20 DARK SEVEN – Roar

Band: 20 Dark Seven
Album: Roar
Spielzeit: 46:39 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Metalpolis Records
Veröffentlichung: 31.10.2014
Homepage: www.facebook.com/Twentydarkseven

Mit PUMP veröffentlichte Sänger Marcus Jürgens drei vollmundige Hardrockalben. Leider brach die Band auseinander. Höchste Zeit also, um etwas Neues zu wagen. 20 DARK SEVEN nennt sich das neue Baby von Jürgens, wo er zusammen mit Peter Wagner (guitars, WICKED TEMPTATION), Alex Jansen (bass, FOX, MENNEN) sowie Drum-Tier Hans in´t Zandt (PRAYING MANTIS, VENGEANCE etc.) ein neues Betätigungsfeld aufgebaut hat. Nachdem die Band ihr Debütalbum „Roar“ selbst produziert hatte, wurde es von Achim Köhler (PRIMAL FEAR, SINNER etc.) abgemischt und gemastered.

Die Schmusekatze auf dem Cover und der Titel der Platte deutet es an: 20 DARK SEVEN sind nicht zum Kuscheln gekommen. Vielmehr hat sich das holländisch-deutsche Quartett vorgenommen, Heavy Rock mit Eiern zu fabrizieren. Das ist den Jungs auch gelungen, sowohl der fette und kompromisslose Sound als auch Songs wie das eröffnende „Do You Like The Dark“, „Come Undone“ oder „You Don´t Know Me“ sowie die eigens von Erwin Musper noch einmal neu gemixte Single „Heart Of A Lion“ lassen keine Zweifel daran aufkommen, dass hier scharf geschossen wird. Zwar kommt der harte Rock von 20 DARK SEVEN recht modern aus den Boxen, dennoch standen bei der Entstehung dieser 10 kraftvollen Songs Bands wie DOKKEN, DIO, ACCEPT oder auch OZZY OSBOURNE Pate.

Atemberaubende Soli und das gewohnt fetzige Drumming des niederländischen Schlagzeug-Gurus machen es dem Hörer leicht, Gefallen an „Roar“ zu finden. Natürlich setzt sich auch der Gesang von Marcus Jürgens positiv von der breiten Masse ab. 20 DARK SEVEN haben keinen Meilenstein erschaffen, aber sie halten das Versprechen des Promozettels ganz locker ein: sie rocken rau und unverfälscht…mit Eiern!!!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Do You Like The Dark
02. Come Undone
03. Heart Of A Lion
04. So Damn Insane
05. Killing With Kindness
06. Edge Of A Knife
07. You Don´t Know Me
08. Stand Your Ground
09. Back In The Dirt
10. Hard Times Coming

Stefan

SISTER SIN – Black Lotus

Band: Sister Sin
Album: Black Lotus
Spielzeit:  ?? min
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Victory Records
Veröffentlichung: 28.10.2014
Homepage: www.sistersin.com

Mit ihrer räudigen Mischung aus Punk und Achtziger-Heavy Metal machen die Schweden SISTER SIN nun schon seit 12 Jahren die Metalszene unsicher. Die Anfänge gestalteten sich mit dem Debüt „Dance Of The Wicked“ noch etwas holprig, aber seit dem zweiten Album „Switchblade Serenade“ scheinen die Herren um Front-Amazone Liv Jagrell in der Spur zu sein. Und spätestens mit dem dritten Langspieler „True Sound Of The Underground“ haben SISTER SIN die Fans massenweise auf ihrer Seite. Das bis dato letzte Studioalbum „Now And Forever“ hat die Combo weiter gefestigt und nun steht mit „Black Lotus“ ein neues Werk ins Haus.

Etwas verwundert war ich beim Anblick von nur 9 Songs schon, aber schon der erste Hördurchgang entschädigt. Mit einer wuchtigen Portion Dramatik legt „Food For Worms“ los. Aber nur, um den Heavy Metal Hammer gleich zu Beginn kreisen zu lassen. Bei „Chaos Royale“ bleibt zwar das beschriebene Chaos aus, königlich ist der Song aber dennoch – und ziemlich episch für die Begriffe von SISTER SIN. „Au Revoir“ kann das sogar noch toppen, das bisherige Highlight. Ähnlichkeiten mit dem Hit „Beat The Street“ von „Switchblade Serenade“ sind gegeben. Das erste Mal verschnaufen darf der Hörer bei „Desert Queen“. Aber nur, weil das atemberaubende Tempo etwas zurückgeschraubt wird und zu Gunsten von überlebensgroßen Melodien geopfert wird – großartig!

Abermals in epische Metalgefilde driften die Schweden bei „Count Me Out“ ab. Ungewohnt, aber stark gemacht. Das punkige „Stones Thrown“ fährt dann wieder die gewohnte Schiene – voll auf die Zwölf, ohne Rücksicht auf Verluste. „The Jinx“ bietet etwas noch nie dagewesenes: ruhige Elemente und akustische Gitarren machen aus dem Stück fast eine Ballade. „Ruled By None“ ist ein etwas zurückhaltender Hardrocker, bevor „Sail North“ noch einmal Gas gibt und so auch mit den alten Fans ein versöhnliches Ende heraufbeschwört.

SISTER SIN erweitern auf „Black Lotus“ ihren Horizont enorm. Klar gibt es gewohnte Kost von Liv Jagrell und ihren Jungs – punkig, metallisch und wild. Aber ab und zu taucht die Band ab und fördert epische Stücke zu Tage und hat sogar eine Quasi-Ballade an Bord des neuen Longplayers. Außerdem haben sich die Schweden das Prädikat „Klasse statt Masse“ auferlegt. Kurz und knapp legen SISTER SIN alles in Schutt und Asche und verschwinden so schnell wie sie gekommen sind. Ganz starker Auftritt.

WERTUNG:





Trackliste:

01. Food For Worms
02. Chaos Royale
03. Au Revoir
04. Desert Queen
05. Count Me Out
06. Stones Thrown
07. The Jinx
08. Ruled By None
09. Sail North

Stefan

TRANSATLANTIC – KaLIVEoscope

Band: Transatlantic
Album: KaLIVEoscope
Spielzeit: /
Stilrichtung: Progressive Rock
Plattenfirma: Inside/Out Music
Veröffentlichung: 27.10.2014
Homepage: www.transatlanticweb.com

Wie im Hause TRANSATLANTIC mittlerweile üblich wird natürlich auch die letzte Tournee zum starken Album „Kaleidoscope“ wieder als Live-Mittschnitt dokumentiert. Zur Besprechung liegt uns die Audio-Variante des Box-Sets vor, die aus einer Auslese von 2 Auftritten im Niederländischen Tilburg besteht. Als Mehrwert bietet die ebenfalls im Set erhältliche DVD/BluRay dann noch den Mittschnitt eines Gigs in Köln sowie eine gut 90-minütige Doku („Into the Kaleidoscope“) und Bandinterviews.

4 Studioalben – 4 entsprechende Livealben. Muss man die neue Live-Nachlese also wirklich haben, wenn man die Vorgänger bereits im Schrank stehen hat? Interessant ist auf „KaLIVEoscope“ neben der stark auf dem letzten Album basierenden Setlist vor allem der wunderbar räumliche Sound des Tilburg-Auftritts, der den Hörer mitten auf die Bühne zu transportieren scheint. Jedes Instrument ist kristallklar zu orten und die überbordende Spielfreude aller Musiker (die Band wurde auf dieser Tour von Ted Leonard (Spock’s Beard, Enchant) an Gitarre und Gesang begleitet) lässt einen einfach nicht kalt. Ob Neal Morses‘ Gitarrenduell mit Roine Stolt, die gewohnt erstklassig gespielten Monsternummern wie „The Whirlwind Medley“ oder „Kaleidoscope“, das unkaputtbare „We All Need Some Light“ bei dem das Publikum jede Textzeile mitsingt oder die ungewöhnliche Zugabe „Nights in White Satin“ – eine Band wie TRANSATLANTIC kann an jeder Position aus dem Vollen schöpfen und weiß einfach wie jeder neue Auftritt zu einer Herausforderung für die Musiker und zu einem besonderen Erlebnis für die Zuschauer wird. Der absolute Knaller des Sets ist die fulminante Version des Focus Krachers „Hocus Pocus“, den die Band zusammen mit der Focus-Legende Thijs Van Leer auf die Bühne zaubert. Da bleibt kein Auge, bzw. Ohr trocken. Ebenso wenig wie bei dem leidenschaftlichen Gesang von Neal Morse der mit jedem Jahr an Charisma hinzuzugewinnen scheint.

„KaLIVEoscope“ erscheint als Ltd. Deluxe Edition Box Set (2 DVDs + 3CDs +BluRay), als Special Edition (3CD + DVD Digipak) sowie auf BluRay und stellt zweifellos mal wieder eine außerordentlich wertige Veröffentlichung im TRANSATLANTIC Universum dar. Uneingeschränkt empfohlen.

WERTUNG: Keine Wertung

Trackliste:

01. Into The Blue
02. My New World
03. Shine
04. The Whirlwind Medley
05. Beyond The Sun
06. Kaleidoscope
07. Neal & Roine Duet
08. We All Need Some Light
09. Black As The Sky
10. Nights In White Satin
11. Sylvia
12. Hocus Pocus

13. Medley: All Of The Above / Stranger In Your Soul 

Mario

HAKEN – Restoration (EP)

Band: Haken
Album: Restoration (EP)
Spielzeit: 33:59
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Inside/Out
Veröffentlichung: 27.10.2014
Homepage: www.hakenmusic.com

Die britischen Prog-Senkrechtstarter HAKEN nutzen die Gunst der Stunde und legen einen weiteren Leckerbissen in Form einer 3-Track EP vor. Alle 3 Songs wurden bereits auf dem 2008er Demo „Enter the 5th Dimension“ veröffentlicht, finden nun aber in einer generalüberholten Version ihre definitive Form. Sinn macht die Veröffentlichung schon dadurch, dass 3 der heutigen Bandmitglieder die Urversionen nicht eingespielt haben und sich die Band im Laufe der ereignisreichen letzten Jahre enorm weiterentwickelt hat. Die EP wurde, wie der fantastische Vorgänger („The Mountain“, 2013), von Jens Bogren produziert und gemischt.

Die soundtechnisch fabelhaft in Szene gesetzten Tracks bieten einen perfekten Querschnitt durch das HAKEN Universum: „Darkest Light“ ist ein sperriger, vertrackter Brocken, der von der charakteristischen Stimme von Ross Jennings und den unzähligen rhythmischen Variationen lebt, „Earthlings“ hingegen ist eine verträumte, atmosphärisch dichte Reise durch den ruhigeren Teil des HAKEN Universums. Während diese beiden ersten Tracks ganz ok, aber ein gutes Stück von der Klasse der letzten Alben entfernt sind, kommt der Kracher zum Schluss: das über 20 Minuten gehende „Crystallised“ ist ein Prog-Metall Hammer der besonderen Art. Bei den atemberaubenden Frickeleien, folkigen Melodien, harten Rhythmen und einer nie enden wollenden Flut an kreativen Einfällen treibt‘s einem ein wohliges Lächeln ins Gesicht. Die Anschaffung der EP, die ausschließlich als Digitaler Download und auf Vinyl erhältlich ist, lohnt sich schon wegen dieses einen, grandiosen Epos.

Für Fans der Band gilt: zugreifen!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Darkest Light
02. Earthlings
03. Crystallised

Mario

WHILE HEAVEN WEPT – Suspended at Aphelion

Band: While Heaven Wept
Album: Suspended At Aphelion
Spielzeit: 39:06 min
Stilrichtung: Epic Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 24.10.2014
Homepage:
www.whileheavenwept.com

Ein neues Album der Amis von WHILE HEAVEN WEPT ist immer ein Feiertag für Freunde progressiver und epischer Heavy Metal Kost. Und das ändert sich auch nicht bei Album Nummer fünf, welches dieser Tage via Nuclear Blast erscheint. Soviel sei vorweg genommen: „Suspended At Aphelion“ ist eine Weiterentwicklung und trotzdem unverkennbar mit der Handschrift von WHILE HEAVEN WEPT versehen.
„Suspended At Aphelion“ ist eigentlich ein Song, unterteilt in 11 Kapitel. Dichte Atmosphäre, Bombast aber auch sanfte Passagen, eingängige Melodien und technische Spielereien auf allerhöchstem Niveau, all das bietet der aktuelle Silberling. Selbst nach 10 Durchgängen gibt es neue aufregende Momente zu entdecken, keine Sekunde Langeweile. Es gibt eigentlich kein Genre, das nicht zumindest in Nuancen angeschnitten wird, auch wenn eine stark progressive Grundausrichtung nicht von der Hand zu weisen ist. Die Doom-Elemente sind wieder etwas mehr in den Hintergrund geraten, am ehesten fallen mir Namen ein wie RUSH, QUEENSRYCHE, KING CRIMSON oder FATES WARNING, wenn es etwas härter wird weht ein Hauch CORONER oder MEKONG DELTA aus den Boxen. Aber keine dieser Bands wird dem Sound der Jungs und Mädels aus Virginia wirklich gerecht. WHILE HEAVEN WEPT sind WHILE HEAVEN WEPT. Das muss so sein, das ist gut so und das klingt einfach nur richtig stark!
Zum 25. Bandjubiläum (damals noch unter dem DREAM WYTCH Banner) setzen sich WHILE HEAVEN WEPT ein eigenes Denkmal, verbinden unzählige Stilrichtungen und Elemente der vier bisherigen Alben zu einem wunderbaren Klangerlebnis. Der Versuch die Musik in eine Schublade zu quetschen ist zum Scheitern verurteilt. Ein oft viel zu leichtfertig gebrauchter Begriff trifft den Nagel aber präzise auf den Kopf: Episch!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Introspectus
02. Icarus And I
03. Ardor
04. Heartburst
05. Indifference Turned Paralysis
06. The Memory Of Bleeding
07. Souls In Permafrost
08. Searching The Stars
09. Reminiscence Of Strangers
10. Lifelines Lost
11. Retrospectus

Chris

ALUNAH – Awakening the Forest

Band: Alunah
Album: Awakening The Forest
Spielzeit: 46:03 min
Stilrichtung: Stoner / Doom Metal
Plattenfirma:  Napalm Records
Veröffentlichung: 03.10.2014
Homepage:
www.alunah.co.uk

Mit ihrem dritten Langspieler „Awakening The Forest“ dürften die Engländer von ALUNAH den Sprung in die erste Garde des Doom Metal geschafft haben. Sängerin und Gitarristin Sophie Day, Gitarrist David Day, Jake Mason (Schlagzeug) und Dan Burchmore (Bass) legen nach den beiden starken Veröffentlichungen „Call of Avernus“ (2010) und „White Hoarhound“ (2012) jetzt ein Album vor, das in einer Liga mit Bands wie AVATARIUM oder THE SABBATHIAN spielen kann.
Die Band stammt aus Birmingham, England. Und wie sollte es dann auch anders sein, ist der Geist von BLACK SABBATH jederzeit präsent. Dazu gibt es eine ordentliche Portion psychedelischer Klänge und ein wenig Stoner Groove. Während man bei AVATARIUM immer mal wieder die eher epische Ausrichtung von CANDLEMASS durchhört, bewegen sich ALUNAH in ganz traditionellen Bahnen und erinnern phasenweise auch an Bands wie PENTAGRAM, TROUBLE oder SAINT VITUS. Der melancholische und atmosphärische Opener „Bricket Wood Coven“, der Groover „Heavy Bogh“, der mystische Titeltrack, das Album überzeugt in voller Länger.
Um es mit den Live Worten von Messiah Marcolin von CANDLEMASS zu sagen. „Ich habe eine Frage für Sie! Sind Sie ein Doomkopf?“ Wenn die Antwort ein laut gebrülltes JA ist, dann auf auf in den nächsten Plattenladen und den neusten Streich von ALUNAH eintüten!

WERTUNG:

Trackliste:

01. Bricket Wood Coven
02. Heavy Bough
03. Awakening The Forest
04. The Mask Of Herne
05. Scourge And The Kiss
06. The Summerland

Chris

VOICES OF DESTINY – Crisis Cult

Band: Voices of Destiny
Album: Crisis Cult
Spielzeit: 48:25 min
Stilrichtung: Gothic/Epic Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 24.10.2014
Homepage: www.voices-of-destiny.com

Neuer Wind  bei bei Gothic Metallern von VOICES OF DESTINY. Im Vorfeld der Veröffentlichung des dritten Albums „Crisis Cult“ tauschte man die Sängerin aus, neu an Bord ist Ada Flechtner und auch auf dem Schlagzeugerposten gibt es einen Wechsel zu vermelden, Klaus Ackermann bearbeitet nun die Felle.
Dem Ganzen aber nicht genug wagt man sich das erste Mal seit der Gründung 2004 mit dem neuen Album an ein Konzeptalbum, welches um eine selbstgeschriebene Geschichte herum aufgebaut ist.
Bislang konnte man sich ja von Album zu Album steigern, ich war daher gespannt ob man dieses auch auf der neuen Scheibe schafft, zu mal man davon spricht das man den Stil nochmal ein bisschen verfeinert hat und etwas härter als bisher musiziert.
Na, dann schauen wir uns doch mal geschwind der ersten richtigen Track „Wolfpack“ an, das genretypische „Intro“ überspringen wir mal gekonnt. Und hier legt man direkt gut los, feinster Symphonic/Gothic Metal der Fans des Genre mit Sicherheit direkt begeistern wird!
Mit an Bord sind immer noch die von mir schon immer nicht ganz passend empfundenen Growlparts, besonderes Augenmerk richtet sich natürlich direkt auf die neue Sängerin Ada. Und hier muss ich sagen scheint die Band einen Glücksgriff getätigt zu haben, die gute Ada passt wirklich sehr gut zur Mucke und ist bestens bei Stimme! Klasse Opener!
Auch das folgende „The Easy Prey“ kommt recht kompakt aus den Boxen, was auch am eingängigen Chorus liegt, der sich direkt in die Gehörgänge gräbt. Die Growls gehen mir aber hier schon wieder tierisch auf den Keks : – ).
„To the Slaughter“ kommt recht hart rüber, Grund dafür sind die tiefgestimmten Gitarren und der gesteigerte Growlanteil, gefällt mir jetzt nicht so gut.
Wesentlich besser und auch fröhlicher klingt das Ganze dann wieder bei „21 Heroes“. Ganz an die ersten, richtig starken Nummern kommt man aber hier nicht heran. Das gilt dann leider auch für das anschließende, sehr symphonische „At the Edge“.
Aber so gewöhnlich der Mittelteil der Scheibe ist, so stark ist dann wieder der Abschlussteil! „Stormcrow“ verbindet wieder gekonnt die Trademarks der Band, „Under Control“ ist wunderbar atmosphärisch geworden und auch der Abschlusstrack ist eine schöne bombastische Angelegenheit geworden!
Im Großen und Ganzen bekommen VOICES OF DESTINY also dann doch noch die Kurve.

Anspieltipps:

Mit “Wolfpack”, “The Easy Prey”, “Stormcrow”, “Under Control” sowie “The Great Hunt” seid ihr hier auf der sicheren Seite.

Fazit :

Mittlerweile habe ich ja ein bisschen Erfahrung was die VOICES OF DESTINY Scheibe angehen : – ). Es ist eigentlich so wie immer, es gibt richtig schöne Ohrwürmer auf dem neuen Silberling, aber auch Tracks die nicht so zünden wollen. Generell muss ich sagen gefällt mir die Stimme der neuen Sängerin Ada wesentlich besser als die Perfomance der alten Sängerin. Hier hat man also schon mal alles richtig gemacht und wenn man die etwas schwächeren Tracks verzeiht kommt man hier im Endeffekt auf eine sehr ordentliche Leistung! Ich würde sagen die bisher beste der Band! Bisherige Fans und Anhänger des Genre können mit dieser jungen, deutschen Band also nicht viel falsch machen!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Intro
02. Wolfpack
03. The Easy Prey
04. To the Slaughter
05. 21 Heroes
06. At the Edge
07. Stormcrow
08. Under Control
09. The Great Hunt
10. Your Creation (Digi Bonustrack)

Julian

VANISH – Come To Wither

Band: Vanish
Album: Come to Wither
Spielzeit: 61:17 min
Stilrichtung: Power/Prog Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 24.10.2014
Homepage: www.vanish-metal.com

Dafür das die Stuttgarter Metaller von VANISH schon seit 14 Jahre die Metallandschaft unsicher machen hat man es noch zu nicht vielen Veröffentlichungen gebracht. Das neue Album „Come to Wither“ ist nämlich erst das zweite Album der Band! Nun ja, manchmal braucht Gut Ding ja Weile, von daher nehmen wir das jetzt mal nicht als Maßstab.
Die Truppe kombiniert auf jeden Fall Modern mit Progressive Metal und hat mit Frontmann Bastian Rose die perfekte Stimme für diese Art Mucke in der Hinterhand, der Junge hat einfach eine geile Röhre, das kann ich euch jetzt schon versprechen!
Aber auch ansonsten wird die Band bereits mit Vorschusslorbeeren überschüttet, PRIMAL FEAR Sirene Ralf Scheepers zum Beispiel war so begeistert von den Jungs das er ihnen spontan seine Hilfe angeboten hat und so steuert Ralf den Gastgesang bei einem Stück auf „Come to Wither“ bei.
Ziehen wir uns also direkt mal zu Beginn das Titelstück „Come to Wither“ rein. Leider mal wieder nur ein Intro. Das Titelstück als Intro, leider eine immer mehr in Mode kommende Sache. Die Entschädigung dafür folgt aber direkt auf dem Fuße, denn der erste richtige Track „Great Collapse“ ist eine wahre Ohrbombe geworden! Geile Melodien, ein packender Chorus und ein genialer Gesang. So und nicht anders muss die richtige Mischung aus Modern und Progressive Mucke klingen!
Ok erster Ohrwurm verdaut, lange Zeit zum verschnaufen bleibt aber nicht folgenden doch die nächsten Brecher direkt im Anschluss. „Bless the Buried Child“ mit einem erneut absoluten Ohrwurmchorus, das anschließende „Renewal“ braucht zwar ein bisschen um in Fahrt zu kommen, schlägt dann aber auch wieder sehr brachial in die Gehörgänge und auch „This is How we Die“ weiß direkt von Beginn an zu begeistern.
Man reibt sich verwundert die Augen und denkt, hui und das bei einem zweiten Album einer Band? Tja die Jungs sind halt keine Newcomer und wissen wie man die Fans begeistern kann.
So, und kommt jetzt mal ein Durchhänger mögen Nörgler jetzt fragen? Oh nein bei Leibe nicht! Auch in der Folge ist kein richtig schlechter Track auszumachen, im Gegenteil man hat noch den ein oder anderen absoluten Ohrwurm parat.
Da hätten wir zum Beispiel „Curtain Call“ welches eine unglaubliche Atmosphäre versprüht, das abwechslungsreiche „Silence“, das eingängige „Hope Shall Rise“ sowie der abschließende Doppelpack bestehend aus „Reboot“ und „The Grand Design“ mit dem Gastbeitrag von Ralf Scheepers. Also eigentlich fast alles! Gratulation Jungs, mehr bleibt mir abschließend nicht mehr zu sagen!

Anspieltipps:

Richtig schlechte Tracks sucht man hier vergebens. Alles ist absolut hörbar.

Fazit :

Ich erwähnte es schon, manchmal braucht gut Ding wirklich Weile! Das zweite Album von VANISH ist wirklich ein Paradebeispiel wie man Modern mit Progressive Metal ordentlich mixt und es schafft das es zu keiner Zeit langweilig wirkt.
Dazu hat man noch ein unglaubliches Melodie und Chorusgefühl sowie einen erstklassigen Sänger im Gepäck, da kann das Endergebnis ja nur bärenstark werden!
VANISH kommen fast aus dem Nichts und rütteln ganz stark am deutschen Progressive Metalthron, sehr geile Scheibe und eine absolute Kaufempfehlung von mir!

WERTUNG:





Trackliste:

01. Come to Wither
02. Great Collapse
03. Bless the Buried Child
04. Renewal
05. This is How we Die
06. Curtain Call
07. Silence
08. Hollow
09. Hope Shall Rise
10. Reboot
11. The Grand Design

Julian

LONEWOLF – Cult Of Steel

Band: Lonewolf
Album: Cult of Steel
Spielzeit: 57:24 min
Stilrichtung: Heayv Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 24.10.2014
Homepage: www.facebook.com/lonewolfdivision

DER True/Heavy Metalexport aus Frankreich sind mit Sicherheit LONEWOLF. Die, 1992 gegründete, Truppe bringt dieser Tage ihr siebtes Album „Cult of Steel“ auf den Markt und hat mit Massacre Records ein neues Label im Rücken.
Mit den letzten Alben, die noch bei Napalm Records veröffentlicht wurden, wurde ich ja leider nicht immer ganz warm, mal schauen ob das neue Album besser munden kann. Ich denke Fans der Band bekommen auf jeden Fall wieder das geboten was sie gewohnt sind.
Horchen wir also direkt mal in den Opener und gleichzeitig Titeltrack „Cult of Steel“ rein. Eine sehr flotte Nummer, die wie früher auch, direkt mal an die Teutonenmetaller von GRAVE DIGGER erinnert und daran ist dieses Mal nicht nur der Gesang schuld, sondern auch die Qualität des Songs! Endlich mag man den Jungs zuschreien, endlich hat man hier richtig eingängige Refrains am Start und die Riffs ballern nur so aus den Boxen. Geile Nummer zum Einstieg!
Ähnlich zackig und eingängig kommen dann die nächsten Tracks „Hordes of the Night“, „Werewolf Rebellion“ und „Blood of the Heretic“ aus den Boxen. Hier machen die Jungs aus Grenoble wirklich alles richtig und man kann nur den Hut vor diesen geilen Ohrwurmnummern ziehen, klasse!
Und auch in der Folge gibt es erfreulich wenig schwache Tracks zu vermelden, ganz im Gegenteil, mit „Hell’s Legacy“, „Funeral Pyre“ oder „The Grey Wolves“ hat man weitere starke Tracks in der Hinterhand, die der Platte eindeutig gut tun.
Natürlich gibt es auch den ein oder anderen etwas schwächeren Song hier, aber die besseren Nummern sind hier ganz klar in der Überzahl, was ja nicht immer bei den Jungs von LONEWOLF der Fall gewesen ist.
Mit den letzten beiden Tracks „Made in Hell“ und „Children of the Unlight“ gibt man dann nochmal so richtig Vollgas und beweist das man dieses Mal einiges besser macht als auf den Scheiben zuvor und bis zum Ende die Konzentration hoch hält.
Gratulation nach Frankreich zu diesem klasse Album!

Anspieltipps:

“Cult of Steel”, “Werewolf Rebellion”, “Hell’s Legacy”, “Funeral Pyre” sowie “Made in Hell sind hier absolut zum antesten zu empfehlen.

Fazit :

Also ich habe ja wirklich einiges erwartet bei einem neuen Album von LONEWOLF, aber mit Sicherheit nicht so eine gewaltige Steigerung im Vergleich zu den letzten Platten und so ein geiles Album wie es “Cult of Steel” geworden ist!
Feinster Heavy/Teutonen Metal der mit Sicherheit jedem Fan munden wird und der ganz in der Tradition von so großen Bands wie GRAVE DIGGER und RUNNING WILD steht.
Sicherlich ist der Gesang nach wie vor sehr gewöhnungsbedürftig, aber hey das ist der vom Obergrabschaufler Chris Boltendahl auch. LONEWOLF, bitte weiter so!

WERTUNG:





Trackliste:

01. The Cult of Steel
02. Hordes of the Night
03. Werewolf Rebellion
04. Blood of the Heretic
05. Hell‘s Legacy
06. Funreal Pyre
07. Force to Fight
08. Open Fire
09. Mysterium Fidei
10. The Grey Wolves
11. Made in Hell
12. Children of the Unlight

Julian

TANGO DOWN – Charming Devil

Band: Tango Down
Album: Charming Devil
Spielzeit: 40:18 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Kivel Records
Veröffentlichung: 02.08.2014
Homepage: www.tangodownband.com

Etwas inflationär scheinen die Veröffentlichungen von Ex-ACCEPT Sänger David Reece in letzter Zeit schon auf den Markt zu drängen. Nachdem er seine Band BANGALORE CHOIR wiederbelebt und mit ihnen zwei Alben veröffentlicht hat, gab es noch zwei Soloalben und auch bei den neuerlich wieder aktiven EZ LIVIN mit BONFIRE Gitarrero Hans Ziller schwingt er das Mikro. Nicht zu vergessen natürlich das vor zwei Jahren erschienene Album mit TANGO DOWN. Diese hatten auf drei Langspielern gleich dreimal das Pech, einen neuen Frontmann am Start haben zu müssen. Jetzt scheint mit David Reece aber der richtige gefunden zu sein, denn auch das neue Album „Charming Devil“ hat er eingesungen.

Zugegeben: die letzte Scheibe „Identity Crisis“ hat seine Zeit gebraucht um sich zu entwickeln, aber unterm Strich war es das bei Weitem beste Lebenszeichen der amerikanischen Rocker bis dato. Wollen wir also mal sehen, was der „charmante Teufel“ so zu bieten hat:

Mit „Bad Reputation“ beginnt die Platte mit standesgemäß kantigem Riffing. Erst im Refrain lässt der Song ein wenig mehr Melodie zu – ein starker Einstieg. Mit dem Titeltrack geht die Reise weiter, die Steilvorlage des Openers können TANGO DOWN aber nicht ganz ausnutzen. „Tunnel Vision“ ist gewohnte Kost aus dem Hause Reece. Gutklassig aber nicht großartig. Die Halbballade „Too Many Roads“ ist melodiös und hübsch anzuhören. Bei „Change My World“ regieren tiefergestimmte Gitarren und auch so sind die Vibes eher negativ.

Im Grunde gestaltet sich auch der Rest der Platte ähnlich. TANGO DOWN spielen guten Hardrock-Stoff, ohne letztendlich zwingend genug zu sein, um voll und ganz zu überzeugen. „Charming Devil“ klingt ein bisschen wie ein warmer Aufguss des Schaffens eines David Reece der letzten Jahre. Dabei ist die instrumentale Umsetzung wirklich erstklassig, nur die Songs an sich würden ein wenig mehr Feinschliff vertragen. „Charming Devil“ ist weit davon entfernt, schlecht zu sein, aber das alleine reicht leider nicht, um den Hörer aus den Socken zu blasen.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Bad Reputation
02. Charming Devil
03. Tunnel Vision
04. Too Many Roads
05. Change My World
06. Heavens Fallng
07. New Addiction
08. Tomorrow Never Comes
09. I´m Done Loving You
10. Nothing But Rain

Stefan