GREYDON FIELDS – Warbird

Band: Greydon Fields
Album: Warbird
Spielzeit: 53:39 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Roll The Bones Records
Veröffentlichung: 02.05.2020
Homepage: www.greydonfields.com

Näh, ist das schön, alte Bekannte zu treffen und zu sehen, wie großartig sie sich entwickelt haben. Von GREYDON FIELDS hatte ich bereits das Vorgängeralbum bekommen und dann durch diverse andere Releases schlicht vergessen es zu rezensieren. Schande über mein Haupt, Entschuldigung geht raus an die Jungs aus Essen (Euer Aufkleber klebt übrigens immer noch an der Straßenlampe vor dem RPZ Bonn). Hab dann jetzt mal deftig verspätet in den Vorgänger von “Warbird” namens “Tunguska” reingehört und finde Kritik hauptsächlich am Sound. Erfreulich also, dass das Mastering dieses Mal von Dennis Köhne (u.a. SODOM) übernommen wurde, der es absolut drauf hat und GREYDON FIELDS alleine durch ausgefeilteren Sound in ganz andere Ernstnehmbarkeitssphären gepumpt hat. Sprich, der Sound knallt, ist ausgewogen und klar – damn, ein Remastering von “Tunguska” in dieser Qualität wäre angemessen.
Musikalisch benennt das Promosheet unter anderem RAGE und ICED EARTH als “grobe Referenz”. RAGE ist dabei nicht hundertprozentig nachvollziehbar, ICED EARTH hingegen schon. Nicht selten erinnert die Melodieführung, die Gitarren- oder die Drumarbeit an die US-Metaller, während der Sound der FIELDS gleichzeitig aber eigenständig und un-ICED-EARTHig genug ist, um die Band nicht der Kopiererei zu beschuldigen sondern sie eher denen zu empfehlen, die unter anderem mit ICED EARTH was anfangen können. Volker Mostert hat eine raue und kräftige Stimme und kann aggressivere Parts ebenso gut wie melodischere.
Was man GREYDON FIELDS unter anderem zugute halten muss, ist, dass sie sich nicht auf ihren Grundstil alleine verlassen. Mal ist es ein gelungener Voice-Effekt, mal (nur im leicht Modern-Metalös anmutenden “Usurpation” mit seinem staken Chorus) dezente Streicher, mal ein überraschender Break – “Warbird” bleibt zu einem gewissen Anteil doch unvorhersehbar, kommt ein ums andere Mal mit kleinen Ideen zur Steigerung des Interessantheitsgrads um die Ecke. Dazu gibt es genug Variationen hinsichtlich der einzelnen Songs. “Keyboard Warrior” ist ordentlich melodisch-thrashig, “Breakdown” fällt etwas getragen-dichter aus und “Memento” ist ein kurzweiliger 8,5-Minuten-Song, der gekonnt zwischen böse-knüppelig und eher emotional (mit Druck und ohne Kitsch natürlich, die Platte ist 100% kitschfrei).

Fazit:
Keine Schwerter, kein Pathos, einiges an Härte, ’ne gesunde Dosis Aggression und stets ein paar hymnisch anmutende Melodien auf Lager – wer sich mit dieser Mischung identifizieren kann und gegebenenfalls auch ICED EARTH mag, der kann dieser Platte ohne jegliches Zögern mal eine knappe Stunde seiner Lebenszeit widmen!

Anspieltipps:
“Usurpation”, “Keyboard Warrior” und “Memento”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Death From Within
02. Empire Of The Fools
03. Usurpation
04. Keyboard Warrior
05. Rise Of The Underground
06. Breakdown
07. Memento
08. Orphan
09. Warbird
10. Cathedrals (Bonus Track)

Jannis