01. Imminence of Judgement
02. Being at Nature’s Mercy
03. Natural Selection
04. Shadow
05. The Disease
06. Memories
07. The Great Revelation
08. Ignorance is my Bliss
09. …and Darkness Embraces us
10. Maelstrom of Misery
Spielzeit: 41:15 min – Genre: Melodic Death Metal – Label: Eigenproduktion – VÖ: 25.01.2025 – Page: www.martyrion.com, www.facebook.com/MartyrionOfficial
Ein Problem der heutigen Zeit ist, dass es aufgrund der Vielzahl an Metal Genres und Bands, die nach oben streben, die eine oder andere Band nicht die verdiente Aufmerksamkeit bekommt. MARTYRION ist irgendwie auch so ein Fall. Bereits 2006!! haben sich die Jungs in Köln zusammengefunden um die Welt mit ihrem Melodic Death Metal zu erfreuen. Im Jahr 2011 haben MARTYRION dann ihr Debüt „Refugium: Exile“ in Eigenregie aufgelegt, haben den zweiten Platz beim „Local Heroes NRW“ Contest belegt, mit einem neuen Sänger im Jahr 2013 die EP „A New Beginning“ rausgehauen und beim Contest „Rhein-Berg rockt“ wieder einen erfolgreichen zweiten Platz belegt. Aber trotz zahlreicher Konzerte und dem 2016er Album „Our Dystopia“ sind MARTYRION irgendwie immer unter dem Radar durchgeflogen. Keine Ahnung warum, denn an der Musik kann es nicht liegen. Nur gut, dass die Jungens nicht aufgeben und mit „Gaia Uprising“ nun ihr neuestes Werk präsentieren. Bereits seit 2016 ist die Arbeit am neuen Album im Gange, aber wie so häufig in den letzten Jahren, hat auch hier die Pandemie einige Pläne durcheinander gewirbelt. Nun ja, nach dem ersten Durchgang bin ich frohen Mutes, dass die Zeit unterhalb des Radars vorbei sein dürften und MARTYRION nun endlich durchstarten.
In der aktuellen Besetzung überzeugen MARTYRION mit Marian Freye (v., g.), Felix Lüpke (g.), Hendrik Franke (b.) und Tobias Parke (d.) als Quartett und „Gaia Uprising“ mit einem dystopischen Szenario und der Rettung der verwüsteten Welt, die nun in den Händen von Gaia liegt. So traurig die Geschichte, so gut die Musik. In einer Zeit, in der Umwelthemen immer wichtiger werden, legen MARTYRION mit donnernden Rhythmen, knackigen Melodien und ausgefeilten Texten den Finger in die Wunden unserer Welt.
Das Intro „Imminence of Jugdement“ mit dem sanften Vogelgezwitscher und dem leichtfüßigen Arrangement ist ein guter Einstieg in das Thema, bevor wir mit „Being at Nature’s Mercy“ tief in die musikalischen Welten von MARTYRION einsteigen. Damit der geneigte Hörer auch erst gar nicht zur Ruhe kommt, blasen MARTYRION mit „Natural Selection“ und „Shadows“, welches mit einem gekonnten Riffing aufwartet, zum nächsten Angriff. Verspieltheit par excellence. Eines meiner Highlights auf „Gaia Uprising“ ist „Memories“, eine wunderbare Verbindung von Melodie und Aggression.
Aber auch die übrigen Tracks auf „Gaia Uprising“ sind größtenteils nicht von schlechten Eltern und bieten solide metallische Kost, die Lust auf mehr machen. Mit insgesamt 10 Songs und einer angenehmen Spielzeit von 41 Minuten bietet „Gaia Uprising“ wunderbar guten Melodic Death Metal mit Einschlägen diverser anderer Spielarten, die von MARTYRION zu einem klasse Gesamtpaket geschnürt werden. Keine Ahnung, wie die Jungs an mir vorbeigehen konnten. Jeder Song hat seine eigene Energie und seine eigene Philosophie.
Klar, ein paar Kritikpunkte gibt es natürlich auch. So zündet nicht unbedingt jeder Song sofort und manchen Passagen sind vielleicht ein klein wenig zu verspielt. Aber auch das wird seine Liebhaber:innen finden und schmälert nicht das Gesamtwerk. Jammern auf hohem Niveau.
MARTYRION schaffen es, ein komplexes Thema aufzubrechen und musikalisch zu vertonen ohne dabei andere Bands zu kopieren. Eine erfrischend Vorgehensweise im Melodic Death Metal, ein Genre, dass mittlerweile auch etwas durchgenudelt ist.
Das Album macht – trotz der drückend dystopischen Szenerie – einfach nur Spaß und lädt zu mehrfachen Wiederholungen ein. Und wenn mit „Maelstrom of Misery“ die Reise in der zerstörten Zukunft endet, wird einem die besondere Note des Songs noch lange im Gedächtnis bleiben. Genauso wie MARTYRION mit „Gaia Uprising“.
Tänski