Trackliste:
01. Victims Of Fear
02. Freedom Is My Belief
03. Point Of No Return
04. Stay Consistent
05. Letter From Your Disease
06. Bad Blood
07. Demon’s Eyes
08. Regret
09. Wake Me Up in Another Life
10. Modern World
11. As Long As I Live
12. Devil in Your Arms
Spielzeit: 48:00 – Genre: Heavy Metal/Hardrock/Melodic Rock – Label: Install Records – VÖ: 13.06.2025 – Page: http://www.alenbrentini.com
Eine explosive Reise durch Klangwelten, Kritik und künstlerische Klarheit
Mit seinem neuesten Werk „Point of No Return“ beweist der kroatische Ausnahmegitarrist Alen Brentini, dass er weit mehr ist als „nur“ der langjährige Saitenhexer an der Seite von Andreas Gabalier. Sein Soloalbum – erschienen am 13. Juni 2025 – ist ein musikalisches Manifest zwischen Melodic Rock, Hard Rock und Heavy Metal, das sich stilistisch kaum in eine Schublade zwängen lässt. Und das ist gut so. Denn Brentini ist ein Künstler, der sich keinen Maulkorb anlegt – weder textlich noch musikalisch.
Das zwölf Tracks umfassende Album gleicht einer Achterbahnfahrt durch Emotionen, Epochen und gesellschaftliche Abgründe. Jeder Song ist ein Unikat – nichts klingt austauschbar, nichts wirkt beliebig. Brentini liefert kein Einheitsbrei, sondern serviert ein exzellent gewürztes Rock-Menü, das zum Denken, Fühlen – und zum Headbangen anregt.
Was sofort auffällt: Hier ist ein Könner am Werk. Das Gitarrenspiel ist nicht bloß virtuos, sondern erzählt – ganz ohne Worte – eigene Geschichten. Dennoch sind es die Lyrics, die den Hörer wirklich fesseln. Mal melancholisch, mal mahnend, stets poetisch und auf den Punkt. Brentini redet nicht um den heißen Brei, sondern seziert mit messerscharfer Beobachtungsgabe die Symptome einer Welt im Ausnahmezustand.
„Wake Me Up In Another Life“ etwa ist mehr als nur ein melancholischer Opener – es ist ein Spiegel der kollektiven Welterschöpfung. Die Zeilen klingen wie der stille Schrei einer Generation, die sich nach einer Realität sehnt, in der der Wahnsinn der Gegenwart nur ein Albtraum ist.
Mit „As Long As I Live“ zeigt Brentini seine gefühlvolle Seite – eine Ballade wie aus einem Guss: zart, ehrlich, emotional. Eine Hommage an bedingungslose Liebe, getragen von feinen Gitarrenlinien und seiner klaren, ungekünstelten Stimme. Sanfte Klänge, die mitten ins Herz zielen.
Und dann wäre da noch „Modern World“ – ein Song, der so aktuell ist wie der nächste Like auf Instagram. Brentini nimmt sich die digitale Entfremdung zur Brust und trifft mit seiner Kritik ins Schwarze: Was ist noch echt in einer Welt aus Filtern, Fake-Accounts und KI-generierten Beziehungen? Ein Stück, das nachhallt – auch wenn die letzte Note längst verklungen ist.
Was „Point of No Return“ so besonders macht, ist die kompromisslose Authentizität. Kein Ghostwriter, keine Studio-Marionetten: Brentini komponiert, textet und spielt fast alle Instrumente selbst. Das Ergebnis ist ein handgemachtes, leidenschaftliches Gesamtkunstwerk, das aus jeder Pore Hingabe verströmt.
Er verzichtet auf Kalkül und Konformität – dafür gibt’s ehrliches Songwriting, gepaart mit musikalischer Finesse und einem klaren künstlerischen Standpunkt. Zwischen den Zeilen spürt man die unbändige Leidenschaft eines Musikers, der für seinen Traum lebt – und brennt.
Fazit: „Point of No Return“ ist kein Fast-Food-Album für den schnellen Konsum. Es ist ein Statement, ein kreativer Befreiungsschlag, ein echtes Rock-Monument. Wer die Schnauze voll hat von Plastikpop und inhaltsleeren Chartproduktionen, sollte hier definitiv reinhören. Für mich ganz klar: Eines der stärksten Alben 2025.
Prädikat: Wertvoll, wuchtig – und absolut hörenswert.
Alen Brentini – ein Name, den man sich nicht nur merken, sondern auf Dauerplaylist setzen sollte.
Anita Gunda





