STEEL PANTHER – Balls Out

Band: Steel Panther
Album: Balls Out
Plattenfirma: Universal/Import
Veröffentlichung: 04.11.2011
Homepage: www.steelpantherrocks.com

STEEL PANTHER mögen es gerne direkt – dabei nehmen sie schon mal Wörter in den Mund, die speziell die prüde Bevölkerung der USA nicht gerne hört (zumindest ein Teil davon). Und sie nehmen alles in den Mund, wovor der durchschnittliche Zensierer träumt (oder Alpträume bekommt). Da wundert es mich doch ein wenig, dass auch das neue Album der Amis nicht mit Piepsern oder Ausblendungen übersät ist. Dabei scheint es schon fast nebensächlich, sich darüber Gedanken zu machen, ob es die Jungs um Shouter Michael Star nun ernst meinen mit ihrer Musik oder doch alles nur Parodie ist.

Fakt ist auf jeden Fall, dass STEEL PANTHER in der Lage sind, Songs zu schreiben, die in den Achtzigern Kult gewesen wären (sind sie das heute nicht auch?) und das alles noch so großspurig anzupreisen, dass selbst MÖTLEY CRÜE oder POISON zu glorreichen Zeiten ganz blass geworden wären. Und wer schon mal eine Show des Vierers z.B. in Las Vegas gesehen hat, weiß, mit welcher Hingabe und welchem Charisma die Hits der Hairspray-Ära gezockt werden. Dabei lassen es sich Vorbilder wie Vince Neil (MÖTLEY CRÜE), Sebastian Bach (Ex-SKID ROW) oder neue Helden wie Chad Kroeger (NICKELBACK) nicht nehmen, auf der Bühne ein wenig zu jammen.

Zurück aber aber zu „Balls Out“, dem zweiten Longplayer der Amis, die vorher unter METAL SHOP bzw. METAL SKOOL firmierten. Das Intro „In The Future“ ist eine tiefe Verneigung vor den Kollegen von MÖTLEY CRÜE, weil sehr angelehnt an deren „In The Beginning“ vom „Shout At The Devil“-Album. „Supersonic Sex Machine“ ist – wie schon beim Vorgänger – eine schnelle Eröffnungsnummer, wobei man die Klasse von „Death To All But Metal“ nicht ganz erreichen kann. Aber spätestens bei „Just Like Tiger Woods“ haben die Jungs ihren Biss wieder. Geile Nummer mit typisch provokantem Text. Gleich darauf folgt die erste U.S.-Single „17 Girls In A Row“, das sehr an die Dr.Feelgood-Zeit von MÖTLEY CRÜE erinnert. Ihr seht, die Band um Frontsirene Vince Neil ist ein großer Einfluss für STEEL PANTHER. „If You Really Really Love Me“ bringt den Humor der Amis wohl mit am deutlichsten zum Vorschein (der Song ist die erste Single in UK). „It Won´t Suck Itself“ enthält Gastbeiträge von Chad Kroeger und Nuno Bettencourt (EXTREME) und ist wohl einer der härtesten Songs auf „Balls Out“. Melodischer geht es da schon beim Rocker „Tomorrow Night“ und der Powerballade „Why Can´t You Trust Me“ zu, die das Faible der Jungs für POISON und BON JOVI ans Tageslicht bringt. Die Partynummer „That´s What Girls Are For“ ist zwar sehr einfach gestrickt, rockt aber gewaltig los. „Gold-Diggin Whore“, „I Like Drugs“, „Critter“ und „Let Me Cum In“ sind von gleicher Qualität. Abschließend haben die Jungs mit „Weenie Ride“ noch einen mit Piano untermalten Schmachtfetzen erster Güte am Start.

Um es einmal mit Gitarrist Satchel´s eigenen Worten zu beschreiben: unter den 15 für „Balls Out“ geschriebenen Songs befinden sich bestimmt 10 – 12 Nummer Eins Hits. Ganz schön bescheiden die Herrschaften. Sicher ist aber, dass die Amis es auch mit ihrem zweiten Album, das sie selbst als zweites Debüt bezeichnen, geschafft haben, von vorne bis hinten zu begeistern. Es befindet sich nicht ein Song darauf, der nur auch etwas schwächeln würde. Ich bin ja immer vorsichtig mit Superlativen, aber „Balls Out“ ist eines der geilsten Alben des Jahres und landet mit Sicherheit auf vielen Bestenlisten ganz oben. Mehr möchte ich und muss ich dazu nicht sagen. Volle Punktzahl!

WERTUNG:

 Trackliste:

1.In The Future
2.Supersonic Sex Machine
3.Just Like Tiger Woods
4.17 Girls In A Row
5.If You Really Really Love Me
6.It Won´t Suck Itself
7.Tomorrow Night
8.Why Can´t You Trust Me
9.That´s What Girls Are For
10.Gold-Diggin Whore
11.I Like Drugs
12.Critter
13.Let Me Cum In
14.Weenie Ride

Stefan

MECCA – Undeniable

Band: Mecca
Album: Undeniable
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 04.11.2011
Homepage: www.myspace.com/meccaofmusic

9 lange Jahre sind seit dem gefeierten Debüt der Amis um Joe Vana und Fergie Frederiksen (Ex-TOTO) ins Land gezogen. Und eigentlich hätte es nicht so lange dauern sollen, bis die neue Platte in den Läden steht. Aber einige Umbesetzungen, andere Widrigkeiten, ein Todesfall (von Co-Produzent Bryan Mitchell, ein langjähriger Freund Vana´s) sowie der Perfektionismus des Bandleaders haben dieses Projekt schier unendlich in die Länge gezogen. Einige Songs wurden zusammen mit Christian Wolff (ON THE RISE) verfasst, aber erst als Tausendsassa Tommy Denander ins Boot geholt wurde, kam alles schneller ins Rollen. Ganze 3 mal wurde das komplette Album aufgenommen, bevor alles so gepasst hat, wie es sich Vana vorgestellt hat. Von dem Song „Ten Lifetimes“ existieren gar 13 verschiedene Versionen. Nun ist es aber doch geschafft und die 7-köpfige Kapelle, der Fergie Frederiksen aus Gesundheitsgründen heute leider nicht mehr angehört, steht mit „Undeniable“ Gewehr bei Fuß.

Und schon bei den ersten Tönen wird klar, dass sich darauf feinster AOR Stoff der Marke MR. MISTER oder TOTO befindet, ohne dass das Original so weit kopiert wird, wie es viele andere Combos heute tun. Die Songs gehen direkt ins Blut, denn „Perfect World“, „Ten Lifetimes“ oder „Did It For Love“ sind wahre Perlen, die es zur Hochzeit dieser Musikrichtung weit gebracht hätten. Das Warten hat sich allemal gelohnt, jede investierte Stunde Arbeit hört man den 11 Stücken sofort an – die Detailverliebtheit ist wirklich toll und die Stimmung auf „Undeniable“ ist atemberaubend. Das ist sprichwörtich „Rock für Erwachsene“! Ich möchte aber nicht nur die o.g. 3 Songs hervorheben, denn „Undeniable“ ist als Komplettwerk zu sehen und entfaltet so erst seinen ganzen Charme, ohne dabei aber ein Konzeptalbum zu sein.

MECCA werden mit diesem hochkarätigen Zweitwerk nahtlos an das starke Debüt anschließen können. Nur schade, dass die Fans so lange darauf warten mussten. Dahingehend gibt es aber positives zu vermelden, denn MECCA III soll sich schon in der Mache befinden. Ich bin mir aber sicher, dass es hier keinen Schnellschuß geben wird. „Undeniable“ ist zweifelsohne ein AOR Highlight der letzten Jahre!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Perfect World
2.Closing Time
3.Ten Lifetimes
4.Life´s Too Short
5.I Know
6.Did It For Love
7.From The Start
8.Deceptive Cadence
9.W2W
10.Undeniable
11.As I Walk Alone

Stefan

ETERNAL FLIGHT – D.R.E.A.M.S.

Band: Eternal Flight
Album: D.R.E.A.M.S.
Spielzeit: 58:48 min
Plattenfirma: Yesterrock
Veröffentlichung: 04.11.2011
Homepage: www.myspace.com/eternalflight

„Diminished Reality, Elegies & Mysteries“, so der komplette Name des nunmehr dritten Longplayers der Franzosen ETERNAL FLIGHT. Dabei steht wieder progressiv angehauchter Power Metal auf dem Programm, der sich ziemlich abwechslungsreich durch die 10 Songs (plus Intro) zieht. Es wird also nicht nur geholzt, hie und da bleibt auch Zeit, die Rübe etwas langsamer zu schütteln, natürlich ohne den düsteren Grundton zu verlieren.

Aufgrund eines vorübergehenden Personalmangels wurde die Scheibe fast ausschließlich von Sänger Gérard Fois (auch zuständig für akustische Gitarre, Keyboards und Bass) und Julien Bouvier (alle elektrischen Gitarren) eingespielt. Die Drums übernahm der Brasilianer Ricardo Confessori (ANGRA, SHAMAN). Erst zum Schluß der Sessions stießen die neuen Mitglieder zur Band und konnten immerhin noch Hand an das Intro und die DIO Covernummer „Night People“ legen. Im Einzelnen wären das Chris Gojon (g.), Julien Racine (d.) und Adrien Zoni (b.). Daneben gaben sich auch noch namhafte Gastmusiker die Ehre: Mark Mc Gee (Ex-VICIOUS RUMOURS), Chris Caffery (TRAN-SIBERIAN ORCHESTRA, SAVATAGE) und Rob Love Magnusson (DYNAZTY) steuerten einige Gitarren-Soli bei.

Nach dem Intro nehmen die Franzosen gleich Fahrt auf und lassen den Hammer kreisen. „Release The Unreal“ ist ein Uptempo-Stück mit prägnanten Melodielinien. „Firedancer“ kommt da mit seinem langen Piano-Eingang schon ruhiger daher, dabei mausert sich der Song zu einem echten Highlight auf „D.R.E.A.M.S.“. In die gleiche Kerbe haut „Fantasea“, das mit fast 8 Minuten glänzt und auch im Midtempo gehalten wird. „Freedom Is My Race“ ist wieder eine Speednummer und „Nightmare King“ hat von allem etwas. Hier bauen die Franzosen auch einige progressive Parts mehr ein. Mit der Ballade „Black Sun“ setzen ETERNAL FLIGHT zu einer Vollbremsung an, bevor mit „The Meeting“ – abermals sehr ruhig beginnend – eines der abwechslungsreichsten Stücke folgt. „The Tower“ gibt wieder schön Gas und das eigentlich abschließende „Goodbye“ erinnert sehr an „The Meeting“. „Night People“ von DIO´s „Dream Evil“-Album beschließt das dritte Album der Franzosen.

ETERNAL FLIGHT haben mit „D.R.E.A.M.S.“ kein Referenzwerk geschaffen, aber ein sehr solides Powermetal-Album an den Start gebracht, das den eigenen Stil in den Vordergrund stellt. Was mir auch sehr gut gefällt ist, dass die Stücke eine sehr gesunde Mischung aus Prog- und Powermetal darstellen – für Prog sehr eingängig und für Powermetal sehr abwechslungsreich.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Introduction
2.Release The Unreal
3.Firedancer
4.Fantasea
5.Freedom Is My Race
6.Nightmare King
7.Black Sun
8.The Meeting
9.The Tower
10.Goodbye
11.Night People

Stefan

THE MAGNIFICENT – The Magnificent

Band: The Magnificent
Album: The Magnificent
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 04.11.2011
Homepage: keine gefunden
Die skandinavischen Länder sind einfach ein Schmelztiegel des Melodic Metal/Rock. Schon wieder kommt von dort eine neue Band, dessen Besetzung und Background sich absolut sehen lassen kann. THE MAGNIFICENT präsentieren uns dieser Tage ihr selbstbetiteltes Debütalbum.
THE MAGINIFICENT das sind Sänger Michael Eriksen (CIRCUS MAXIMUS) und der Produzent und Gitarrist Torsti Spoof (LEVERAGE). Der Finne und der Norweger haben sich zusammen getan um ein ganz neues Stück Melodic Metal zu kreieren und das Beste aus beiden Ländern zu vereinen.
Als Unterstützung haben sich die Jungs Rolf Pilve (Schlagzeug), Sami Norbacka (Bass), Jukka Karinen (Keyboard) und Antony Parviainen (Gesang) mit ins Boot geholt. Am Songwriting sind mit den beiden BROTHER FIRETRIBE Mitgliedern Pekka Heino und Tomppa Nikulainen auch Hochkaräter mit an Bord.
Na das hört sich ja nach einer interessanten Mischung an, starten wir also gleich mal mit dem ersten Track „Holding on to your Love“. Hier fühlen sich Melodic Rock Fans gleich zu Hause. Eingängige Riffs und Keyboards gepaart mit einem mitsingbaren Chorus bilden die Eckpfeiler der Nummer. Ein perfekter Opener, der wirklich Lust auf mehr macht.
Mit „Cheated by Love“ und „Memories“ wird diese Lust auf mehr recht schnell und gut gestillt.
Natürlich finden sich auch langsamere Stücke auf diesem Debütalbum, mit „Angel“ und „If it takes all Night“ werden auch die Anhänger der Balladen bestens versorgt und zufrieden gestellt.
Zurück zu den etwas kraftvolleren, melodischen Tracks geht es dann beim WHITESNAKE typischen „Satin & Lace“, „ Love’s on the Line“ und „Bullets“.
Alle sind auch absolut hörenswert, da kann man den Jungs nur gratulieren!
Auch der Schlussteil bietet mit dem super eingängigen „Lost“ und dem ausdrucksstarken „Harvest Moon“ noch ordentliches Futter für den Melodic Rock Anhänger.
Ein absolut gelungener Abschluss also, was man auch über die gesamte Platte sagen kann.
Anspieltipps:
Es haben sich einige starke Tracks auf das Debütalbum von THE MAGNIFICANT verirrt, “Holding on to your Love”, “Cheated by Love”, “Satin & Lace” und “Lost” sind nur eine kleine Auswahl davon, die man aber auf jeden Fall mal antesten sollte.
Fazit :
Der Melodic Metal/Rock Markt wird ja immer wieder, mit Newcomern, quasi überschwemmt. Da ist es umso schwerer sich dort durchzusetzen, bzw. abzuheben. THE MAGNIFICANT schaffen das aber mit einer absoluten Leichtigkeit. Das Songwriting ist perfekt, die Melodien genial, die Chöre sitzen an der richtigen Stelle und die Gesangsleistung von Frontmann Michael ist aller Ehren wert.
Manchmal kommt auch echtes altes WHITESNAKE Feeling auf, so ähnlich sind die Stimmlagen und die Kompositionen.
Dieses Debütalbum ist auf jeden Fall eine absolute Pflichtanschaffung für jeden Melodic Metal/Rock Fan geworden!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Holding on to your Love
02. Cheated by Love
03. Memories
04. Angel
05. Satin & Lace
06. Love’s on the Line
07. Bullets
08. Smoke & Fire
09. Tired of Dreaming
10. If it takes all Night
11. Lost
12. Harvest Moon
Julian

TOUCHSTONE – The City sleeps

Band: Touchstone
Album: The City sleeps
Spielzeit: 64:00 min
Plattenfirma: Steamhammer/SPV
Veröffentlichung: 07.10.2011
Progressive Melodic Rock Bands gibt es nicht all zu viele auf unseren Planeten. Bands dieses Genres mit weiblichem Gesang noch viel weniger. Die Briten TOUCHSTONE fallen aber genau in diese Kategorie. 2003 gründeten Keyboarder Rob Cuttingham und Gitarrist Adam Hodgson die Band. In den nächsten Jahren komplettierten sie die Band mit Bassist Paul Moorghen, Sängerin Kim Seviour und als letztes Mitglied 2010 Schlagzeuger Henry Rogers.
Das Debütalbum „Discordant Dreams“ erschien aber zwischenzeitlich schon im Jahre 2006. Das zweite Album „Wintercoast“ erschien 2009 und nun ist man also mit dem dritten Studioalbum „The City sleeps“ am Start.
Für eine Band, die es noch nicht so lange gibt, ist das ja schon mal eine recht ordentliche Vita.
Eine Besonderheit gibt es bei TOUCHSTONE noch, wir haben es hier nämlich mit zwei Sängern zu tun. Sängerin Kim und Keyboarder Rob teilen sich diesen Posten nämlich.
So, dann hören wir jetzt einmal genauer in das neue Werk von TOUCHSTONE rein.
Mit „Corridors“ geht es schon mal ganz ordentlich los. Zum Anfang schön progressiv und später vergisst man aber auch das melodische nicht, so dass die Nummer gut reinläuft und somit ein gelungener Opener ist.
Ein bisschen zu progressiv und langatmig ist für mich das nächste Stück „When Shadows Fall“ ausgefallen, es dauert einfach ewig bis da mal was passiert. Das ist zum Glück beim folgenden „These Walls“ wieder anders. Hier besinnt man sich wieder auf diese gute Mischung zwischen Progressivität und Melodie.
Bei „Throw them to the Sky“ dauert es leider wieder ein wenig bevor man in die Hufe kommt, dann aber so richtig mit klasse Chorus, feinen Keyboards und einem geteilten Gesang von Kim und Rob.
Richtig gefühlvoll wird es bei „Sleeping Giants“, „Horizons“ und „Half Moon Meadow“, wo klar wird das man einfach über erstklassige Sänger verfügt, die so Nummern auch ganz alleine tragen können. Gerade „Sleeping Giants“ ist mit seinen coolen Keyboards eine Nummern zum dahin träumen.
Der Titeltrack „The City sleeps“ beschließt dann wieder sehr progressiv ein äußerst gemischtes Album.
Anspieltipps:
Die stärksten Tracks auf dem Album sind ganz klar, “These Walls”, “Throw them to the Sky” und “Sleeping Giants”.
Fazit :
Tja beim neuen Werk “The City sleep” von TOUCHSTONE könnte man wieder sagen, nicht Fisch nicht Fleisch. Man macht das Ganze ganz ordentlich, aber der letzte Kick fehlt einfach.
Die Songs sind allesamt nicht schlecht, aber es fehlt die Übernummer, die einen einfach im Gedächtnis bleibt und der die Scheibe einfach hervorhebt.
So plätschert alles vor sich hin, richtig überrascht und mitgerissen wird man aber nicht.
Leider insgesamt nur durchschnittlich.
WERTUNG:
Trackliste:
01. Corridors
02. When Shadows Fall
03. These Walls
04. Throw them to the sky
05. Sleeping Giants
06. Good Boy Psycho
07. Horizons
08. Half Moon Meadow
09. The City Sleeps
10. Corridors Epiphany (Instrumental)
Julian

SCAVANGER – Between the Devil and the Sea

Band: Scavanger

Album: Between the Devil and the Sea
Spielzeit: ?? min
Plattenfirma: Rock It Up Records
Veröffentlichung: 07.10.2011
SCAVANGER, ein cooler Bandname wie ich finde, sind Deutsche und was machen deutsche Metaller meistens? Richtig astreinen Teutonen Power Metal der Marke GRAVE DIGGER oder TYRAN‘ PACE, gewürzt mit einer Prise alten IRON MAIDEN hört sich das für mich nach einer äußerst interessanten Mischung an.
Das mir vorliegende Debütalbum der Band hört auf den klangvollen Namen „Between the Devil and the Sea“ und wird durch folgende Gastmusiker bereichert, Axel Ritt (GRAVE DIGGER, DOMAIN, Gitarre), Carsten Lizard Schulz (EVIDENCE ONE, Ex DOMAIN, Gesang), Juliano Scharf (BEFORE EDEN, Keyboard), Tommy Vitaly (SEVEN GATES, Gitarre) und Ferdy Doernberg (AXEL RUDI PELL, ROUGH SILK, Slide Gitarre). Ein Gästeliste vom Feinsten also.
Ach ja SCAVANGER selbst besteht aus den Mitgliedern, Anian Geyer (Gesang), Andreas Schrank (Gitarre), Thomas Veicht (Gitarre), Andreas Kanzler (Bass) und Felix Mayer (Schlagzeug).
Tja viel mehr gibt es bei einer so jungen Band auch noch nicht zu sagen, besser für uns können wir uns so doch gleich dem musikalischen widmen.
Mit einem Keyboardintro startet das Ganze, bevor es zum ersten richtigen Track „Rebirth“ übergeht. Die Nummer ist recht eingängig und wartet mit einem klasse Chorus auf, den man auch nach mehreren Bieren gut mitgrölen kann. Der Gesang von Fronter Anian ist zwar eher ein Shouten, aber da sieht er sich in guter Tradition von zum Beispiel Chris Boltendahl (GRAVE DIGGER) und das es funktioniert sieht man ja dort. Die Riffs sitzen und der Song geht gut ins Ohr, ein guter Opener also.
Auch die nächsten Tracks „The Last Judgement Day“, „Stalker“ und „The Evil Rocks the Night“ sind 1 A Teutonen Metal Stücke, wobei „Stalker“ ein wenig verspielter und etwas progressiver rüber kommt. Die Gastmusiker werten die Stücke natürlich auch noch ein wenig auf. Bislang hört sich das alles ganz ordentlich an, was uns SCAVANGER hier präsentieren.
Und es bleibt im Großen und Ganzen auch so, mit „Metal Queen“, „Assasins of Ankh Morpork“ oder dem Titeltrack „Between the Devil and the Sea“ hat man in der Folge
starke Tracks in der Hinterhand, die den Hörer erfreuen und den Pegel deutlich in den grünen Bereich tendieren lassen.
Natürlich hat sich auch der ein oder andere schlechtere Song zwischen drin eingeschlichen, aber für ein Debüt hört sich das Ganze, doch recht kompakt und schlüssig an.
Anspieltipps:
Einige schöne Tracks gibt es hier zu bestaunen. Da wären zum Beispiel “Rebirth”, “The Last Judgment Day”, “The Evil Rocks tonight” und “Metal Queen”.
Fazit :
Jo was sage ich denn nun zum Debütalbum von SCAVANGER. Gut gemacht Jungs sage ich. Mit “Between the Devil and the Sea” legen uns die Mannen ein gutes Stück Teutonen Power Metal vor, was in guter Tradition zu GRAVE DIGGER steht.
Klar alles läuft noch nicht rund auf dem ersten Album, so ist die Produktion ein wenig schwach auf der Brust und auch der Gesang von Anian ist manchmal ein wenig dünn. Aber man sieht ganz klar, man ist auf dem richtigen Weg. Leute gebt der Band eine Chance und checkt das Album einfach mal an!
WERTUNG:
Trackliste:
01. Intro (by Juliano Scharf)
02. Rebirth
03. The Last Judgement (feat. Tommy Vitaly)
04. Stalker
05. The Evil Rocks The Night (feat. Axel Ritt)
06. Riders of the Storm
07. Metal Queen
08. Assassins Of Ankh Morpork (feat. Carsten Lizard Schulz)
09. Together We Stand Together We Die
10. Dead End (Instrumental)
11. Between The Devil And The Sea
12. Heavy Metal´s Calling [unplugged] (Bonus Track feat. Ferdy Doernberg)
Julian

TRI STATE CORNER – Historia

Band: Tri State Corner
Album: Historia
Spielzeit: 40:41 min
Plattenfirma: Sony Music/Fastball
Veröffentlichung: 28.10.2011
Homepage: www.tristatecorner.com

Innovation sucht man heutzutage oft vergeblich. Zu gleich klingt jede x-beliebige (Rock-)Band – fast schon zum Verwechseln ähnlich gestalten sich Artworks und Songs. Umso erfrischender war es zu lesen, dass es da eine Combo gibt, die in ihren Sound ein ziemlich untypisches Instrument einfließen lassen, wenn wir uns im Rockbereich bewegen. Die Bouzouki ist ein traditionelles griechisches Instrument – und jeder, der schon mal beim Griechen um die Ecke sein Gyros etc. genossen hat, wurde schon mit diesen Klängen beschallt. Der griechisch-polnisch-deutsche Fünfer (daher auch der Name Drei-Länder-Eck) schmeißt aber mit „Historia“ bereits sein drittes Werk unter die Leute. Leider habe ich die Band vorher nicht gekannt, denn die Ausrichtung scheint interessant zu sein.

„Historia“ ist ein Konzept Album, das die Geschichte eines Immigranten erzählt, der sein Glück in der Fremde sucht und dabei ein Wechselbad der Gefühle durchlebt. TRI STATE CORNER starten ihre Geschichte mit dem Titeltrack, und schon hier wird deutlich, dass die Bouzouki nicht nur ein weiteres Instrument ist, sondern dass sich deren Einsätze sehr gut in die Songs einschmiegen. Mal als unaufdringliches Begleitinstrument, mal mit einem Solo bedacht, kann man sich diese Bereicherung schon nach kurzer Zeit nicht mehr vom Bandsound wegdenken. „Historia“ ist ein moderner Rocksong, der am Anfang eine bedrückende Stimmung erzeugt, bevor er richtig loslegt und in einem eingängigen Refrain gipfelt. Das folgende „Katastrophy“ ist für mich ein, wenn nicht DAS Highlight – hier stimmt einfach alles. Weitere Höhepunkte sind das flotte „Nothing At All“, das lockere „Sooner Or Later“ oder das prägnante „A Native Becomes A Stranger“. Aber die Mulit-Kulti-Truppe hat ihr Pulver noch nicht verschossen, wenngleich die Songs in der zweiten Hälfte nicht mehr ganz an den Anfang anknüpfen können. Stücke wie das harte „Fight“! Oder „I´m That Guy“ können sich immer noch genug von der Masse abheben und machen aus „Historia“ ein tolles Album, das seinesgleichen sucht.

Nicht nur der Einsatz eines im Rockbereich untypischen Instrumentes macht aus TRI STATE CORNER eine herausragende Band – die Verknüpfung aus modernen, harten Rockriffs mit gelegentlichen Folkeinflüssen – und die daraus resultierenden tollen Songs – ist schon alleine ein Ohr wert, das Ihr unbedingt riskieren solltet. Taucht ein in die Geschichte von „Historia“!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Historia
2.Katastrophy
3.Nothing At All
4.Sooner Or Later
5.A Native Becomes A Stranger
6.I Swear
7.Fight!
8.Sleepless
9.Human Race
10.I´m That Guy
11.Resignation
12.Sudden Turn

Stefan

SHY – Shy

Band: Shy
Album: Shy
Spielzeit: 66:10 min
Plattenfirma: Escape Music
Veröffentlichung: 07.10.2011
Homepage: www.shyonline.co.uk

Die britischen AOR-Veteranen von SHY sind zurück mit einer neuen Langrille. In den Achtzigern brachten sie mit Alben wie „Excess All Areas“ die Hallen zum Kochen, doch der Weggang von Sänger Tony Mills zu TNT nach dem guten „Unfinished Business“ und dem etwas schwacheren „Sunset & Vine“ liegt wie ein Schatten über der Band. Dachte ich zumindest, aber schon der erste „Ersatz“ John Ward (auf dem 1994er Album „Welcome To The Madhouse“) war nicht schlecht. Der neue Mann am Mikroständer heißt dieses Mal Lee Small, er hat schon bei PHENOMENA oder PRIDE gezeigt, dass er einiges auf dem Kasten hat. Also weg mit den Vorurteilen und gleich mal die Playtaste gedrückt.

Wie kann man sich SHY anno 2011 vorstellen? Gleich vorneweg muss ich gestehen, dass ich solch einen Sound von den Briten nicht erwartet hätte. Das muss aber nicht zwingend bedeuten, dass ich enttäuscht bin. Die Richtung, in die SHY auf ihrem neuen Werk gehen, verbindet alte Tugenden mit dem Pomp von z.B. HOUSE OF LORDS. Schwere Keyboard/Streicher-Arrangenments wickeln sich um hochmelodische Rocksongs. Und das Organ von Small tront über den Stücken wahrlich königlich.

Schon der erste Song – „Land Of Thousand Times“ – hinterlässt einen wohligen Schauer und auch einen offenen Mund, denn SHY gehen mit einer Power zu Werke, die ich absoulut nicht erwartet hätte. Die fast zerbrechlich wirkende Stimme von Tony Mills hätte hier sicher nicht so gut gepasst, für Lee Small aber ist das hier genau der richtige Spielplatz. „So Many Tears“ rockt genau so bombastisch aus den Boxen und spätestens bei „Ran Out Of Time“ bin ich in der Welt von SHY 2011 gefangen. Das sphärische „Breathe“ lädt zum Träumen ein, bevor es mit „Blood On The Line“ einen absoluten Knaller um die Ohren gibt. Weitere Höhepunkte wären mit „Pray“, „Sanctuary und „Only For The Night“ zu nennen.

SHY haben auf ihrem zehnten Studioalbum die Kurve gekratzt und blasen so laut wie selten zuvor zum Angriff. Die wuchtigen Riffs von Steve Harris, die pompösen Keyboards von Joe Basketts und die tolle Stimme von Lee Small machen aus „Shy“ einen Hammer. Das selbstbetitlte Werk kann auf ganzer Linie begeistern und sollte somit spätestens auf der Weihnachtswunschliste landen. Naja, wer so lange warten kann… ?

Nachtrag: Gitarrist Steve Harris ist leider völlig überraschend an einem Gehirntumor verstorben, der angeblich schon im Juni 2009 diagnostiziert wurde. Davon haben aber nur die engsten Familienmitglieder gewusst.
Wieder ist ein toller Musiker viel zu früh aus dem Leben gerissen worden – wir trauern mit der Familie!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Land Of Thousand Lies
2.So Many Tears
3.Ran Out Of Times
4.Breathe
5.Blood On The Line
6.Pray
7.Only For The Night
8.Live For Me
9.Over You
10.Sanctuary
11.Save Me
12.Union Of Souls

Stefan

VAIN – Enough Rope

Band: Vain
Album: Enough Rope
Plattenfirma: Jackie Rainbow Records
Veröffentlichung: 28.10.2011
Homepage: www.davyvain.com

VAIN war schon immer eine der vom Pech verfolgten Bands, denn nach ihrem genialen Debüt „No Respect“ hätten sie zum Einen viel mehr Anerkennung verdient gehabt, zum Anderen hätte aber auch ein dementsprechender Nachfolger kommen müssen. „All Those Strangers“ folgte 1992 erstens viel zu spät – Karohemden-Kurt und seine Kollegen haben längst das Zepter übernommen – außerdem konnte die Platte nicht an die Glanztaten des Erstlings heranreichen. Was danach folgte, konnte zum Großteil getrost unter der Rubrik „Ferner Liefen…“ abgeheftet werden. Der 2005er Longplayer „On The Line“ konnte wieder etwas Boden gut machen und spätestens der Re-Release des Zweitwerkes „All Those Strangers“ im vergangenen Jahr konnte die Fans und Band Rückenwind geben. So steht Davy Vain heute wieder mit der gleichen Mannschaft im Studio wie anno 1989 zu glorreichen Zeiten.

Und der Spirit der Spät-Achtziger kommt auf „Enough Rope“ tatsächlich gut rüber. Der Opener „Greener“ bestätigt dies eindrucksvoll. Das schnelle „Triple X“ oder die obercoolen Stücke „Hot Stage Nights“ und „Stray Kitten Burns“ sind genau der Stoff, aus dem der Nachfolger von „No Respect“ hätte sein müssen. „Cindy“ oder die Power Ballade „Treasure Girl“ wären Anfang der Neunziger mit der richtigen Werbung sicher oben in den Billboard Charts zu finden gewesen sein. Auch der Titeltrack oder die Bandhymne „Vain“ kommen breitbeinig daher und zeigen die Bay-Area-Sleazer in Bestform.

Kurz und knapp formuliert hätte „Enough Rope“ direkt auf das Debüt folgen müssen, aber besser so eine Platte kommt nach 22 Jahren als nie. Der Sound passt perfekt zum schmuddeligen Image der Band und Davy ist bestens bei Stimme. Was will man mehr? Hier können die Jungspunde noch mal was von den alten Hasen lernen. „Enough Rope“ ist dreckiger Sleazerock der alten Schule, der ohne Glanz und Gloria auskommt. VAIN melden sich hiermit ganz stark zurück und ich bereue es sehr, dass ich die Band im Frühjahr nicht live gesehen habe. Und ein bisschen Genugtuung verspüre ich doch noch, wenn ich lese, dass VAIN im kommenden Kinofilm ROCK OF AGES mit Tom Cruise Erwähnung findet. Manchmal ist die Welt doch gerecht – wenn auch verspätet!

WERTUNG:

Trackliste:

1.Greener
2.Triple X
3.Hot Stage Lights
4.Stray Kitten Burns
5.Cindy
6.Treasure Girl
7.Enough Rope
8.Solid Gold
9.Distance Of Love
10.Vain
11.Worship You

Stefan

GRAND DESIGN – Idolizer

Band: Grand Design
Album: Idolizer
Spielzeit: 49:10 min
Plattenfirma: AOR Heaven
Veröffentlichung: 28.10.2011
Homepage: www.myspace.com/granddesigner

Fast auf den Tag genau 2 Jahre haben sich Pelle Saether und seine Mannen Zeit gelassen, um dem sehr gelungenen Debüt „Time Elevation“ ein weiteres Album folgen zu lassen. Vor 2 Jahren war alles bei den Schweden auf DEF LEPPARD gepolt, dieses Mal haben sie sich sogar beim Albumtitel an die Briten angelehnt. „Idolizer“ nennt sich die neueste Sammlung wehmütiger Erinnerungen an eine der größten Rockbands dieses Planeten. Knapp 50 Minuten verteilt auf 10 Songs kann der Hörer eintauchen in Zeiten, in denen so großartige Platten wie „Pyromania“ oder „Hysteria“ entstanden sind.

Und so ist „Get On With The Action“ der perfekte Einstieg in diese Reise. Ein Stück, wie es Joe Elliot und Co. nicht besser hätten hinbekommen können. Weitere Höhepunkte sind das flotte „OughtoGrauph“ (welch köstliches Wortspiel), das typisch stampfende „Your Love´s A Runaway“, „Let´s Rawk The Nite“ und „Rock Back To The 80´s“ (da ist der Name Programm). Insgesamt hat der Schweden-Fünfer wieder einen schönen Haufen Songs angesammelt, der allen LEPPARD-Fans das Wasser in die Augen treiben wird. Kleiner Wehmutstropfen dabei ist lediglich, dass die Briten seinerzeit etwas abwechslungsreicher zu Werke gegangen sind, viele Stücke auf „Idolizer“ ähneln sich im Tempo, das kann die Freude über solch ein Brett aber nur sehr geringfügig schmälern. 

GRAND DESIGN sind im Grunde eine Tribute-Band, nur mit dem Unterschied, dass die Schweden dabei ihr eigenes Material präsentieren. So wird auch diese Veröffentlichung auf zwiegespaltene Reaktionen stoßen – für Fans der Tauben Leoparden, die gerne mehr geile Platten davon in ihrem Schrank hätten, ist „Idolizer“ unumgänglich. Nörgler, die GRAND DESIGN als Kopie verachten, können gerne weiter auf neue Großtaten des Originals warten. Kurz und knapp gesagt ist „Idolizer“ eine lohnende Zeitreise und somit gibt es ein uneingeschränktes Go für den Einkaufszettel.

WERTUNG:

Trackliste:

1.Get On With The Action
2.Change Me Up
3.OughtoGraugh
4.Your Love´s A Runaway
5.Stealin´ My Love
6.Let´s Rawk The Nite
7.Addiction For Love
8.Idolize Me
9.Rock Back To The 80´s
10.You´re Gonna Dig On It

Stefan