Rig for red News

 

Rig for red

Neues, gibt es von  der 2020 gegründeten Tiroler Band „Rig for Red“.  

Die nun bereits 3. Single und das 3. Video nennt sich “ Holding on “ und stellt sich als melodische Ballade heraus.

Frontmann “Andreas Marberger, der singende Bassist , glänzt wieder mit seiner sehr melodischen und rauchigen Stimme. Vielen dürfte Andreas bereits als Bassist der Schürzenjäger sowie der Tiroler Rockband “No Bros” bekannt sein.

Dass er gesanglich punkten kann, konnte er aber schon bei den Schürzenjägern beweisen. Nach dem ursprünglichen Programm durfte Andreas immer einige bekannte Rock Covers zum Besten geben.

Ein Album ist in Planung ebenso einige Live Konzerte. Wir dürfen gespannt sein.

Im Video präsentiert sich die Band im eher dunklen Outfit passend zur “Halloween Saison”.

Ein sehr gelungenes Video das Lust auf Mehr macht, ebenso eine Ballade die direkt ins Herz geht. 

Wer die Band noch nicht kennt, sollte das ändern, eine neue Formation von der man noch viel erwarten kann.

DAN LUCAS – The Long Road

Band: Dan Lucas
Album: The Long Road
Spielzeit: 42:49 min.
Stilrichtung: Rock
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 22.10.2021
Homepage: www.danlucas.de

Ein viertel Jahrhundert liegt es nun zurück – das letzte Soloalbum von Lutz Salzwedel alias DAN LUCAS. Insofern kann der Titel „The Long Road“ des aktuellen Werks durchaus aus zweierlei Blickwinkeln gesehen werden. Langweilig wurde es dem Wahl-Münchner speziell in den zurückliegenden drei Jahren aber nicht. Die Teilnahme am Casting-Format „Voice Of Germany Senior“ hat den veritablen Sangeskünstler wieder in aller Munde gebracht. Dass er diese Show auch noch gewinnen kann, setzt einen weiteren Meilenstein im Lebenslauf des Mitte der Achtziger aus der ehemaligen DDR geflohenen Sängers.

Fans der „ersten Stunde“ werden noch die leider einzige (offizielle) Platte „Heavy Birthday“ der Berliner Formation KARO vergöttern. Aber auch die Soloplatten Anfang der Neunziger werden vielen noch im Gehör sein – zumindest das für die Werbung einer großen Burgerkette verwendete „Heart Of America“ hallt noch heute nach. Zwei Scheiben konnte Lucas für das kanadische Label Marlboro Music seinerzeit veröffentlichen und dabei mit zahlreichen namhaften Kollegen arbeiten. ROBIN BECK, KANE ROBERTS, REB BEACH, LISA DALBELLO, Manny Charlton von NAZARETH oder einige Jungs von LOVERBOY gaben sich die Klinke in die Hand, um sich auf „Canada“ (1992) respektive „2000!“ (1995) zu verewigen. Nach dem 1996er Album „News“ wurde es zur Jahrtausendwende ruhig um den Sänger, zumindest in der breiten Öffentlichkeit.

Das ist alles lange her, aber durch die oben genannte Casting-Show wurde der Terminplan von DAN LUCAS wieder gut gefüllt. Nicht nur, dass er JOURNEY´s Hit „Don´t Stop Believin“ über das Majorlabel veröffentlichen konnte, eine Gastspielreise unter dem Banner „Rock Meets Classic“ 2019 stand auf dem Plan sowie zahlreiche Gastauftritte bei anderen Bands. Jetzt ist es endlich an der Zeit, dass sich DAN LUCAS seinem neuen eigenen Album widmen konnte. Und um eines gleich vorweg zu nehmen – mit den doch recht 80´s-lastigen Solo-Platten der Vergangenheit hat „The Long Road“ nicht viel gemein.

Zum Jahrestag des Mauerbaus am 13. August 1961 erschien treffender weise die erste Single „1985“, die die Geschichte des jungen Lutz Salzwedel erzählt, als er mit seiner damaligen Band KARUSSELL eine Tour im Westen Deutschlands spielte und sich dort absetzen konnte. Ein gefühlvoller Song mit viel geschichtlichem sowie privatem Hintergrund und tollen Melodien. Und doch ist der Opener einer der rockigeren Nummern auf „The Long Road“. Mit leichtem Country-Touch kommt der Titeltrack daher – macht Laune. Wer weiterhin auf viele Stromgitarren oder rockige Stücke hofft, wird im ersten Augenblick enttäuscht sein („I Can`t Believe It“ ist hier die Ausnahme). Doch beim zweiten Hinhören entpuppen sich Balladen wie „Memories“, „A Place In My Heart“ oder „Somebody Loves You“ als großartige, persönliche Stücke voller Emotion. Dazwischen gesellen sich Pop-Nummern wie „What´s Left“ oder „In The Save Harbour“, die ebenso gefallen können. Den Abschluss macht dann doch noch eine Rocknummer: „You Reap What You Sow“ – als Bonustrack gekennzeichnet – ist der Beitrag zum 2022 erscheinenden Soundtrack zum Musical „Jack The Ripper“.

„The Long Road“ ist ein in allen Belangen recht überraschendes Album geworden. Die rockige Seite des DAN LUCAS bleibt weitestgehend außen vor – und doch packt die Musik zu. Auf einer anderen Ebene als bei seinen älteren Solowerken vielleicht, aber ehrliche und handgemachte Musik kann immer punkten, wenn die Songs gut sind. Muss ich erwähnen, dass dies hier der Fall ist? Natürlich nicht – denn bis auf das arg oberflächliche „Sunshine“ hat DAN LUCAS für „The Long Road“ gut abgeliefert. Wer sich auf die ruhigere Ausrichtung einlässt, wird definitiv belohnt.

WERTUNG: 

 

 

Trackliste:

1. 1985
2. The Long Road
3. Memories
4. Forget You
5. Somebody Loves You
6. What´s Left
7. Can´t Leave It
8. A Place In My Heart
9. Sunshine
10. In The Save Harbour
11. You Reap What You Sow (Bonus Track)

Stefan

NINO DE ANGELO – Gesegnet Und Verflucht

Band: Nino De Angelo
Album: Gesegnet Und Verflucht (Helden Edition)
Spielzeit: 80:00 min
Stilrichtung: Rock
Plattenfirma: Ariola
Veröffentlichung: 26.02.2021
Homepage: www.facebook.com/DeAngeloNino1

 

Vor einiger Zeit sah sich meine bessere Hälfte einen Bericht über NINO im TV an, am Anfang dachte ich mir, der haut bestimmt wieder ein Schmarn Album (aus Unwissenheit) raus. Das Album kam kurze Zeit vor oder nach dem Bericht raus, während dieses Berichtes kristallisierte sich heraus das der gute NINO eingentlich ein ganz sympatischer und bodenständiger Zeitgenosse ist. Wenn man mal die Jahre im Leben des Sängers nachverfolgt zweichnet sich ein Bild das es sich um eine Person handelt die alle Höhen und noch mehr Tiefen im Leben erlebt hat. Angefangen von einem Erfolg der bis an die Spitze der deutschen Musikindustrie führte. Und auch die Schattenseiten des Lebens musste NINO durchleben, wenn ich mich noch recht erinnere, angefangen bei Drogenkonsum, Lebensbedrohliche Krebserkrankungen, bis hin zu Depressionen und auch der Pleitegeier machte neben den gesundheitlichen Problemen nicht vor NINO halt. Umso mehr kommt Nino besser den je zurück wie Phönix aus der Asche veröffentlicht er ein Top Album mit Songs die mit sehr persönlichen Texten glänzen und meiner Meinung nach eine Rezi in unserem Magazin verdient hat. Den die Songs sind nicht wie sich vermuten lässt Schlagerschnulzen sondern vielmehr gestandene Rocksongs oder eine Rockoper mit viel E-Gitarre und einer Stimme hinter den Songs die mir mehr als einmal eine Gänsehaut den Rücke runter gejagt hat.

Ich muss zugeben das ich die Alben vorher nicht gehört habe und mich bis jetzt nicht wirklich mit NINO beschäftigt habe. Man kannte NINO von damals aus der Hitparade, Ilja Richters Disco Show, dem Musikladen oder einer Show von Carrell, Kuhlenkampf oder Fuchsberger. Aus Unwissenheit genau wie bei mir mit d’Artagnan die bis zu ihrem grandiosem Album #4 an mir vorübergegangen sind. Seit ich für die Rock Garage schreibe höre ich Musik anders an wie früher, ich achte auf Details und auch die Texte spielen eine Rolle aber ich höre jetzt anders als früher zu.

Die Stimme von NINO hat nichts von ihrer damaligen Faszination eingebüsst, vielmehr kann Nino unter Beweis stellen das er einer der Besten und auch variabelsten Sänger in Deutschland ist. Mal kommt die Stimme rau und kräftig aus den Boxen, im nächsten Moment kommt die Stimme fein und zerbrechlich rüber, überzeugt dabei in jeder Variation. Ich würde sogar mal vorsichtig behaupten das NINO das Zeug zum richtig Fetten Rockstar in der Stimme hat, was er vor Jahren in der Schlagerszene schon mal war. Die Songs können auch was sind jederzeit gut hörbar, regen oft zum nachdenken an. Jeder von uns, außer die mit einem goldenen Löffel im Hintern auf die Welt gekommen sind, so wie auch ich schon mal vor einem nicht überwindbar zu scheinenden Berg stand, ob nun Gesundheitlich oder Finanziell und auch zur Demut regen die Songs an. Demütig zu sein wenn man selbst und die Familie Gesund sind, oder die Finanzlage im positiven ist, genau zum dankbar sein das es einem und seiner Familie gut geht anregend und dabei noch rocken und gefallen. Oder man muss an einen geliebten Menschen denken den man im laufe der Zeit verloren hat und auch traurig stimmend aber es handelt sich trotz all dem um sehr gute Rockmusik.

Die Mucke ist bedingt vergleichbar mit ACHIM REICHELS “Aloha Heja He”, UNHEILIG mit “Geboren um zu Leben”, BAP, WESTERNHAGEN und rockigem FALCO mal so wie einer der Vergleiche, mal was ganz eigenständiges, immer im Rock und das voll auf die Zwölf.

Der perfekte Einstieg gelingt mit “Der göttliche Plan” ein flotter Rocker mit geilen Vocals, “Helden” mit geilem Text ein starker Rocker. “Frei wie der Wind” würde sich mit englischem Text gut mit NINOS Stimme auf einem NIGHTWISH Album machen ein epischer Rocker, “Hallelujah” mit persönlichem Text und perfekt inszeniert. “Nur Du” eine Bardenballade geht bestens ins Ohr über die tiefen Punkte im Leben, “Veni Vidi Vici” großes episches Kino. “Sag es meinem Herzen bitte nicht” ein geiler Rocker, “Gesegnet und Verflucht” episch, stark, persönlicher Text, geil ohne Ende. “Zeit heilt keine Wunden” der Titel ist Programm, ein trauriger Schmachtfetzen, “Equilibrium” tja auch hier der Titel Programm auch großes Kino. “Angel lost in Paradise” ein Duett mit Scarlet Dorn mit hartem Riffing und NIGHTWISH like, “Ich bin dein Vampir” ein potentieller #1 Hit vor 30-Jahren wäre NINO damit zum Superstar geworden ein Melodiemonster mit Chören und einfach ein geiler Song. “Romeo & Juliet” erinnert positiv an WESTERNHAGEN, “Der Panther” erinnert mich an EAV mit “Der Tod”. “Sonnenkind” ein gefühlvoller Rocker. “Colonia” ein flotter Rocker, “Brennender Engel” gefühlvoll mit geilem Riffing. “Denn wir wissen nicht was wir tun” hier packt NINO mit seiner Stimme die Brechstange aus, der Mann hat ein Organ, “Jenseits von Eden (2021)” sein Smash Hit in der 2021 Version, passt von seinem poppigen Still nicht zu den anderen Songs, “Gesegnet und Verflucht” macht zum Abschluß in der Orchester Version eine genauso gute Figur wie mit E-Gitarre.

Fazit:

Phönix existiert doch in Form von NINO DE ANGELO, der Mann hat eine Stimme die einem kalte Schauer über den Rücken laufen lässt, mit einem Rucksack voll Rocksongs die überzeugen. Mit sehr persönlichen Texten lässt NINO tief in seine Vergangenheit blicken in der das Schicksal dem Sänger öfter als nur einmal den Boden unter den Füssen weg zog. Vom Leben gezeichnet ist dieses Album eine Abrechnung mit der nicht immer so tollen Vergangenheit NINOS. Erwachsen mit Dampf steigt NINO aus der Asche empor und legt nebenbei ein fast perfektes Rockalbum vor. Ich vergebe für diesen Diamanten eine Bewertung von 9 Punkten.

 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Der göttliche Plan
02. Helden
03. Frei wie der Wind
04. Hallelujah
05. Nur Du
06. Veni Vidi Vici
07. Sag es meinem Herzen bitte nicht
08. Gesegnet und Verflucht
09. Zeit heilt keine Wunden
10. Equilibrium
11. Angel lost in Paradise (feat. Scarlet Dorn)
12. Ich bin dein Vampir
13. Romeo & Juliet
14. Der Panther (feat. Chris Harms)
15. Sonnenkind
16. Colonia
17. Brennender Engel
18. Denn wir wissen nicht was wir tun
19. Jenseits von Eden (2021)
20. Gesegnet und Verflucht

Balle

TALENTSCHMIEDE: Jetpack Samurai

Band:
Jetpack Samurai

Gegründet:
2016 – die drei übrigen Mitglieder der Prog-Rock-Gruppe MONO und ein neuer Drummer haben sich auf neue Musik eingelassen und neue Songs geschrieben – und brauchten auch einen neuen Namen. Den haben wir jetzt, und er macht großen Spaß.

Herkunft:
Gevelsberg zwischen Hagen-Witten-Solingen

Mitglieder:
Wolfgang Niggel – Gitarre, Gesang
Robert Krause – Gitarre
Thorsten Knefel – Bass
Jürgen Wulf – Drums

Stil:
Vintage-Groove-Rock

Veröffentlichungen:
Flight Recorder (2021, Album)

Einflüsse:
Oceansize, Selig, Ozric Tentacles, Nina Hagen, Brant Björg, Color Haze, Aerosmith, J. J. Cale

Was wir die nächsten fünf Jahre erreichen möchten:
Live spielen, auch gern in kleinen Clubs, Kneipen, aber auch Festivals, ein paar CDs verkaufen, und mit dem Geld ’ne neue Auflage pressen.

Was als nächstes kommt:
2021 – Videos machen für die Songs, Live-Shows spielen, neue Songs schreiben.

Unsere beste Erfahrung bis jetzt:
Dieses fantastische Album endlich in Händen zu halten und uns danach nicht aufgelöst zu haben 😉

Unser peinlichster Moment:
wir sind in einem Alter, da ist einem nichts mehr peinlich, das kommt erst wieder in ca. 15 bis 20 Jahren.

Mit wem wir gerne ein Bierchen trinken würden und warum:
Derzeit mit jedem. Am liebsten mit Fans, die halb so alt sind wie wir selbst. Dabei sind wir im Schnitt knapp unter 50, im besten Mannesalter!

Wenn wir uns eine Band aussuchen könnten, mit der wir auf Tour gehen dürfen:
Gojira!!!!

Das Beste daran, in einer Band zu spielen:
Mit coolen Jungs abhängen, zusammen großes Neues erschaffen, sich bepissen vor Lachen, und weil wir das schon immer machen.

Das Schlimmste daran, in einer Band zu spielen:
Den Tisch im Proberaum zu putzen, den die andere Band wieder mal völlig versaut zurückgelassen hat, und wenn dann auch noch kein Bier mehr da ist.

Online:
www.facebook.com/samuraijetpack

Musik:
Spotify: www.open.spotify.com/artist/0pnGM08yzZcEdUtGVw3lbB
Youtube: www.youtube.com/channel/UCJFVt5NWI_TlJLJL6mHiWdg
Soundcloud: www.soundcloud.com/samuraijetpack
Live-Dates: Hehe, sehr witzig.

 

CLIVE NOLAN – Song Of The Wildlands

Band: Clive Nolan
Album: Song Of The Wildlands
Spielzeit: 57:15 min
Stilrichtung: Progressive Rock
Plattenfirma: Crime Records
Veröffentlichung: 01.09.2021
Homepage: www.facebook.com/clive.nolan.7

In Zeiten von digitaler Musikproduktion, in denen quasi jedes Instrument und auch Chöre soweit realistisch in Soundbibliotheken verfügbar sind, ist das Rock/Metalalbum mit echtem Orchester, echtem Chor und echten Instrumenten abseits von Gitarre, Bass und Drums langsam zu einer aussterbenden Gattung geworden. Schließlich erfordert so ein Album krassen Personalaufwand, wahlweise hohe Investitionen oder die Bereitschaft vieler zur Arbeit für wenig Geld – und möglich genug, dass man je nach Aufnahme letztendlich ein Resultat hat, das weniger gut produziert klingt als eines, das man mit ein paar Oberklasse-Instrumenten-Plugins erreicht hätte.
Doch gibt es nach wie vor die Fraktion, die weiß, dass echte Instrumente einem Album einen Charakter und einen Sound geben können, die auf digitalem Weg schwer erreicht werden können. Einer davon ist Clive Nolan, der mit “Song Of The Wildlands” nun sein eigentlich bereits für letzten Mai angekündigtes neustes Werk veröffentlicht hat. Gut, ein Teil des Orchesters entspringt Nolans Keyboard-Künsten und lässt gerade im Intro Sorgen aufkommen, es könnte sich um ein eher günstig-retro-episch klingendes Album handeln. Die Sorge erweist sich als unbegründet, denn nach dem recht preiswert klingenden Anfang geht die Qualität steil nach oben. Mehrere Solo-Sänger und -Sängerinnen, ein 200-köpfiger Chor, Perkussion und diverse traditionelle Instrumente, starkes Sounddesign und eine treibende Rock-Instrumentalisten-Fraktion führt Nolan zusammen zu einem extrem guten Sound, der neben der gelungenen Mix/Master-Arbeit auch auf die herausragenden Arrangements zurückzuführen ist. Das hat mit “Streicherteppich, ’n AAAAAH-Chor und ’n paar Hörner drauf” gar nichts zu tun, im Gegenteil. Das Zusammenspiel von mittelalterlichen Klängen, Orchester, Chor und Rockband wirkt wie aus einem Guss, mal ruhig folkig, mal bombastisch treibend, aber stets mit Kreativität dahinter, mit musikalischem Tiefgang und mit Ausreizung der Möglichkeiten von Chor und Instrumenten.
Die Rock-lastigen Parts sind dabei vielleicht etwas seltener als erwartet, sicher die Hälfte der Platte ist Gitarren-, Bass- und drumfrei, was sich im Sinne von “Song Of The Wildlands” aber als gute Mischung erweist. Schließlich sind die Rock-losen Parts keinesfalls nur Lückenfüller oder Überbrückungen zwischen den einzelnen abgehenderen Parts, fallen stattdessen sehr stimmungsvoll und klanglich teils wirklich extrem schön aus. Einziger Kritikpunkt: Praktisch jeder Track beginnt mit einem Erzähler, der nicht Christopher Lee ist und die ansonsten dichte Atmosphäre der Platte teils unterbricht. Solche Texte hätte man auch ins Booklet packen können und auf dem Album die Musik für sich sprechen lassen. Aber das sollte nun wirklich niemanden vom Abchecken dieses Albums abhalten.

Fazit:
Wenn man eine dermaßene Arbeit und dermaßene Mengen an Beteiligten für ein Album auffährt, macht man das entweder zu Promozwecken, oder weil es tatsächlich einen Mehrwert bietet. Letzteres tut es bei “Song Of The Wildlands” ohne Frage, denn dank der starken Arrangements und der Liebe zum Detail ist die Platte viel mehr als nur eine Stunde Folk-Gedudel und Bombast. Nein, hier haben wir es mit einem 1a-Lagerfeuersoundtrack für Sommernächte zu tun, mit einem Klanggebilde, das einem Träumerei und Gänsehaut ohne Penetranz anbietet, beim konzentrierten Anhören nicht minder unterhält und seine Ressourcen komplett ausreizt. Schön, lieber Clive. Ein wirklich schönes Ding!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Story Begins
02. There’s A Threat
03. Crossing The Ocean
04. Beowulf’s Promise
05. Grendel Attacks
06. Celebration
07. The Hag’s Revenge
08. Journey
09. Underwater Cavern
10. Rewards
11. Beowulf, The King
12. Dragon Fire
13. The Warrior Dies
14. Funeral Pyre
15. The Story Ends

Jannis

EXISTENT – Kartenhaus

Band: Existent
Album: Kartenhaus (EP)
Spielzeit: 17:25 min
Stilrichtung: Modern German Metal/Rock
Plattenfirma: Existent GbR
Veröffentlichung: 23.07.2021
Homepage: www.facebook.com/band.existent

Der Vorteil als Rezensent eines Online-Mucke-Magazins unterwegs zu sein, ist auf jeden Fall, man kommt immer irgendwie an Musik ran. Manchmal gut, manchmal muss man ein Review dann aber auch verweigern, weil bei den ersten Tönen schon der Kopf weh tut. Im Falle von EXISTENT war die Sache aber sofort klar, die wollte ich haben. Bisher komplett an mir vorbeigegangen (naja, es gab ja auch erst ein Album), wird der Bekanntheitsgrad mit der EP „Kartenhaus“ sicherlich exorbitant in die Höhe schnellen.
Verdient hat das die Hamburger Band, bestehend aus Marcel Dummer (v, g), Julian Jung (g), Jonas Mensing (b) und Dominik Schmidt (d), auf alle Fälle. Als fixe Idee langjähriger Freunde bereits 2013 gegründet, haben EXISTENT im Jahr 2016 ihr erstes Album „Startschuss“ rausgehauen. Mittlerweile sind die Jungs älter geworden und stellen sich uns nun gereifter und erwachsener vor. Wie EXISTENT 5 Jahre nach „Startschuss“ klingen, hören wir wunderbar gut in der EP „Kartenhaus“. Fünf knackige Tracks mit 17 Minuten Spielzeit, eine Mischung aus Rock, Metal, eine Prise Metalcore und dazu noch eine rotzige Punk-Attitüde. Was will man mehr. Die Themen sind politisch, sozialkritisch und beschäftigen sich mit aktuellen Geschehnissen oder auch mit den Problemen, die jeder Einzelne mit sich herumträgt. Klar, so was hat man bereits tausendfach irgendwo anders gehört, aber EXISTENT klingen dabei frisch und die Themen sind textlich gut umgesetzt. Außerdem ist es immer wieder schön, Bands mit klarer Kante zu hören. Davon gibt es ohnehin zu wenig.
Schon der Oper, das Titelgebende „Kartenhaus“ zeigt ganz klar die Richtung. Unser „Kartenhaus“ ist schon lange eingestürzt. Auch wenn das Thema Klimawandel extrem abgelutscht ist, es ändert nichts an der Tatsache, dass viel zu lange viel zu wenig passiert ist. Und besser wird es durch Nichtstun eben auch nicht. Das wissen auch EXISTENT und bei den Hamburgern bleibt es auch nicht nur bei leeren Worten. Pro verkauftem Exemplar von „Kartenhaus“ wird 1 Euro an die Meeresschutzorganisation Sea Shepherd gespendet.
Auch der nächste Song „Im Freien Fall“ bezieht klare Stellung, nämlich gegen rechts. Gepaart mit einem knackigen Rhythmus hält er so manchem ewiggestrigen einen Spiegel vors Gesicht „Nazi bin ich sicher nicht – das is gute Bürgerpflicht!“.
Auch „Tick Tack“ geht sofort ins Ohr, eine harte Rocknummer, die einem gefällt. Inhaltlich beschäftigt sich der Song mit der schnelllebigen Gesellschaft und das man vielleicht auch mal einen Gang zurückschalten sollte um eben nicht nur eine Maschine zu sein. Mit „Panik“ bekommen auch die Medien ihr Fett weg. Sehr gerne lösen diese mit Clickbait-artigem Journalismus ebendiese aus. Energiegeladen, mit einem absolut eingängigen Refrain donnern uns EXISTENT diese Granate um die Ohren. Ein echter Kracher, für mich der beste Song der EP.
Natürlich kommen auch ruhige Töne hier nicht zu kurz. Mit dem ruhig melancholischen Song „Das Haus am Ende dieser Straße“ handelt vom letzten Weg, den wir alle irgendwann mal gehen müssen. Sehr emotional, dazu die raue Stimme von Marcel. Gänsehaut pur. Ein perfekter Abschluss der EP „Kartenhaus“.
Was lässt sich nun nach fünf Songs und 17 Minuten Spielzeit sagen? Eigentlich nur eines: Ich will mehr davon! EXISTENT haben mich fast durchweg überzeugt. Hier und da noch eine kleine Verbesserung in den Texten um nicht in der Welt der Plattitüden zu landen, vielleicht auch mal ein oder zwei Songs, die sich mal mit komplett anderen Themen beschäftigen. Mal ein Partylied oder einfach mal ein vor Fröhlichkeit sprühender Sommersong wären in der aktuell tristen Welt ein kleiner bunter Farbklecks.
EXISTENT haben auf alle Fälle das Zeug zu mehr und ich bin mir sicher, dass es nicht das letzte Lebenszeichen der Hamburger Jungens war. Auch wenn die Themen vielleicht abgelutscht sein mögen, haben sie an Aktualität nichts verloren und wenn diese so gut umgesetzt werden wie bei EXISTENT, wird ein Schuh draus. Zumindest EXISTENTs Kartenhaus wird nicht so schnell einstürzen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Kartenhaus
02. Im Freien Fall
03. Tick Tack
04. Panik
05. Das Haus am Ende dieser Straße

Tänski

Damit ihr wisst, was ich meine:

News: Sould Out

sould out

sould out
Ein neues Projekt haben der kroatische Gitarrenvirtuose, Alen Brentini und sein talentierter Kollege Karlo Horvat (Kryn) am Start. Ungewohnt leise und akustisch angehaucht hatte man schon vor einigen Jahren ein paar Videos zusammen geschaffen, nun ist das sympathische Gitarrenduo auch live unterwegs. Alen Brentini kennt man bereits, da der vielseitige, ehrgeizige Kroate viele Erfolge mit seiner eigenen Musik feiert, sowie Kooperationen mit z.B. Eric Martin, Michael Voss, Danny Vaughn und vielen anderen aufweisen kann.
Aber sagen wir es auf metallisch: „Who the fuck is Karlo Horvat“??

Insidern der härteren Metalszene ist er schon lange ein Begriff, in Kroatien hat der ehrgeizige junge Mann schon lange einen Namen. Und ebenso hat Kryn schon einige Alben auf den Markt. Alen Brentini und Karlo Horvat, die perfekte Kombination aus von „zart bis hart“.

Durch diese Projekt kommt das Können der beiden Kroaten zum Vorschein. Karlo Horvat der junge dynamische Sänger aus Rijeka der sonst eher im Bereichen des härteren Metal zu Hause ist, zeigt dass er auch “gefühlvoll” kann. Alen Brentini gibt mit seiner perfekten und melodischen Stimme und seinem gewaltigen Können an der Gitarre den richtigen Schliff was die Emotionen anbelangt. Alle Titel sind perfekt arrangiert.

Wir sind gespannt auf „mehr Stoff“ der beiden Ausnahmemusiker, und werden sicher darüber berichten.

Ein neues Video ist auf alle Fälle geplant! Welcher Titel wird nicht verraten.
Bis dahin hoffe ich dass euch der Titel “Cochise” überzeugt ein Audioslave Cover. Ja ihr lest Cover, allerdings unterscheidet sich die Band von vielen Coverbands, diese Musik einfach auf den Markt bringen um das schnelle Geld zu machen. Hier ist Herzblut dabei und Emotionen und auch die Ehrfurcht vor den performten Stücken.

Alen Brentini und Karlo Horvat überzeugen auf voller Linie sei es musikalisch, optisch und menschlich! Und man merkt auch in Karlos Stimme dass diese einen enorme Range umfasst. Wer das Projekt nicht kennt einfach mal reinhören! Also Metalheads es muss nicht immer laut sein ab und zu machen auch “Gefühle” Spaß besonders in dieser schnelllebigen Zeit
Wir wünschen den beiden sympathischen Kroaten viel Erfolg für ihren Weg und vielleicht lest ihr ja bald ein Interview hier?

Hier geht´s nun zum Titel
“Cochise” die Band heißt “Souldout”

Internet:
Sould Out : Sould Out Instagram
Alen Brentini: Alen Brentini
Kryn:Kryn

ELECTRIC HAZE – Get In Line

Band: Electric Haze
Album: Get In Line
Spielzeit: 36:61 min
Stilrichtung: Classic Rock
Plattenfirma: Idle North Records
Veröffentlichung: 25.06.2021
Homepage: www.facebook.com/electrichazemusic

Man muss sich so langsam fragen, ob es überhaupt Schweden gibt, die nicht in Hard/Classic-Rock-Bands sind. Wenn ja, werden es stetig weniger. ELECTRIC HAZE sind eine dieser Bands, bestehend seit 2014, mit Musik in der Öffentlichkeit seit 2016 und seit Juni auch mit einem vollwertigen, wenngleich recht kurzem Album namens “Get In Line”, das für eine Platte über Depression, Angststörung und andere düstere verwandte Themen erstaunlich gut gelaunt beginnt.
Falsch macht “Get In Line” dabei fast nichts, richtig macht es so einiges und der Rest ist gute Classic-Rock-Kost, die von Anton Ekströms klaren Vocals absolut angemessen getragen und vom Rest der Band sauber umgesetzt wird. Die Produktion ist schnörkellos und organisch, die kleinen Bonusinstrumente wie vereinzelte Klavier-, Orgel und Streicherelemente kommen gut durch und fügen sich in den Gesamtkontext ein.
Musikalisch gibt es einige hervorstechende Tracks: “WOAH!” packt im Chorus das Rock’n’Roll-Klavier aus, dazu Cowbell und Schellen und macht bestens Laune. Der ruhige Prechorus vom Titeltrack zündet ebenfalls, der Sänger darf auch mal ein bisschen kreischen und im Chorus kommt zum ersten Mal leichtes “Kashmir”-Feeling auf, bevor “All I Ask For” nach einer Zeit des hibbeligen nicht in die Gänge Kommens einfach mal einen klassischen Discobeat auffährt. “Cavern Of Pain” ist die typische Ballade, die ganz ruhig beginnt, langsam intensiver wird, im Mittelteil kurz wieder einen Gang runterkommt und zum Schluss nochmal gut aufdreht. Tempo hoch mit “Lest We Forget”, seriösere Töne, feiner Groove und vielleicht minimal zu viel “Wuhuu” und “Yahaa” am Ende bei “To Close To The Truth” und als krönender Abschluss der einzige Track über fünf Minuten: “Cryin’” leistet sich mit die härtesten Töne des Albums, serviert direkt im Anschluss ganz ruhige, die von einer sehr schönen Bassline geführt werden, wird zeitweise abermals “Kashmir”, aber ist halt auch geil, steigert sich zu feierlich-voller Schönheit hoch und liefert dann noch ein hypnotisches und effizientes Outro mit genau richtiger Länge.
Doch, “Cryin’” schießt den Vogel ab. Andere Tracks schaffen das nicht (mit “Succuba” wurde einer der schwächsten Tracks zum Opener erklärt), aber Liebe zur Musik und der Wille, die einzelnen Songs mit unterschiedlicher Stimmung, aufwertenden kleinen Rhythmus-Spielereien und Charakter bei gleichzeitiger Wahrung der klassischen Genrebestandteile anzureichern, ist vorhanden. Die Zahl der Stellen, an denen man wirklich meckern könnte, ist äußerst gering, die Zahl der absoluten Höhepunkte minimal höher und der Rest ist mal mehr, mal weniger über dem Durchschnitt, aber praktisch immer zumindest ein bisschen darüber.

Fazit:
“Cryin’” hat seine zehn Punkte verdient. Dazu ein Großteil der Songs, der sich im Acht-Punkte-Spektrum bewegt, keinen Classic-Rock-Fan enttäuschen aber sein Leben auch nicht grundlegend verändern wird, und ein bis zwei, die im Vergleich etwas schwächer ausfallen aber immer noch locker klargehen. Verdiente acht Punkte und Reinhörempfehlung für diejenigen, denen es es eher um klassischen Sound und ein bisschen liebevoll erzeugtes Retro-Feeling als um Härte und überfette Produktion geht.

Anspieltipps:
“Cryin’”, “WOAH!”, “Too Close To The Truth” und “All I Ask For”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Succuba
02. WOAH!
03. Get In Line
04. All I Ask For
05. Cavern Of Pain
06. Lest We Forget
07. Too Close To The Truth
08. Clenched Fist
09. Cryin‘

Jannis

Jelusick News

Fotocredits: Josip Markovic

Fotocredits: Josip Markovic
Fotocredits: Josip Markovic
Lautstark meldet sich der Ex Animal Drive Frontman “Dino Jelusick” mit neuer Band, benannt nach seinem Nachname “Jelusick” zurück. Das neue Werk “Healer” ist ein neues gelungenes “Meisterwerk” das Dino´s Stimme wieder perfekt in Szene setzt.
Nicht nur deswegen wieder der gutaussehende, junge Kroate als neuer Metalsuperstar gehandelt ähnlich wie Ronnie Romero, da beide in vielen Projekten vertreten sind.
Unterstützt wird Dino Jelusick bei seiner Debütsingle von “Ivan Keller” an der Gitarre (Ivan war auch bei Animal Drive an der Gitarre vertreten), Luka Brodaric am Bass, Mario Lepoglavec am Schlagzeug und last but not least: Igor Matkovic an den Keyboards.
Mit “Healer” beweist Jelusick, dass er ohne seine Ex Plattenfirma Frontiers im Rücken zu hören berufen ist. In der Hardrock und Metalszene hat sich der ehrgeizige Kroate bereits einen großen Namen gemacht, besonders durch seinen gewaltigen Stimmumfang.
Bekannt ist Dino Jelusick auch u.a. durch die Zusammenarbeit mit Größen wie Joel Hoekstra, Bumblefoot, Kip Winger, Jen Majura, oder dem Trans Siberian Orchestra. Der Song “Healer” macht Lust auf mehr “Material” von der dieser aufstrebenden jungen Formation! Wir hoffen bald auf ein Album.

Hier gehts zum Video Healer:

TY COATES‘ BOMBERS – Man Down

Band: Ty Coates‘ Bombers
Album: Man Down
Spielzeit: 37:44 min
Stilrichtung: Rock / Country Rock
Plattenfirma: Bad Reputation
Veröffentlichung: 16.06.2021
Homepage: www.http://tycoates.com.au/

TY COATES‘ BOMBERS aus Australien, gehen aus der Band THE BOMBERS hervor, die 1989 das sehr gute Hard Rock Album „Aim High“ am Start hatten. Nun wird unter leicht verändertem Namen und fast kompletten Besetzungswechsel, von der Urbesetzung ist nur noch Frontmann Tyrone Coates übrig der nun auch den Bandnamen ergänzt. Geboten wird eine Mischung aus Rock und Country Rock, sehr gut und auf den Punkt gebracht. In manchen Momenten erinnert TY COATES‘ BOMBERS an BRUCE SPRINGSTEEN, die neueren Scheiben von RON KEEL in soft, BRYAN ADAMS, TOM PETTY und JOHN MELLENCAMP mal härter mal flotter oder mit Country Flair ab und zu kommt mal ein wenig Rock N Roll Stimmung auf. Diese Mischung macht unheimlich Spaß und kann gefallen, der Fuß wippt automatisch im Takt mit, animiert zum mitgehen und rockt munter und fröhlich drauf los. Die Titel sind ohne Ausnahme eingängig und gehen sofort in die Ohren.

Anspieltipps kann man das gesamte Album nehmen, die gute Laune die dieses Werk verbreitet ist sehr gut geraten.

Fazit:

Ein geiles Rockalbum aus Australien das gute Laune verbreitet kommt bei mir auf eine Wertung von 8,5 Sternen.

 

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Phoenix
02. Man Down
03. Any Other Way
04. No Danger
05. Sons Of Anzac
06. Get To Know Yourself
07. Slave To The Booty
08. Get Up And Get It On
09. From A Distance
10. Burn Down The Neighbourhood

Balle