ECLIPSE – Paradigm

Band: Eclipse
Album: Paradigm
Spielzeit: — min
Stilrichtung: Melodic Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 11.10.2019
Homepage: www.eclipsemania.com

ECLIPSE Paradigm
Was das schwedische Wunderkind Erik Mårtensson auch alles produzieren und mischen mag, seine Band ECLIPSE bleib seine Herzensangelegenheit und dieses Herzblut spürt man auch auf dem neusten Werk „Paradigm“ in jeder Note.
Hier werden keine Bonustracks aus vergangenen Kompositionsphasen erneut verwurstet, hier wird das Beste erarbeitet, was gerade möglich ist. Der rote ECLIPSE Faden ist allgegenwärtig, die Band hat ihren favorisierten Stil gefunden und bewegt sich gekonnt um ihre Brandmarks, die da sind, druckvoller, eingängiger Melodicrock ohne Kompromisse. Kein Bombast, schnörkellos, doch mit Spielraum für immer mal wieder Unerwartetes.
Die Refrains wirken irgendwie immer eine Spur griffiger und die Strophen häufig passender als bei einem Großteil der Konkurrenz und wenn die fürs Album ausgewählten Songs allesamt im Midtempo und schneller sind, dann ist das so und man verzichtet halt auf die ansonsten obligatorische Quotenballade.
Abwechslung wird durch fein gesetzte Akzente erzielt, sei es die ungewöhnliche Songeröffnung oder ein außergewöhnliches Solo. Erik Mårtensson macht nicht viel anders, aber an genau den richtigen Stellen. Diese Feinheiten sind extrem songdienlich und in ihrer Einfachheit schon teils genial. Oftmals braucht es mehrere Durchläufe bis sich alles offenbart hat.
Rein musikalisch ist es sogar ein wenig rätselhaft, was genau den Unterschied macht.
Die zwar angenehme Gesangsstimme ist nicht wirklich außergewöhnlich, die ordentliche Gitarrenarbeit nicht von einem anderen Stern, aber alle Mannschaftsteile fügen sich extrem harmonisch zusammen. Nichts ragt raus und alles zusammen ergibt ein klasse Gesamtergebnis. ECLIPSE hassen Albumfüller und lassen sie einfach weg.
Viele ihrer Songs hinterlassen gerne mal den Eindruck, ihn in ähnlicher Form schon mal gehört zu haben, da der Aufbau sich häufig ähnelt, dann hört man sich durch den Backkatalog und findet nichts.
„Blood Wants Blood“, „Mary Leigh“ und vor allem „The Masquerade“ sind drei dieser kleinen Meisterwerke, welche leicht das Qualitätslevel des fulminanten Vorgängers „Monumentum“ erreichen, die grundsätzlich eher einfacheren Songs packen einen spätestens im Refrain.
Die kantige, schon fast dreckige Gitarrenarbeit von Leadgitarrist Magnus Henriksson auf „Delirious“ ist extrem treibend und kommt wie fast das ganze Album ohne große, dominante Keyboardeinsätze aus.
Etwas auf die Tempobremse treten „Take Me Home“ und „Shelter Me“, die getragenen Hymnen auf „Paradigm“, ohne die es ECLIPSE nicht machen.
Kurz und prägnant lautet die Devise, denn Mårtensson weiß genau um den Wirkungsgrad seiner elf Songs, nach drei bis vier Minuten ist die jeweilige Messe meistens gelesen und wird nicht um weitere Minuten unspektakulär in die Länge gezogen.
ECLIPSE ist es somit eindrucksvoll gelungen, dem grandiosen Vorgänger „Monumentum“ einen würdigen Nachfolger auf beachtlicher Qualitätsstufe folgen zu lassen.
Das Ganze mag nicht jedermanns Lieblingsmusik sein, aber die stetig zunehmende Anzahl an Fans kommt erneut voll auf ihre Kosten.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Viva La Victoria
02. Mary Leigh
03. Bloods Wants Blood
04. Shelter Me
05. United
06. Delirious
07. When The Winter Ends
08. 38 Or 44
09. Never Gonna Be Like You
10. The Masquerade
11. Take Me Home

Link zu “United”:

Rüdiger König

 

BATON ROUGE – Shake Your Soul (Re-Release)

Band: Baton Rouge
Album: Shake Your Soul (Re-Release)
Spielzeit: 42:36 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Rock Candy Records
Veröffentlichung: (bereits erschienen)
Homepage: www.rockcandyrecords.com

Es ist schon der Wahnsinn, wie viele Hardrock und Hairmetal Bands in den 80ern einen Plattendeal bekamen und Scheiben unters Volk bringen durften (damals war eine DIY Veröffentlichung für die meisten ein Ding der Unmöglichkeit). Vieles davon ist heute (glücklicherweise) in Vergessenheit geraten. Aber unter diesen verschütt gegangenen Platten findet sich ab und zu auch eine übersehene Perle, die damals keine richtige Chance mehr bekam und heute natürlich nur noch Trüffelschweinen mit dem entsprechenden Näschen (und einer gehörigen Portion Ausdauer) ins Netz gehen. Dem Rock Candy Label sei Dank erfahren solche Veröffentlichungen oft einen zweite Chance. Dem Debüt der Amerikaner BATON ROUGE zum Beispiel sollte jeder geneigte Fan des Genres, so denn noch nicht mit den Jungs vertraut, ein Ohr schenken. Zu der Vorgeschichte der Band sowie eine „Kritik“ gibt es in der Lobhuldigung vom Stefan im Rahmen seiner „Klassiker der Woche“ Kolumne. Heute geht es daher eher um die Besonderheiten der aktuellen Neuauflage der Scheibe …

Da BATON ROUGE mit Kelly Keeling über einen Sänger mit einer massentauglichen Stimme und Präsenz am Mikro verfügten und das Songwriting von Produzent Jack Ponti nicht nur unterstützt, sondern maßgeblich beeinflusst wurde, hatte die Truppe eigentlich alle Trümpfe in der Hand. Der Vergleich mit „Poison“ von Alice Cooper, den der Stefan in seiner Besprechung zog, ist mehr als zutreffend. In einem Track wie „Bad time Comin’ Down“ ist die Handschrift von Ponti mehr als deutlich herauszuhören. Das schlug sich dann ebenfalls im Sounddesign der Platte nieder, die auch für die damaligen Verhältnisse ausgesprochen gut klang. Von daher wäre ein Remaster eigentlich nicht unbedingt nötig gewesen, denn lauter kann man auch an der Stereoanlage drehen. Glücklicherweise ist beim vorliegenden Remaster nicht alles plattgewalzt worden, so dass die Platte immer noch dynamisch und majestätisch aus den Boxen perlt. Damals wie heute ist „Shake Your Soul“ eine fett und transparaent tönende Platte, die (eine entsprechende Anlage vorausgesetzt) klar macht, was ein gutes/teures Studio, ein fähiges Team, gute Musiker und genügend Studiozeit für den Gesamtklang eines Albums bedeuten können. Da der Neuauflage leider keine Bonustracks spendiert wurden, liegt das Hauptkaufargument wohl bei den, wie gewohnt, vorzüglichen Linernotes, die dem Hörer/Leser parallel zum Album noch eine Menge interessante Hintergrundinfo und spannende Fotos bieten.

Das 1991 nachgeschobene Zweitwerk („Lights Out on the Playground“) ist zwar auch nicht übel, kann dem Erstling der Truppe aber nicht das Wasser reichen. Fans von „poliertem“ Hardrock amerikanischer Schule im Geiste von dem erwähnten Alice Cooper, Firehouse oder Britny Fox sollten, nein, müssen beim aktuellen Re-Release von „Shake your Soul“ zugreifen. Dieses essentielle Genre Exemplar gehört in jede gepflegte Sammlung.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Doctor
02. Walks Like A Woman
03. Big Trouble
04. It’s About Time
05. Bad time Comin’ Down
06. The Midge (Instrumental)
07. Baby’s So Cool
08. Young Hearts
09. Melenie
10. There Was A Time (The Storm)
11. Hot Blood Movin’
12. Spread Like Fire

Mario

FICTION SYXX – The Alternate Me

Band: Fiction Syxx
Album: The Alternate Me
Spielzeit: 52.23 min
Stilrichtung: Melodic Hardrock
Plattenfirma: Melodic Rock Records
Veröffentlichung: 28.6.2019
Homepage: www.fictionsyxxrocks.com

Fiction Syxx – The Alternate Me

2017 haben sich FICTION SYXX mit ihrem Debüt „Tall Dark Secrets“ im Bereich des progressiven Melodic Rocks einige Freunde gemacht. Ein abwechslungsreiches Album mit eingängigen Melodien ohne größere Füller gelang der Band um Mark Allan Lanoue und JK Norhrup (King Kobra, XYZ).
Zwei Jahre später hat sich das Team erneut zusammengefunden und beschert uns mit „The Alternate Me“ den Nachfolger. Die musikalische Aufgabenstellung scheint die gleiche, gute Songs mit viel Gitarre und klug eingesetzten Keyboards getragen vom schnörkellosem Gesang, das Ganze hoch melodisch.
Im direkten Vergleich erscheint der Sound des Nachfolgers noch etwas druckvoller und differenzierter, wobei man eindeutige Parallelen des Openers ‚My Darkest Hour‘ zum Prunkstück des Vorgängers “Welcome to my Nightmare“ ausmachen kann.
Eric Ragno, ein Keyboarder der alten Schule, bereichert Songs wie „Monster in The Mist“ und „Tragic Magic“ mit zahlreichen, gekonnt arrangierten klassischen Sounds und hat somit großen Anteil am Gesamtklang von FICTION SYXX.
Eine große Stärke der Amerikaner liegt in ihrer Art, Songs interessant und vor allem abwechslungsreich zu präsentieren, der Titeltrack mit seinen etwas zu dominanten Keys, klingt nicht austauschbar und auch wenn „Wind Reminds Me“ nicht an die Klasse des großteils der Platte herankommt, liegt es nicht an der Eigenständigkeit des Songs.
Mark Allan Lanoue besitzt eine sehr angenehme Klangfarbe in seiner Stimme, die sehr gut ins Gesamtbild passt. Gesangliche Extravaganzen liegen ihm nicht, er setzt mehr auf solides Stimmwerk. Die zwölf Songs spielen sich meist im Medtempobereich ab und weisen eine solide Härte auf. Das FICTION SYXX „The Alternate Me“ als konsequenten nächsten Schritt zum Vorgänger sieht, zeigt sich in der Tatsache, dass sich mit „Tall Dark Secrets“ der Titelsong des Debüts, als Highlight auf diesem Album befindet.
Der Progressiv Anteil im mit siebeneinhalb Minuten längsten Song des Album “Suite Madame Blue“ liegt sicher etwas über dem Durchschnitt ohne aber den ausgewählten Pfad zu verlassen.
Am Ende beschließt ein im klassischen Hardrock verwurzeltes „The Wizard“ ein allzeit interessantes, gelungenes Melodic Rock Album.

WERTUNG:

Trackliste:

01. My Darkest Hour
02. Monster In The Mist
03. Angel Of Mine
04. The Alternate Me
05. Wind Reminds Me
06. Carry the Light
07. Foolish Pride
08. Better part Of Me
09. Tall Dark Secrets
10. Suite Madame Blue
11. Tragic Magic
12. The Wizard

Link zu „Monster In The Mist“ :

Rüdiger König

CHAOS MAGIC – Furyborn

Band: Chaos Magic
Album: Furyborn
Spielzeit: : 46.11 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock /Symphonic Rock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 14.6.2019
Homepage: www.caterinanix.com

Chaos Magic – Von Nix kommt nix stimmt so nicht!

Timo Tolkki, seines Zeichens Ex-Gitarrist von Stratiovarius hat auf einer Südamerikatournee relativ zufällig einen nicht nur sehr ansehnlichen wie talentierten Klangkörper entdeckt. Das Goldkehlchen mit Namen Caterina Nix und ordentlichen Wumms in der Stimme, kam nicht nur auf seiner zweiten „Avalon“ Rock Oper zu Sangesehren, nein, er schrieb ihr auch das Debüt „CHAOS MAGIC“ auf den wohlgeformten Leib.

Nach vier Jahren kommt dieses Projekt, diesmal ohne Tolkki, zu seinem Nachfolger.

„Furyborn“ wildert vornehmlich im Bereich Melodic Metal und das Beuteschema setzt sich in erster Linie aus Fans von Within Temptation, Evergrey und vergleichbaren Größen zusammen.

Der Sound basiert auf breit angelegte, fette Gitarrenriffs, mit teils sehr technischen, kühl und modern arrangierten Elementen. Das Aushängeschild dieses Projekt war und ist aber weiterhin Caterina Nix auch, wenn jetzt der ebenfalls aus Chile stammende Nasson federführend das Kompositionszepter schwingt.

„Furyborn“ setzt allerdings nicht allein auf die Stimmgewalt der Südamerikanerin, sondern wartet mit der interessanten Tatsache auf, dass sich in vielen der insgesamt elf Stücken des Albums ein Duett Partner hinzugesellt. Die daraus erzielten musikalischen Farbtupfer geben der Scheibe eine Extraportion Vielschichtigkeit

Songs wie der Opener „You Will Breathe Again“ und „Throw Me To The Wolves“ leben in erster Linie von der ordentlich hart eingespielten Gitarre und dem schnell ins Ohr gehenden Refrain, wo hingegen „ Furyborn“ selbst seine Außergewöhnlichkeit durch den Duett Partner Tom Englund erhält. Der grandiose Evergrey Shouter überzeugt auf ganzer Linie und macht den Titeltrack zu einer Besonderheit auf einer an guten Songs nicht armen Platte.

„Like Never Before“ belegt eindrucksvoll, wie man mit einer guten Produktion, interessant eingestreuten Keybordsounds sowie überraschenden Vocodereinsatz einen an für sich schon guten Song nochmal aufwerten kann. Das musikalische Kleinod stampft herrlich durch die vier Minuten.

Auch weiß CHAOS MAGIC wie abwechslungsreiches Songwriting funktioniert, nimmt bei der großartigen Powerballade gekonnt das Tempo heraus und Gastkeyborder Mistheria (Bruce Dickinson, Rob Rock) holt sich eindrucksvoll seine Credits ab. Auch hier zeigt die Female Voice, dass sie sich auf verschiedenen Ebenen zu Hause fühlt.

Im folgenden „Falling again“ reicht es dem chilenische Songschreiber des Projektes, Nasson, nicht, sämtliche Gitarren, zahlreiche Keyboards und einige Bassparts einzuspielen, übernimmt er hier noch den Duett Teil des Gesangs.

Auch „Bravely Beautiful“ zeigt mit seinem sehr eingängigem Refrain kein Abknicken im Spannungsbogen dieses Albums. Female fronted Metal par excellence, jeder Song trägt viel Eigenständigkeit und hohem Wedererkennungswert in sich.

Caterina Nix verwandelt die bezaubernde Akustikballade „I´d Give It All“ mit ihrer engelsgleichen Stimme zu etwas ganz Besonderem. Befreit von jeglicher zuvor genutzter Technik, hören wir einen ausgesprochen warmherzigen, aufs Wesentliche reduzierten Song, wie er so auch nicht alle Tage geschrieben wird.

Das unwiderrufliche Highlight auf „Furyborn“,folgt mit dem sagenhaften „Path Of The Brave“. Grandioser Powermetal der besonderen Art. Hier wird das chilenische Dreamteam zum Triumvirat, gesellt sich der aktuelle Rainbow und CoreLeoni Sänger, Ronnie Romero hinzu. Selten gelingt ein Duett auf diesem Niveau, selten verbinden sich zwei Stimmen so sehr.

„Furyborn“ legt hohes Augenmerk aufs Programming, was dem Ganzen einen etwas kühlen, technischen Touch gibt, der gekonnte Kontrast gelingt aber durch die jederzeit gefühlvolle Stimme Caterina Nix. Die brillante, glasklare Produktion mit all ihrer Detailverliebtheit sowie der erneut geniale Mix durch die dänische Mischer Ikone Jacob Hansen schaffen eine abwechslungsreiche Melodic Metalscheibe, die auch im Artwork des Covers zu überzeugen weiß.

WERTUNG:

Trackliste:

 

01. You Will Breathe Again
02. Furyborn ( feat. Tom Englund)
03. Like Never Before
04. Beware Of Silent Water ( feat. Mystheria)
05. Falling Again (feat. Nasson)
06. Bravely Beautiful (feat. Ailyn Gimenez)
07. Throw Me To The Wolves
08. I´d Give It All
09. Path Of The Brave (feat. Ronnie Romero)
10. My Affliction
11. I´m Your Cancer

Rüdiger König

Link zu “Like Never Before” :

HARDLINE – Life

Band: Hardline
Album: Life
Spielzeit: 51.01 min
Stilrichtung: Melodic Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 26.04.2019
Homepage: www.hardlinerocks.com

HARDLINE- LIFE

Das HARDLINE Reviews traditionell häufig mit einem Rückblick auf die „Double Eclipse“ von 1992 beginnen, hat seinen Grund alleinig in der Ausnahmestellung, den das unerreichte Debüt der Kollaboration von Gitarrist Neal Schon (Journey) und Sänger Johnny Gioeli (Axel Rudi Pell) durch seine Klasse eingenommen hat.

Auch das mittlerweile siebte Album in der HARDLINE Ära, „Life“ wird sich somit nicht mit dem etwas schwächer ausgefallenen Vorgänger „Human Nature“ messen müssen, sondern mit dem Referenzwerk, der mittlerweile runderneuerten Band. Einzig verbliebendes Originalmitglied Johnny Gioeli steuert sein AOR Schiff mit dem frisch angeheuerten Gitarristen Mario Percudani so gekonnt ins „Double Eclipse“ Fahrwasser, wie es seit Neal Schon Zeiten kein Gitarrist der Band geschafft hat.

„Place To Come Home“ als Opener überzeugt nicht nur mit fast schon ungewohnter melodischer Härte, sondern zeigt sich auch soundtechnisch um ein Vielfaches besser gemischt, als die Vorgängeralben. Auch das folgende ‚„‘Take a Chance“ ließe sich ohne Qualitätseinbussen aufs Debüt platzieren. Überhaupt scheint die Zeit keinen großen Tribut von Gioeli eingefordert zu haben.

Im treibenden „Helio´s Sun“ gibt Tastenmann Alessandro del Vecchio ein klasse Hammond Orgel Solo zum Besten, bevor er dann mit der starken Klavierballade „Page Of Your Life“ sentimentalere Töne anschlägt. Hier kann man dann die Variabilität im Stimmumfang Gioelis bestaunen, die klassische Power Ballade mit dem nötigen Pathos zu veredeln, liegt ihm einfach.
Etwas weniger Strahlkraft besitzt „Handful of Sand“, hier von einem Albumfüller zu reden, wäre aber zu weit hergeholt, wo hingegen mit der zweiten Ballade „This Love“ erneut auf Sicherheit gegangen wird und auch dieser Trumpf sticht

Über den Versuch Queens Göttersong „Who wants to live forever“ als Cover aufzuarbeiten, darf man in einer Review nicht hinweggehen. Ungeachtet des interessanten Aspektes, mal reinzuhören, wie eine Gesangsinstitution wie Gioeli mit diesem unerreichten Klassiker gesanglich umgeht, kann und ist dieser Versuch leider punktezehrend gescheitert. Nicht dass der Song hier schlecht dargeboten wird, aber die unermessliche Tiefe des Originals ist unendlich schwer zu reproduzieren und die reduzierte Instrumentierung verhindert die nötige Emotionalität.

Eben diese Emotionalität besitzt hingegen der abschließende Song „My Friend“. Der nur mit Akustikgitarre begleitete Gioeli weiß die Botschaft des Liedes gekonnt zu übermitteln.

Man wird in der HARDLINE Diskografie kein wirklich schlechtes Album finden, mit „Life“ werfen sie aber ohne Frage ihr zweitbestes in den Ring. Viel näher kommt man wohl ans Original nicht mehr ran. Intelligentes Songwriting gepaart mit der außergewöhnlichen, abwechslungsreichen Stimme Gioelis, sowie der extrem passenden Gitarrenarbeit von Percudani, lassen hoffnungsvoll in die Hardline Zukunft schauen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Place To Come Home
02. Take A Chance
03. Helio´s Sun
04. Page Of Your Life
05. Out Of Time
06. Hold On To Right
07. Handful Of Sands
08. This Love
09. Story Of My Life
10. Chameleon
11. My Friend

Link zu “Take A Chance” : 

Link zu “Page Of Your Life” : 

Rüdiger König

TNT – Encore: Live in Milano (Kurz Review)

Band: TNT
Album: Encore: Live in Milano
Spielzeit: – min
Stilrichtung: Melodic Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 11.01.2019
Homepage: www.facebook.com/TNTtheband

TNT – Encore: Live in Milano
Nicht wenige Fans dürften erfreut abgehorcht haben als TNT im Jahre 2016 eine erneute Liaison mit Stammshouter Tony Harnell bekannt gegeben haben. Dessen kurzzeitiges Engagement bei Skid Row nahm das bekannte Ende und somit war der Weg frei, es erneut, zum mitterweile vierten Mal mit TNT zu versuchen. Die Hoffnung auf ein langfristiges Zusammenwirken nahm allerdings traditionell erneut ein schnelles Ende.
Das Label Frontiers beschert uns dieser Tage ein Live Album der wenigen Liveaktivitäten der Band mit Harnell am Mikro aus dieser kurzen Schaffensphase. 15 Songs, aufgenommen auf dem Frontiers Festival in Milano, sollten für echte Fans ein interessantes Dokument darstellen. Mit „Far as the eye can see“, Desperate Nights“, Northern Lights“ und dem immer noch grandiosen „10.000 Lovers“ sind die Eckpfeiler einer an Highlights nicht armen Karriere natürlich ebenso vertreten, wie ein leider auch überflüssiges, siebenminütiges Gitarrensolo von Ronnie LeTekro, an dessen Ende man glücklich aufatmet, wenn es in „Forever Shine On“ übergeht.
Encore: Live in Milano wartet mit dem fast komplett gespielten dritten Studioalbum „Tell no Tales“ Album auf und kommt als CD/ DVD Päckchen.
Gut eingefangene Live Atmo kann man der Scheibe genau sowenig absprechen, wie die Tatsache, dass Tony Harnell immer noch ein richtig guter Sänger ist, da ändern auch die altersbedingten Verschleißerscheinungen nichts dran.
„Encore: Live in Milano“ wird zu Recht den Weg vieler Fans ins Plattenregal finden, allen anderen nutzt die Scheibe als gelungener Querschnitt der Norweger.

WERTUNG:

 

 

Link zu “As Far As The Eye Can See” :

Rüdiger König

RAIN OR SHINE (Kurz Review)

Band: Rain Or Shine
Album: The Darkest Part Of Me
Stilrichtung: Melodic Hardrock
Plattenfirma: Perris Records
Veröffentlichung: 11.01.2019

Schon etwas zurück liegt das Release des zweiten Albums des griechischen Duo´s RAIN OR SHINE.
Der Infotext verspricht uns Melodic Rock im Stile von Bon Jovi, Europe, Winger und Nickelback. Besagte Bands begründen ihren Erfolg aber neben dem aussergewöhnlichen Songwriting auch auf gut produzierte Outputs und leider ist man beim Öffnen des ersten mp3 files der Griechen nicht vom Song, sondern vielmehr vom Sound schon etwas enttäuscht, es scheppert schon ordentlich.
Der Eröffnungstrack “Darkest Part Of Me“ selber ist eine ordentlich zündende Midtemponummer und gleichzeitig Namensgeber des Albums.
Sänger, Gitarrist, Basser und Keyboarder Steve S.R. und sein trommelnder Bandkollege Andy R. McComick gelingt es mit interessant gestalteten Nummern wie „Back on Track“, „Where Are you Now“ und dem knallenden „Shot of Live“, die alle durch ihre catchy Hooklines leben, ein größtenteils gelungenes Melodic Rock Album anzubieten, welches allerdings auch mit einigen Füllern, wie “We All Back Down“ und „We Only Live Once“ leben muss.
Am Ende überzeugen RAIN OR SHINE nicht auf ganzer Linie, aber ganz gewiss hat die Scheibe mehr Licht als Schatten.
Der Mix aus skandinavischem und amerikanischen Radiorock hat durchaus seine Momente.

WERTUNG:

 

 

Link zu”The Darkest Part Of Me :

Rüdiger König

DEVICIOUS – Reflections

Band: DeVicious
Album: Reflections
Spielzeit: 60:35 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Metalapolis Records / Soulfood
Veröffentlichung: 01.03.2019
Homepage: www.deviciousband.com

Nach dem großen Erfolg des Debütalbums „Never Say Never“, ließ die aus Karlsruhe stammende Formation DEVICIOUS nicht viel Zeit verstreichen, um die Produktion des Nachfolgers mit Namen „Reflections“ auf den Weg zu bringen..
Erste Ideen waren bereits vorhanden und nach Beendigung der Tournee mit AMMUNITION und XTASY , nutzte Bandleader Alex Frey jede freie Minute das Ganze umzusetzen, trotz weiterer Tour Daten unter anderem mit HARDLINE.
Ein straffer Zeitplan, für diesen zielgerichteten Musiker jedoch eine scheinbar leichte Übung. „Fortschritt“ ist das, was sich Alex Frey als Priorität gesetzt hat und man kann es vorweg nehmen, dieses Unterfangen darf zu 100 % als gelungen bewertet werden.
„Long Way Home“ belegt diese These gleich sehr eindrucksvoll. Eine ‚Up-Tempo‘ Nummer mit viel ‚Drive‘, einer einprägsamen Melodie, nebst einer druckvollen Produktion. „Never Let You Go“ ein Duett mit Àge Sten Nilsen von AMMUNITION/WIG WAM, hat ohne Zweifel Potential ein Airplay Hit zu werden, inklusive „Earkiller Hookline“, aber auch alle weiteren Songs wissen zu überzeugen. Zwar agiert man sehr variabel, ohne jedoch die typischen DEVICIOUS Trademarks außen vor zu lassen. Ein Unterfangen, was längst nicht jeder Band gelingt.
Mit „Manhatten Memories“ wird gleichwohl ein Bonus Track in bester Westcoast Manier angeboten, großartig. Sänger Zoran Sandorov kann sein Können durchweg eindrucksvoll unter Beweis stellen
Fazit: Eine Scheibe, die das Prädikat „wertvoll“ verdient hat. Ein großer Schritt nach vorne für die Band, die sich ohne Zweifel auf den Weg in die Champions League des Sektors befindet. „Zugreifen“

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01 Long Way Home
02 Never Let You Go (Feauring Àge Sten Nilsen)
03 Understand
04 Desire
05 Hungarian Girl
06 Flying
07 Saturday Night
08 We’re Dying
09 Run Together
10 Feel The Heat
11 Manhatten Memories
12 Never Let You Go (Feauring Àge Sten Nilsen, Radio Edit)

Bonne

Video:

MAD MAX – 35

Band: Mad Max
Album: 35
Spielzeit: 45:34 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Steamhammer / SPV
Veröffentlichung: 10.08.2018
Homepage: www.madmaxofficial.de

35 Jahre erfolgreich im Sektor tätig zu sein, ein Kunststück, was längst nicht jeder Band vergönnt war. Mad Max um Mastermind Michael Voss, kann auf eine entsprechende Zeit zurückblicken. Hier und da gab es einen Besetzungswechsel zu verzeichnen, aber mittlerweile agiert man fast wieder in Originalbesetzung, also mit Jürgen Breforth und Schlagwerker Axel Kruse. Lediglich Thom „Hutch“ Bauer gilt als Mad Max Neuling, wobei auch er schon seit geraumer Zeit den Bass bedient. Umso origineller, dass man ihm mit „The Hutch“, quasi einen Song auf dem neuen Rundling gewidmet hat. „Beat Of The Heart“, die erste Single belegt einmal mehr die Qualitäten der Band auch Anno 2018. Melodisch aber mit gut arrangierten Instrumental Parts, nebst der markanten Stimme von Herrn Voss. Ganz zu schweigen vom sehr stilvoll produziertem Video zu besagten Song. Verlust an Spielfreude, nicht bei Mad Max. Sehr variabel ausgefallen ist das gesamte Material auf „35“. Mal druckvoll, dann wiederrum sehr melodisch, also alles was Mad Max über die Jahre ausgezeichnet hat, zeigt sich auch auf diesem Rundling in reichlicher Form vorhanden. Ohne Zweifel auch eine der großenStärken der Band, während der gesamten Band Historie. Als krönender Abschluss wurde der „Dokken“Klassiker „Paris is Burning“ gekonnt in Szene gesetzt. Ein sehr aussagekräftiges Album mit Anspruch auf einer der besten Silberlinge des Jahres 2018. Mit einem Wort „Pflichtkauf“, sowohl für Anhänger der seichten, wie auch etwas härteren Klänge im Melodic Sektor.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. The Hutch
02. Running To Paradise
03. Beat Of The Heart
04. D.A.M.N.
05. Snowdance
06. Thirty 5
07. Already Gone
08. False Freedom
09. Goodbye To You
10. Rocky Road
11. Paris is Burning

Bonne

MASS – When 2 Worlds Collide

Band: Mass
Album: When 2 Worlds Collide
Spielzeit: 54:09 min
Stilrichtung: Melodic Hard Rock
Plattenfirma: Escape Music / H‘ART
Veröffentlichung: 25.05.2018
Homepage: www.facebook.com/masstheband

Die Bostoner Formation MASS, kann auf viele Jahre Erfahrung im Sektor zurückgreifen. Konstanz herrscht auch in Sachen Line-Up.
Letztlich Dinge, die sich auch auf ihrem neuesten Output auszahlen. Einmal mehr ist man im Melodic Hard Rock Sektor unterwegs. Hier und da tauchen auch etwas härtere Elemente auf. Trotz allem zeichnet diesen Rundling auch das Gespür für gute Melodien aus, welches sich die Band um Sänger „Lou“ St. August erhalten konnte.
Qualitativ, gibt es hier kaum etwas zu bemängeln. Scheinbar hat die Band es geschafft, diverse Trends im Rock Sektor zu überleben, um weiterhin ihrem Stil treuzubleiben.
Nicht jeder Band gelingt dies und verleiht diesem Silberling das Prädikat „wertvoll“.
Beide Daumen hoch und eine klare Empfehlung für dieses Album. Anspieltipp „Stand Alone“ mit STRYPER Frontmann Michael Sweet als Gastmusiker.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Just Can’t Deny
02. Only A Dream
03. Falling In Love
04. Alive
05. Second Hand Rose
06. Turn It Over
07. Revenge For The Maiden
08. Some Things Ago
09. Stand Alone
10. Time Marches On
11. When 2 Worlds Collide

Bonne