasi zu Gast in einem Bierzelt oder etwas Ähnlichem; hier wird Blasmusik als Intro gespielt. Aber, wie im bereits erwähnt, die Lage bleibt nicht so düster. „Bust In The Wind“, „Kick The Bucket“, „Long Spoon“ und „The Enemy“ sind weiterhin Punk und Kiss ass, also kein Grund zur Sorge! Wobei „Kick The Bucket“ dann auch recht eingängig ist und der Chorus aus „Kick The Bucket“-Ausrufen besteht. Das Stück kann also jeder mitträllern oder mitgröhlen, egal, wieviel man bereits von dem goldenen Gerstensaft gekostet hat. Rotzig, straight, punkig. „Road Hog“ – geiler Titel übrigens – ist im klassischen Rock n’ Roll-Stil der 50er Jahre, nur ein paar Takte schneller gespielt und wesentlich herber. Beinahe im Saloon wähnt man sich bei „Frankie’s Tiki Room“; entsprechende Riffs sorgen für leichtes Western Feeling. Bei „We’ll Fight Them All“ und „Pretty Lady“ wird klassisch gerockt, Letzteres ist ein Song, der ins Ohr geht und sich festsetzt. Ob bei „Yeah, She’s A Bitch“ nun unbedingt entsprechende Damen-Chöre von Nöten waren, darüber lässt sich streiten. „She’s Nitro“ ist übrigens der Porno-Darstellerin Lena Nitro gewidmet. Der Schluß-Song ist „Why Lie I Want A Beer“; also stil-echt.

Bei der Länge des Albums kann wirklich niemand meckern, nichts für sein Geld bekommen zu haben. Starker Sound und für eine bierselige Party ist das Album wunderbar geeignet. Also: Six Pack Bier, „Got Beer?“ kaufen und die Freunde anrufen. Am besten kauft Euch gleich für Mai Tickets und überzeugt Euch live (mit ordentlich Gerste intus) von den V8 WANKERS!

Anspieltipps: „Kick The Bucket“, „Road Hog“, „Frankie’s Tiki Room”, “Your Pretty Lady”

Fazit :  Partyalbum, ehrliches Stück Punkrock!

WERTUNG:

Trackliste:

1. Got Beer? 3:25
2. Bust In The Wind 3:04
3. Kick The Bucket 4:00
4. Long Spoon 3:42
5. The Enemy 4:20
6. Road Hog 2:57
7. St. Elmo 4:10
8. Frankie’s Tiki Room 4:00
9. We’ll Fight Them All 3:41
10. Your Pretty Lady 2:59
11. Yeah She’s A Bitch 3:35
12. All Goes Down The Drain 2:51
13. She’s Nitro 3:44
14. Drowned In Tears 5:05
15. Why Lie I Want A Beer 2:24

Sandra

KINGDOM COME – Outlier

Band: Kingdom Come
Album: Outlier
Spielzeit: 43:01 min
Plattenfirma: SPV/Steamhammer
Veröffentlichung: bereits veröffentlicht
Homepage: www.lennywolf.com

Lenny Wolf ist ein Künstler, dessen Weiterentwicklung niemals still steht und dem Authentizität vor allem geht, auch vor Kommerz. Natürlich erfüllt es ihn mit Glück, wenn seine Musik von den Fans geliebt wird, aber im Vordergrund steht das nicht bei der Entstehung seiner Alben. Gerade bei „Outlier“ sollte man sich die Zeit nehmen, die unterschiedlichen Songs wahrzunehmen und nicht ein oder zwei herauszupicken und diese als typisch für das Album zu bezeichnen. Es ist ein sehr persönliches, da es Lenny Wolf als Person widerspiegelt und seine Lebensgeschichte erzählt. Die Gitarrensoli wurden von Eric Körner gespielt, der Bass von Frank Binke und das Schlagzeug wird von Nader Rahy bedient; alle anderen Instrumente sowie das Mixen und Produzieren hat Wolf selbst übernommen. Geboren wurde sein neues Lebenswerk im eigenen Studio in Hamburg.

Das Cover ist grundsätzlich recht simpel gehalten, ich kann es aber nur stimmungsvoll nennen mit dem roten Hintergrund und der charakteristischen Figur Lenny Wolfs.

Titelmäßig gefällt mir der erste Stück „God Does Not Sing Our Songs“ sehr gut, allerdings ist es nicht gerade der Anheizer schlechthin. Meine Ohren brauchen eine kurze Weile, um sich dafür zu begeistern, aber dann lässt es einen nicht mehr so richtig los. Ein Kracher von Beginn an, der starke Riffs und Rock im Blut hat, ist „Running High Distortion“. Bei „Rough Ride Valley“ kommt es mir vor als habe man mir bewusstseinserweiternde Drogen gegeben oder mich auf eine solche Party verschleppt. Hier habe ich die Vision von einem roten, abgedunkelten Raum in dem ich auf dem Boden sitze und überall, wo ich hinsehe, sind Spiegel und es wird eben dieser Song gespielt. Bei der Vorstellung wird mir ein wenig schwindelig. Sehr stark Keyboard-lastig. Erholung und quasi „Erdung“ finde ich beim Nachfolger, „Let The Silence Talk“. Rockig wird man wieder auf den Boden der Tatsachen geholt. Während man bei „Holy Curtain“ wieder beginnt abzudriften – es geht in Richtung Ballade, die Bezeichnung erscheint mir aber nicht ganz korrekt; es ist eben eher wieder so ein Trance-Stück – gehen „The Trap Is Alive“, „Such A Shame“ und „When Colours Break The Grey“ schon eher in Richtung „typisch“ für KINGDOM COME. „Skip The Cover And Feel“ hat einiges an bluesigen Einflüssen zu verzeichnen und „Don’t Want You To Wait“ ist beinahe als hymnisch zu bezeichnen.

Einen leicht poppigen Anstrich hat das Album in meinen Ohren und in mancherlei Hinsicht ist ein Anhören des Albums vergleichbar mit einem Abenteuer-Trip, denn es bietet eine Reise durch verschiedene Stilarten der Musik. Ausgelutscht? Nein. Experimentell? Ja. Langweilig? Aber alles andere.

Anspieltipps: „Running High Distortion“, „Holy Curtain“, “Rough Ride Valley”, “Don’t Want You To Wait”

Fazit : Ein offener Geist, der sich modernen Einflüssen in der Rock-Musik nicht verschließt, ist hier unabdingbar. Mir gefällt das Album recht gut, auch wenn doch viele Elemente darin enthalten sind, die für mich nicht unbedingt in die Rock-Musik passen. Mein Geschmack geht in Richtung straighter, ehrlich Rock.

WERTUNG:

Trackliste:

1. God Does Not Sing Our Song 04:05
2. Running High Distortion 04:14
3. Rough Ride Ralleye 04:35
4. Let The Silence Talk 03:29
5. Holy Curtain 03:59
6. The Trap Is Alive 04:41
7. Skip The Cover And Feel 03:37
8. Don`t Want You To Wait 04:31
9. Such A Shame 03:18
10. When Colors Break The Grey 05:03

Sandra

VISIGOTH – Final Spell (EP)

Band: Visigoth
Album: Final Spell (EP)
Spielzeit: 22:09
Plattenfirma: Cruz Del Sur Music/Sarlacc Productions
Stil: Heavy/Power Metal
Veröffentlichung: 10.05.2013
Homepage: www.visigoth.bandcamp.com

VISIGOTH – was so viel bedeutet wie „edle Goten“, ein Synonym für die Westgoten, ist ein überraschender Name für eine Band aus Salt Lake City, USA. Dazu ein sehr ungewöhnliches Cover, das durch seine Schlichtheit und die farbliche Sparsamkeit ziemlich aus dem Rahmen fällt. Die Gestaltung hat Paul McCarroll übernommen (u.a. Primordial, Scald).
Dazu ein Deal bei Cruz Del Sur, die mit Bands wie Pagan Altar oder Magister Templi immer wieder echte Perlen traditionellen Schwermetalls auf den Markt bringen. Meine Interesse ist geweckt.
Die vorliegende EP „Final Spell“ ist nach der 2010er Demo „Vengeance“ das zweite Werk der, ebenfalls 2010, gegründeten Amerikaner.

Die musikalischen Einflüsse der Band reichen von Omen, Heavy Load, alten Judas Priest bis hin zu Dio. Jake Rogers ist kein Ausnahmesänger wie Ronnie James Dio oder Rob Halford, liefert aber eine gute Leistung mit seinem kraftvollen Gesang ab und passt perfekt zum Sound von VISIGOTH. Auch die übrigen Musiker verstehen ihr Handwerk, die Produktion ist warm und druckvoll.

Alle vier Songs sind heavy und hauptsächlich im Midtempobereich angesiedelt, machen definitiv Lust auf mehr und setzen sich schnell in den Gehörgängen fest. Nach 2-3 Durchläufen trällert man beim Refrain ganz automatisch mit.

Wenn der erste Langspieler der Jungs noch eine Ecke mehr Abwechslung und ein paar virtuosere Momente enthält, besonders beim Gitarrenspiel, ist mit der Band zu rechnen.

Fazit:
Wer auf traditionellen, epischen Heavy/Power Metal ohne Spielereien steht, sollte auf jeden Fall ein Ohr riskieren. VISIGOTH bieten ordentliche Kost, auch wenn der letzte Kick fehlt um sich aus der Masse der aktuell unzähligen neuen Bands abzuheben, die den Ursprüngen unseres Lieblingssounds frönen.

Für Sammler sei noch angemerkt: “Final Spell” gibt es auf Vinyl, limitiert auf 500 Stück, die ersten 150 Kopien auf farbigem Vinyl.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Creature of Desire
2. Final Spell
3. Seven Golden Ships
4. Call of the Road

Chris

STREETLIGHT MANIFESTO – The Hands That Thieve

Band: Streetlight Manifesto
Album: The Hands That Thieve
Spielzeit: 50,2 min
Plattenfirma: Victory Records
Veröffentlichung: 30.04.2013
Homepage: www.streetlightmanifesto.com

Ska mit punkiger Note, Vollgas nach vorne gespielt, als dürfte die CD unter keinen Umständen länger als eine Stunde dauern, oder als hätten die Jungs noch einen dringenden Termin.

Ska, dieses Lebensgefühl irgendwo zwischen Rock, Punk und Reggae, kennen wir eigentlich aus den Achtzigern in England.

THE SPECIALS und Co. haben damals den Musikmarkt aufgemischt und Musik mit einem speziellen Lifestyle und spezieller Kleidung erfunden. Und dieses Lebensgefühl transportieren STREETLIGHT MANIFESTO ins einundzwanzigste Jahrhundert. Und die Jungs kommen aus den Staaten, aus New Jersey und haben mit England so wenig am Hut ein Frosch mit Caramelsosse.

Das Septett mischt die Gehörgänge gewaltig auf, das Album ist sauber produziert, die Musiker beherrschen ihre Instrumente und zeigen das bei diversen Solokapiteln auch. Dass sie auch Stileinflüssen ausserhalb der Ska-Grenzen empfänglich begegnen zeigt beispielsweise „If Only For Memories“, einer Sambanummer, die genausogut von der Copacabana stammen könnte.

Der Sound von STREETLIGHT MANIFESTO ist stark Bläser dominiert, der Gesang über weite Strecken mehrstimmig. Insgesamt strahlt das Album eine Unbeschwertheit aus wie das die Achtzigerjahre-Ska-Bands taten zum beispiel THE SELECTOR oder MADNESS. Heute kennen wir gerade aus Deutschland jede Menge Ska-Bands, hier seien stellvertretend BLECHREIZ oder BROILERS genannt, welche letztes Jahr diverse Konzerte der TOTEN HOSEN als SUpporter bereicherten.

Auf „The Hands That Thieve“ findet sich mehr als unterhaltsamer, kompromissbereiter Ska erster Güte. Weder bei Komposition oder Mix wurden Fehler gemacht, schon gar nicht bei der Mischung des Songmaterials. Da wird zwar meist Vollgas skagepunkt, es gibt aber auch jazzige Anleihen bei „Toe Toe Toe“ oder oder ziemlich poppige Nummern wie „The Littlest Thing“. Über Allem schwebt aber diese grosse, jamaicabunte Ska-Wolke.

Und ich sehe sie buchstäblich auf ihrer Wolke sitzen, Bob Marley und Co.. Und während sie sich den Joint aus allerbestem Himmelsgras eintüten freuen sie sich daran, was mit dem Reggae geschehen ist, den sie einst nach England brachten. Entwicklungszusammenarbeit geglückt!

WERTUNG: 

Line Up

Tomas Kalnoky – Vocals and Guitar
Matt Stewart – Trumpet and Vocals
Nadav Nirenberg – Trombone and Vocals
Jim Conti – Tenor/Alto Sax and Vocals
Mike Brown – Bari/Alto Sax and Vocals
Pete McCullough – Bass and Vocals
Chris Thatcher – Drums

Trackliste:

1. The Three Of Us
2. Ungrateful
3. The Littlest Things
4. The Hands That Thieve
5. With Any Sort Of Certainty
6. If Only For Memories
7. They Broke Him Down
8. Toe To Toe
9. Oh Me, Oh My
10. Your Day Will Come

Danny

BREED 77 – The Evil Inside

Band: Breed 77
Album: The Evil Inside
Spielzeit: 49:56 min.
Plattenfirma: FrostMetal / Soulfood
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage: www.breed77.com

BREED 77 kommen ursprünglich aus Gibraltar. Vor einigen Jahren siedelten die Musiker allerdings komplett nach England über und arbeiten heutzutage in London.

Die 1996 gegründete Band konnte in ihrer Karriere schon die ein oder andere Auszeichnung für sich verbuchen, was wohl vor allem an der wilden Mischung aus spanischer Folklore und Hardrock gelegen hat.

Von dieser Mischung ist allerdings heute so gut wie nichts mehr vorhanden. Kein Flamenco und auch sonst keine mediterranen Einflüsse. Anstelle dessen gibt es 08/15 Modern Metal der Marke Disturbed, Soil und Konsorten. Kompositorisch und klangtechnisch zwar Oberliga, aber dafür auch komplett überraschungsfrei und vorhersehbar.

Die breite Masse wird drauf anspringen, wer aber das Besondere sucht, wird hier bitter enttäuscht.

WERTUNG: 

Trackliste:

1. Down (4:48)
2. Broken Pieces (3:53)
3. Fear (4:41)
4. Looking For Myself (4:39)
5. Bring On The Rain (3:56)
6. Low (4:13)
7. The Evil Inside (3:11)
8. Higher (4:08)
9. 2 Face (4:45)
10. Burn City Burn (4:55)
11. Motionless (6:47)

Frank

DEVILLE – Hydra

Band: Deville
Album: Hydra
Spielzeit: 44,5 min   
Plattenfirma: Small Stone Records
Veröffentlichung: 26.04.2013
Homepage:  www.myspace.com/devilleband

Vorab: DEVILLE haben rein gar nichts mit dem 2009 verstorbenen Kultmusiker Willy DeVille zu tun. Und sie sind auch kein Nachfolgeprojekt von dessen Band MinkDeVille.
Aber sie sind eine astreine schwedische Rockband mit durchaus eigenständiger Identität. Und die Jungs sind weder unbekannt noch Newcomer. Bereits 2005/06 veröffentlichten sie ein Split-LP/CD bei Daredevil Records. Die Band bestand damals seit sechs Jahren.
Im Dezember 2007 erschien ihr full-length-Silberling „Come Heavy Sleep“ bei Buzzville Records. Es folgte eine sehr erfolgreiche Europatour und 2009 erschien ihr nächstes Album „Hail the Black Sky“. Dazwischen lagen über 100 Gigs.
Mittlerweile sind die Jungs bei Small Stone unter Vertrag. 2011 und 2012 steckte das Schwedenquartett überwiegend im Studio, spielte nur einige kleine Touren und europäische Festivals. Das Ergebnis dieses Rückzugs liegt jetzt vor; „Hydra“.
Der Sound von DEVILLE liegt in der Tradition grosser Bands der Siebziger wie BLACK SABBATH oder „modernerer“ Truppen wie KYUSS oder SOUNDGARDEN. Insgesamt ist ihr Sound aber frischer als KYUSS und weniger poppig als SOUNDGARDEN. Immer wieder dringen Stoner- oder Doom-Elemente durch, ohne die Musik zu bestimmen.
Das Album bringt ein recht hohes Grundtempo, ich empfinde es als ziemlich „metallisch“, was mir gut gefällt. Es wird schnell klar, dass hier erfahrene, gute Musiker und ein erfahrenes Produktionsteam am Werk waren. Die Aufnahemqualität ist gut, die Arrangements stimmig.
Spannend finde ich die Spanne zwischen den einzelnen Titeln. So sind „Burning Towers“ oder „Battles Will Be Born“ stark „doom-verdächtig“ mit den gewohnten Breakdowns, „Over The Edge“ ist eher eine Hommage an BLACK SABBATH, „Blood Crown“ klingt wie ein Stück aus MANOWAR’s „Lord Of Steel“. Überhaupt – ich mag mich täuschen und finde keinen konkreten Hinweis – ich würde behaupten, dass Markus Akessons Bass verzerrt ist. Mindestens teilweise entsteht der Eindruck.
Andreas Bengtssons Stimme erinnert in einigen Teilen an KURT COBAIN, viele weitere Einflüsse, seinen sie nun gewollt oder von mir interpretiert, machen das Album abwechslungsreich und führen dazu, dass es auch bei mehrmaligem Hören nicht so schnell an Reiz verliert.
Meine Anspieltipps sind die oben genannten „Blood Crown“ oder „Over The Edge“.
„Stay A Little Longer“ ist eine Fast-Ballade mit einem Range beinahe zwischen Pop und Schwarzmetall.
Mir scheint, die Jungs lassen sich bewusst nicht schubladisieren, arrangieren Stilelemente, wie es ihnen in den Kram passt und kreieren einen Sound, der Spass macht – dem Zuhörer und der Band.
DEVILLE sind erfrischend, machen Lust auf mehr und liefern mit „Hydra“ ein Album ab, das in die Sammlung all derer gehört, denen Abwechslung und guter Sound wichtig sind, auch oder gerade, wenn es Genregrenzen sprengt.

WERTUNG:

Line Up

ANDREAS BENGTSSON: VOCALS, GUITAR
MARTIN HAMBITZER: GUITAR
MARKUS ÅKESSON: BASS
MARKUS NILSSON: DRUMS

Tracklist:

1. Lava
2. Iron Fed
3. In Vain
4. The Knife
5. Over The Edge
6. Burning Towers
7. Let It Go
8. Battles Will Be Born
9. Blood Crown
10. Imperial
11. Stay A Little Longer

Danny