ENVENOMED News

ENVENOMED unterzeichnen Plattenvertrag bei EL PUERTO RECORDS

+++ Neues Album im Juli +++

Das Piratenlabel El Puerto Records wildert in bislang fremden Gewässern und findet dort ENVENOMED in Australien!

Die Speed-Metal Band aus Down Under unterschreibt einen weltweiten Vertrag.

Seit 2005 sind sie auf ihrem Kontinent unterwegs, nun wagen sie den Sprung von Melbourne nach Europa!

Band-Leader Anthony Mavrikis:
„ENVENOMED sind sehr stolz darauf, beim deutschen Label EL PUERTO RECORDS unterschrieben zu haben!
Ihre Professionalität und harte Arbeit und der Umgang mit den Jungs waren unvergleichlich!
Mit Künstlern wie BEASTO BLANCO (mit Chuck Garric und Calico Cooper, Tochter von ALICE COOPER), SAINTED SINNERS
(mit David Reece (ehemals ACCEPT), Frank Pané & Ferdy Doernberg) sowie Label Co-Inhaber Torsten Ihlenfeld von BRAINSTORM freuen wir uns umso mehr, in ihren fähigen Händen zu sein! “

Labelchef Bernd Stelzer weist gleich noch auf eine weitere Herausforderung hin:

„Envenomed kam mit einem großartigen Album auf uns zu. Wir freuen uns darauf, dieses bald im Rahmen Ihrer Europa Tour veröffentlichen zu dürfen. Die vergangen Skype-Konferenzen mit Down Under waren exotisch und zu interessanten Uhrzeiten… nun ist es Zeit, die Jungs endlich persönlich kennenzulernen.“

Weitere News zum Album sowie Tourdaten in Kürze!

ENVENOMED:

Anthony Mavrikis Vocals, Guitars

Tom Nugara Bass

Brendan Farrugia Guitar

John Price Drums

ROULETTE – Now!

Band: Roulette
Album: Now!
Spielzeit: 37:45 min
Stilrichtung: AOR
Plattenfirma: Black Lodge Records
Veröffentlichung: 22.03.2019
Homepage: www.rouletteswe.se

Manchmal braucht man auch mal etwas ruhigere, fröhlichere Mucke! Dann greift auch ein Power Metaller wie ich mal in die AOR Kiste und gönnt sich was Feines. So in etwa war die Vorgeschichte zu dieser Rezi die sich um die, in den 80igern und 90igern aktive schwedische AOR Formation ROULETTE und ihr neues Album „Now!“ dreht.
Die Jungs waren wie gesagt in den 90igern sehr aktiv und haben in den letzten Jahren immer mal wieder eine Single digital veröffentlicht um die Fans bei Laune zu halten und das neue Album vorzubereiten.
Ob die Band auf dem neuen Diskus im Original Lineup auftritt entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Wir können uns jetzt auf jeden Fall auf AOR schwedischer Prägung mit einem Schuss Westcoast freuen und können bestimmt ein paar Parallelen zu JOURNEY, EUROPE oder auch H.E.A.T ziehen.
Mit dem Opener „Never Enough“ beginnt die Scheibe so wie man es vom Genre her vermuten würde. Der Chorus und Refrain graben sich schon nach kurzem tief ins Gehirn und auch ansonsten macht man mit diesem Midtempotrack alles richtig!
Das anschließende „Keep on Dreaming“ läuft dann im ähnlichen Fahrwasser auch wenn der Refrain hier nicht ganz so schmissig ist wie zuvor.
Der folgende Groover „Soldiers of Love“ ist dann der nächste Hit der sofort hängen bleibt und wo die Band zeigt das der tolle Openersong keine Eintagsfliege war.
Zwar ist das Ganze auch nicht besonders originell, aber das will der geneigte AOR Fan auch nicht unbedingt.
In die Balladenrichtung geht es dann im Mittelteil bei „Secret Room“ welches ebenfalls direkt den nächsten Hit und Anspieltipp darstellt.
Danach wird der eingeschlagene Weg eigentlich nie verlassen und man bekommt als geneigter Fan das was man erwartet, AOR mit Westcoast Rock gepaart mal mehr mal weniger durchschlagend!
Welche Songs hier aber auf jeden Fall noch Erwähnung finden sollten sind das hymnenhafte „Turn it Around“ und die beiden Melodic Brecher „The only Way“ und „Another Night“.

Anspieltipps:

„Never Enough“, „Soldiers of Love“, „Secret Room” sowie “Turn it Around”.

Fazit :

Für ganz nach oben reicht es für die Jungs von ROULETTE nicht mit ihrer neusten Veröffentlichung! Dafür ist die Konkurrenz im AOR Bereich aufgrund der starken anderen Bands vor allem bei Frontiers Records zu gut und zu groß.
Aber insgesamt kann man der Band eine starke Leistung bescheinigen die mit Sicherheit einige Fans finden wird.
Wer mal abseits von Frontiers und Co nach neuen Veröffentlichungen schauen möchte, ist hier goldrichtig!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Never Enough
02. Keep on dreaming
03. Soldiers of Love
04. We can make it
05. Secret Room
06. Better Day
07. Turn it Around
08. The only Way
09. Another Night
10. Right by your side

Julian

Diviner News

Neues Album und erstes Video aus dem neuen Album von DIVINER

Die griechischen Power Metaller von DIVINER bringen am 07.06 über Ulterium Records ihr neues, zweites Album „Realms of Time“ auf den Markt.

Hier das Cover und die Trackliste des Albums:

1. Against The Grain
2. Heaven Falls
3. Set Me Free
4. The Earth, The Moon, The Sun
5. Cast Down In Fire
6. Beyond The Border
7. King Of Masquerade
8. Time
9. The Voice From Within
10. Stargate

 

Heute wurde auch das erste Video aus dem Album veröffentlich, seht hier „Heaven Falls“:

ELVENPATH – The Path of the Dark King

Band: Elvenpath
Album: The Path of the Dark King
Spielzeit: 74:15 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: März 2019
Homepage: www.elvenpath.com

DIE Underground Power Metalband Deutschlands ist wieder mit einem neuen Album zurück! Die Rede ist natürlich von den Frankfurtern von ELVENPATH. Das letzte Lebenszeichen der Band stammt mit dem Album „Pieces of Fate“ aus dem Jahr 2015. Nun kehrt man dieser Tage mit dem fünften Album „The Path of the Dark King“ zurück. Erneut erscheint das Album in Eigenproduktion ohne Label.
Und auch ansonsten hat sich nicht wirklich etwas bei den Frankfurtern geändert, zumindestens laut Promoinfo.
D.h. wir können uns nun direkt dem Openersong „Combat Zone Europe“ widmen der Altfans erstmal etwas komisch vorkommen sollte! Hier werden Speed mit Hyper und Thrash Metalklänge gemischt und die Nummer ballert nur so aus den Boxen und überfährt einen erstmal so richtig! Die Klänge passen perfekt zum Songtitel und zum Text, sind aber absolut untypisch für die Band. Vermutlich wollte man allen Fantasy Nerds auch mal beweisen das man auch ganz anders kann!
Bei der nächsten Nummer „One Strong Voice“ ist aber alles wieder absolut im gewohnten ELVENPATH Fahrwasser unterwegs und wir bekommen einen typischen Midtempometaltrack auf die Ohren der sich wunderbar in die Gehörgänge frisst.
Über das schnelle „Targaryen Fire“ geht es dann zum nächsten Hit in Form von „The Sword of Gideon“. Hier passt die Mischung aus Heavy, Power und Melodic Metal wieder zu 100 % und man bekommt auch diese Nummer nicht mehr so schnell aus dem Gedächtnis.
Die nächsten drei Tracks „On the Verge of Insanity“, „Devil`s Game and God`s Masquerade” und “Black Wings” bilden zusammen das Epos Litanie of Lucifer welches einfach nur ein monumentales Gesamtkunstwerk ist was die Band nochmal auf ein neues Level hievt und zeigt über welche Songwriting Skills man mittlerweile verfügt!
Hat mit dieses grandiose Epos verdaut warten noch zwei Tracks zum Abschluss auf den Hörer. Das klassische „About Nightmares and Kings“ läuft ebenfalls super eingängig aus den Boxen und beim abschließenden „The Mountain Course“ fällt einen erstmal wieder die Kinnlade runter! Zu Beginn gibt es Folkloreklänge mit einem Chor, bevor sich das Ganze dann immer mehr zu einem epischen Metalstampfer erster Güte wandelt. Trotz der Überlänge von über 15 Minuten wird es hier zu keiner Zeit langweilig und auch hier zeigt die Band wieder über welches Songwriting Gespür sie mittlerweile verfügt. Ganz großes Kino meine Herren!

Anspieltipps:

Auf jeden Fall „One Strong Voice“, „The Sword of Gideon“, das Epos “Litanie of Lucifer” und das abschließende “The Mountain Course”.

Fazit :

ELVENPATH sind einer der Bands die man einfach nur beneiden muss! Sie halte konsequent die Fahne des Underground Metals hoch und hauen im regelmäßigen Abstand erstklassige Alben in Eigenregie raus!
War das letzte Album „Pieces of Fate“ eher noch klassischer Metalstoff ist man hier wesentlich experimentierfreudiger unterwegs und zeigt eindeutig was man mittlerweile so draufhat!
Ganz großes Kino Jungs, als klassischer Metalanhänger mit dem Hang zu Neuem und ein paar Experimenten sollten man sich die Scheibe definitiv nicht entgehen lassen!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Combat Zone Europe
02. One Strong Voice
03. Targaryen Fire
04. The Sword of Gideon
05. On the Verge of Insanity
06. Devil`s Game and God`s Masquerade
07. Black Wings
08. About Nightmares and Kings
09. The Mountain Curse

Julian

ELVENPATH Interview

Das letzte Lebenszeichen aus dem Hause ELVENPATH war das letzte Soloalbum von Gitarrist und Mastermind Till Oberboßel unter dem Banner von LUCID DREAMING. Nun ist der Gute Till aber mit seiner Stammband wieder zurück und präsentiert uns den neuen Silberling „The Path of the Dark King“. Grund genug Till mal wieder ein paar nette Fragen zum aktuellen Silberling zu stellen.

J.P: Hallo Till, erstmal vielen Dank das du mir ein paar Fragen zu eurem neuen Album „The Path of the Dark King“ beantwortest.
Nach der letzten Scheibe deines Soloprojektes LUCID DREAMING, nun also wieder eine neu ELVENPATH CD. Bleiben wir erstmal kurz bei LUCID DREAMING, wie war die letzte Veröffentlichung für dich, wie zufrieden warst du und gibt es schon wieder vielleicht etwas Neues von LD zu vermelden? 😉

T.O: Hallo Julian, danke für das Interesse!
Mit dem zweiten Lucid-Album bin ich immer noch sehr zufrieden. Ich würde rückblickend kaum etwas daran ändern und bin nach wie vor richtig stolz auf das Werk. Auch das Echo seitens der Presse und der Metalgemeinde war überwiegend positiv, das war natürlich eine schöne Bestätigung. Leider waren die Verkäufe nicht so berauschend, aber bei der ungebremsten Veröffentlichungsflut bleibt natürlich vieles auf der Strecke. Um da hervorzustechen, muß man vor allem live sehr präsent sein, was bei einem Studioprojekt nun mal nicht gegeben ist. Daher mußte ich mich umso mehr anstrengen, den Menschen Lucid Dreaming nahezubringen. Aber es wird langsam besser, hoffe ich.
Das dritte Lucid-Album ist übrigens am entstehen und wird hoffentlich dieses Jahr fertiggestellt werden. Ich rechne also mit einer Veröffentlichung 2020.

J.P: Ist es für dich jetzt zur Regel geworden quasi immer abwechselnd in deinen „Bands“ tätig zu sein? Musst du das genau planen oder schreibst du einfach drauf los und schaust dann wozu es passt?

T.O: Stell dir das nicht so vor, daß Elvenpath ruht, wenn Lucid Dreaming aktiv ist und umgekehrt. Die Arbeit an beiden Bands bzw. Projekten läuft immer parallel. Aber weil es in beiden Fällen immer recht lange braucht, bis ein neues Album fertiggestellt ist, fanden die Veröffentlichungen bislang immer abwechselnd statt.
Ich bin eigentlich immer dabei, neues Material zu schreiben. Der kreative Prozeß, das Erschaffen neuer Musik ist für mich das, was mir am ganzen Musikerdasein am meisten Spaß macht, daher hört das nie auf. Die Schreibarbeit findet also nicht in Blöcken und konzentriert statt, sondern das zieht sich immer über einen längeren Zeitraum und eben auch parallel zueinander. Da schaue ich auch erst hinterher, wozu das jeweilige Stück eher paßt. Elvenpath und Lucid Dreaming sind musikalisch ja nicht sehr weit voneinander entfernt, aber bei Lucid handelt es sich um Konzeptalben, die eine Geschichte erzählen. Da muß das Stück von der Stimmung her natürlich in den jeweiligen Teil der Geschichte passen. Bei Elvenpath ist das etwas freier.

J.P: Nun aber zur neuen ELVENPATH Scheibe. Wie ist denn euer neues Album genau entstanden? Wann gab es die ersten Ideen, erzähl uns doch mal ein bisschen über den Aufnahmeprozess?

T.O: Ich habe ja gerade schon angedeutet, daß wir nicht in klar definierten Blöcken komponieren, daher kann ich nur schwer sagen, wann die ersten Ideen auftauchten, die jetzt auf dem Album Platz gefunden haben. Das war aber sicherlich noch vor den Aufnahmen zum letzten Album „Pieces of Fate“. Und der letzte Song „The Mountain Curse“ war schon damals komplett fertig und eigentlich für die letzte Scheibe vorgesehen. Allerdings kam Cris dann mit „On the Elvenpath“ in die Quere – ebenfalls ein monumentaler Abschlußsong, so etwas gibt es halt öfters bei uns, haha. Daher habe ich „The Mountain Curse“ damals zurückgezogen und er war auch das erste Stück, das wir für die neue Scheibe eingeprobt haben.
Wir haben uns erneut Zeit gelassen, die Stücke ausgiebig zu proben und detailliert auszufeilen, bevor es ins Studio ging. Auch live haben wir so manches Stück vorher häufig gespielt. Diese lange Vorbereitungszeit ist uns auch wichtig, damit die Songs wirklich reifen können, bevor sie aufgenommen werden.
Die Aufnahmen haben im Mai 2018 begonnen, allerdings haben wir auch da nicht am Stück gearbeitet sondern in einzelnen Blöcken. Das ging aus Zeitgründen nicht anders. Daher haben sich die Aufnahmen über ein Dreivierteljahr verteilt, bis wir Anfang Februar endlich den Mix fertigstellen konnten.

J.P: Im Vergleich zu eurem letzten Album worin siehst du die Hauptunterschiede zu eurer neuen Platte „The Path of the Dark King“?

T.O: Es ist mir schon wichtig, nicht einfach nur neue Songs zu veröffentlichen sondern mit jedem Album auch neues zu bieten. „The Mountain Curse“ ist der längste und vermutlich auch aufwendigste Song, den wir je gemacht haben. Im Gegenzug ist „Combat Zone Europe“ der schnellste und härteste. Wir haben zum ersten Mal Blastbeats eingesetzt und hatten noch nie soviel Kopfstimme in einem Song. Außerdem haben wir auf dem neuen Album erstmals einen echten Chor sowie eine Geige als Gastinstrumente verwendet.
„The Path of the Dark King“ ist meines Erachtens eine logische Weiterentwicklung von „Pieces of Fate“ (5 € ins Phrasenschwein, ich weiß…ist aber so). Wir haben unseren Steel nicht groß verändert, nur weiter ausgefeilt. Vielleicht sind wir etwas epischer und ausufernder geworden – schließlich haben wir gleich drei Songs auf dem Album, die die Zehnminutengrenze knacken bzw. daran kratzen.
Ob wir es geschafft haben, das letzte Album zu übertreffen, mag ich noch nicht sagen. An diese Frage muß ich mit einigem Abstand nochmal rangehen. Aber ich glaube nicht, daß wir uns verschlechtert haben.

J.P: Was mir persönlich direkt ins Auge gefallen ist beim neuen Album ist erneut das tolle Cover. Wer zeichnete sich denn dafür verantwortlich und wer hatte die Idee dazu?

T.O: Das Cover wurde erneut von Markus Vesper gezeichnet, dem wir ja schon die beiden letzten Alben anvertraut haben. Wir haben ihm erneut eine grobe Beschreibung gegeben, nach welcher er dieses Kunstwerk gezaubert hat. Die Idee zum Albumtitel hatte Dragutin. Der Pfad des dunklen Königs – das ist, wie man dem Cover entnehmen kann, der scheinbar hellere und leichtere Pfad, auf welchem allerdings allerhand Verführungen warten, vor denen man sich hüten sollte. Die Hortung materieller Reichtümer, der Glaube an falsche Propheten, die gerne einfache Lösungen anbieten etc. Der andere Pfad ist der schwierigere aber auch erstrebenswertere – wer ganz genau hinschaut, erkennt dort auch den Drachen als Symbol für einen besseren Lebensweg: Fantasie, Ehre und den Kampf für das Gute. Power Metal ist dafür meines Erachtens die ideale musikalische Umsetzung.
Sowohl der Metaller als auch der Drache waren ja bereits auf unseren letzten beiden Covern zu sehen – es war zwar nicht beabsichtigt, aber wir scheinen mittlerweile gleich zwei Maskottchen zu haben, die uns optisch begleiten, haha.

J.P: Bei den Aufnahmen zum neuen Album bzw. bei den Endarbeiten habt ihr erneut auf Uwe Lulis (Ex GRAVE DIGGER) als Produzenten zurückgegriffen. Erzähl doch mal wie sind denn die Arbeiten mit ihm so? Nachdem er ja schon auf dem letzten Alben die Knöpfe gedrückt hat gehe ich davon aus das ihr sehr mit seiner Arbeit zufrieden wart?

T.O: Wir waren und sind mit dem letzten Album sehr zufrieden, daher war Uwe auch unser Wunschproduzent für „The Path of the Dark King“. Da er ja seit einigen Jahren bei Accept spielt, war er zeitlich diesmal allerdings deutlich eingespannter, weshalb wir auch nur blockweise an der Scheibe arbeiten konnten. Es hat dann ja aber doch noch alles hingehauen und wir sind erneut sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Produktion ist für meine Begriffe geradezu ideal.
Uwe ist ein sehr lockerer Kerl mit viel Humor, das macht das Aufnehmen mit ihm angenehm. Aber er ist natürlich auch ein Profi mit entsprechendem Anspruch, da gehen keine halben Sachen durch. Entsprechend darf man da mitunter ganz schön ackern, bis alles paßt. Aber so soll es ja auch sein. Es ist meines Erachtens wichtig, daß nochmal ein bandexternes Paar Ohren am Start ist und die Songs mit etwas Abstand beurteilt. Außerdem kann ein alter Hase wie Uwe auch uns noch Tips zur Verbesserung geben. Den Einfluß des Produzenten sollte man also nicht unterschätzen.

J.P: Gehen wir mal auf ein paar Songs von „The Path of the Dark King“ ein. Definitiv ist der Openerbrecher “Combat Zone Europe” erklärungswert! Wie konntet ihr nur so einen Banger zu Beginn platzieren? Da ist man ja direkt im Eimer! : )
Die Hymne „One Strong Voice“ ist ebenfalls erwähnenswert und natürlich das Epos „Litanie of Lucifer“. Auch „The Sword of Gideon“ mit seinem interessanten Beginn mit dem Intro und dem Basslauf sollten wir hier nicht unterschlagen. Willst du uns zu den Songs etwas mehr erzählen?
Was sind deine Favoriten auf der neuen CD?

T.O: „Combat Zone Europe“ ist, wie ich ja schon sagte, der schnellste und sicherlich härteste Song, den es je von uns zu hören gab. Wir haben ihn auch mit voller Absicht an den Beginn gestellt. In jedem zweiten Review von uns steht etwas von Fantasynamen und buntem Cover und dann eine Erklärung, daß wir ja gar nicht so sehr nach Gothic/Symphonic/Happy/Tralala/Wasweißich-Metal klingen. Ich bin dessen langsam müde und wollte den Leuten eine ordentliche Breitseite verpassen, die sie von uns gar nicht erwartet hätten. Außerdem kann man auch als Power Metal-Band mal Blastbeats verwenden, finde ich.
Ich hatte eine Weile keine Idee, wovon der Text des Songs handeln sollte. Dann haben sich in den letzten Jahren die islamistischen Anschläge in Europa immer mehr gehäuft, und ich hatte mehr Inspiration, als mir lieb war. Es ist in den letzten Jahren unsicherer geworden in Europa – wir leben bereits, um mal Fachvokabular zu verwenden, in einem Konflikt auf niedriger Eskalationsstufe, also auf der ersten Stufe eines Krieges. Daher ist die Sicht auf Europa als Kampfzone keineswegs realitätsfremd.

„One Strong Voice“ ist konventioneller; einfach ein eingängiger Song mit einem Text über die weltweite Gemeinschaft der Metalfans. Das sollte eigentlich jeden ansprechen, für den Heavy Metal eben mehr ist als nur gute Musik. Mit dem Song haben wir übrigens noch etwas vor…dazu kann ich in schätzungsweise einem Jahr aber mehr sagen.

„The Sword of Gideon“ ist wieder ein historischer/politischer Song. Da geht es um eine Vergeltungsaktion der israelischen Armee gegenüber den Drahtziehern des Olympiaattentats von 1972. Er ist allerdings nicht als Parteinahme zu verstehen sondern als objektive Erzählung der Ereignisse damals. Wer sich für den Inhalt interessiert, findet im Internet unter dem Stichwort „Operation Frühling der Jugend“ Informationen. Musikalisch ist es ein langes Stück mit einem ansprechenden Groove, vielen verspielten Parts und einem sehr epischen Refrain. Live wird es den Song wahrscheinlich nicht oft zu hören geben, er ist mehr etwas zum zuhören als für eine wilde Liveshow.

„The Litanies of Lucifer“ ist kein großes Gesamtwerk, es handelt sich vielmehr um drei unabhängige Songs, die textlich allerdings eine fortlaufende Geschichte erzählen. Diese ist zum einen vom Christentum, zum anderen von der Serie „Supernatural“ inspiriert. Es geht darin um die finale Konfrontation der beiden Brüder Luzifer und Michael, beides Engel – der eine ein gefallener, düsterer Engel, der andere strahlend hell.
Man kann die Geschichte aber auch auf irdische Verhältnisse und Familien übertragen. Bei der Geburt sind Kinder meistens Engel für die Eltern. Das Leben jedoch kann dazu führen, daß sie in den Augen der Familie fallen. Viele Familien haben ihren Luzifer und ihren Michael.
Und es geht darum, daß die Menschheit selten ihre Verfehlungen selbst reflektiert und daraus lernt – es ist immer einfacher, dem Teufel die Schuld in die Schuhe zu schieben.

Auf eigene Favoriten kann ich mich im Moment noch schwer festlegen. „Devil’s Game and God’s Masquerade“ gehört sicherlich dazu, da der Song sich von der ersten Rohfassung zur fertigen Version so gut entwickelt hat. Das war ein sehr langer Prozeß, währenddessen wir den Song immer wieder durch die Mangel genommen haben, bis er sein Optimum erreicht hatte – ein gutes Beispiel für den bereits angesprochenen Reifungsprozeß. „The Mountain Curse“ ist ein weiterer Favorit, da ich begeistert davon bin, wie wir es geschafft haben, unsere verschiedenen Facetten in einen Song zu packen und eine Geschichte musikalisch zu erzählen. Außerdem liebe ich das Chorintro.
Aber ich finde, das Album ist insgesamt ziemlich geil geworden, haha.

J.P: Das neue Album erscheint mal wieder in Eigenregie. Bei deinem Soloausflug LUCID DREAMING gab es eine Zusammenarbeit mit einem Label. Warum klappt es mit deinem Soloprojekt mit den Labels und mit deiner Band ELVENPATH nicht?

T.O: Weil wir mit Elvenpath bewußt vertragsfrei sind. Für eine Band unseres Status würde ein Label nichts bringen, ohne daß wir eine ordentliche Stange Geld bezahlen müßten. Wenn man die heutzutage üblichen Verträge kennt, macht man sich schon genau Gedanken, ob man sich auf so etwas einläßt. Die Zeiten, als ein Aufnahmebudget noch die Regel war, sind lange vorbei – mittlerweile darf man eher noch eine „Gebühr“ bezahlen, damit das selbst finanzierte Album über das jeweilige Label veröffentlicht wird.
Die beste und wichtigste Werbung bleiben Konzerte – da benötigen wir auch nicht unbedingt einen internationalen Vertrieb. Da kann man vieles auch selbst machen. Bereits beim letzten Album haben wir keine Labels mehr bemustert und auch diesmal von vornherein darauf verzichtet.
Ein Studioprojekt wie Lucid Dreaming hingegen spielt nicht live, braucht andere Vertriebskanäle und muß dementsprechend ganz anders beworben werden. Ich erachte daher eine Labelveröffentlichung im Fall Lucid Dreaming als besser.

J.P: Ich glaube personell hat sich nichts bei euch geändert in den letzten Jahren oder?

T.O: In der Tat haben wir es zum ersten Mal geschafft, zwei Alben hintereinander mit derselben Besetzung aufzunehmen! Wer sich an unser dauernd rotierendes Personalkarussell der ersten Jahre erinnert, wird diesen Satz vermutlich mit hochgezogenen Augenbrauen lesen, haha. Umso mehr freue ich mich, daß wir seit 2014 in dieser Hinsicht stabil sind – abgesehen von der Schlagzeugposition sogar seit 2009. Das ist natürlich auch eine wichtige Voraussetzung, um mit der Band weiterzukommen und auch neue musikalische Ebenen zu erreichen.

J.P: Anschlussfrage dazu, wenn ihr so lange immer zwischen den Alben Pause habt, gut ihr seid zwar auch viel live unterwegs aber Studioalben sind ja noch was anderes, muss man da nicht Sorge haben das einen die Truppe auseinanderbricht oder die Jungs einfach auch zur Überbrückung was anderes machen?
Oder schätze ich das jetzt komplett falsch ein und ihr habt zwischendurch absolut keine Langeweile? 🙂

T.O: Langeweile gibt’s bei uns nicht! Ich habe ja vorhin schon angedeutet, daß wir uns immer viel Zeit nehmen, bis die Songs für ein neues Album wirklich fertig sind. Wir haben zwar in der Regel vier Jahre Abstand zwischen den Veröffentlichungen, von Pause kann aber keineswegs die Rede sein. Im Gegenteil fangen wir in der Regel direkt nach der Fertigstellung eines Albums mit der Arbeit am nächsten an. Und die dauert eben. Wir spielen viel live, müssen auch dafür proben und können dann nicht an neuen Songs basteln. Und je komplexer unsere Songs werden, desto mehr Arbeit erfordern sie eben, bis sie den perfekten Zustand erreicht haben.
Aber das wollen wir auch so, daher nehmen wir uns gerne mehrere Jahre Zeit für ein Album. Zumal das alles in unserer Freizeit passiert, denn natürlich müssen wir auch alle einem normalen Beruf nachgehen, um die Miete zu bezahlen.

J.P: Nun kannst du mal ein bisschen Werbung für eure nächsten Livegigs machen. Wo spielt ihr denn als Nächstes bzw. was steht für euch als Nächstes an?

T.O: Wenn dieses Interview erscheint, dürfte es Ende März 2019 sein. Da steht dann als nächstes das Necksplosion Fest in Luxemburg an – unser erster Abstecher ins benachbarte Großherzogtum. Im September werden wir erstmalig Italien heimsuchen und beim Born To Fly Festival in Turin spielen. Ansonsten sind für dieses Jahr eine Menge Konzerte kreuz und quer in Deutschland bestätigt, u.a. beim A Chance For Metal Festival, beim Augsbangers Metal Meeting und beim Feuerfänger Festival. Die werden nach und nach auf unserer Homepage www.elvenpath.com und unserer Facebookseite www.facebook.com/elvenpathmetal nachzulesen sein.
Und man höre und staune, aber es wird in den nächsten anderthalb Jahren voraussichtlich noch mehr Veröffentlichungen von uns geben. Da möchte ich jetzt noch nichts verraten, behaltet mal unsere Onlinepräsenzen im Blick.

J.P: Vielen Dank Till für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir.

T.O: Vielen Dank für die Unterstützung und den Platz, den wir zur Verfügung gestellt bekommen! Alle sind herzlich eingeladen, sich das neue Album anzuhören – wer daran Gefallen findet, kann es über metal@elvenpath.com beziehen.

Julian

TNT – Encore: Live in Milano (Kurz Review)

Band: TNT
Album: Encore: Live in Milano
Spielzeit: – min
Stilrichtung: Melodic Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 11.01.2019
Homepage: www.facebook.com/TNTtheband

TNT – Encore: Live in Milano
Nicht wenige Fans dürften erfreut abgehorcht haben als TNT im Jahre 2016 eine erneute Liaison mit Stammshouter Tony Harnell bekannt gegeben haben. Dessen kurzzeitiges Engagement bei Skid Row nahm das bekannte Ende und somit war der Weg frei, es erneut, zum mitterweile vierten Mal mit TNT zu versuchen. Die Hoffnung auf ein langfristiges Zusammenwirken nahm allerdings traditionell erneut ein schnelles Ende.
Das Label Frontiers beschert uns dieser Tage ein Live Album der wenigen Liveaktivitäten der Band mit Harnell am Mikro aus dieser kurzen Schaffensphase. 15 Songs, aufgenommen auf dem Frontiers Festival in Milano, sollten für echte Fans ein interessantes Dokument darstellen. Mit „Far as the eye can see“, Desperate Nights“, Northern Lights“ und dem immer noch grandiosen „10.000 Lovers“ sind die Eckpfeiler einer an Highlights nicht armen Karriere natürlich ebenso vertreten, wie ein leider auch überflüssiges, siebenminütiges Gitarrensolo von Ronnie LeTekro, an dessen Ende man glücklich aufatmet, wenn es in „Forever Shine On“ übergeht.
Encore: Live in Milano wartet mit dem fast komplett gespielten dritten Studioalbum „Tell no Tales“ Album auf und kommt als CD/ DVD Päckchen.
Gut eingefangene Live Atmo kann man der Scheibe genau sowenig absprechen, wie die Tatsache, dass Tony Harnell immer noch ein richtig guter Sänger ist, da ändern auch die altersbedingten Verschleißerscheinungen nichts dran.
„Encore: Live in Milano“ wird zu Recht den Weg vieler Fans ins Plattenregal finden, allen anderen nutzt die Scheibe als gelungener Querschnitt der Norweger.

WERTUNG:

 

 

Link zu “As Far As The Eye Can See” :

Rüdiger König

DEVICIOUS Interview

Nach dem tollen Debütalbum „Never say Never“ der Jungs von DEVICIOUS welches von der Presse und den Fans tierisch abgefeiert wurde kommt nun schon der zweite Silberling mit dem klangvollen Namen „Reflections“ um die Ecke. Ich sprach mit Basser und Mastermind Alex Frey um mehr über die zurückliegenden Jahre und die neuste Veröffentlichung zu erfahren.

J.P: Hallo Alex, vielen Dank das du mir Frage und Antwort stehst zu der Veröffentlichung eures neuen Albums!
Lass uns doch mal kurz zurückblicken auf eure ersten Jahre bzw. auf das Debütalbum. Wie ist es für euch gelaufen, wie zufrieden seid ihr mit dem ersten Album rückblickend vor allem nach dem ersten Labelärger?

A.F.: Hallo Julian, danke für die Möglichkeit ein paar Takte über uns sagen zu dürfen.
Nachdem das Debüt in 6 Monaten Studioarbeit fertiggestellt wurde und wir dachten einen guten Deal unterzeichnet zu haben, mussten wir fast ein Jahr warten bis das Album dann halbherzig ohne Promo oder Vertrieb erhältlich war. Wir haben uns dann mit sofortiger Wirkung getrennt und baten Birgitt Schwanke von Pride & Joy Music sich unser anzunehmen. Intern zählen wir diesen Tag im Mai als den tatsächlichen Startschuss der Band. Das Debütalbum hat mit Sicherheit tolle Momente und mit „Everything“ und „Penthouse Floor“ seine Hits. Aber der Drang schnellstmöglich ein 2. Album nachzulegen hatte auch mit dem Fakt zu tun, dass ich Dinge unbedingt verändern wollte. „Never Say Never“ war ein schöner Türöffner und es wurde international abgefeiert. Daher war es wohl ein sehr gutes Album. Iich persönlich fühle mich bei den Songs von „Reflections“ mehr zu Hause weil einfach ein bisschen mehr Dampf und Punch dahinter steckt.

J.P: Bevor wir auf eure neusten Personalie eingehen, vorab noch die Frage wie bist du denn an deine restlichen Mitmusiker gekommen und wie hast du sie gefunden?

A.F.: Wir kennen uns seit der Schulzeit in Karlsruhe, waren in den gleichen Clubs und haben auf den gleichen Veranstaltungen gespielt. Denis unser Tastenmann war mit Radivoj in einer Band und wurde mir als „sehr passend“ und „fehlerfrei“ beschrieben. In der Tat, er passt super und wir warten noch auf seinen ersten Spielfehler, der Junge ist wie eine Maschine 😀

J.P: Nun zur angesprochenen neusten Personalie. Mit Erschrecken habe ich erfahren das auf euer aktuellen Tour euch euer Sänger Zoran abhandengekommen ist. Ich habe zwei Versionen gelesen, in der einen hat euch Zoran verlassen, in der anderen wurde er gegangen weil wohl irgendetwas vorgefallen ist….magst du Licht ins Dunkel bringen und uns aufklären bzw. erklären was genau passiert ist?

A.F.: Darüber gibt es eigentlich nicht viel zu sagen. Wir haben uns einvernehmlich am Abend unseres Konzertes in München getrennt. Die Band hatte zuvor beschlossen keinen Auftritt mehr mit ihm zu machen und er kam mit dem gleichen Ergebnis eine Stunde nach dem Konzert auf uns zu. Es gab keinen Streit oder böse Worte, Zoran ist ein Sänger mit einer Range und einer Power die nicht viele haben. Es ist schade was passiert ist. Aber alles hat seine Gründe und die bleiben natürlich intern.

J.P: Der ganze Vorfall ist natürlich sehr frisch, aber die Frage muss man natürlich stellen. Wie geht’s weiter? Hast du da schon eine Idee?

A.F.: Es ging bereits weiter in Oslo. Wir haben Steven Mageney von Crystal Ball angerufen ob er uns helfen könnte und er hat auch sofort zugesagt. Steven hat innerhalb einer Woche unser Material draufgeschaufelt und in Oslo die Vulkan Arena zum Beben gebracht. Der Abend hat so viel Spaß gemacht, dass wir zusammen noch 7 weitere Konzerte auf unserer Deutschlandtour mit Maverick und TwentyDarkSeven machen werden.
Bald werden wir unseren neuen Sänger*in präsentieren. Es gibt einige vielversprechende Anwärter*innen. Niemand muss sich Sorgen machen, DeVicious geht ungebremst weiter nach vorne.

J.P: So, jetzt blicken wir aber mal auf euer neues Album „Reflections“. Der Albumtitel lässt auf ein Konzept oder eine Geschichte dahinter vermuten. Was hat es mit dem Titel auf sich und von was handeln die Stücke?

A.F.: Der Titel ist einfach erklärt, ich verarbeite in meinen Texten Vergangenheit und Gegenwart. Ich reflektiere über Beziehungen, Entscheidungen und die Kindheit. Darüber hinaus wollen wir die Zuhörer dazu anregen über sich selbst zu reflektieren und immer weiter nach vorne zu schauen.

J.P: Von wann bis wann ist denn das Album genau entstanden? War es eine Gemeinschaftsarbeit im Studio oder haben auch einige Mitglieder ihre Parts im stillen Kämmerlein eingesungen/eingespielt?

A.F. Die Vorproduktion habe ich während der Fussball WM in Russland gemacht, es gab ja genug Zeit aus deutscher Sicht 😉 Ich wusste dieses Mal relativ genau was ich wollte. Ich wusste es soll härter und energiegeladener daherkommen und dementsprechend habe ich mein Songwriting vom Keyboard auf den Bass verlegt. Damit entstand sofort mehr Dynamik und Drive. Radivoj hat dann die Gitarren dazu geschrieben und Lars und ich haben gemeinsam die Drum Parts abgeglichen.
Es ging alles recht schnell, weil wir alle wussten was wir zu tun haben. Radivoj hat das Lied „Desire“ geschrieben, was wohl unser härtester Track auf dem Album ist und Lars hat „Run Together“ geschrieben. Ich habe lediglich die Refrains für diese Songs geschrieben, denn die sind bekanntlich unser Markenzeichen.

J.P: Gehen wir mal auf ein paar Songs von „Reflections“ ein. Für mich sind „Long Way Home“, „Never Let You Go”, „Flying“ „Run Together“ und “Feel the Heat” die hervorstechenden Songs. Das gesamte Album ist euch aber hervorragend gelungen! Hast du eigentlich auch irgendwelche Favoriten auf dem Album?

A.F.: Danke für die Blumen. Klar “Long Way Home” und “Never Let You Go” sind natürlich die offensichtlichen Hits auf der Platte. Sie stehen glaube ich bei jedem auf der Liste. Der Versuch war es ein Album ohne Füller zu machen und ich würde mal in den Raum stellen, dass uns das gelungen ist. Jede Melodie funktioniert isoliert von den anderen Tracks. Dem einen oder anderen mag dann ein Lied schwächer erscheinen, aber das liegt natürlich auch an der stilistischen Range die das Album bietet. „Hungarian Girl“ polarisiert wohl am meisten auf Grund der augenscheinlich schmalzigen Lyrics. Wenn man dann aber weiß, dass ich mit Leukämie auf dem Sterbebett gelegen bin und der Text damals entstanden ist, dann sind das einfach nur die puristischsten Gefühle, die man aussprechen kann und keineswegs schmalzig. Der Chorus selbst ist in 2 Hälften geteilt und eskaliert in einer Arena-Hymne. Entweder man mag es oder mag es nicht. Wir lieben den Song und Live war es eines der Highlights. Mein persönlicher Favorit ist „We’re Dying“ weil es der unerwartete Hit auf dem Album ist. Es ist sehr skandinavisch angehaucht, ich habe hierbei eine für uns ungewöhnliche Chord-Progression gewählt und auch vom Arrangement her mich sehr weit an AOR Songs der 80ger gewagt. Für mich ist das der beste Song auf dem Album.

J.P: Vergleich doch mal bitte das neue Album mit eurem Debüt. Was glaubst du ist anders, bzw. was wolltet ihr verbessern? Ich finde ja das neue Album klingt irgendwie etwas runder und kompakter.

A.F.: Ich bin ja zum Teil in der Einführung schon darauf eingegangen. „Reflections“ ist erwachsener, härter, hat mehr Punsch und keine Füller. „Never Say Never“ war ein super Debüt aber hat durchaus noch seine, der Findungsphase geschuldeten, Schwächen. Nichtsdestotrotz bin ich natürlich Stolz wie Bolle auf das Album, würde es aber so nie wieder schreiben. In Laufe der Zeit wird es garantiert auch eine Neuauflage mit neuen Arrangements und neuem Sänger davon geben.

J.P: Bislang habt ihr immer tolle Videos veröffentlich, können wir uns da wieder auf das ein oder andere Bilddokument von euch freuen?

A.F.: Ohne Sänger der auf der Platte singt wird das schwer werden, wir haben ca. 6 Stunden Material von eine Schönheit die in New York und in der Wüste von Nevada für uns posiert, das für das Hungarian Girl Video gedacht war. Ohne Zoran sind die Pläne jetzt etwas durcheinander geraten und Du wirst Dich überraschen lassen müssen was am Ende dabei rauskommt. Es wird auf jeden Fall etwas Visuelles von uns geben.

J.P: Eine Frage zur Labelsituation. Ihr seid ja bei dem deutschen Label Metapolis Records unter Vertrag, das erste Album erschien, nach einem Umweg, noch bei Pride & Joy. Seid ihr zufrieden mit eurer Wahl und habt ihr vor die Kooperation noch über mehrere Alben weiterzuführen? Wie kam es zu dem Labelwechsel?

A.F.: Es war kein Labelwechsel, wir haben Pride & Joy von Anfang an mitgeteilt, dass wir das 2. Album bei Metalapolis machen wollen. Wir wussten zu dem Zeitpunkt nicht ob sie uns nehmen würden. Wir haben Birgitt damals die Gründe genannt. Da sie sich auch bei Metalapolis um die Promo kümmert, haben wir das nicht als Wechsel angesehen, sondern als Erweiterung des Potentials. Ich bin mir absolut sicher, dass wir das Label nicht mehr wechseln werden. Wir könnten nicht zufriedener sein, man hört uns zu, man respektiert unsere Wünsche und man hilft uns, unsere Ideen umzusetzen. Privat kann man mit den Jungs auch gut auskommen und darum wird es so bald kein Ende der Kooperation geben.

J.P: Vielen Dank Alex für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir.

A.F.: Danke Dir Julian, hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich hoffe, dass viele Deiner Leser vom 20. April-27.April uns auf Tour besuchen werden. Immerhin werden das 7 ganz besondere Konzerte mit Steven Mageney am Mikrofon! Uns wird es in dieser Konstellation danach nie wieder zu sehen geben. ROCK ON!

Julian