VALIDOR – Full Triumphed

Trackliste:

01. Dawn Of New Age
02. Son Of Fire
03. Man Of Steel
04. Strong Winds
05. Blood Metal Legions
06. Silverhawks
07. Gladiator (Blood On The Arena)
08. The Ten Thousand
09. Conquest Of Steel

 

 

Spielzeit: 37:38 min – Genre: Heavy Metal (Blood Metal) – Label: Symmetric Records – VÖ: 02.02.2022 – Page: www.validor.bandcamp.com

 

Ist schon echt lange her, dass ich das letzte Mal so richtig truen, oldschool-undergroundigen Heavy/Epic/Speed Metal rezensiert habe. Nun, da sollten VALIDOR doch ein guter Wiedereinstieg sein, nachdem ich 2020 schon den Re-Issue ihres Debuts begutachten durfte. Und mit zweimal „Blood“ und zweimal „Steel“ in insgesamt neun Songtiteln (plus weitere sehr metallische Wörter) gewährleisten die Griechen auch, dass die Sache wirklich angemessen true wird. Als griechische Band hat man mit nicht ganz geringer Wahrscheinlichkeit Bob Katsionis (momentan u.a. SERIOUS BLACK) dabei, was VALIDOR auch tatsächlich haben. Nur sinnig, dass das vierte Album „Full Triumphed“ auch bei seinem Label Symmetric Records erscheint und von ihm produziert wurde.
Zur Produktion: an sich sehr klar, authentisch und mit Power dahinter, doch zwei unterschiedliche Abspielgeräte mischen mir immer wieder mal ein leichtes Krisseln mit in die Geschichte. Empfehlung zum Antesten vor dem Kauf ist hiermit also gegeben.
Das Zusammenspiel der Instrumente fällt sehr sauber aus, Drummer Apollo Giannoulis weiß genau, wo welcher Fill-In gut kommt, und ist offensichtlich Besitzer eines Gymnasion-Abos. Auch der Gesang von Odi „Thunderer“ Toutounis passt zum Retrofaktor der Musik: roh und unpoliert, aber wenn er Töne treffen will, trifft er sie auch (und wenn nicht, hat das steelistische Gründe).
Musikalisch ist man zweifelsohne sehr true unterwegs („Blood Metal Legions“ beispielsweise vorerst im „Warriors Of The World“-Modus), nutzt die gelegentlichen Orchestersounds aber erfreulich unkitschig und spart sich die peinlichen Momente, die man hier von MANOWAR bekommen hätte. Stattdessen finden sich vermehrt Einflüsse von Bands wie MAIDEN und RUNNING WILD, das Tempo ist generell hoch und beim Opener „Son Of Fire“ ist man fast durchgängig mit unmelodischeren Speed/Thrash-Metal-Vocals zugange. Klar, ein bisschen Power-Metal-Feeling darf dann bei „The Ten Thousand“ zwischendurch auch mal sein, aber zumeist sind die Hauptzutaten ordentlich Druck, simple aber passende Melodien (und bei so einem Album will man auch keine Opernkomposition) und ein richtiges Maß an Abwechslungsreichtum, das „Full Triumphed“ interessant hält, ohne zu gut gemeint über’s Ziel hinauszuschießen.

Fazit:
Die möglicherweise vorhandenen kleinen Soundprobleme mal außen vor gelassen: Die vierte VALIDOR ist unpoliert, angenehm roh, ohne ungekonnt zu klingen, macht unmittelbar Bock auf kleine dreckige Livekonzerte, geht gut ab und ist alles andere als eine schlechte Wahl, wenn man die Kutte undergroundig geschmackvoll dekorieren möchte.

Anspieltipps:
„Son Of Fire“, „Strong Winds“, Gladiator“ und „Blood Metal Legions“

Jannis

VALIDOR – In Blood In Battle

Band: Validor
Album: In Blood In Battle
Spielzeit: 47:07 min
Stilrichtung: Heavy/Epic Metal
Plattenfirma: Symmetric Records
Veröffentlichung: 06.04.2020
Homepage: www.validor.bandcamp.com

Kleine Retro-Epic-Metal-Bands schießen ja in den letzten Jahren aus dem Boden wie stählernes Unkraut und erweisen sich dabei oft als gar nicht mal schlecht. Also geben wir auch mal VALIDOR eine Chance, die mit Klischee-Albumtitel und noch härterem Klische-Cover sowie neun Klischee-Songtiteln bereits vor dem ersten Hördurchgang andeuten, wohin bei ihnen die Reise geht. Drei Alben hat man seit 2011 veröffentlicht, Nummer vier ist in der Mache und zur Verkürzung der Wartezeit hat man das Debutalbum “In Blood In Battle” bis auf die Soli und Vocals nochmal aufgenommen und präsentiert das gute Stück jetzt in soundtechnisch angemessenem Gewand (abgesehen davon, dass die Basedrum doch sehr präsent ist und der Gesang manchmal ein bisschen zu wenig).
Weil die Truppe um Sänger Odi Thunderer aus Griechenland kommt, ist natürlich auch Ex-FIREWIND-Gitarrist Bob Katsionis mit an Bord, was generell eine gewisse Qualität bedeutet. Und jap, die Band macht ihre Sache auf jeden Fall gut: Die Gitarren sitzen und erfreuen häufiger mal mit starker Riffarbeit (unter anderem bei “The Dark Tower” und “Wrath Of Steel”), Drummer Apollo Giannoulis hat vermutlich immer noch Muskelkater und Odis Vocals passen zum US Epic Metal von VALIDOR, kommen mal als Klargesang aber auch immer mal wieder auf die typisch eher unklare Epic-Metal-Böse-Parts-Art. Die Töne sitzen aber ein gutes Maß an Rohheit ist absolut gegeben.
Musikalisch kann man die Vorbilder natürlich bei Bands wie MANOWAR suchen, täte der Truppe jedoch unrecht, wenn man sie auf diese schwülstige True-Metal-Sparte reduzieren würde. Das liegt zum einen am ganz kleinen Folk-Anteil, der sich in Gesangsmelodien und Gitarrenmotiven zwischendurch offenbart, selten auch mal an griechischer Volksmusik nagt, aber nie über einen Song hinweg dominant ist. Dazu kommt, dass der Pathosfaktor in der Regel um einiges geringer ist und der Härte- und Aggressionsgrad doch teils unerwartet hoch. “Wrath Of Steel” wäre dafür noch ein gutes Beispiel, mit mächtigem Intro, deftigem Geballer hinter unklaren Vocals, sicken Tempowechseln und einem melodischeren gelungenen Endpart. Auch “Through The Storm” überzeugt auf diese Weise, beginnt eher entspannt und wird nach dem unheilvollen, die Spannung in die Höhe treibenden Mittelteil ziemlich apokalyptisch düster. Zwischendurch gibt es noch ein wenig Thrash-Feeling bei “In Blood In Battle” oder “Stealer Of Souls”, simple eingängige Melodien und vereinzelt kleine Keyboard-Einsprengsel. Und auch wenn der ganz große Hit auf “In Blood In Battle” ausbleiben mag:

Fazit:
Das Re-Recording der Scheibe hatte auf jeden Fall seine Berechtigung. “In Blood In Battle” hat all das, was man von einem Album dieses Genres erwarten würde und kann sich im Vergleich zur momentan doch großen Konkurrenz qualitativ zweifelsohne durchsetzen!

Anspieltipps:
“Stealer Of Souls”, “Through The Storm” und “Wrath Of Steel”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Riddle Of Steel
02. Sword Of Vengeance
03. The Last Emperor
04. Stealer Of Souls
05. Through The Storm
06. The Dark Tower
07. Stormbringer
08. Wrath Of Steel
09. In Blood In Battle

Jannis