CALIGULA´S HORSE – Rise Radiant

Band: Caligula’s Horse
Album: Rise Radiant
Spielzeit: 47:45 min
Stilrichtung: Progressive Rock/Metal
Plattenfirma: Inside Out
Veröffentlichung: 22.05.2020
Homepage: www.facebook.com/caligulashorseband/

Die aus Brisbane in Australien stammende Prog Metal Hoffnung CALIGULA´S HORSE hat sich bisher von Album zu Album steigern können und ist dabei eine beachtliche Metamorphose durchlaufen. Album Nummero 5 (das dritte beim Inside/Out Label) hört auf den Namen „Rise Radiant“ und zeigt eine Band, die zwar ihren Platz in der modernen Prog-Metal Szene gefunden hat, die allerdings auch die vor allem mit dem bombigen Vorgänger („In Contact“, 2017) eingefahrenen Lorbeeren zu verwalten hat. Das neue Material ist gewohnt vielschichtig, streckenweise ziemlich hart und erinnert gelegentlich an die Label Kollegen Haken, die in 2 Wochen ja ebenfalls ein heiß erwartetes neues Album vorlegen werden.

Eines gleich vorweg – „Rise Radiant“ braucht einige Durchläufe bis es richtig zündet, auch wenn der geneigte Fan von Bands wie den bereits genanten Haken oder auch Leprous sich relativ schnell zuhause fühlen wird. Aber das Erlebnis bleibt doch anfangs recht gewohnt, es fällt schwer das Individuelle bei vom Fleck weg starken Tracks wie dem Opener „The Tempest“ herauszuschälen. Erschwert wird die Identitätsfindung noch durch die durchweg hochprofessionell fette, moderne, aber eben auch szenekonforme Produktion, die es dem Hörer schwer macht die eigene Note der Jungs zu erhören. Es klingt bei den ersten Kontaktversuchen mit „Rise Radiant“ wie eine der unzähligen ähnlichen Produktionen der letzten Zeit. Mit der Zeit kristallisieren sich dann die kleinen Details heraus, die Songs wie das relativ simpel gehaltene, effektiv eingägige „Valkyrie“ oder das wundervoll abwechslungsreiche „Salt“ zu eigenständigen Erlebnissen im CALIGULA´S HORSE Universum machen. Dennoch bin ich nicht zur Ganze geplättet vom neuen Opus der Truppe. Auch wenn es am Songwriting so gut wie Nichts zu bemängeln gibt, fehlt mir das Aha-Erlebnis, bzw. der nötige Schuss Eigenständigkeit. Wer mit dem Output der Band bisher glücklich gewesen ist, kann aber auch diesmal wieder bedenkenlos zugreifen, denn schlecht ist „Rise Radiant“ sicherlich nicht. Für mein Dafürhalten aber leider ein wenig beliebig.

Wie bei Inside/Out gewohnt, erscheint „Rise Radiant“ in einer Vielzahl von verschiedenen Ausgaben (Ltd. CD Digipak, Gatefold black 2LP+CD, Digital album) – da ist für den interessierten Fan gewiss das Passende dabei. Die beiden Bonustracks, die in der limitierten Edition enthalten sind, lagen zur Besprechung nicht vor. Daher werden diese hier nicht explizit mit in die Waagschale geworfen. Ob die im Promotext angekündigte Welttournee tatsächlich in der geplanten Form im Sommer 2020 stattfinden wird, darf leider bezweifelt werden. Ich wünsche den Jungs aber, dass sie ihre ehrgeizigen Ziele, sobald es die Umstände wieder erlauben, umso konsequenter durchziehen können. Sie hätten es verdient.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Tempest
02. Slow Violence
03. Salt
04. Resonate
05. Oceanrise
06. Valkyrie
07. Autumn
08. The Ascent

Mario

ANCIENT CURSE – The New Prophecy

Band: Ancient Curse
Album: The New Prophecy
Spielzeit: 57:52 min
Stilrichtung: Progressive Power Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 29.05.2020
Homepage: www.ancientcurse.de

Es ist ja in gewissen Kreisen in Deutschland immer so ein Thema, dass man, wenn man ein “echter Deutscher” sein will, sich auch mit der Kultur des Landes auseinandergesetzt haben und identifizieren muss. Fragt man in diesen Kreisen, was sie von ANCIENT CURSE halten, werden die meisten wohl nichts damit anzufangen wissen und man kann ihre echte Deutschheit direkt vergessen, denn was wäre diese Truppe und ihr neustes Album “The New Prophecy”, wenn nicht ein verdammt geiles Stück in Deutschland geschaffener Kultur? Sagenhafte 22 Jahre liegt das letzte Album der Bremer zurück, jetzt ist ein neues Lebenszeichen am Start und man muss ANCIENT CURSE fast böse sein, dass sie ihr Potenzial, der Welt tolle Musik zu schenken/verkaufen, so lange nicht wahrgenommen haben. Aber gut, “The New Prophecy entschuldigt das allemal.

Drumrum: Starker Sound, stark agierende Band, cooles Cover, ein brutal vielseitiger Sänger, der sowohl nach gefühlvolleren KAMELOT als auch nach recht roh klingen kann und auf Basis all dessen eine bärenstarke Mischung aus Heavy, Progressive, Power und Thrash Metal sowie ANCIENT-CURSE-Individualität.
“We Follow The Signs” knallt einem erstmal heftige Orchestraleskalation vor den Latz, plus lateinische Chöre, plus Basedrummisshandlung, plus geile Backing Vocals, plus heftiger Chorus. Poah, so kann es weitergehen. Jut, Orchester und Chöre werden im weiteren Verlauf doch runtergefahren, aber der Rest bleibt und sorgt dafür, dass sich “The New Prophecy” von einem Highlight zum nächsten hangelt. “Fire And Ice” ist in Teilen ruhig, in Teilen fast thrashig und in Teilen aber sowas von der nächste geile Chorus, “Men Of The Storm” ein Über-neun-Minüter mit feiner Spannungskurve. “Hypnotize” traut sich dann, offen zu thrashen und munter Tempo zu wechseln, und “One Moment“ wärmt den Refrain des ersten Tracks als kleines Gitarrenmotiv auf (sowas liebe ich ja), und wird danach ein Wechselbad verschiedener Gefühle, die man alle bei einem Metalalbum gerne verspürt. “Forever Young” wird vom trockenen Geknatter zum hymnischen Sommerhit (also irgendwie), “Mind Chaos” ist die Halbballade, die man guten Gewissens auf “The New Prophecy” packen kann, zunehmend fett und feierlich. Und “Prophecy” hat das Glück, eine der perfekten Endtrack-Melodien für den Chorus gefunden zu haben und trotz gar nicht mal so richtigem Bombast Gänsehaut zu aktivieren.
“The New Prophecy” ist bei alldem kein Musikstudenten-Prog-Metal, es ist einfach ein tiefgründiges Album, das so komplex ist, wie es eben sein sollte.

Fazit:
Und bei alldem immer mit klarer Heavy- und Power- sowie leichter Thrash-Attitüde zugange. Zusammengefasst: Wem Power-Metal-Melodien über ein ganzes Album doch zu viel sind, der wird mit “The New Prophecy” genau die richtige Dosis an wirklich tollen Power-Metal-Refrains bekommen, serviert zusammen mit einer guten Portion Härte, viel Kreativität und Professionalität. Was soll man sagen? Das ist ein Album, wie es sein sollte. Willkommen zurück, Jungs, bleibt gerne noch ein paar Jahre!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. We Follow The Signs
02. Fire And Ice
03. The Shadow
04. Men Of The Storm
05. Hypnotize
06. One Moment Of Fortune
07. Forever Young
08. Mind Chaos
09. Prophecy

Jannis

ALOGIA – Semendria

Band: ALOGIA (mit zwei großen As)
Album: Semendria
Spielzeit: 33:32 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Elevate Records
Veröffentlichung: 15.04.2020
Homepage: www.facebook.com/alogia.official

Vor vielen Jahren, als ich noch ein kleiner Rezensent war, war meine Mutter besorgt, dass diese ganze düstere Musik, in die ich mich in der Zeit reinhörte, mit ihren düsteren Texten doch echt negativ auf mich wirken müsse. ALOGIA sind ein weiterer Beweis dafür, dass ihre Sorgen unbegründet waren und ich bitte jeden, den das Album runterzieht, mich darüber zu informieren. Doch um wen geht es hier? Nun, um ein serbisches Sextett, das seit 2002 mehr oder weniger regelmäßig releast und eine der weiteren Hausnummern zu sein scheint, die bislang an mir vorbeigegangen sind. Dafür sind jedenfalls die Gastsänger Mark Boals (Ex-YNGWIE), Tim “Ripper” Owens (ICED EARTH und so) und FABIO LIONE (RHAPSODY OF FIRE) klare Anzeichen, Auftritte mit Orchester ebenso.
Weiteres Kaufargument: Die schön warme, organische Produktion. Kleiner Dämpfer: Keine 35 Minuten Spieldauer. Päh.
Aber gut, dafür wird über die Länge des Albums auch einiges an Qualität geliefert, von einer auf den Punkt spielenden Band mit durchgängig mehr als überzeugenden Vocals, seien sie von den Gästen oder von Haussänger Nikola Mijic (EDEN’S CURSE). Und schon der Einstieg ist amtlich. Während andere Bands als Intro ein bombastisches 08/15-Trailerorchester-Intro raushauen würden, das mit dem Rest des Albums nichts zu tun hat, geht es auf “Semendria” direkt los, mit den flötig-drucklos-niedlichsten Fanfarenklängen, die man sich überhaupt nur vorstellen kann. Nein im Ernst, das ist ein Kompliment, denn der Rest der Band zieht fröhlich-unbedarft nach, nicht besonders heavy aber mit herrlichem Gesamtsound. Diese positive Grundstimmung zieht sich insbesondere durch die erste Albumhälfte, untermalt von einigen echt eingespielten Folkinstrumenten und sympathisch-billigen Keyboards, die aber in ihrer Unzeitgemäßheit bestens funktionieren. Traut sich leider kaum noch eine Band, aber das Next-Level-Streben brauchen ALOGIA auch einfach nicht. Kleinere progressive Elemente gibt es auch, die sich mal in kleinen Taktausreißern, mal in interessanten Klavierparts, mal in östlich anmutender Harmonik äußern (An dieser Stelle sei der instrumentale Endtrack “From East To West” erwähnt, der die titelgebende Wandlung mit viel Liebe in knapp drei Minuten vollzieht). Und das Songwriting-Niveau ist durchaus hochwertig, auf jeden Fall einiges über dem Durchschnitt. Okay, die obligatorische Ode an Metal und Metalgemeinde (“Raise Your Fist (For Metal Only)”) darf noch etwas simpler ausfallen und hammerhart komplex sind die Tracks allesamt nicht, aber die Kompositionen wirken echt kreativ, ohne dabei das gewählte Grundgenre verlassen zu müssen, gleichzeitig vertraut und interessant.

Fazit:
Doch, “Semendria” ist Wohlfühlmetal im besten Sinne: Authentisch, mit Hand und Herz gemacht, erfrischend komponiert, und das Keyboard wird noch wie ein Instrument behandelt. Wer gerne nochmal ein bisschen früheres DREAMALE- oder POWER-QUEST-Feeling mit subtilen Folk-Nuancen hätte, kann sein Geld bedenkenlos in diese Platte investieren. Und wer 90er/2000er Power Metal etwas abgewinnen kann, ebenso!

Anspieltipps:
“Semendria”, “Eternal Fight” und “From East To West”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Semendria
02. Eternal Fight
03. Raise Your Fist (For Metal Unity)
04. Like A Fire
05. Can’t Bring You Down
06. The Calling
07. Visantia
08. Beyond Belief
09. From East To West

Jannis

ASGARD – Ragnarøkkr

Band: Asgard
Album: Ragnarøkkr
Spielzeit: 63:23 min
Stilrichtung: Progressive Folk Metal
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 15.05.2020
Homepage: www.facebook.com/AsgardFolkProgMetal

Inzwischen habe ich so viele Rezensionen mit der Aussage “Eigentlich mag ich ja keinen Folk Metal” begonnen und das Album im Anschluss dann trotzdem gefeiert, dass ich mich fragen muss, ob ich vielleicht einfach meinen Geschmack verleugne. Nach schlaflosen Nächten der Selbstfindung, Reflektion und Meditation kann ich nun sagen: Jap, ich mag tatsächlich keinen klassischen Folk Metal, aber wenn man ihm weitere Eigenschaften hinzufügt, geht’s. Somit geht auch ASGARDs “Ragnarøkkr”, italienischer Progressive Folk Metal. Jetzt weiß ich auch, dass dieses Genre existiert, hätte es mir aber vor dem Hören der sechsten Platte von ASGARD (die 20 Jahre nach ihrem Vorgänger erscheint) massivst anders vorgestellt.
Wir haken die Probleme schnell am Anfang ab. Erstens: Track acht bis zehn sind auf deutsch und im Vergleich zum Rest noch etwas folkiger. Ich bin gewillt, dafür Punkte abzuziehen, weil italienisch verdammt nochmal eine der schönsten Sprachen für melodischen Metal ist und deutschsprachiger Folk Metal in meinen Augen sehr grausam. Aber das ist Geschmackssache und es soll ja Leute geben, die sowas mögen. Zweitens, auch hinsichtlich der Texte: Die fallen insgesamt immer mal wieder als eher ungelenk auf, wurden an einigen Stellen etwas zu erbarmungslos in Melodien gepresst und hätten insgesamt etwas mehr sprachliche Schönheit vertragen. Kritik Ende, über die drei Tracks spreche ich jetzt nicht mehr.
Tatsächlich ist der Progressive Folk Metal von ASGARD in folkiger Hinsicht doch erfreulich wenig Geigen- und Flöten-Gedudel mit komischem “Edle Ritter und holde Maid”-Spirit, dafür etwas mythisch-schamanisch-heidnischer. Eher WARDRUNA als VERSENGOLD, sagen wir es so. Das wird aber kombiniert mit einer Prog-Seite, die schwer in Richtung von 70er-Prog-Rock-Legenden wie EMERSON LAKE & PALMER oder auch in 90er-Neo-Prog-Richtung der Marke MARILLION und IQ tendiert – wobei man halt auch sagen muss, dass fröhlich vor sich hin fließende Folkmelodien von fröhlichen Gitarrenmelodien der 90er-Fraktion gar nicht so weit weg sind. Ein bisschen modernere Prog-Auswüchse gibt es natürlich ebenso.
Diese Mischung funktioniert fantastisch, auch dank der guten Produktion und der stabilen Bandleistung. Gerne werden einzelne Parts von Songs auch mal als purer Prog oder purer Folk gewandet, was für angenehme Kontraste sorgt, und ansonsten alles mal getestet, was man mit diesen beiden Stilen so anstellen kann. Dann wird aus einem unkonventionellen Synth-Solo auch mal ein Doppelsolo mit hinzukommendem Dudelsack. Und ganz im Ernst, die Tracks in ihrer Gesamtheit sind größtenteils einfach nur geil: stimmungsvoll, vielseitig, mit toll komponierten Melodien. “The Night Of The Wild-Boar” ist ein totaler Hit, der sich Zeit für den Aufbau nimmt und dann geradezu explodiert in einen grandiosen Gänsehaut-Chorus, “Shaman” und “Ragnarøkkr” zwei überlange Tracks ohne ein Quäntchen Leerlauf, und der Rest (ausgenommen natürlich 8 bis 10) halten das Niveau easy.

Fazit.
Also im Ernst: Ich wusste nicht, dass solche Musik existiert (und ich glaube, Ihr wusstet es auch nicht). Doch sie tut nicht nur das, sie klingt in ihrem seltsamen Stilmix wie aus einem Guss, mit Skill und Hingabe geschrieben, ohne selbst auferlegte Grenzen und unterhaltsam wie mitnehmend. “Ragnarøkkr” sollte man auch dann eine Chance geben, wenn man keinen Folk oder keinen Prog Metal mag. Und am besten sollte man es als gesamtes Werk hören, bei Abneigung gegen deutschen Folk Rock halt ohne 8 bis 10 (Sind dann immer noch 52 Minuten). Spätestens beim dritten Track will man die Scheibe nicht mehr aus der Hand geben. Tolle Leistung, so geht innovativer und mitreißender Metal im Jahr 2020!

Anspieltipps:
Track 1-7 und Track 11. Insbesondere “The Night Of The Wild Boar”, “Visions” und “Shaman”

WERTUNG:

(unter Auslassung von Track 8 bis 10)

 

Trackliste:

01. Trance-Preparation
02. Rituals
03. The Night Of The Wild-Boar
04. Visions
05. Kali-Yuga
06. Shaman
07. Battle
08. Der Tod
09. Danse Macabre
10. Anrufung
11. Ragnarøkkr

Jannis

COURSE OF FATE – Mindweaver

Band: Course Of Fate
Album: Mindweaver
Spielzeit: 44:24 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: ROAR! Rock Of Angels Records
Veröffentlichung: 15.05.2020
Homepage: www.facebook.com/courseoffate

Ohne Spaß, Freunde, wie frustrierend kann eine Zeit eigentlich sein? Draußen ist schönes Wetter und derweil sitzt man nun die vierte Woche auf dem Homeoffice-Sofa und verfolgt mit, wie Konzerte und Festivals abgesagt werden (jap, diese Rezension wurde am Tag der Absagen verfasst) und muss so langsam realisieren, dass das der langweiligste und beschissenste Sommer aller Zeiten wird.
Das schreit nach Ablenkung auf höchstem Level. Und dann kommt “Mindweaver” von COURSE OF FATE und eine Dreiviertelstunde rückt der ganze Mist in den Hintergrund. COURSE OF FATE sind eine norwegische Progressive-Metal-Band, hat drei Demos und eine EP draußen und wagt nun endlich den Schritt eines richtigen vollwertigen Albums. Das ist als Konzeptalbum gestaltet, mit zwei kurzen Tracks (das unmittelbar Stimmung erzeugende Intro und das ruhige “The Walls Are Closing In”) und sechs Stück zwischen fünf und neuneinhalb Minuten. Textlich geht es um den Aufstieg und Fall eines Sektenführers mit düsteren Visionen. Soundtechnisch geht es um fette Produktion, hervorragend intonierte und produzierte Vocals und beeindruckendes Spiel der Instrumentalfraktion, die durchweg amtlich Erfahrung mitbringt. Und dass auf diesem Debutalbum Profis am Werk sind, kann anhand der Tracks auf “Mindweaver” nicht geleugnet werden.
Die Platte ist Konzeptalbum im Sinne von QUEENSRYCHEs “Operation Mindcrime”, ähnlich ernsthaft, dabei musikalisch jedoch im etwas moderneren Progressive Metal zu verorten. Dementsprechend gibt es einiges an Synths, seien es orchestrale, exquisit ausgewählte Solosynthesizer oder man ’nen frechen Arpeggiator, beispielsweise beim drastisch mächtigen “Endgame”; nie zu penetrant jedoch, stets konstruktiv eingesetzt und nur dann wenn nötig. Ruhige Parts gibt es verhältnismäßig viele (“Utopia” und “Drifting Away” gehen noch am ehesten als Balladen durch, entwickeln in ihren Verläufen aber noch anständig Wucht), fette, auslandend-vereinnahmende Parts ebenso. Das Verhältnis gefällt, ebenso die Kompositionen. “Mindweaver”s Qualitätslevel der Melodien ist hoch, jeder Track besticht durch schöne Melodiewendungen, pompöse Refrains, intelligente Arrangements und ein Maß an Komplexität, das das Album spannend, jedoch nie zu technisch gestaltet. Und in ihrer Gesamtheit sind die Songs von “Mindweaver” erfreulicherweise tatsächlich ein wunderbar homogenes Werk, das in einem Stück durchgehört verdammt intensiv ausfällt und an keiner Stelle langweilt.

Fazit:
Was in so einer Zeit halt echt gut tut. Insofern: Wer Bock hat auf ein kleines Progressive-Metal-Opus, das mit Herz und Talent geschaffen wurde und einen für eine Dreiviertelstunde aus der öden Coronawelt in die ungleich schönere Endzeitsektenwelt zu transportieren vermag, der sollte sich die Zeit für “Mindweaver” nehmen. Heftige erste Albumansage von einer Band, von der man in Zukunft hoffentlich noch einiges mehr hören darf!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. There Is Someone Watching
02. The Faceless Men Pt. 1
03. Endgame
04. Utopia
05. The Walls Are Closing In
06. Wolves
07. Drifting Away
08. The Faceless Men Pt. 2

Jannis

NOVENA – Eleventh Hour

Band: Novena
Album: Eleventh Hour
Spielzeit: 73:03 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Frontiers Music s.r.l.
Veröffentlichung: 06.03.2020
Homepage: www.novenaband.uk

Da viele von uns ja momentan eh nicht viel zu tun haben und ihren Alltag gewissenhaft auf dem Sofa zuhause verbringen, kann man ja eigentlich auch mal ein längeres Album auf die Playlist setzen. NOVENA’s “Elevent Hour” zum Beispiel? Das wäre mit seinen zehn Songs (drei davon über zehn Minuten) und knapp 75 Minuten Spieldauer schonmal ein geeigneter Kandidat, insbesondere, da neben Ross Jennings, dem Sänger der Prog-Instanz von HAKEN, auch der Rest des LineUps sein Handwerk im Schlaf beherrscht. Produktion passt auch, so weit, so stabil.
Musikalisch zeigt sich bereits ab Track 2 (Track 1 ist ein viel zu leises Intro, in dem Grillen zirpen und jemand geht), dass HAKEN-Fans bei “Eleventh Hour” viele der Trademarks der Band wiederfinden werden, nicht zuletzt den fetten mehrstimmigen A-Capella-Chor am Track-Anfang. Zu den Tracks im einzelnen lässt sich jedoch erstaunlicherweise wenig sagen. Jut, “Sun Dance” ist treibend, straight und sehr angenehm, mit cleanem Gitarren-Strumming und schön-melancholischer Atmosphäre. “Sail Away” ist fast komplett sehr ruhig, “Corazón” hat ein Flamenco-Intermezzo inklusive passender Gastsängerin und “Indestructible” hat ein schönes Klaviermotiv (Klavier ist eh recht dominant vertreten auf der Platte, wenn auch nicht SAVATAGE-dominant) und gibt sich gut gelaunt mit bösem Mittelteil.
Ansonsten pendeln die Songs zwischen oft vergleichsweise ruhigen Strophen, ganz ruhigen Parts und aggressiveren dissonanten Passagen hin und her, wobei bei letzteren verstärkt auf Growling gesetzt wird – im Rahmen aber, 95% des Gesangs sollten schätzungsweise clean sein. Dabei muss man den Jungs lassen: Sie können das alles perfekt und die Kompositionen sind wirklich sehr schön, sehr smart und sehr kreativ. Das Ding ist soweit ein einwandfreies Prog-Metal-Album mit häufig positiver Grundstimmung, das für Abendstunden alleine im gemütlichen Wohnzimmer bestens geeignet ist.
Hier der Nachtrag für die HAKEN-Fans, die dank Ross diesem Album wohl verstärkt Aufmerksamkeit widmen werden: Kompositorisch kann man an sich zwar nicht meckern, doch wer ein Gesamtkunstwerk der Marke “Aquarius” oder “The Mountain” erwartet, das eine hammerharte Gesamtatmosphäre erzeugt, zum Träumen einlädt und zum Teil absolute Ohrwurmmelodien an den Tag legt, der wird ein Stück ernüchtert sein. Ein Gesamtkonzept existiert zwar, getragen aber durch einige Spoken-Word-Monologe innerhalb einzelner Songs, aber eigenständiger als die Tracks besagter HAKEN-Alben sind sie allemal. Das sollte Freunde der Band keinesfalls vom Reinhören abhalten (nochmal: Die Trademarks sind da und bestens umgesetzt mit Schöner-Part-Dauerfeuer), aber vielleicht ein wenig die Erwartungen senken, die man nach dem Reinhören in einzelne Tracks an das Album als Gesamtes entwickeln könnte.

Fazit:
Ja, ich weiß, wie oft jetzt schon der HALEN-Vergleich fiel, aber er bietet sich halt auch echt an. Auf jeden Fall ist NOVENAs Debutalbum weit mehr als nur ein okayer Wartezeitvertreib bis zum nächsten Album von Ross‘ Hauptband. Und für Fans von technisch wie melodisch und kompositorisch starkem Progressive Metal sowieso absolut empfohlen.

WERTUNG:

für HAKEN-Fans,

 

für Prog-Metal-Fans generell.

 

Trackliste:

01. 22:58
02. 22:59
03. Sun Dance
04. Disconnected
05. Sail Away
06. Lucidity
07. Corazón
08. Indestructible
09. The Tyrant
10. Prison Walls

Jannis

IVANHOE – Blood And Gold

Band: Ivanhoe
Album: Blood And Gold
Spielzeit: 38:27 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 20.03.2020
Homepage: www.ivanhoe.de

Es gibt übrigens eine deutsche Progressive-Metal-Band, die IVANHOE heißt und schon sieben Alben draußen hat. Wusstet Ihr schon? Jut, ich mal wieder nicht. Wage ich also einen unvoreingenommenen Blick auf das achte Album der Truppe, ohne irgendwelches Vorwissen. Was mit als erstes auffällt und an dieser Stelle auf jeden Fall ein wenig Kritik verdient hätte: Die Platte besteht aus neun Songs, von denen einer eher Intermezzo-Charakter hat (das gerade einmal 2:14 lange “Fe Infinita”, das aus Akustikgitarrenarbeit und zweistimmigem Gesang besteht, mit Gastsängerin und gewissem Schmalzfaktor), und einer das gelungen-emotionale UDO-JÜRGENS-Cover “If I Never Sing Another Song”, das dem Spirit des Originals gerecht wird und vergleichsweise elektronisch ausfällt, aber eben auch ein UDO-JÜRGENS-Cover auf einem Prog-Metal-Album ist. Bleiben ca. 32 Minuten Spieldauer an “richtigem” Content und das ist ein wenig mager.
Die restlichen sieben Songs sind dabei aber gar nicht von schlechten Eltern. Der Sound ist natürlich aber kraftvoll, die Vocals professionell und kompatibel mit dem Rest, Keyboards vorhanden, wo nötig.
Der Stil von IVANHOE wirkt (jedenfalls auf “Blood And Gold”) ein wenig so, als habe man (Neo-)Prog-Rock einmal durch den Heavy-Metal-Wolf gedreht. Nicht, dass die größtenteils langsam oder Midtempo-gehaltene Platte besonders heavy wäre, aber die Metal-Gene kommen doch sehr gut durch, während an anderer Stelle Prog-Rock-Anleihen deutlicher im Vordergrund stehen. So zu hören unter anderem beim Opener, der gelungen ist, wenn auch im Refrain etwas unspektakulär. “Broken Mirror” überzeugt mit starker Gitarrenarbeit und insbesondere im Chorus feinem Drive. Und “Martyrium” ist ein echtes Glanzstück, ernst, intensiv, stimmungsvoll und im Refrain mit leichten MAIDEN-Vibes, dessen Refrain ich gerne mal von MOONSPELL gecovert hören würde.
Über weite Teile ist der Prog-Faktor von “Blood And Gold” angenehm zurückhaltend, vertritt nicht die “Hör mal, wie viel Skill wir haben, mit Taktarten, die keine Sau versteht”-Herangehensweise vieler Genrekollegen. Negativ fällt das nur bei “Shadow Play” auf, das in der Strophe unheilvoll zurückhaltend, im Prechorus schwer stampfend und im Chorus ein seltsames Aneinandervorbeispielen ist (bzw. eine ausgeklügelte Taktarbeit, die nur eben nicht zündet und den Part eher verwirrend als interessant gestaltet). Gut, das entschädigt der Rest des Tracks und das anschließende “Perfect Tragedy”, das für seine kurze Länge als zweitlängster Track angenehm vielseitig aber nicht unübersichtlich ist.

Fazit:
“Blood And Gold” ist eines der Alben, die ein paar Durchgänge zur Entfaltung ihres vollen Potenzials brauchen. Dazu ein interessanter eigenständiger Stil und eine nicht bemängelbare Ausführung. An der kurzen Spieldauer und ein paar Lückenfüllerparts mag das Ding ein wenig kränkeln, aber reinhören, gegebenenfalls kaufen und durchaus auch mal live anschauen (IVANHOE könnten eine der kleinen Prog-Bands sein, die live nochmal besser kommen) kann man auf jeden Fall empfehlen!

Anspieltipps:
“Martyrium”, “Solace” und “Perfect Tragedy”.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Midnight Bite
02. Broken Mirror
03. Fe Infinita
04. Blood And Gold
05. Martyrium
06. If I Never Sing Another Song
07. Solace
08. Shadow Play
09. Perfect Tragedy

Jannis

DEADRISEN – DeadRisen

Band: DeadRisen
Album: DeadRisen
Spielzeit: 48:25 min
Stilrichtung: Progressive Power Metal
Plattenfirma: AFM Records
Veröffentlichung: 13.03.2020
Homepage: www.facebook.com/deadrisenband

War ja im Prinzip eine gute Idee, diese Rezension mit einem verwunderten Kommentar zu beginnen, wie lange ich schon keine Platte mit Mike LePond mehr rezensiert habe, nur fiel mir in dem Atemzug auf, dass mit ROSS THE BOSS‘ “Born Of Fire” meine letzte Rezension einer solchen Platte keinen Monat zurück liegt. Gut, verwunderlich ist das nicht, ist Mike laut den Metal Archives momentan doch in sagenhaften 21 Bands aktiv (Was geht ab). Eine von ihnen ist DEADRISEN, die zusammen mit Rod Rivera ins Leben gerufen wurde. Mit Will Shaw hat man zudem einen geeigneten Sänger gefunden, dessen raue energische Stimme nicht zuletzt an Russell Allen, den Sänger von LePonds “Hauptband” SYMPHONY X erinnert.
Der Sound des zehn Tracks langen Debutalbums “DeadRisen” ist überdurchschnittlich, auf meinen Lautsprechern aber etwas mittenlastig.
Musikalisch ist man, grob gesagt, im heavy-straighteren Progressive Metal unterwegs, auch wenn explizites Rumgeprogge eher die Ausnahme und der 4/4tel-Takt die Regel ist. SYMPHONY-X-Feeling kommt auch auf kompositorischer Ebene immer mal auf, Keyboards, Chöre und orchestrale Klänge sowie eine E-Orgel sind vorhanden, aber nicht zu präsent. Die Mischung sorgt für eine durchweg düstere Grundstimmung, die mit fröhlich-emotionalem Symphonic-Wischwasch nichts zu tun hat. Die Qualität der Tracks variiert, insbesondere hinsichtlich der Refrains wäre noch etwas Luft nach oben – der von “Destiny” ist lyrisch wie musikalisch unter der Qualität eines LePond-Albums, das sich selbst noch als progressiv bezeichnet.
Dann wiederum gibt es nicht wenige Höhepunkte auf “DeadRisen”: Die kraftvolle Halbballade “Reach For The Sun”, die smooth mit Orgel und Rimshots beginnt, anschließend Fahrt aufnimmt und noch ein paar PRAYING-MANTIS-Gedenkchöre auffährt; das finale “For Whom The Bell Tolls”, das abgesehen von seinem sicken Intro-Synthesizer auch mehr oder weniger auf dem Debutalbum von POWERWOLF funktioniert hätte (Wer das Debut nicht kennt: Nein, keine Sorge, DEADRISEN klingen nicht nach POWERWOLF, wie man sie heute kennt). Auch “But You” zündet, gibt Mike Raum für feine Bassarbeit, dazu eine interessante Strophe mit Effekt auf den Vocals, ein schöner Refrain und ein stabiler Mittelteil.
“Chains Of Time” ist bis auf seine paar Synth-Momente sehr metal und “Visions” ist genau der knüppelnde und interessant geschriebene Track, der nach der vorangehenden Ballade nötig ist. Für ein zukünftiges Klassiker-Album des Genres fehlen “DeadRisen” noch ein paar Visionen, der Wille zur Schaffung von etwas komplett eigenem, aber…

Fazit:
wer straighten, rockigen Progressive Metal mit nicht allzu dominantem Progressivitätsanteil und düsterer Stimmung mag und bezüglich des Band-LineUps auf der sicheren Seite sein will, der hat bei “DeadRisen” keinen Fehlkauf zu befürchten.

Anspieltipps:
“Fear And Fury”, “For Whom The Bell Tolls”, “Visions” und “But You”

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Risen Death AD.
02. Prophecy
03. Destiny
04. The Maker
05. Reach For The Sun
06. Visions
07. Chains Of Time
08. Fear And Fury
09. But You
10. For Whom The Bell Tolls

Jannis

PSYCHOTIC WALTZ – The God-Shaped Void

Band: Psychotic Waltz
Album: The God-Shaped Void
Spielzeit: 52:54 min
Stilrichtung: Progressive Metal
Plattenfirma: Inside/Out Records
Veröffentlichung: 14.02.2020
Homepage: www.psychoticwaltz.com

Vorab: obschon ich ein grosser Prog Metal Fan und mir bewusst bin, dass PSYCHOTIC WALTZ eine hervorragende Reputation in der Genre Gemeinde haben, so sind mir die bisherigen Alben der Amerikaner leider nicht geläufig. Schande über mein Haupt. Natürlich weiss ich, dass vor allem die beiden ersten Scheiben („A Social Grace“ (1990) und „Into the Everflow“ (1992)) Kultstatus geniessen. Umso erstaunlicher, dass es nun sage und schreibe satte 24 Jahre gedauert hat, bis die Jungs um Sänger Devon Graves einen regulären Nachfolder zum letzten Studioalbum („Bleeding“ (1996)) vorlegen. „The God-Shaped Void“ ist laut Vorab-Info bereits seit 8 Jahren in der Mache. Da sollten die Jungs doch in all der Zeit irgendetwas Brauchbares zustandegebracht haben, möchte man hoffen. Jedenfalls stehen alle Zeichen auf Angriff: das neue Werk erscheint bei Inside/Out Records, wo aktuell Bands wie Dream Theater, Haken und Leprous zu Hause sind. Das Artwork stammt von Travis Smith und, last but not least, wurden Mix und Mastering Jens Bogren anvertraut, der erfahrungsgemäss verdammt geil klingende Metal-Scheiben abliefern kann.

Sänger und Aushängeschild Devon Graves nimmt mit seinen betörenden Melodien gleich vom Start weg im pompös startenden Stampfer „Devils And Angels“ den Hörer an der Hand und lässt ihn nicht wieder los. Es braucht maximal 2 Durchläufe bis sich die Hookline im Hirn festgesetzt hat und die ganz spezielle Atmosphäre des Tracks seine Wirkung wie ein schleichendes süßes Gift verteilt. Die zwar recht kühle aber gleichzeitig erdige Produktion von Jens Bogren geizt nicht mit vielschichtigen Texturen und macht das Zuhören, vor allem unter Kopfhörern, zum Trip. Ein schwacher Song ist in den 52 Minuten nicht auszumachen, erwähnenswert sind aber besonders das mit einem weiteren genialen Hook ausgestattete „All The Bad Men“, das hypnotische „While The Spiders Spin“ und das mit Querflöte veredelte „Demystified“. Allen Tracks gemein ist eine traumhaft entrückte Stimmung, die dank der wunderbaren instrumentale Beiträge aller Musiker durchweg gehalten wird.

Holla die Waldfee, mit „The God-Shaped Void“ legen PSYCHOTIC WALTZ ein fantastisches neues Lebenszeichen vor. Nochmals: ich kann die kultartige Verrehrung der Band nicht wirklich in Relation setzen, da mir das Vorwissen fehlt. Aber auch so kann ich feststellen, dass wir hier ein beeindruckendes Highlight des noch jungen Jahres 2020 vor uns haben. Fernab vom üblichen Prog Metal Einerlei wird hier ein gänzlich eigener Stil gepflegt, immer hochmelodiös und gleichzeitig vertrackt, hart und wunderbar anders. Wer auch nur ansatzweise etwas mit Prog anfangen kann, sollte, nein muss, sich diese Scheibe auf den Zettel schreiben. Sie ist wirklich saugut! Ich jedenfalls bin hin und weg und werde mich schleunigst auf den Backkatalog der Truppe stürzen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Devils And Angels
02. Stranded
03. Back To Black
04. All The Bad Men
05. The Fallen
06. While The Spiders Spin
07. Pull The String
08. Demystified
09. Sisters Of The Dawn
10. In The Silence

Mario

BLACK LILIUM – Dead Man`s Diary

Band: Black Lilium
Album: Dead Man`s Diary
Spielzeit: 47:00 min
Stilrichtung: Progressive Melodic Metal
Plattenfirma: recordjet
Veröffentlichung: 31.01.2020
Homepage: www.blackilium.de

2014 gründete sich die deutsche Melodic Metalband BLACK LILIUM. Die grundlegende Idee für die Band ging auf das Jahr 2013 zurück, aber erst im darauffolgenden Jahr tat sich eine schlagkräftige Mannschaft zusammen die nun, auch endlich physikalisch, ihr Debütalbum „Dead Man`s Diary“ unters Volk bringt auf dem uns eine Mischung aus Progressive Melodic und Alternative Metal erwartet.
Also mal etwas für die etwas neumodischen Metaller unter uns!
Als Opener serviert man uns „Beast in the Backseat“. Synthieklänge eröffnen den Track und es geht direkt mit ordentlichem Groove los. Mit einem schmissigen Chorus ausgestattet ist der Opener direkt der erste Hit der Scheibe der direkt klar macht wo die Reise hier qualitativ vermutlich hingeht. Ein starker Beginn!
Das anschließende „Paragon of Imperfection“ ist dann ein etwas langsamerer Song der auf jeden Fall 1A die schon genannte musikalische Mischung der Jungs widerspiegelt. Nicht besonders auffallend das Ganze, aber trotzdem sehr ordentlich umgesetzt.
Der nächste Hit folgt dann aber mit „Demon in Disguise“ direkt auf dem Fuße. Hier kann man wieder ordentlich mit grooven und auch ansonsten weiß die Nummer absolut zu gefallen.
Über das sehr synthiehafte „Never“ geht es dann in den Mittelteil der Scheibe. Hier erwarten uns die sehr getragenen „Walls Around my Soul“ und „Evertything I Am“ sowie das schön melodische „The Ones You Made Us“.
Letzteres landet ohne Umschweife auf unserer Hitliste, wie übrigens auch das anschließende „My Purpose“ welches vermutlich zu den stärksten Nummern der Platte zählt.
Das vorletzte Stück ist dann der Titeltrack „Dead Man`s Diary“ welches das progressivste der gesamten Scheibe ist. Hier wird es zu keiner Zeit langweilig und das muss man erst mal bei 6 Minuten Spielzeit so hinbekommen!
Abgeschlossen wir das Debütalbum dann mit dem klassichen „Ghosts Without a Voice“ welches zwar nicht ganz an die beiden erstklassigen Vorgänger herankommt aber doch zu überzeugen weiß.

Anspieltipps:

„Beast in the Backseat“, „Demon in Disguise“, „The Ones you Made Us“, My Purpose“ und „Dead Man`s Diary“.

Fazit :

Ein wunderbares Debütalbum haben die Jungs von BLACK LILIUM uns hier präsentiert! Für Anhänger den genannten Genres stellt die Scheibe auf jeden Fall eine glasklare Kaufempfehlung da und auch ansonsten sollten Metalanhänger mit einem offenen musikalischen Gemüt die Jungs und ihr Debüt auf jeden Fall auf dem Zettel haben. Well done Guys!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Beast in the Backseat
02. Paragon of Imperfection
03. Demon in Disguise
04. Start all Over
05. Never
06. Walls around my Soul
07. Everything I am
08. The Ones You Made Us
09. My Purpose
10. Dead Man`s Diary
11. Ghosts without a Voice

Julian