JARED JAMES NICHOLS – Old Glory & The Wild Revival (Re-Release)

Band: Jared James Nichols
Album: Old Glory & The Wild Revival
Spielzeit: 39:47 min.
Stilrichtung: Heavy Blues
Plattenfirma: Listenable Records
Veröffentlichung: 27.03.2014
Homepage: www.facebook.com/jaredjamesnichols

Fleißige Leser unseres Magazins werden sich jetzt vielleicht wundern, kam die nette Scheibe des US-Blues-Gitarristen JARED JAMES NICHOLS doch schon einmal bei uns zum Zug. Das französische Label Listenable Records sorgt nun für einen flächendeckenden Release (dem insgesamt dritten) des Longplay Debüts „Old Glory & The Wild Revival“, eine gute Gelegenheit also, sich die Platte noch einmal vor Augen zu führen:

Werden Wunderkinder als solche geboren? Oder sind es doch oft die Umstände oder glückliche Zufälle, die aus ganz normalen Kids großartige Persönlichkeiten wachsen lassen? Ist ja eigentlich auch egal…dass es beim Blues allerdings auf das Talent und das richtige Feeling ankommt, ist ein alter Hut. Manche behaupten, mit einer Gitarre geboren worden zu sein, der US-amerikanische Newcomer JARED JAMES NICHOLS indes war fast schon ein Spätzünder, als er mit bereits 14 Jahren seine erste Gitarre bekommen hat. Aber er hat alle überholt, denn mit seiner schnellen Auffassungsgabe und einer ordentlichen Portion Blues in den Adern steht er nicht nur bereits zwei Wochen danach das erste Mal auf der Bühne sondern hat im Alter von 21 Jahren schon über 500 Gigs auf dem Buckel – das ist gute zwei Jahre her.

Aber wer ist dieser neue Wunderknabe, der auf einmal in aller Munde ist? Geboren in Wisconsin, aufgewachsen in Chicago fand er schnell den Zugang zu all den Musikern in der Szene, die sich mit Leib und Seele dem Blues verschrieben haben. Später besuchte er die Berklee School Of Music in Boston bevor er nach Los Angeles übersiedelte. Zu seinen Helden zählen nicht nur Genregrößen wie STEVIE RAY VAUGHAN oder die ALLMANN BROTHERS sondern auch LYNYRD SKYNYRD oder 38 SPECIAL sowie JIMI HENDRIX (bei dem er gerne einmal Gitarrenstunde nehmen würde, wenn er die Wahl hätte – das nicht leicht mein Lieber). 2010 und 2011 gewann er diverse Gitarren-Konteste wie den Les Paul Tribute Contest und ein Jahr später legte er seine Debüt-EP „Live At The Viper Room“ vor. Anfang 2013 arbeitete er zusammen mit AEROSMITH Engineer Warren Huart an neuem Material, das als „Old Glory & The Wild Revival EP“ das Licht der Welt erblickte.

Den gleichen Namen trägt jetzt auch sein erster Longplayer, der die fünf Songs der EP mit fünf weiteren Songs kombiniert. Eröffnet wird er von „Playin´ For Keeps“, das den Blues erstmal etwas außen vor lässt, sondern tonnenschweres Riffing a´la BLACK SABBATH vom allerfeinsten bietet. Mein lieber Mann, was habe ich die Augen aufgerissen, als ich diese brutal geile Gitarrenarbeit das erste Mal gehört habe! Wenn man sich an den schleppenden Rhythmus des Songs gewöhnt hat, nimmt er eine Wendung und rockt schnell nach vorne um dann zum Schluss des Stücks wieder gemächlich wie ein V8 Motor vor sich hin zu brabbeln – ganz großes Kino Herrschaften, und fünfeinhalb Minuten Gänsehaut!

Etwas gemächlicher geht es bei „Let You Go“ zu. SO geht der Blues. Allerdings in seiner eingängigen Sorte, der im Refrain eindeutig in Richtung Country tendiert. Das flotte „Can You Feel It“ lässt den Hörer sofort aufspringen und herausschreien: „Hell Yeah!“. Ein richtiger Ohrwurm ist „Now Or Never“, der wie immer mit außergewöhnlich lässiger Gitarrenarbeit glänzt und nicht mehr aus dem Kopf will. Mit warmen und gefühlvollen Gitarrenton beginnt „All Your Pain“ und hinterlässt erneut offene Futterluken. Wie kann junger Mensch wie JARED JAMES NICHOLS solch erwachsene Musik so toll rüberbringen? Großartig! Das schmissige „Get Down“, das wütende „Blackfoot“ oder das mit Slidegitarre aufgepeppte „Take My Hand“ sind weitere Beweise dafür, dass „Old Glory & The Wild Revival“ etwas ganz Besonderes ist. Na, dann bleiben ja nur noch zwei Songs übrig, die hier noch keine Erwähnung fanden: „Sometimes…“ ist eine gemächliche Ballade und das abschließende „Come On In My Kitchen“ ein ruhiger Blues ohne Schnick Schnack.

Ist JARED JAMES NICHOLS ein Wunderkind? Ich weiß es nicht – fest steht aber, dass er mit seinen jungen Jahren wahnsinnig gute Musik macht und den Blues im Blut hat. Das können nicht so viele von sich behaupten, auch wenn sie es gerne tun. „Old Glory & The Wild Revival“ ist ein herausragendes Monument und nicht nur für Genrefans zu empfehlen! Ganz große Klasse…

WERTUNG:


Trackliste:

1. Playin´ For Keeps
2. Let You Go
3. Can You Feel It
4. Now Or Never
5. All Your Pain
6. Get Down
7. Sometimes…
8. Blackfoot
9. Take My Hand
10. Come On In My Kitchen

Stefan

SONIC PROPHECY – Apocalyptic Promenade

Band: Sonic Prophecy
Album: Apocalyptic Promenade
Spielzeit: 73:10 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Marple Metal Records
Veröffentlichung: 07.03.2015
Homepage: www.sonicprophecy.com

Die amerikanischen Power Metaller von SONIC PROPHECY gründeten sich 2008 mit dem Ziel ihren Vorbildern JUDAS PRIEST, HAMMERFALL oder KAMELOT zu huldigen aber doch etwas ganz eigenes zu erschaffen. Bis zum Jahr 2011 sollte es dauern bis das Debütalbum „A Divine Act of War“ erschien und durchaus positive Kritiken einfahren konnte.Leider kam das Album in Eigenregie raus und ist dadurch heute nur noch mit Mühe zu bekommen, deswegen hier direkt die Ankündigung das das Debüt demnächst beim neuen Label der Band Marple Metal Records wiederveröffentlicht wird.
Aktuell steht aber erstmal die Veröffentlichung des neuen, zweiten Albums „Apocalyptic Promenade“ an dem wir uns hier nun ausführlich widmen werden.
Der Einstieg ins Album erfolgt durch „Oracle of the Damned/The Fist of God“. Atmosphärisch und episch mit einer Ansprache wird man in die Geschichte eingeführt, bevor die metallische Musik das Zepter übernimmt. Die Nummer bewegt sich im Midtempobereich der mal mehr mal weniger Epic und Melodic beinhaltet und ist mit über 12 Minuten mit Sicherheit keine leichte Koste direkt zum Einstieg. Er hat aber durchaus seine Stärken und bietet viel Abwechslung womit er direkt als Anspieltipp verbucht werden kann.
Das anschließende „Eventide“ kann das Qualitätslevel des Opener aber leider nicht halten und verschwindet mit zunehmender Dauer in der Belanglosigkeit und ähnliche ergeht es leider auch „Hells Most Beautiful Angel“ sowie „Dark is the Dawn“ im weiteren Verlauf. Einzig mit „Temple of the Sun“ und „Born of Steel and Fire“ kann man ein bisschen Boden gut machen und etwas fürs Punktekonto tun, obwohl man auch hier erneut weit entfernt von einem richtigen Knallersong ist! Man muss sich ja aber auch mal mit kleinen Schritten zufrieden geben.
Den absoluten Übersong habe ich bislang also nicht gefunden, vielleicht gelingt dies dem, mit Folkelementen aufgeppten, nun folgenden „The Warriors Heart“?
Jaaa endlich haben wir mal eine  richtig geile Nummer, die ich seit dem Opener so schmerzlich vermisst habe. Schöner Track, so und nicht anders will ich Power Metal hören!
Und mit „Legendary“ lässt man dann direkt eine atmosphärisch, epische Nummer folgende die auch auf jeden Fall zu Gefallen weiß. Na also Jungs es geht doch! Warum nicht gleich so?
Ok, bei den drei letzten Songs „Fire Messiah“, „Apocalyptic Promenade“ sowie „Call of Battle“ verfällt man hin und wieder in die alten, schwächeren musikalischen Verhaltenmuster zurück, aber hey wie hatte ich schon geschrieben, man muss sich auch mal mit kleineren Schritten zufrieden geben….

Anspieltipps:

“Oracel of the Damned/The Fist of God”, “The Warriors Hear” sowie “Legendary” wissen hier am ehesten zu überzeugen.

Fazit :
Die Jungs von SONIC PROPHECY machen es einen wirklich nicht leicht! Die neuen Platte hat mit Sicherheit seine starken Momente, aber man braucht definitiv zu lange um diese zu finden, zusätzlich kommt die recht lange Spielzeit. Viele Songs ballern einfach so an einen vorbei ohne richtig haften zu bleiben und das ist heutzutage dann leider einfach zu wenig um ganz vorne mitzuspielen, dafür gibt es zu viele, wesentlich bessere und ausgereiftere Veröffentlichungen, sorry Jungs!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Oracle of the Damned/The Fist of God
02. Eventide
03. Hells Most Beautiful Angel
04. Temple of the Sun
05. Dark is the Dawn
06. Born of Steel and Fire
07. The Warriors Heart
08. Legendary
09. Fire Messiah
10. Apocalyptic Promenade
11. Call of Battle

Julian

OBLIVIOUS – Out Of Wilderness

Band: Oblivious
Album: Out of Wilderness
Spielzeit: 27:44 min
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Gaphals
Veröffentlichung: 24.04.2015
Homepage: www.facebook.com/obliviousofficial

Die Schweden von OBLIVIOUS stehen nach „Goons and Masters“ (2010) und „Creating Meaning“ (2013) mit dem dritten Langspieler „Out of Wilderness“ in den Startlöchern.

Heavy Groove Rock, alle Pegel auf Anschlag, das ist der Sound von Isak (Gesang), Böris (Gitarre), Andy (Bass) und Jocke (Schlagzeug). Bereits der Opener „For Who Do Burn“ kracht mit viel Schwung aus den Boxen, der Fuß wippt automatisch im Rhythmus der Musik mit. Doch obwohl das Album nicht einmal die 30 Minuten Marke knackt, kommt ein wenig Langeweile auf. Die Songs sind alle ordentlich, aber bei der Masse an bärenstarken Retro-Bands der letzten Jahre ist die Messlatte doch recht hoch angelegt worden. Songs wie „Bang“ oder „Shore to Shore“ – angesiedelt zwischen CLUTCH, GRAVEYARD oder THE VINTAGE CARAVAN – erreichen leider nie das Level der genannten Konkurrenten.

Ganz klar, Potential ist vorhanden und mit ein wenig mehr eigenständigen Ideen und einem stärkeren Gespür für eingängige Melodien dürften den Jungs der Schritt von der zweiten in die erste Reihe gelingen. Für „Out of Wilderness“ reicht es erstmal nur zu einem Platz im Mittelfeld, OBLIVIOUS sind (noch) eher etwas für Retro-Rock-Süchtige.

WERTUNG: 


Trackliste:

01. For Who Do Burn
02. Dirty Hand
03. Bang
04. Shore To Shore
05. Riding Down
06. Screwed
07. Midnight Mess
08. Like Brothers

Chris

HARDCORE SUPERSTAR – HCSS

Band: Hardcore Superstar
Album: HCSS
Spielzeit: 44:34 min.
Stilrichtung: Hardrock, Street Metal
Plattenfirma: Gain Music
Veröffentlichung: 24.04.2015
Homepage: www.hardcoresuperstar.com

„Mit dem neuen Album HCSS schließt sich der Kreis“ – so die Aussage über die neue Platte der Schweden. Als Bassist Martin Sandvik eines Tages ein altes Demo von einem Fan in die Hand gedrückt bekam, wurde der Band schlagartig bewusst, dass sie zurück zu den Anfängen gehen mussten, um sich neu zu erfinden. Wer HARDCORE SUPERSTAR von Anfang an kennt und schätzt, hat es nicht immer leicht gehabt. Zu Beginn ihrer Karriere hatten Alben wie „Bad Sneakers And Pina Colada“ einen eher punkigen Einschlag und der Neuanfang 2005 mit dem selbstbetitelten Abräumer schien der einzige Ausweg. Doch schon ein Album später breiteten sich die Metal-Anteile im Sound der Schweden immer mehr aus, was im 2009er Brett „Beg For It“ gipfelte. 2010 folgte eine weitere Kurskorrektur zu Gunsten von mehr Melodie und Dreck unter den Rock´n Roll Fingernägeln, das superbe „Split Your Lip“ war geboren. Jetzt machen HARDCORE SUPERSTAR eine weitere Kehrtwendung und riskieren auf ihrer zehnten Studioplatte „HCSS“ eine Rückbesinnung auf die Anfänge der Band.

Das war schon weit vor dem Release zu spüren, denn sowohl die ersten Soundschnipsel sowie das früh in Umlauf gebrachte Cover Artwork ließen erahnen, dass es back to the roots gehen sollte. Punkig und roh auf der einen Seite, psychedelisch und ein bisschen wirr auf der anderen präsentieren sich HARDCORE SUPERSTAR anno 2015. Los geht’s aber mal fast wie immer, denn sowohl „Don´t Mean Shit“ als auch „Party Till I´m Gone“ sind der Stoff, an dem sich die Fans laben. Aber der Sound ist weder auf Metal getrimmt noch großartig aufgepumpt oder mit übermäßigem Bombast versehen. Wer die ersten drei Scheiben mochte, wird die beiden Songs lieben. Bei „The Cemetary“ werden erstmals ruhigere Töne angestimmt. Auch das stampfende „Off With Their Heads“ könnte ein Song aus den Anfangstagen sein.

Mit „Fly“ haben HARDCORE SUPERSTAR eine Komposition an Bord, die so wohl niemand von ihnen erwartet hätte. Psychedelische Stimmung auf fast acht Minuten, die sich erst in der zweiten Songhälfte in Richtung eines Rocksongs entwickelt. Auch das vertrackte „The Ocean“ wird wohl beim ersten Hören ein paar Fragezeichen aufwerfen. Nach mehrmaligem Genuss allerdings hat die Nummer Suchtcharakter. Genauso das mit pumpendem Beat ausgestattete „Touch The Sky“. „Growing Old“ ist dann ein Song, den man vielleicht hätte weglassen können. Mit „Glue“ trumpfen die Jungs noch einmal auf bevor „Messed Up For Sure“ schon das Ende des 10-Trackers eingeläutet wird. Ähnlich wie zwei Songs zuvor stellt sich nicht ganz die Euphorie ein, schlecht ist das Stück dann aber auch nicht. Aber auch kein Paukenschlag, wie es sich vielleicht erhofft hatte. Ein weiteres Indiz dafür, dass hier alles anders ist.

Für die neue Platte müssen die Fans ein bisschen über den Tellerrand schauen. Wer vor allem das 2005er Meisterwerk oder den 2010 Wonneproppen „Split Your Lip“ zu seinen Favouriten zählt, hat spätestens jetzt noch einmal die Gelegenheit, eine Reise in die Vergangenheit von HARDCORE SUPERSTAR zu machen, auch wenn „HCSS“ ihr neuestes Album ist. Eines ist sicher: mit diesen Jungs wird es nie langweilig, denn sie verweilen nicht lange im gleichen Fahrwasser sondern probieren immer wieder etwas Neues aus. Zum Leidwesen mancher Fans zwar, aber die können sich zumindest einer Sache sicher sein: Live sind HARDCORE SUPERSTAR eine Macht!

WERTUNG:


Trackliste:

1. Don´t Mean Shit
2. Party Till I´m Gone
3. The Cemetary
4. Off With Their Heads
5. Fly
6. The Ocean
7. Touch The Sky
8. Growing Old
9. Glue
10. Messed Up For Sure

Stefan

ROMEO´S DAUGHTER – Spin

Band: Romeo´s Daughter
Album: Spin
Spielzeit: 40:34 min.
Stilrichtung: AOR, Melodic Rock
Plattenfirma: RD Records
Veröffentlichung: 20.04.2015
Homepage: www.romeosdaughter.co.uk

Seit gut drei Jahren sind die Briten wieder im Geschäft. Mit ihrem Comeback Album „Rapture“ (Rezi HIER) schlug die Band um Frontfrau Leigh Matty eine andere Richtung ein, weg vom glatt polierten Sound der späten Achtziger/frühen Neunziger, hin zu abgespeckten Arrangements und noch mehr hin zu Leidenschaft und Gefühl. Das soll aber nicht heißen, dass die Songs nicht gerockt hätten. Ähnlich präsentieren sich ROMEO´S DAUGHTER jetzt auch auf ihrem vierten Langspieler „Spin“. Trocken und modern produziert mit leichten Gitarren und schönen Songs. Und immer mit einem schielenden Auge auf die Wilson-Schwestern. Auch „Spin“ erscheint wie schon sein Vorgänger auf dem eigenen Label und auch auf dem Regiesessel nahmen Bandmitglieder platz. Gitarrist Craig Joiner und Bassist Ed Poole zeichnen sich für die Produktion verantwortlich.

Als Einstieg haben ROMEO´S DAUGHTER das rhythmische „Touch“ gewählt. Auf Nummer sicher sind die Briten damit nicht gegangen, denn es hätte eingängigere Stücke gegeben, um einen einfacheren Zugang zu „Spin“ zu gewähren. Das folgende „Already Gone“ zum Beispiel. Ganz in alter Tradition rockt das Quartett äußerst gefällig und schüttelt locker einen kleinen Hit aus dem Ärmel. Das nachdenkliche „Love Will Come To Those Who Wait“ oder „Enemy“ sind Zeugen einer leicht dunkleren Einfärbung der Texte. Nach dem ruhigen „Didn´t See It Coming“ lässt das lockere „Radio“ wieder die Sonne scheinen. Auch „Perfect Plan“ muss Erwähnung finden, eine wirklich starke Nummer.

Und überhaupt legen ROMEO´S DAUGHTER mit „Spin“ ein ernstes und sehr ambitioniertes Werk vor. Sie bleiben ihrem Weg treu, den sie mit dem Vorgänger „Rapture“ eingeschlagen haben. Rockmusik für Erwachsene – mit Tiefgang und weitab von unnötigem Posing und überzogener Selbstdarstellung. Dass die Songs aber dennoch Spaß machen können, zeigen diverse Rocker, aber auch nachdenkliche Momente gelingen hier großartig und driften keineswegs ab in Kitsch oder Oberflächlichkeit.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Touch
2. Already Gone
3. Love Will Come To Those Who Wait
4. Enemy
5. Didn´t See It Coming
6. Radio
7. Tonight
8. All Because Of You
9. Perfect Plan
10. Tall Buildings

Stefan

BONFIRE – Glörious

Band: Bonfire
Album: Glörious
Spielzeit: 67:49 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Borila Records
Veröffentlichung: 24.04.2015
Homepage: www.bonfire.de

Nein, nein und nochmals nein. Niemals kann das gut gehen. Das zumindest sagt das Fanherz, wenn es um die neue Version der Ingolstädter Hardrocker BONFIRE geht. Aber wir wollen natürlich sachlich an das neue Album „Glörious“ herangehen und dem Unterfangen eine faire Chance geben. Das haben Hans Ziller (guitars) und seine rundum erneuerte Band verdient. Was war eigentlich geschehen? Im Oktober 2014 verließ Sänger Claus Lessmann die Band und mit ihm gleich der Rest der Band. Bandgründer Ziller saß quasi alleine da und so begann die Suche nach neuen Horizonten. Aber wagen zuerst einen kurzen Blick zurück.

Kreativität braucht immer ein gewisses Knistern. Das war im Falle von BONRIE alleine schon damit gegeben, dass Lessmann als Fan des FC Bayern München ein Roter, Ziller als eingefleischter Anhänger des „Stadtrivalen“ TSV 1860 München ein Blauer ist. Dabei führten Anfang der 1990er ganz andere Gründe zur ersten Trennung. Damals war es Ziller, der die Band nach drei erfolgreichen Alben verließ. Danach ging es bergab und BONFIRE lösten sich nach dem halbgaren „Knock Out“ das erste Mal auf. Mitte der 1990er versuchten es die beiden Kreativköpfe mit ihrem Projekt LESSMANN/ZILLER noch einmal miteinander mit dem Ergebnis, dass ab dem 1997er Comeback „Rebel Soul“ wieder ein gehöriger Aufwärtstrend zu spüren war. Ein Jahr zuvor kam mit dem Doppelpack „Feels Like Coming Home“ und „Freudenfeuer“ ein eher durchwachsenes und zaghaftes Herantasten an alte Stärken auf den Markt. Die deutsche Version des Albums („Freudenfeuer“) enthielt lediglich neu eingespielte Versionen des LESSMANN/ZILLER Projekts sowie ein paar neue Songs und das englisch-sprachige Pendant nannte sich eben „Feels Like Coming Home“. So richtig zu brennen begann das Feuer mit dem 1999er Langspieler „Fuel To The Flames“, das BONFIRE nahezu so stark wie in den Anfangsjahren präsentierte. Auch das folgende „Strike X“ war richtig gut. In den Folgejahren zeigte die Leistungskurve allerdings wieder nach unten, was in unnötigen Versuchen endete, modern klingen zu wollen und auch die härtere Schiene stand den Ingolstädtern nicht sonderlich gut zu Gesicht. Zudem waren die Songs nicht mehr so zwingend wie um die Jahrtausendwende.

Jetzt also soll BONFIRE ohne das Aushängeschild Claus Lessmann mit seiner prägnanten Stimme funktionieren (der „sonnt“ sich momentan mit Michael Voss im bayrischen Wald und bastelt an einem neuen Projekt). Kaum zu glauben, aber der neue Mann am Mikro ist kein Geringerer als David Reece. Wer hier große Augen bekommt, wird bei den Namen der übrigen neuen Mitstreiter ganz schnell merken, dass die neue Besetzung von BONFIRE identisch ist mit der aktuellen Version von Ziller´s jüngst wiederbelebten Projekt EZ LIVIN. Deren letztes Album „Firestorm“ (Rezi HIER http://rock-garage-magazine.blogspot.de/2014/02/ez-livin-firestorm.html) allerdings war etwas enttäuschend ausgefallen. Auch der Posten des Produzenten lässt nicht viel Gutes erwarten, denn Fließbandarbeiter Alessandro Del Vecchio wurde dazu auserkoren, für den Neuanfang den Sound zu machen.

Über eine Stunde lang ist die Platte geworden, da findet sich sicher der ein oder andere überflüssige Song. Der ist aber erstmal nicht auszumachen, denn mit „21 Guns Salute (Goes Boom)“ und dem flotten „Nothin´At All“ startet man recht gutklassig. So richtig BONFIRE-mässig wird es aber erst mit dem dritten Stück „Can´t Break Away“. Hier erinnert das Riffing von Hans Ziller an alte Zeiten, wenngleich der Sound leider zu sehr am verwaschenen Klang ihres größten Erfolgs „Fire Works“ (Klassiker-Rezi HIER) angelehnt ist. Bei „Remember“ ist die Gitarrenarbeit abermals erste Sahne. Einfache aber prägnante Riffs fördert Herr Ziller hier zu Tage. Wären die Plastik-Fanfaren am Anfang von „Glörious“ (was soll eigentlich dieser bescheuerte Umlaut?) nicht, wäre der Song nahezu perfekt, der bisherige Höhepunkt. Auch „Supernatural Disguise“ kann – nicht zuletzt wegen Ziller´s Gitarrenarbeit – punkten. Völlig daneben sind dagegen die Neuaufnahmen von „Sweet Obsession“ und „American Nights“. Auch die Covernummer „With A Little Help From My Friends“ von JOE COCKER hätte man sich sparen können.

Von allen Seiten bläst ein stürmischer Wind in die Gesichter der neuen Version von BONFIRE. Die Fans scheinen die Band nicht akzeptieren zu wollen, Lessmann selbst dagegen steht nicht gerade unter Zugzwang. Damit hat sich Hans Ziller einen ordentlichen Klotz ans Bein gebunden. Nach der Reaktivierung seiner Combo EZ LIVIN hätte er vielleicht auch dabei bleiben sollen und BONFIRE zumindest für eine Zeit lang ruhen lassen. Unter dem Banner EZ LIVIN wäre dieses Album nach der formschwachen Vorstellung des letzten Jahres ein kleines Ausrufezeichen gewesen. Als BONFIRE kann „Glörious“ nur bedingt funktionieren.

WERTUNG:


Trackliste:

1. 21 Guns Salute (Goes Boom)
2. Nothin´ At All
3. Can´t Break Away
4. Remember
5. Fallin´ Outta Love
6. Glorious
7. Supernatural Disguise
8. Shooting Star
9. Lies
10. Put Out The Flames
11. Free Wind Desperado
12. Sweet Obsession (New Recording)
13. American Nights (New Recording)
14. With A Little Help From My Friends

Stefan

ARTIZAN – The Furthest Reaches

Band: Artizan
Album: The Furthest Reaches
Spielzeit: 43:07 min
Stilrichtung: US Metal
Plattenfirma:  Pure Steel Records
Veröffentlichung: 24.04.2015
Homepage: www.artizanmetal.com

Die US Metaller von ARTIZAN präsentieren mit „The Furthest Reaches“ ihr drittes Album, welches noch dazu ein episches Sci Fi Konzeptlabum ist. Erzählt wird die Rückkehr einer außerirdischen Rasse auf die Erde. Bislang hat sich die Band von Album zu Album gesteigert, deswegen war ich sehr gespannt auf den neuen Silberling.
Laut Promoinfo ist das neue Album das härteste und progressivste der Band und erneut haben wir hier zwei Gastsänger an Start. Matt Barlow (Ex ICED EARTH) war ja schon auf dem zweiten Album zu hören und ist erneut an Bord, Sabrina Cruz (SEVEN KINGDOMS) ist ebenfalls mit von Partie.
Das Album wurde übrigens mit einer Crowdfunding Kampagne eingespielt, was in der heutigen Zeit leider ja keine Seltenheit mehr ist!
Starten wir das Album mal mit dem atmosphärischen Intro „Coming of Age“, welches toll in die Konzeptgeschichte einleitet. Mit „ Summon the Gods“ geht es dann das erste Mal so richtig in die Vollen. Direkt heraushören kann man das Schlagzeugspiel von Ty Tammeus, welches kraftvoll wie auch abwechslungsreich ist.
Fronter Tom Braden ist natürlich ebenfalls wieder bestens bei Stimme und auch der Rest der Truppe zockt sich ziemlich routiniert durch diese erste Nummer. Man hat auf jeden Fall nicht gelogen als man sagte das „The Furthest Reaches“ das progressivste Album der Band wird, das wird hier direkt klar und wird, soviel kann ich schon mal vorweg nehmen, sich auch nicht mehr großartig ändern.
Wie auch immer, trotz der ganzen Progressivität kommt die Melodic und die Abwechslung nicht zu kurz, das wird schnell klar wenn man sich die nachfolgenden Tracks anhört. Der überlange  Titeltrack „The Furthest Reaches“, das harte „The Cleansing“ mit dem Auftritt von Matt Barlow sowie „Wardens of the New World“, mit dem Gastauftritt von Sabrina Cruz stechen hier ein wenig hervor, aber auch ansonsten bekommen die Fans der Band genau das was sie erwarten, geilen US Metal der Marke ARTIZAN!
Und diese Marke wird gnadenlos bis zur letzten Note durchgezogen. Mal etwas mehr epischer wie bei „Supernova“ und mal wieder richtig schön melodisch wie beim abschließenden „Into the Sun“. Es wird nie langweilig und ARTIZAN schwimmen erneut absolut auf der obersten Qualitätsstufe ihrer Metalmucke, da hat sich die Unterstützung der Fans  bei den Aufnahmen zum Album doch wirklich mal gelohnt!

Anspieltipps:

Einzelne Songs rauszupicken ist nicht möglich, das gesamte Album ist ein einziger Anspieltipp!

Fazit :

Wie schon angesprochen haben ARTIZAN ihr Versprechen wahr gemacht und mit dem neuen Album ihr progressivstes eingespielt. Es ist damit zwar anders als die Vorgänger, aber mitnichten wirklich schlechter!
Es dauert halt einfach ein, zwei mehr Umläufe bis sich alle Nummern wirklich komplett festsetzen, zünden tun sie aber wirklich ausnahmslos alle, das kann ich euch versprechen!
Fans der Band müssen hier zugreifen, ein geiles Album welches der Band hoffentlich endlich die Aufmerksamkeit bringt, die sie verdient hat und den Fans mit Sicherheit viele angenehme Stunde bescheren wird.
Großen Applaus Jungs, dieses Mal gibt es dafür auch vollkommen verdient die Höchstnote!

WERTUNG:


Trackliste:

01. Coming of Age
02. Summon the Gods
03. Hopeful Eyes
04. The Furthest Reaches
05. The Cleansing
06. Wardens of the New World
07. Heed the Warning
08. Supernova
09. Starchild
10. Into the Sun

Julian

BLACKWELDER – Survival Of The Fittest

Band: Blackwelder
Album: Survival of the Fittest
Spielzeit: 49:26 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma:  Golden Core Records
Veröffentlichung: 24.04.2015
Homepage: www.facebook.com/BlackwelderMetal

BLACKWELDER ist eine neue Band die sich aus der Asche von SEVEN SERAPHIM’s gründeten. Aus der Asche ist vielleicht zu viel gesagt, Mastermind Andrew Szucs war dort für die Gitarren verantwortlich und hat nun mit einigen anderen bekannten Mitmusikern nun BLACKWELDER am Start.
Diese anderen, bekannten Musiker sind Ralf Scheepers (Gesang, PRIMAL FEAR), Bjorn Englen (Bass, DIO DISCIPLES) und Aquiles Priester (Schlagzeug, PRIMAL FEAR, Ex ANGRA). Sehr prominente Besetzung also, die nun mit BLACKWELDER ein neues Kapitel des düsteren, progressive Metal’s aufschlagen wollen.
Als Opener fungiert „The Night of new Moon“. Und hier zeigen uns die Jungs mal direkt was die Uhr geschlagen hat! Europäischer Power/Progressive Metal tönt uns sofort entgegen. Wovon ich immer wieder beeindruckt bin wenn ich es hören ist das absolut genau und sehr kraftvolle Spiel von Oktopus Aquiles Priester! Der Junge hat es echt drauf! Apropos, das kann man natürlich auch von seinen anderen Mitmusikern behaupten. Sirene Ralf singt stark wie eh und je und Andrew schüttelt ein geiles Riff nach dem anderen aus den Ärmel. Demzufolge ist der Opener natürlich direkt mal ein Hit geworden.
Track Nummer Zwo „Spaceman“ kann ebenfalls ziemlich schnell in diese Kategorie eingeordnet werden und direkt im Anschluss gibt es bei „Adeturi“ instrumentales zu bestaunen. Ich bin ja immer kein Freund von so was, das die Musiker mit ihren Instrumenten richtig gescheit umgehen können erwarte ich irgendwie einfach.
Schnell also weiter zu den nächsten Nummern wo sich als Favoriten „Inner Voice“ und „Remember the Time“ hervortun. Hier stimmt einfach, wie auch schon bei den beiden ersten Songs die Mischung aus progressiven Anteilen und der Melodic die die Mucke so schön eingängig macht. Geile Songs!
Echte Ausfälle hat es bislang nicht gegeben, und die bekommen wir auch in der Folge nicht wirklich zu Gesicht. Klar der ein oder andere Song braucht auch mal ein bisschen um zu zünden, Gefallen tun sie dann aber alle.
Ein wenig hervorstechen tut in der Folge auf jeden Fall noch das abschließende „Judgement Day“, welches wieder ein richtiger Kracher geworden ist.

Anspieltipps:

Schwierig, die gesamte Platte ist auf einem recht hohen Level, ich würde hier aber mal “The Night of new Moon”, “Spaceman”, “Inner Voice”, Remember the Time”  sowie “Judgment Day” nennen.

Fazit :

Das Debütalbum von BLACKWELDER kratzt auf jeden Fall an unserem Höchstpunktzahlbereich, bleibt dann aber doch ganz knapp darunter. Ein paar mehr absolute Übernummern wie die Anspieltipps hätten es dafür dann doch noch sein müssen.
Aber egal, so so oder so ist “Survival of the Fittest” ein geiles Album geworden, was durch die beteiligten Musikern nur noch zusätzlich aufgewertet wird!
Fans von Progressiven Metal europäischer Prägung mit dem Hang zur Melodic sollten hier auf jeden Fall nicht lange warten, sondern direkt zuschlagen!
Schön das unser Metalkosmos immer wieder so neue Perlen hervorbringt wie BLACKWELDER.

WERTUNG:


Trackliste:

01. The Night of new Moon
02. Spaceman
03. Adeturi
04. Freeway of Life
05. Inner Voice
06. With Flying Colors
07. Remember the Time
08. Play some more
09. Oriental Spell
10. Judgement Day

Julian

AGES – The Malefic Miasma

Band: Ages
Album: The Malefic Miasma
Spielzeit: 42:12 min
Stilrichtung: Melodic Dark / Black Metal
Plattenfirma: Black Lodge/ Sound Pollution
Veröffentlichung: 24.04.2015
Homepage: www.ages.nu/index.html

Ein Cover, das Aufmerksamkeit zieht. Licht und Schatten, ein Kontrast der schon bei vielen Motiven aufgegriffen wurde. Persönlich gefällt mir die Gestaltung des Debüts von AGES ausgesprochen gut. Die Schweden haben sich ansonsten dem melodischen Black Metal verschrieben. Nach 3 Singles in 2011 liegt nun der Erstling „The Malefic Miasma“ vor.

Und die Musik ist ebenfalls sehr spannend. Düstere, melancholische und erhabene Melodien in schwarzmetallischem Gewand. Dazu nordische Viking-Klänge und ein wenig Doom. Geigen, akustische Momente, Bombast und Klavier. AGES lassen sich nicht in eine Schublade sperren. Blastattacken und Knüppelparts sind eher spärlich gesät, es dominieren Melodie und Atmosphäre. „Spawn of the Tyrants“ streift gar Gothic-Metal Gefilde. Somit dürften Black Metal Puristen ihre Probleme mit dem Sound der Band haben. Wer sich auf diese vielen Facetten einlassen kann, den nehmen AGES auf eine klangliche Entdeckungsreise mit, die selbst nach 10 Durchgängen noch Neues zu bieten hat.

Das Ganze ist irgendwo zwischen KATATONIA, BATHORY und LORD BELIAL angesiedelt, und damit wird man der Vielseitigkeit von „The Malefic Miasma“ noch nicht wirklich gerecht.

Da bleibt nur eins, nehmt euch etwas Zeit und hört selbst in die Scheibe rein. Bei mir wächst sie von Durchgang zu Durchgang.

WERTUNG:


Trackliste:

01. At the Behest of Reason
02. The Malefic Miasma
03. Absent Tribulation
04. Spawn of the Tyrants
05. Apotheosis
06. Ardent Storms
07. From the Ashes of Time
08. Mountains Ablaze

Chris

DSG – Still A Warrior

Band: DSG
Album: Still a Warrior
Spielzeit: 48:11 min
Stilrichtung: US Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 24.04.2015
Homepage: www.davidshankle.com

Der Gitarrist David Shankle ist den meisten natürlich aus seiner sechsjährigen Zeit bei MANWOR ein Begriff. Seit 13 Jahren ist der gute David aber auch auf Solopfaden unterwegs mit seiner DAVID SHANKLE GROUP kurz DSG. Man brachte es bislang auf zwei Studioalben und nun steht nach knapp acht Jahren Wartezeit endlich das neue Werk „Still a Warrior“ in den Startlöchern. Geboten wird uns hier US Power Metal der natürlich mit vielen Shredpassagen angereichert ist.
Freunde des US Metals sollten hier auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen, deswegen horchen wir direkt in den Opener und Titeltrack „Still a Warrior“ rein. Kraftvolle, erdige Drums, sowie die gewohnten David Shankle Riffs erwarten uns zu Beginn und es wird schnell klar das wir es hier mit einem reinrassigen US Power Metaltrack zu tun haben.
Der Gesang ist nicht alltäglich, der Song an sich schon, geht aber trotzdem absolut in Ordnung und als Opener ist er genau richtig.
Die nächste Nummer „Ressecution“ ist dann nochmal einen Ticken düsterer von der Atmosphäre her, dafür sorgen die tiefgestimmten Gitarren und die bedrohlichen Keyboards im Hintergrund. War der Openersong schon kein absoluter Topsong, haben wir es hier wirklich mit einem eher mittelmäßigen Stück zu tun, welches nicht großartig auffällt.
Schnell weiter zu den nächsten Tracks, die sind nämlich teilweise echt besser geraten. Da hätten wir zum Beispiel „Glimpse of Tomorrow“ wo man mal nicht stur nach US Metal Schema F vorgeht, sondern im Mittelteil auch mal etwas mehr Melodic reinbringt, oder die schnellen „Fuel for the Fire“ und „Eye to Eye“. Welche sich Genrefreaks auf jeden Fall reinziehen können.
Die beiden Zwischenstücke „Demonic Solo“ und „The Hitman“ sind Gitarrenorgien von Meister Shankle himself. Für Instrumentalfans ganz nett, mehr aber auch nicht.
Von den letzten drei Songs, die den Abschlussteil bilden, hat „Suffer in Silence“ ganz klar die Nase vorn. Die beiden andere Tracks sind zwar auch nicht von schlechten Eltern, fallen aber im Vergleich doch ein wenig ab.

Anspieltipps:

“Still a Warrior”, “Glimpse of Tomorrow”, “Eye to Eye” und “Suffer in Silence” tönen hier definitiv am Besten.

Fazit :

Halten wir abschließend fest, DSG Fans kommen auch beim neuen Album sicherlich auf ihre Kosten, und auch Genrefreunde sollten hier den ein oder anderen tollen Moment finden. Allen anderen oder MANOWAR Anhänger die hier nach einem ehemaligen Lebenszeichen suchen, sei geraten erstmal reinzuhören.
An sich kein schlechtes Album, aber sehr speziell und somit auch nicht für die absolut breite Masse geeignet.

WERTUNG:


Trackliste:

01. Still a Warrior
02. Ressecution
03. Glimpse of Tomorrow
04. Demonic Solo
05. Fuel for the Fire
06. Eye to eye
07. The Hitman (Instrumental)
08. Suffer in Silence (Agenda 21)
09. Into the Darkness
10. Across the Line

Julian