W.A.S.P. – Golgotha

Band: W.A.S.P.
Album: Golgotha
Spielzeit: 55:52 min.
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Napalm Records
Veröffentlichung: 02.10.2015
Homepage: www.waspnation.com

In den Achtzigern waren sie eine der meist gehassten Bands aller Eltern auf der ganzen Welt. Dass hier die Politik (oder gelangweilte Gattinnen hochrangiger Anzugträger) in den USA wie immer alles auf die Spitze trieb (was sie auch heute noch tut und damit immer noch durchkommt, egal welches Thema gerade auf dem Tisch liegt) ist genau so ein alter Hut wie die Erkenntnis, dass W.A.S.P. So einige Klassiker auf dem Buckel haben. Blackie Lawless und seine Jungs schraubten im ersten Jahrzehnt ihres Bestehens ein grandioses Werk nach dem anderem zusammen. Das 1984er Debüt „W.A.S.P.“, „The Last Command“ (1985) oder das das insgesamt etwas schwächere „Inside The Electric Circus“ oder heroische Konzeptwerke wie „The Headless Children“ (1989) oder „The Crimson Idol“ (1992) haben auch heute nichts an ihrer Strahlkraft verloren. Danach taumelte aber auch diese Kapelle etwas kopflos durch die Neunziger und mit „Unholy Terror“ (2001) verlor sich meine persönliche Fährte zu den Amis.

Satte 14 Jahre und 5 Alben später liegt jetzt die neue Platte „Golgotha“ auf meinem Schreibtisch. Allzu groß ist die Erwartungshaltung nicht, so viel vorweg. Dass Mr. Lawless lange 6 Jahre ins Land ziehen ließ, bis er den Nachfolger zu „Babylon“ präsentiert, macht dann aber doch etwas stutzig. Aber zwischendurch standen erfreuliche Dinge wie die Feierlichkeiten zum 30jährigen Jubiläum oder eher negative Erfahrungen wie eine Schulter OP oder ein gebrochenes Bein an und so hat sich der Release immer wieder verschoben. Dass ein gewisser Abstand nicht immer schlecht ist, zeigt die Stärke von „Golgotha“ indes deutlich.

Erneut hat sich Blackie Lawless eines biblischen Thema´s angenommen, dieses Mal rund um den Berg, auf dem Jesus Christus gekreuzigt wurde. Dass sich nicht nur die Thematik wiederholt sondern W.A.S.P. in weiten Teilen des Albums erfolgreiche Rezepturen der Vergangenheit verwenden, darf hierbei nicht stören. Viele Fans wünschen sich genau das – und „Golgotha“ liefert. „Scream“ poltern die Amis los, als hätte es die letzten 20 Jahre nicht gegeben. Extrem melodisch geht es mit „Last Runaway“ weiter bevor Songs wie das ruhige „Miss You“, das krachende „Slaves Of The New World Order“ oder der erhabene Titeltrack nicht nur überlang sondern geradezu episch daherkommen. Dazwischen gibt es Kompromissloses („Shotgun“), Melodisches („Eyes Of My Maker“) und Typisches („Falling Under“).

„Golgotha“ ist stark geworden. Natürlich kratzt die Platte nicht an den Klassikern von W.A.S.P., aber Blackie Lawless und seine Jungs geben ihren Fans, das was sie an der Band lieben. Keine großen Experimente, sondern einfach der Sound, der unerschütterlich für W.A.S.P. steht.

WERTUNG:


Trackliste:

1. Scream
2. Last Runaway
3. Shotgun
4. Miss You
5. Fallen Under
6. Slaves Of The New World Order
7. Eyes Of My Maker
8. Hero Of The World
9. Golgotha

Stefan

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