BLACK SABBATH – 13

Band: Black Sabbath
Album: 13
Spielzeit: 53:33
Releasetermin: 07.06.2013
Plattenfirma: Vertigo / Universal
Stilrichtung: Heavy/Doom Metal
Homepage: www.blacksabbath.com

Endlich! Das Warten hat ein Ende. Nur wenige Veröffentlichungen erzeugen ein solches Medienecho und versetzen Generationen von Metalfans in Vorfreude. Wird es die Legende schaffen die enormen Erwartungen zu erfüllen? Zumal die letzte Veröffentlichung „Never say die!“ in Originalbesetzung aus dem Jahre 1978 stammt. Nun haben Ozzy Osbourne (Gesang), Tony Iommi (Gitarre) und Geezer Butler (Bass) BLACK SABBATH wieder Leben eingehaucht und präsentieren das neue Studioalbum „13“. Nur Bill Ward (Drums) fehlt, offiziell aus gesundheitlichen Gründen, für ihn wurde Brad Wilk (ex-Audioslave, ex-Rage Against the Machine) an Bord geholt.

Werden es die Urväter des Heavy Metal schaffen an ihre früheren Meilensteine (endlich ist dieser Begriff mal zu 100% passend) anzuknüpfen? Produzentenlegende Rick Rubin hat man ebenfalls für das Mammutprojekt gewinnen können, die Stimmung der ersten BLACK SABBATH Alben in einer modernen Produktion einzufangen. Und Rubin macht seinen Job diesmal wieder hervorragend!

„Is this the end of the beginning, or the beginning of the end?“, die erste Textzeile klingt als ob Ozzy die Bandgeschichte vor seinem geistigen Auge Revue passieren lässt. Der gesamte Opener „End of the beginning“ erinnert stark an „Black Sabbath“ und bezeugt eine geglückte Rückkehr in die Anfangstage der Band. Rifflastiger, doomiger Metal und ein Ozzy Osbourne der (fast) klingt, als wäre die Zeit stehengeblieben.

Es folgt die bereits bekannte Single-Auskoppellung „God is dead?“, die mit ihrer hypnotischen Eingängigkeit und einem Gehörgang besetzendem Refrain überzeugen kann.
„Loner“ ist dann ein Heavy-Rocker allererster Güte. Wer nicht unweigerlich mit Fuß und Kopf wippen muss, wenn Ozzy „Come on now“ singt, der ist schon tot.

Es folgt die Ballade „Zeitgeist“, die bei den ersten Klängen unweigerlich an „Planet Caravan“ denken lässt, im weiteren Verlauf aber glücklicherweise genügend Eigenständigkeit entwickelt und besonders Dank Iommis gefühlvollem Gitarrenspiel punktet.

Auch die übrigen Songs liefern alle Markenzeichen von BLACK SABBATH: Heavy Metal durchzogen mit psychodelischem Rocksound und einer kräftigen Priese Doom. Dazu noch Riffs, Riffs und nochmal Riffs. Einzig der blusige Unterton der frühen Werke ist etwas verloren gegangen. Ozzy bietet eine starke Leistung über das gesamte Album, ob nun ein wenig im Studio nachgeholfen wurde juckt mich nicht und tut dem Hörgenuss keinen Abbruch.
Erwähnenswert ist der letzte Song des Albums „Dear Father“, besonders dessen Ende: die letzten Töne verklingen, man hört Regen prasseln, eine Kirchenglocke und Donner. Und schiebt sofort das Debüt ein um von eben diesen Klängen empfangen zu werden. Eine Kleinigkeit, aber trotzdem eine geniale Idee mit Gänsehautfaktor!

Wie bewertet man nun dieses Album? Vergleicht man es mit „Black Sabbath“, „Paranoid“ oder „Master of Reality“? Eigentlich unmöglich, diese Alben haben zu ihrer Zeit gleich mehrere Genres erschaffen und werden daher immer über allen anderen Werken der Band stehen. Vergleicht man „13“ dann mit aktuellen Veröffentlichungen? Also den großen Vater mit den Kindern? Auch sinnlos.

Klingt die Scheibe nach BLACK SABBATH? Ja. Nach einer uninspirierten Selbstkopie zum Geldmachen? Definitiv nein. Hat „13“ meine Erwartungen übertroffen? Aber hallo! Wird das neue Studioalbum nach einigen Durchläufen langweilig? Klares nein. Kann man mehr erwarten? Mir fällt nicht viel ein.
Ich verneige mich vor diesem Bindeglied, welches 43 Jahre Heavy Metal zu einem großen Ganzen verschmelzen lässt. Und vor einer Legende, let the Sabbath beginn (again).

WERTUNG:

Trackliste:

1. End Of The Beginning
2. God Is Dead?
3. Loner
4. Zeitgeist
5. Age Of Reason
6. Live Forever
7. Damaged Soul
8. Dear Father

Chris

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