BENEDICTION – Scriptures

Band: Benediction
Album: Scriptures
Spielzeit: 46:50 min
Stilrichtung: Death Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 16.10.20
Homepage: www.facebook.com/Benedictionband

BENEDICTION are back. Die englische Death Metal Legende meldet sich nach langen 12 Jahren endlich wieder mit einem neuen Album zurück. BENEDICTION waren aber nie weg und hatten sich auch nicht aufgelöst. Drei Klassiker haben die Jungs damals veröffentlicht („Transcend The Rubicon“, „The Grand Leveller“, „Subconscious Terror“) und versuchen nun mit ihrer achten Scheibe natürlich da auch wieder anzuknüpfen. Und es kommt noch besser: Dave Ingram ist wieder mit seinen „Signature-Growls“ dabei. Komplettiert wird die Band mit den alten Hasen Darren Brooks (g), Peter Rew(g) und den neuen Bandmitgliedern Dan Bate (b) und Giovanni Durst (d). Dann das geniale, von Simon Harris entworfene Coverartwork. Das klassische gelb-rote BENEDICTION Logo mit einer Mönchsgestalt ohne Gesicht, ist ein echtes Statement. Veredelt wurde das aktuelle Werk von Scott Atkins im Grindhouse Studio. Herausgekommen ist ein sehr druckvoller Sound, der alle Instrumente und die Stimme voll zur Geltung kommen lässt. Hier sitze ich nun und fühle mich wie der Dreizehnjährige von damals, der vor seinem Plattenspieler sitzt und ganz vorsichtig die Nadel auf „Subconscious Terror“ (1990) legt und große Augen und Ohren macht. Na dann los.

Schlagzeug, Gitarren, ein tiefer Growl und alles ist sofort wie früher. „Iterations Of I“ walzt mit einer solchen Intensität voran, dass es eine wahre Freude ist. Oh fuck, „Scriptures In Scarlet“ marschiert unbarmherzig dahin und lässt einen den Propeller auf Dauerrotation stellen. „The Crooked Man“ grooved in bester Bolt Thrower Manier. Die Drums knallen und die Growls sitzen, klasse bis jetzt. Was für eine geile Nummer „Stormcrow“ doch ist. Ich hab‘ schon längst ein altes Death Metal Shirt angezogen und lausche diesem fantastischen Song. Was für Riffs, was für eine Energie. Bitte schaut euch auch das Video dazu an. Wenn man so entspannt wie Dave, in einem Sessel mit einer Flasche Wein in der Hand, so einen Track präsentieren kann, dann ist man Kult. „Progenitors Of A New Paradigm“ startet mit einem Old School Riff und variiert geschickt das Tempo. Mit dem schnellen „Rabid Carnality“ könnte man mit dem Kopf voran durch Wände laufen und würde trotzdem keinen Schmerz spüren, mächtiges Geschoss. Die alten Herren lassen auch auf „In Our Hands, The Scars“ nicht nach. Getrieben von ihren Neuen an Bass und Drums, geben sie Vollgas. Ein tiefer Growl und böses Lachen eröffnen „Tear Off These Wings“. Eine Nummer die einfach verdammt Heavy ist, sich immer mehr steigert und Fahrt aufnimmt. „Embrace The Kill“ will nur eines: Zerstören. Knapp drei Minuten die „straight in your face“ knallen. Typische BENEDICTION Riff Attacken leiten „Neverwhen“ ein und erinnern abermals an alte Bolt Thrower. „The Blight At The End“ versetzt mich in die Zeit zurück, in der ich gierig alles aufgesaugt habe, was mit Death Metal zu tun hatte. Herrliches Back to the Roots Stück. Aufgepasst, letzter Song namens „We Are The Legion“ kommt. Und der fühlt sich so mächtig wie sein Titel an. Eine wahre Hymne die unbedingt live gespielt werden muss.

Anspieltipps: 1 – 12

Fazit: Dieses Album kann sich locker zu ihren Klassikern einreihen. Ich würde sogar im Moment so weit gehen und sagen, dass „Scripture“ direkt auf Platz zwei hinter „Transcend The Rubicon“ in der eigenen Bestenliste landet. Auf jeden Fall haben die Engländer das Death Metal Highlight des Jahres abgeliefert.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Iterations Of I
02. Scriptures In Scarlet
03. The Crooked Man
04. Stormcrow
05. Progenitors Of A New Paradigm
06. Rabid Carnality
07. In Our Hands, The Scars
08. Tear Off These Wings
09. Embrace The Kill
10. Neverwhen
11. The Blight At The End
12. We Are Legion

Sturmi

MEMORIES OF OLD Interview

Epic Symphonic Bombast Metal und England das waren bislang Kombinationen die selten genannt wurden! Mit den Newcomern MEMORIES OF OLD soll sich genau das ändern, denn man möchte zur Speerspitze des genannten Genres aufsteigen und ins Rampenlicht treten!
Die Band bringt dieser Tage ihr erstes Album auf den Markt und das war für uns natürlich Grund genug mal mit dem Bandchef Billy Jeffs ein Gespräch zu suchen und uns über die Band, die Geschichte und die englische Metallandschaft zu unterhalten.

J.P: Hallo Billy. vielen Dank das du mir ein paar Fragen zu eurem neuen Album und zu euch selbst als Band beantwortest. Da euch viele Leute bestimmt noch nicht kennen, stell dich und die Band doch einfach mal kurz vor und gib uns einen kurzen Überblick über eure Bandgeschichte?

B.J: Hallo mein Name ist Billy Jeffs. MEMORIES OF OLD ist eine Epic Power Metal Band aus Großbritannien. Ich habe die Band als Solo Projekt gegründet, um einfach die Art der Musik zu machen die ich einfach liebe. Es passte teilweise einfach zu meiner damaligen Band NIGHTMARE WORLD.
Wie auch immer, irgendwann stellte ich fest das MEMORIES OF OLD als Soloprojekt nicht mehr zu stemmen war, deshalb beschloss ich daraus eine komplette Band zu machen, was uns dann zur heutigen Konstellation gebracht hat.

J.P: Eure Bandzusammensetzung wirft eine große Frage auf! Wie habt ihr es geschafft das mit Tommy Johansson ein absolut vielbeschäftigter und bekannter Musiker/Sänger auf eurem Album mitwirkt?

B.J: Der Kontakt zu Tommy entstand direkt in den Anfangstagen von MEMORIES OF OLD als ich begann das Konzept zu „The Zeramin Game“ zu entwickeln und mein eigenes Power Metal Album zu schreiben. Ich war immer ein großer Fan von Tommy und seiner Arbeit und er war eine große Inspiration für mich.
Eines Tages entschloss ich mich ihn einfach auf Facebook zu kontaktieren um zu zeigen was ich bislang erarbeitet hatte und ich schickte ihm daher eine Nachricht mit einem kurzen Videoclip. Ich erwartete eigentlich keine große Antwort, für mich war es schon Erfolg genug das ich mit einem meiner größten Vorbilder meine Musik geteilt hatte.

Aber, eine Woche später, ich war gerade auf dem Heimweg, bekam ich eine Nachricht auf mein Smartphone von Tommy! Ich glaube mein Herzschlag setze darauf hin kurz aus. Sofort fuhr ich an den Rand um herauszufinden was in der Nachricht stand.
Er hatte mir eine lange Nachricht geschickt indem er meine Arbeit lobte und wie sehr man doch die Einflüsse heraushören würde. Es würde ihn freuen auf dem Album zu singen, aber leider wäre er aktuell sehr beschäftigt.
Und ich dachte mir dann okay, jetzt oder nie und schrieb ihm zurück das das Ganze gar keine Eile hat und ich einfach nur stolz und glücklich wäre wenn er in die Band einsteigen würde und den Gesangsposten übernehmen würde!
Danach tauschten wir uns immer wieder aus, wurden Freunde und organisierten alles so das Tommy Zeit hatte für seine Gesangsaufnahmen und so ein Mitglied von MEMORIES OF OLD zu werden.

J.P: Anschlussfrage zu Tommy, die sich ja leider etwas aufdrängt. Aufgrund seiner Auslastung mit SABATON und seiner eigenen Band, glaubst du er schafft es sich die Zeit auch für MEMORIES OF OLD in der Zukunft zu nehmen?

B.J: Wir haben genau über diesen Punkt natürlich gesprochen und klar das ist eine große Herausforderung, besonders weil er ja Teil von SABATON was ihm einfach viel Zeit kostet. Aber ich denke wir bekommen das mit einer guten Planung schon hin.
Auf der anderen Seite ist auch klar sollten wir einfach ein gutes Angebot oder Möglichkeit bekommen live zu spielen und Tommy nicht verfügbar sein, werden wir jemand finden der ihn dort dann ersetzt.
So ist es ja auch gewesen als wir unsere erste Show auf dem Power Metal Quest Fest gespielt haben.
Das würde übrigens auch für jeden von uns gelten. Die Show muss einfach weiter gehen. Aber natürlich versuchen wir es immer möglich zu machen das Tommy immer dabei ist.

J.P: Gehen wir nun mal etwas näher auf euer Debütalbum ein. Kannst du uns etwas über den Aufnahmeprozess sagen? Von wann bis wann habt ihr daran gearbeitet? Erzähl uns bitte noch etwas über die Lyrics auf dem Album.

B.J: Der Aufnahmeprozess begann eigentlich als wir uns entschieden „The Land of Xia“ aufzunehmen und als unsere erste Single zu veröffentlichen. Zwischenzeitlich wollten wir dann weiter am Rest des Albums arbeiten.
Ich schreib also weiter am Album, ging ins Studio und legte den Grundstein dafür das das komplette Album Gestalt annahm, was in unserer zweiten Single „Zera`s Shadow“ mündete.
Das Konzept zum Album war übrigens ein Traum von mir den ich hatte als ich auf meinem Boot auf dem Grand Union Canal eingeschlafen bin. Als ich erwachtet hatte ich noch alles im Kopf, die Geschichte, die Charakter, einfach alles. Also nahm ich schnell Zettel und Stift und schrieb alles auf an was ich mich noch erinnern konnte.
Ich wollte eigentlich auch ein Buch über die ganze Geschichte schreiben, aber es stellte sich nach einem Kapitel heraus das das nicht wirklich eine Stärke von mir ist und so verwarft ich die Idee wieder.
Also nahm ich meine Aufzeichnungen dann und setze diese dann für unsere Debütalbum. Es war irgendwie eine sehr logische und natürliche Entscheidung zum Schluss.

J.P: Wie würdest du euren Stil beschreiben? Ich denke mal Epic Bombast Power Metal trifft es am Besten oder? Etwas ungewöhnlich für eine britische Band oder?

B.J: Vollkommen korrekt was du sagst! Und ja für dieses Genre ist unser Land nicht wirklich bekannt.
Der Power Metal ist eher in so Ländern wie Deutschland, Finnland oder Schweden durch so Bands wie BLIND GUARDIAN, STRATOVARIUS oder HAMMERFALL groß geworden.
Großbritannien ist da eher für den klassischen Heavy Metal bekannt, wie er z.B. von BLACK SABBATH praktiziert wird. Aber es gibt hier auch eine starke Power Metal Szene mit vielen Fans und tollen Bands.

J.P: Gehen wir mal auf ein paar Songs ein. Für mich sind „The Land of Xia“, „Some Day Soon”, “Across the Seas” und “The Zeramin Game” die hervorstechenden Songs. Willst du uns über diese ein bisschen was erzählen? Hast du eigentlich auch irgendwelche Favoriten auf dem Album?

B.J: Es ist immer schwer eigene Favoriten auszusuchen wo man doch so hart an den Songs gearbeitet hat. Aber ich denke wenn ich einen Favoriten wählen müsste, wäre das der Titeltrack „The Zeramin Game“.
Dieser ist für mich sehr speziell da er einen guten Überblick über unser Konzept ist und er auch einige musikalische Veränderungen im Laufe der Zeit durch gemacht hat.
Ich habe mir immer vorgestellt wie es ist das Album live als eine Art Show aufzuführen, daher gibt es bei diesem Song auch ein theatralisches Ende welches das Album gut abschließt und so etwas wie das „Fallen des Vorhangs“ ist.
Natürlich ist auch „The Land of Xia“ ein sehr besonderer Track, da er der erste Song war der den Fans präsentiert wurde und den ich Tommy gezeigt hatte.
„Across the Seas“ ist ebenfalls ein sehr spezieller Track für mich da er irgendwie das Schwarze Schaf unter den Songs war, denn irgendwie gefiel er mir nie so richtig und ich wollte immer wieder dies und jenes daran ändern.
Schlussendlich als er fertig war wurde ein Song der absolut überzeugte und sehr gut bei unseren Fans ankam!

J.P: Eine Frage zur Labelsituation. Ihr habt ja vor kurzem einen Vertrag bei Limb Music unterschrieben, wie kam der Kontakt zu Stande? Seid ihr froh bei einem so etablierten deutschen Label gelandet zu sein?

B.J: Wir sind total froh das wir beim Limb Music unterschrieben haben! Ein Label was viel für meine Lieblingsbands wie z.B. RHAPSODY getan hat in der Vergangenheit und welches einfach eine gewichtige Rolle im Power Metal spielt.
Wir sind mit der Wahl absolut zufrieden.
Während der Albumproduktion hat man uns immer unterstützt und viel für uns getan. Wir blicken wirklich sehr zuversichtlich in die Zukunft und auf die Arbeiten an unserem zweiten Album mit ihnen!

J.P: Werfen wir doch mal einen Blick auf die britische Metalszene. Wie ist denn bei euch so die Szene? Gibt es ordentlich Nachwuchs und gibt es genug Möglichkeiten aufzutreten und euch Publikum zu zeigen?

B.J: Wie ich schon zuvor erwähnte ist die Metalszene generell hier bei uns sehr stark und auch die Power Metalszene wächst nach und nach was uns natürlich zu Gute kommt. Zum Beispiel gibt es da die Band FELLOWSHIP, eine großartige Band die eine tolle Debüt EP veröffentlich haben. Mit ihnen würden wir auf jeden Fall gerne man auf Tour geht.
Aber natürlich ist auch eine große Priorität von uns einfach im Rest von Europa bekannt zu werden.

J.P: Bei eurer Stilausrichtung kommt natürlich gleich die Frage ob ihr privat auch auf Fantasy steht? Gibt es da im Buch oder Filmbereich irgendwelche Lieblinge?

B.J: Leider muss ich gestehen dass ich kein großer Fantasy Fan bin! Das dürfte jetzt ziemlich viele überraschen, aber irgendwie war das nie so meins. Die Ausnahme ist hier Harry Potter!
Was ich aber sagen muss ist das ich ein großer Star Wars Fan bin und definitiv hat mich die Story sowie die Filmmusik sehr beeinflusst beim Schreiben unseres Debütalbum.
Aber am meisten haben mich einfach auch die Bands beeinflusst mit denen ich aufgewachsen bin. DREAM THEATER, MEGADETH, HAMMERFALL, FREEDOM CALL und REINXEED um nur einige zu nennen.

J.P: Billy wie geht es denn jetzt genau bei MEMORIES OF OLD weiter? Was steht bei dir selbst als nächstes an? Habt ihr schon Ideen fürs nächste Album?

B.J: Ich habe bereits einige Ideen für unser nächstes Album welche wir hoffentlich bald angehen werden. Dieses Mal wird es mehr eine gesamte Bandarbeiten werden als das Solo Ding nachdem wir unser Lineup gefunden haben.
Aktuell arbeite ich an meinem eigenen Studio wo wir planen viel von unserem zweiten Album zu schreiben und aufzunehmen.
Wir nehmen uns auf jeden Fall die Zeit die wir benötigt um etwas ganz Großes zu erschaffen.
Natürlich müssen wir auch aktuell mit der ganzen COVID 19 Geschichte umgehen und ich denke das nächste was für uns anstehen wird ist es live zu spielen, wenn wir es wieder dürfen!

J.P: Vielen Dank Billy für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir.

B.J: Das Einzige was ich sagen möchte ist ein großes Dankeschön an unseren treuen Fans da draußen die uns in den letzten Jahren so unterstützt haben! Ohne euch wäre dieses Album nicht das geworden was es geworden ist! Einfach unglaublich was aus 2 Songs geworden ist.

Also vielen vielen Dank und wir können es nicht erwarten wenn wir uns endlich sehen können bei einer Liveshow und wir endlich wieder auf Tour gehen können!

Julian

Englisch Version:

J.P: Hi Billy it’s me Julian from Rock-Garage.com is speaking. Thank you for answering a few questions about your new album and MEMORIES OF OLD itself. For those people who did not know you, can you introduce the band first and show the previous career?

B.J: Hi! My name is Billy Jeffs and Memories Of Old is an epic power metal band from right here in the UK. I started this band as a solo project originally, simply as a creative outlet to write the music I love, which sometimes didn’t fit with my band at the time, NightMare World.
However after things started to develop, it soon became clear to me that I would be doing Memories Of Old a disservice if I didn’t develop it into a full band, so that’s what happened and what led us to where we are today.

J.P: One question comes in my mind when i read your line up. How did you get in contact with Tommy Johansson? He is very busy with SABATON and his own band, so how could you convince him to be a part of MEMORIES OF OLD?

B.J: My contact with Tommy began back in the early days, just after I started to compile my ideas for ‘The Zeramin Game’ with the intent of finally writing and recording my own power metal album. I have been a big fan of Tommy for many years, and he has always been a big inspiration for my music and songwriting.
So, one day I decided that I wanted to show him what I was working on, and send him a message on Facebook alongside a short clip of the start of The Land of Xia, which I was writing at the time. I didn’t really expect a reply or anything, but it was nice to know that I had at least shared my music with one of my biggest inspirations.
Anyway, about a week later, I’m on the road driving home, and I get a notification pop up on my phone that read ‘Tommy Johansson has sent you a message’, and honestly I think my heart skipped a beat, so I immediately pulled over to see what it said.
Basically he sent me a long message praising the music and mentioned he could hear his influence there, and at the end of the message, he mentioned it would be great to sing on the album if he weren’t so busy, and I think at that moment I thought “well, this has to happen!”, so I told him there is no rush, and that it would be an honour if we could make it work.
We carried on talking after that and gradually became good friends, and we managed to work it out so that Tommy could perform for the album and be a full member of Memories Of Old.

J.P: So, did you expect that Tommy has the time in the future to be the singer of MEMORIES OF OLD? I think it will be difficult for him to set the time slots for all of his bands.

B.J: We have spoken about this before, and of course this will be a challenge, especially with such a big name as Sabaton requiring most of Tommy’s time, but I think we can make it work with some careful planning.
On the flip side of course, if an opportunity comes up for us and Tommy is occupied with Sabaton or Majestica already, I think I can safely say that we will still go ahead one way or another, and likely get someone to stand in for Tommy, which is what we did with our first show last year at Power Metal Quest Fest.
It would be exactly the same if any of the rest of us couldn’t play for one reason or another, the show must always go on and it will, but of course we will do our very best to be sure we can perform with Tommy whenever possible if he is available.

J.P: Let us look now closer at your debut album. Can you tell us about the recording process? From when to when you’ve worked? Tell us something about the lyrical story.

B.J: The recording process started when we began working on The Land of Xia, which we planned to record and release as our first single just to get our name out there while we proceeded to work on the rest of the album.
Following that, I continued writing the rest of the album and visiting the studio to lay the groundwork for the rest of the album moving forward, which led to our second single Zera’s Shadow.
In regards to the story of the album, it’s a bizarre but true story how the idea came to me. I was sleeping on a boat on the Grand Union Canal here in the UK, and when I woke up I remembered this very vivid dream, a whole story, characters, setting and everything, so I immediately grabbed a pen and paper and started to write down everything I could recall.
The story in that dream was ‘The Zeramin Game’, of course I filled in a few gaps so that it fully made sense and was interesting from beginning to end, and my original plan for this was to write a book, which I actually did start doing. But after one chapter it became clear that writing a book wasn’t my strongest area, so I put the idea on the shelf, however I never forgot it.
Fast forward to when I started writing a power metal album, I needed something for the lyrics, and telling this story through a concept album just seemed like a very natural decision.

J.P: How would you describe your music style? I guess Epic Bombast Power Metal makes it the best right? Not so typical for a british band, or?

B.J: That sounds about right! And certainly it is a genre that this country is not known for, though I would say that is something that goes back to the early bands that paved the way here and in other countries around the world.
Power metal was never big here in the early days, since it was born in places like Germany, Finland and Sweden with bands like Blind Guardian, Stratovarius, HammerFall and others, while the UK was always leaning towards a more straightforward heavy metal approach, as it the roots here with bands such as Black Sabbath. But there is still a strong power metal scene here, with many dedicated fans and some great bands flying the flag for the genre.

J.P: Let us look at the songs. For me The Land of Xia“, „Some Day Soon”, “Across the Seas” and “The Zeramin Game” are the best songs. Can you tell us something about these songs? Are these also your favorite songs on the album?

B.J: It’s always been hard for me to pick a favourite song from the album, since it works best as a whole, listened to from start to end in one sitting. But I would have to say if I must pick a favourite it would be the title track, ‘The Zeramin Game’.
This track is really a special one since it is the culmination and big final climax of the story, it goes through a lot of changes musically as it progresses and features possibly some of Tommy’s best performances on the entire album. I always felt this album as a stage show and wanted to present it as such, so at the end of this track you have a very theatrical finish which just closes off the whole album perfectly before you listen to ‘Finale’, which then serves as the ‘curtain call’ or ‘end credits’ style track.
Of course though, The Land of Xia is a track that is close to my heart as well, since it was the first one I finished writing, the one that led to Tommy’s involvement, and also the track that introduced most people to us and in a lot of ways still does.
Across The Seas was always an interesting one, during the writing process it was always the black sheep of the songs in a manner of speaking, I was never fully sure about it, and always wanted to change parts here or there, so for a long time it got put on the bench while I was working on finishing the other songs. A great irony since once it did get finished it turned into a real standout track on the album and one that has been very well received by all out fans since the release.

J.P: A question to the label situation. You are now under contract by Limb Music an established label in germany. How satisfied are you with your label choice? How did the contact works?

B.J: We are very happy to be signed with Limb, as a label that has done great things for some of my own favourite bands in the past, such as Rhapsody or Adagio for example, and for being known well for presenting a strong presence of power metal, it was certainly a choice we are very satisfied with.
Over the course of the album’s production, Limb have been very supportive and really have done a lot for us, and we are really looking forward to working on our second album alongside them.

J.P: So, let`s have a look at your metal scene. How is the british metal scene? Are there enough young musicians and are there enough opportunities to act and show you to the public?

B.J: There is certainly a strong metal scene in this country, and as I mentioned earlier the power metal scene has definitely carved out it’s slice quite nicely, so the opportunities for us here are pretty good. Take for example a new upcoming band, Fellowship, these guys recently released their debut EP and it is fantastic, certainly a band we would be very happy to tour with. That said, there is no denying that the power metal scene is a lot bigger across the rest of Europe than here, so getting ourselves out there is a big priority.

J.P: Depend on your music style, of course, the question came if you like fantasy in your private life too? Are there any book or movie favorites?

B.J: In all honesty, I’m not a big fan of fantasy in general as it happens, which might come as a surprise I know, but it’s never really been my thing, aside from maybe Harry Potter. I have to say there are a few influences to mention though, in particular I am a huge fan of Star Wars, and there is no doubt that the storytelling there must have had at least some influence on ‘The Zeramin Game’, even though they are very different things, and the soundtrack to those films and as I mentioned, the Harry Potter films, among others, are certainly present in the music I write.
But for the most part the music is influenced by the bands I have listened to as I have grown and developed as a musician, including Dream Theater, Megadeth, HammerFall, Freedom Call and of course, ReinXeed.

J.P: Billy what comes next for MEMORIES OF OLD? What’s next for yourself? Have you already ideas for the next record?

B.J: I have a lot of ideas for our next album already, yeah, this is something we are very much looking forward to starting, and will certainly be more of a combined band effort and less of a solo thing now that we have an established line-up.
I am actually working at the moment on the construction of our own studio, which is where we are planning to write and record a lot of our second album, so that should be something really great once it’s ready, and will give us a dedicated space to work in as well.
Other than that, we are just monitoring the COVID situation around the world like I’m sure all bands and artists are, since getting out on the road is certainly the next big thing we really need to do, but of course we can’t do that just yet.

J.P: Thank you Billy for your time, and for the interesting answers! I wish you all the best for the future, the last words, of course are yours.

B.J: Thank you. The only other thing I need to say really is just a huge thank you to all of our dedicated fans from all over the world, without you all this album would not have been possible, and the amount of patience you have shown over the last few years has been incredible. Sticking by us with only 2 songs for the most part to listen to is truly wonderful, and it means the world to us.
So a huge thank you, and we can’t wait to be able to meet you all when we can finally hit the road!

Julian

 

BYFIST – In the End

Band: Byfist
Album: In the End
Spielzeit: 46:05 min
Stilrichtung: US Metal
Plattenfirma: Pure Steel Records
Veröffentlichung: 25.09.2020
Homepage: www.byfist.com

BYFIST aus San Antonio, Texas sind bereits seit Mitte der 80er aktiv. Sie haben eine Single, einige EP’s und ein Compilation Album veröffentlicht. Nun haben sie ihr erstes vollwertiges Album „In the End“ am Start und dieses wird von den Genrespezialisten von Pure Steel veröffentlicht. „In The End“ bietet klassischen US Metal mit kreischend hohem Gesang, der auch gerne mal melodisch sein darf.
Somit dürfte die Zielgruppe klar abgesteckt sein und wir starten daher direkt mit dem Openertrack „Universal Metal“. Und was haben wir hier direkt für ein melodisches Brett zu verkraften! Schön Oldschool produziert dringt der Song aus den Boxen und der Refrain ist schnell im Hirn festgesetzt. Ein Einstand nach Maß würde ich sagen.
Der Titeltrack „In the End“ nimmt dann den Ball spielerisch auf und man legt hier nochmal eine richtige Schippe drauf. Vor allem Sänger Raul Garcia zeigt hier sehr eindrucksvoll, dass er sowohl die sehr hohen als auch die tiefen Töne beherrscht. Der Junge hat echt eine Range das ist unfassbar geil!
Der Song an sich ist vielleicht etwas epischer als der Opener gehalten und landet definitiv ebenfalls auf unserer Hitliste.
Die Riffs die uns beim anschließenden „Unconscious Suicide“ entgegen tönen sind dermaßen US Metal das es für die Anhänger dieses Genre eine wahre Freude sein wird ihnen zu lauschen. Auch ansonsten ist der Song ebenfalls weit entfernt von einem Ausfall, von daher gehen auch hier erneut alle Daumen nach oben.
Im Mittelteil dominieren ganz klar die beiden epischen und überlangen Songs „With this Needle I Thee Wed“ und „Ship of Illusion“. Wobei letzterer hier ganz klar als Sieger hervorgeht.
Erneut muss ich hier Fronter Raul hervorheben, wunderbar ausdrucksstark gesungen das Ganze, genial!
Und da auch die beiden letzten Songs „Epitaph“ und „Scattered Wits“ weit ab von Ausfällen sind, kann man festhalten das das Debütalbum der Jungs absolut gelungen ist.

Anspieltipps:

„Universal Metal“, „In the End“, „Unconscious Suicide“, „Ship of Illusion“ und „Scatterd Wits

Fazit :

Richtig geiler Oldschool US Metal mit all seinen Facetten. Das ist das was den geneigten Hörer auf dem Debütalbum der Jungs von BYFIST erwartet.
Eigentlich ist das Ganze eine Blaupause dafür wie das Genre anno 2020 klingen sollte, ohne seine Wurzeln zu verleugnen!
Fans sollten sich die Scheibe auf jeden Fall auf ihren Einkaufszettel schreiben!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Universal Metal
02. In the End
03. Unconscious Suicide
04. Guaranteed Death
05. With this Needle I Thee Wed
06. Ship of Illusion
07. Epitaph
08. Scattered Wits

Video zu “In the End”:

Julian

AC/DC News

Erstes Lebenszeichen aus dem neuen Album 

Eine Rock-Legende kehrt zurück: Am 13. November erscheint das neue Album „Power Up“ der australischen Hardrock-Band AC/DC. Es ist das erste Album nach sechs Jahren Pause.

Die Band um Sänger Brian Johnson – der wegen Hörproblemen die letzten Jahre aussetzen musste und nun wieder zurück ist und Leadgitarrist Angus Young ist wieder komplett am Start. Mit den Musikern Cliff Williams (Bass) und Phil Rudd (Schlagzeug), ebenfalls beides Rückkehrer und Stevie Young (Rhythmusgitarre) präsentiert die Band heute ihre erste Single „Shot in the Dark“

RETERNITY – A Test of Shadows

Band: Reternity
Album: A Test of Shadows
Spielzeit: 42:19 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: Black Sunset/MDD
Veröffentlichung: 25.09.2020
Homepage: www.facebook.com/reternityband

Die Jungs von RETERNITY rund um Sänger Stefan Zörner (Ex SPITEFUL, Ex STRANGELET) sind schon wieder zurück! Nur 1 Jahr nach ihrem ersten Album „Facing the Demon“ ist man schon wieder am Start mit dem neuen Album „A Test of Shadows“.
Von den Gründungsmitgliedern sind leider nur noch Sänger Stefan und Gitarrist Carsten Sauter übrig. Die beiden bilden aber ein eingeschworenes Duo!
Mit Oskar Schmidt, Suat Gören und Dieter Schenk wurde die Band wieder komplettiert um erneut auf der neuen Platte das musikalische Spektrum von Speed und Thrash der seligen 80er bis hin zu schweren und tanzbaren Midtempo-Hymnen und Nackenbrechern zu zeigen.
Klingt wie auch schon beim Debüt, nach ordentlich Abwechslung!
Horchen wir also mal direkt in den Openertrack „Sniper`s Death“ rein, nachdem das stimmungsvolle „Intro“ verklungen ist. Synthieklänge erwarten uns erstmal die aber relativ schnell von kraftvollen Thrash Metalriffs abgelöst werden.
Der Refrain ist schön melodisch gehalten und weiß direkt zu gefallen. Als erste Duftmarke ist der Song also schon mal mehr als ordentlich gelungen.
Bei „This is the End“ geht es dann nochmal eine Spur eingängiger und songdienlicher zur Sache, so dass wir hier dann den ersten Anspieltipp der Scheibe haben.
„My Crush“ verhallt dann irgendwie ein wenig nichtssagend, zu durcheinander ist hier die Songstruktur bzw. die Ausrichtung. Da hätte etwas mehr Linie und Geradlinigkeit gutgetan.
Aber dann kommt ein Mittelteil, der sich gewaschen hat! Der Titeltrack „A Test of Shadows“ macht den Anfang und fräst sich quasi in die Gehörgänge bevor mit dem intensiven „A Grave called Home“ Sänger Stefan zur Spitzenform aufläuft und das tolle „Falling Shadows“ diesen Plattenabschnitt sehr ordentlich abrundet.
Im letzten Drittel haben wir dann mit der Thrash Abrissbirne „No Deeper Hole“ und der abschließenden gefühlvollen Ballade „Stranded“ noch zwei Tracks die so richtig überzeugen können.
Vor allem Sänger Stefan zeigt hier erneut das er immer weiter an seinem Gesang arbeitet und hier vielleicht insgesamt seine beste und variabelste Leistung abliefert!

Anspieltipps:

„This is the End“, „A Test of Shadows“, „A Grave called Home“, und „Stranded“

Fazit :

Ganz klar, im Vergleich zum Debütalbum ist man hier wesentlich kompakter und auf den Punkt unterwegs. Man hat sehr starke Songs in der Hinterhand die zeigen welches Talent in der Band steckt. So ein bisschen finde ich sollte man sich aber so langsam mal auf einen Stil einigen. Variabilität ist zwar gut, aber so macht man es dem Hörer vielleicht etwas schwer!
Wie auch immer, hier haben wir es definitiv mit der bisher besten Leistung der Band zu tun. Eine starke Vorstellung insgesamt, die definitiv ihre Fans finden wird!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Intro
02. Sniper`s Death
03. This is the End
04. My Crush
05. A Test of Shadows
06. A Grave called Home
07. (We were) the Gods
08. Falling Shadows
09. You`ll See the Sun
10. No Deeper Hole
11. Stranded

Video zu “A Test of Shadows”:

Julian

THRASHGANGSTERS – Perseverance

Band: ThrashGangsters
Album: Perseverance
Spielzeit: 47:48 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Eigenproduktion
Veröffentlichung: 21.07.2020
Homepage: www.thrashgangsters.de

Heute steht Underground Thrash Metal auf dem Programm. Dieser wird uns von den THRASHGANGSTERS geboten. Die Band aus Bonn gibt es bereits seit 2014 und besteht aus CylonThrasher (v,g), Marco M.C. Mosh (b), Nils Thrashsinter (g) und Gilbert DR. Gi (d). Live konnte man die Bühnen der Welt schon mit Diamond Head, Traitor und Virus (UK) teilen und viel Erfahrung sammeln. Das Debütalbum „Perseverance“ wurde im Gernhart Tonstudio (Destruction, Tankard) aufgenommen. Die Songs thematisieren Szenarien der Abscheulichkeit physischen und psychischen Terrors, im Bezug auf soziale Missstände. 12 Stücke erwarten uns nun, ich bin gespannt.

Die Platte startet mit einem 2-minütigen Riff orientierten Instrumental namens „@At The Station“, in dem auch der Schrei einer Frau und Geräusche eines einfahrenden Zuges auftauchen.Es geht direkt in Track Nummer zwei „The Train Is Coming“ über, der außer dem Songtitel keinen Text enthält. „Cheating Death“ ist zugleich die erste Videoauskopplung zum Album. Ein guter Old School Banger mit coolen Riffattacken und ein paar Breaks.“On The Run“ gefällt mir sogar noch besser. Ohne Schnörkel geht die Band hier im vollen Galopp richtig schön zur Sache. Ähnlich geht es auf „Break Out“ weiter. Einfach gehaltener Thrash den man herrlich mitgrölen kann. Das Titelstück „Perseverance“ rumpelt und scheppert und lässt einen dazu gut Headbangen. „Blood For Gang War“ ballert einem die Metal Faust ins Gesicht, gut gemacht. „K-Illusion“ ist ein groovender Thrash Metal Stampfer mit Wiedererkennungswert geworden. Oha, was ist das denn auf „My Metal Girl“? Deutscher Text der auf einem Konzert sicher ganz lustig ist, aber aufpassen, sonst wird es zu plump. Es folgt ein „Tribute To Dimebag“, dass wieder besser gelungen ist. „Fatal Prediction“ hat ein prima Gitarrensolo zu bieten. Und die Riffs sitzen auch gut. Geht doch. Das kurze Outro „Bad Hamster“ beendet die Scheibe.

Anspieltipps: „Cheating Death“, „On The Run“, „Blood For Gang War“ und „Fatal Prediction“

Fazit: Wer eben auf räudigen Old School Thrash steht, sollte hier mal reinhören. Trotzdem wird es schwer sein, sich gegen die enorm starke Konkurrenz durchzusetzen. Die Jungs haben Potential und werden dies bestimmt mit dem nächsten Album noch mehr beweisen können.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. @ At The Station
02. The Train Is Coming
03. Cheating Death
04. On The Run
05. Break Out
06. Perseverance
07. Blood For Gang War
08. K-Illusion
09. My Metal Girl
10. Tribute To Dimebag
11. Fatal Prediction
12. Bad Hamster

Sturmi

Marcus Höhne News

Neue Single Spiegelbild

Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen einen neuen Song zu schreiben. Das geschieht nicht immer nach demselben Muster. Mal entsteht ein Song wenn man einfach die Gitarre in die Hand nimmt und drauf los spielt, ein andermal pfeift man in den unmöglichsten Situationen urplötzlich eine tolle Melodie vor sich hin und denkt – Wow! – das muss man mal ausarbeiten und manchmal wird man Nachts wach und muss sofort etwas in sein Smartphone einsingen damit man es nicht vergisst. Aber manchmal entsteht ein Song auf eine ganz andere Weise.

Bei unserer aktuellen Single Veröffentlichung (https://distrokid.com/hyperfollow/marcushoehne/spiegelbild) ging es um ein Experiment.
Einen Tag lang musste ich mich mit meiner Gitarre in einen Raum begeben, indem nur ein Tisch, ein Stuhl und ein Blatt Papier waren. Am Ende des Tages musste aus dem Nichts ein neues Lied aufgeschrieben sein, wenn ich den Raum wieder verlasse.

Als ich nach 2 Stunden noch immer nichts zufriedenstellendes zu Papier gebracht hatte, habe ich ein wenig geschummelt. Ich habe eine ältere Idee, genauer gesagt eine deutsche Textzeile die mir mal vor längerer Zeit im Kopf herumschwirrte als ich nach dem Duschen in den Spiegel gesehen hatte, benutzt: „Und wieder stehst du im Regen – und die Schatten deiner Seele schauen dich an – und sie fragen dich – stehst du deinen Mann? – das Bild in dem Spiegel zeigt den Mann der sich verändern kann.“ Um diese Zeilen herum sind dann die passenden Akkordfolgen entstanden nachdem ich mich in eine dazu passende Geschichte hineinversetzt habe. Nach weiteren 3 Stunden habe ich den Raum verlassen – das Lied „Spiegelbild“ stand fertig auf meinem Blatt Papier.

SOULBOUND – Addicted to Hell

Band: Soulbound
Album: Addicted To Hell
Spielzeit: 50:48 min
Stilrichtung: Melodic Industrial Metal
Plattenfirma: Metalville
Veröffentlichung: 18.09.2020
Homepage: www.soulbound.de

„SOULBOUND stehen für modernen und düsteren Industrial/Gothic Metal und mixen dabei gekonnt eingängige Melodien mit dystopischen und sozialkritischen Texten“. Aha?? Ich muss zugeben, dass das so gar nicht meine Musikrichtung ist und ich mich auch nicht wirklich auskenne damit. Aber ich werde für diese Rezension einen anderen Weg gehen, mich gedanklich in ein Live Konzert der sechs Jungs versetzen und das Album dann so bewerten. Vorab noch ein paar Eckdaten. SOULBOUND gibt es seit 2009 und haben 2012 ihr Debüt veröffentlicht. Die aktuelle Scheibe wurde unter der Leitung von Chris Harms (Lord Of The Lost) aufgenommen, der einen erstaunlich organischen Sound gezaubert hat (hätte es kühler und klinischer erwartet). Erwähnen muss ich noch das sehr geile Coverartwork. So, dann lasst uns das „Konzert“ mal starten. Die Musiker mit Johnny Stecker (v), Felix Klemisch (g), Johnny Ramirez (g), Patrick Winzler (Synthies), Jonas Langer (b) und Mario Krause (d) stehen bereits auf der Bühne, es kann losgehen.

Und wie es losgeht, alle hüpfen zu „Addicted To Hell“. Der Song bietet einen eingängigen Refrain bei dem der Sänger seinen Klargesang benutzt. Screams dürfen auch nicht fehlen und der Drummer prügelt auf sein Kit ein, klares Hitpotential. Weiter geht’s mit „March March“. Erinnert durch den Einsatz von Industrial Samples und marschierenden Rhythmen an eine Mischung aus Hämatom, Rammstein und Korn. Geiler Scheiss. „Toxic“ hat auch sofort wieder Mitgröl- und Mithüpf-Feeling. Metal der grooved und modern aus den Boxen knallt. Cleverer ruhiger Mittelteil ehe der Drop kommt und die Menge ausrasten lässt. Da muss ich mit meinen 43 Lenzen erst mal klar kommen. „Fuck You“ kannte ich nur von Overkill. Ist aber kein Cover. Man hört deutliche Lord Of The Lost und Oomph! Einflüsse heraus. Verschnaufpause auf „Undone“. Richtig große Nummer im Linkin Park Style, schnell ein Bier trinken bevor ich wieder alles verschütte. Das kann nämlich beim Industrial Brett „Devil“ schnell passieren, geiles Teil. Jetzt kommt Jammern auf hohem Niveau: „The Beast“ ist die bislang „schwächste“ Nummer. Egal, das nächste Stück „Crash And Burn“ ist fett. Screams, Klargesang, tanzbar, hart, einfach alles in Einem. Eskimo Callboy werden gefeiert für sowas. Es ist heiß im Saal, die Decke tropft und es folgt „Tic Toc“. Stakkato Riffs am Anfang bereiten die Oomph! lastige Abgehnummer vor. So „Alive“ bin ich gar nicht mehr. Hier wird Lindemann – Pain mäßig gerockt, mit einem für die Band sehr positiven Refrain. Vorsicht, Gänsehautalarm auf „Sucker’s Place“. Die Meute singt jedes Wort dieser Powerballade mit, großes Kino. Noch ein tiefer Schluck, zwei Songs kommen noch. „Fire It Up“ klingt wie eine harte und böse The Prodigy Version. Volle Power zum Schluss. „Unleashed Aporia“ bietet Industrial gemischt mit Metalcore. Das „Konzert“ ist aus, schade. Aber überall glückliche Gesichter, die nach einer Zugabe verlangen. Die gibt es dann aber auch auf der limitierten Erstauflage, in Form einer Bonus CD.

Fazit: Hier könnte Großes entstehen. SOULBOUND haben alles was dieses Genre braucht. Tolle Musiker und ein Händchen für klasse Kompositionen. Auch wenn es nicht meine Richtung ist, haben mich die Burschen vollkommen überzeugt.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Addicted To Hell
02. March March
03. Toxic
04. Fuck You
05. Undone
06. Devil
07. The Beast
08. Crash And Burn
09. Tic Toc
10. Alive
11. Sucker’s Place
12. Fire It Up
13. Unleashed Aporia

Sturmi

AMARANTHE – Manifest

Band: Amaranthe
Album: Manifest
Spielzeit: 40:12 min
Stilrichtung: Modern Melodic Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 02.10.2020
Homepage: www.amaranthe.se

Was höre ich mir denn heute an? Ich hätte Lust auf ein bisschen Pop, Rock, Metal und das alles am Besten zusammen. Dafür gibt es eine Lösung: AMARANTHE bieten all diese Komponenten auf ihrem sechsten Output „Manifest“. Die Schweden spalten mit ihrer Art Musik die Gemüter der Freunde des Metals. Auch die vorherigen Alben waren ein stetiges Auf und Ab. Mal richtig gut und dann aber auch weniger gelungen. Live konnte ich AMARANTHE schon 2x erleben, da ist auf jeden Fall Action angesagt, mit den vielen Bandmitgliedern. Die Band um Elize Ryd (g), Henrik Englund Wilhelmsson (g), Olof Mörck (g,k) und Johan Andreassen (b) hat, wie ich finde, noch einen ganz wichtigen Neuzugang bekommen. Nils Molin, seines Zeichens Frontsänger von Dynazty, ist gekommen um Elize beim Klargesang gegen Henrik’s Growls zu unterstützen. Und das wertet das Album enorm auf.

Sodala, furchtlos legen wir mit dem Opener „Fearless“ los. Hierauf wird gleich ordentlich Gas gegeben und alle drei Sänger können glänzen. Der Song verbindet gesunde Härte mit einem Refrain der sehr catchy ist, hat was von Battle Beast. „Make It Better“ ist ein wenig langsamer als der vorherige Track, aber beinhaltet auch wieder alle Trademarks der Band. „Scream My Name“ schiebt mächtig an, klingt ziemlich fett und hart und die drei Fronter wechseln ihre Gesangsparts clever ab. „Viral“ war die erste Single-Auskopplung. Eine gute Wahl, ist dieses Stück doch ein echter Stampfer mit toller Melodie geworden. Zeit für ein bisschen Dance in the Disco auf „Adrenaline“. Hier regieren die Synthies und geben den Beat vor. Ein kurzes Solo darf auch nicht fehlen, sehr schön. Auf die nächste Nummer freue ich mich schon am Meisten. „Strong“ ist eine Powerballade aller erster Güte. Und die wird durch die aktuell beste Frauenstimme im Business, nämlich Noora Louhimo von Battle Beast, auf ein neues Level gebracht. Hier zeigen die zwei Damen, was sie alles draufhaben. „The Game“ knallt richtig gut mit seinen wuchtigen Drums und lädt förmlich zum Feiern ein. Zeit zum Verschnaufen bietet die Ballade „Crystalline“. Unterstützung gibt es hier von Perttu Kivilaakso (Apocalytica) am Cello. Holla, „Archangel“ ballert aber los. Die Growls sind Aggro, die Gitarren und der Beat heftig, aber trotzdem sehr eingängig gehalten. Auf „BOOM!1“ werden sich definitiv die Geister scheiden. Eine krasse Mischung wird hier geboten. Henrik schmettert harte Rap Rhymes raus, es gibt einen leichten Metalcore Einschlag und Nils singt im Gegenzug den hymnischen Gesangspart. Die Spoken Words kommen übrigens von Heidi (Butcher Babies). „Die And Wake Up“ hat zwar viel Dynamik zu bieten ist aber doch ein wenig unspektakulär. Ganz Anders ist da „Do Or Die“. Hier hauen AMARANTHE noch mal alles raus und die zwei männlichen Stimmen batteln sich hier aber richtig. Ein gelungener Abschluss würde ich mal sagen.

Anspieltipps: „Fearless“, „Scream My Name“, „Viral“ „Strong“ und „Do Or Die“

Fazit: Ein Album, dass bis auf ganz wenige Momente nie langweilig wird und ordentlich Spaß bringt. Und auf jeden Fall wieder eine deutliche Steigerung zu den vorherigen Veröffentlichungen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Fearless
02. Make It Better
03. Scream My Name
04. Viral
05. Adrenaline
06. Strong
07. The Game
08. Crystalline
09. Archangel
10. BOOM!1
11. Die And Wake Up
12. Do Or Die

Sturmi