SERGEANT STEEL – Truck Tales

Band: Sergeant Steel
Album: Truck Tales
Spielzeit: 41:51 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Boyz Tyme Records
Veröffentlichung: 22.01.2021
Homepage: www.sergeant-steel.com

Dass auch in unserem Nachbarland Österreich gehörig gerockt wird, haben in der jüngeren Vergangenheit einige Nachwuchsbands gezeigt – davon kann auch mein Freund Sturmi ein Liedchen singen. Die hier vorliegende neue Langrille von SERGEANT STEEL dürfte sich mühelos in diese Liste einreihen. Seit dem 2013er Zweitwerk „Men On A Mission“ begleitet mich die Band um Sänger und Sprachrohr Phil Vanderkill nun bereits und die Musik der Oberösterreicher und ich hatten schon viele schöne Stunden zusammen.

Für ihren vierten Longplayer flog das Sextett zum wiederholten Male eigens nach Nashville zu Produzentenlegende Michael Wagener. Zum Glück bereits vor über einem Jahr, wo sie den Jahreswechsel 2019/20 in den USA verbringen konnten, also noch vor dem ganzen C-Wahnsinn. Die Zusammenarbeit mit Wagener hat indes eine schöne Tradition, denn schon zum dritten Mal nehmen die Österreicher mit dem Exil-Deutschen in dessen Studio auf. Lediglich für das Debüt wurde ein nicht minder klangvoller Name für das Mastering verpflichtet – Beau Hill. Als Produzent tritt erneut Gitarrist Jack Power in Erscheinung.

Dass sich die Veröffentlichung auch bei SERGEANT STEEL etwas verzögert hat, sollte klar sein. Immerhin ist die neue Scheibe schon ein ganzes Jahr im Kasten. Dennoch gab es im Oktober in Form von „Fight Fire With Fire“ einen ersten Appetithappen, der ganz im Zeichen von Songs wie „Cry Out Your Heart“ aus den eigenen Reihen steht. Auch hier haben sicher Bands wie CRAAFT Einfluss genommen – es ist herrlich anzusehen, wie SERGEANT STEEL diesen Sound in die Gegenwart transportieren. Auch interessant ist die „Inspired by“-Liste bei Spotify, in der gar nicht so viele Melodic Rock Kapellen auftauchen, sondern eher die großen Namen von ALICE COOPER, EAGLES, QUEEN etc.

Und da sind wir auch schon beim Thema Abwechslung: Nach dem äußerst gelungenen Einstieg lässt „Backseat Lover“ aufhorchen. Hier kokettieren die Österreicher mit funkigen Grooves und fordern vom Hörer ein, mehr in die Tiefe zu gehen. Und überhaupt ist „Truck Tales“ eine wahre Flut an Überraschungen. Das harte „Voodoo Queen“, das locker flockige „Dance Into The Light“, die wehmütige Ballade „Brotherhood“, „Hunter“ mit seinen Bläsersequenzen und seiner funkig, sperrigen Art oder typische 80er Rocker wie „Nightmare“ und das knochentrockene „Body Language“. Langweilen könnt Ihr Euch wo anders – SERGEANT STEEL fahren hier eine riesengroße Bandbreite auf.

Und wieder haben die Jungs es geschafft, mich zu überraschen. Leider muss ich mich hier dem Klischee bedienen, dass SERGEANT STEEL mit ihrem neuen Album „Truck Tales“ ihr bisher bestes und vor allem komplettestes Werk abgeliefert haben. Austria Rocks! Und das ganz gewaltig!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1. Fight Fire With Fire
2. Backseat Lover
3. Dance Into The Light
4. Brotherhood
5. Voodoo Queen
6. Body Language
7. Pain In My Ass
8. Hunter
9. The Time Will Come
10. Nightmare

Stefan

ANGELUS APATRIDA – Angelus Apatrida

Band: Angelus Apatrida
Album: Angelus Apatrida
Spielzeit: 46:37 min
Stilrichtung: Thrash Metal
Plattenfirma: Century Media Records
Veröffentlichung: 05.02.2021
Homepage: www.angelusapatrida.com

ANGELUS APATRIDA gibt es nun schon seit 20 Jahren und das neue Werk stellt Album Nr.7 dar. Und ich muss gestehen, dass mir die Spanier auf mysteriöse Art und Weise irgendwie durch die Finger gerutscht sind. Erst als mir Anfang letzten Jahres mein Kumpel Chris Steffek sagte, ich müsse mir die Jungs unbedingt anhören, wurde ich hellhörig. Denn wenn Chris Empfehlungen gibt, dann sind es nur Hörenswerte. Und ANGELUS APATRIDA können auf all ihren Alben voll überzeugen. Das Coverartwork wurde von Gyula Havancsák (Annihilator, Destruction) entworfen und Christopher Harris (Rob Zombie, Overkill) war für den Mix und das Mastering verantwortlich. Und beide haben einen exzellenten Job abgeliefert. Ob auch die Musiker um Guillermo Izquierdo (v.g.), David G. Álvarez (g.), José J. Izquierdo (b.) und Victor Valera (d.) ihre Aufgabe erfüllt haben, erfahrt ihr sofort.

Wow, was für ein Brett auf „Indoctrinate“. Hier gibt es voll auf die Zwölf und klingt richtig aggro. Vom Stil her hört es sich nach Silius vs. Pantera an. Zwischendrin noch ein Flitzefinger Solo, bevor nochmal Speed gegeben wird. „Bleed The Crown“ steht dem in nichts nach. Harte Riffs, Doublebass-Attacken und Vocals die an Testament (zu „Low“ Zeiten) erinnern. Headbangen ist Pflicht zu diesem Killer. Oh mann ist das gut auf „The Age Of Disinformation“. Oldschool Thrash Metal der Marke Overkill auf höchstem Niveau. Das Grinsen in meinem Gesicht wird immer größer und die Nackenwirbel beginnen zu knacken. Hier gibt es keine Pause. „Rise And Fall“ klingt wild, angepisst und kennt nur ein Tempo: Vollgas. Die Riffs sind einfach genau so wie man es sich auf einem Thrash Metal Album wünscht. Weiter so bitte. „Childhood’s End“ hört sich nach The Exploited („Beat The Bastards“) während des Songs an. Beim Refrain hört man dann die Megadeth Einflüsse heraus. Tolle Mischung aus Härte und Melodie. Auf „Disposable Liberty“ wird das Tempo ein wenig heruntergefahren. Das Stück grooved sehr schön und hat wieder Testament Vibes in sich. Dafür wird es auf „We Stand Alone“ umso heftiger. Fette Moshpit-Nummer mit Gangshouts und einem geilen Break bei Minute 1:40. Spätestens jetzt fallen die Wirbel raus und der Kopf fliegt weg. Hier wird gerifft ohne Ende auf diesem Knallbonbon. „Through The Glass“ ballert und grooved zugleich und versucht sich in die Gehirnrinde reinzufräsen. Trotzdem hinkt es ein klein wenig hinter den restlichen Tracks her. Aber immer noch gut und wächst noch bei mehrmaligem Hören. „Empire Of Shame“ ist wahrlich keine Schande, sondern eine echte Granate. Der Drummer ist ein Tier und Frontmann Guillermo scheint wütend zu sein. Meine Wärmepflaster im Nacken helfen auch nichts mehr. Ist auch egal, ab geht es zum großen Finale. Auf „Into The Well“ wird die gesamte Palette dieses Genres geboten. Von rasend schnell, über melodisch treibend, bis hin zu leicht vertrackt ist alles dabei. Fuck yeah, was für ein perfekter Abschluss.

Fazit: ANGELUS APATRIDA vereinen Oldschool- mit Newschool Thrash auf ihre ganz eigene Weise. Die komplette Mannschaft haut hier Kompositionen auf höchstem Niveau raus. Ganz klar das beste Album bis jetzt. Die „großen“ Acts müssen sich ganz schön strecken dieses Jahr, um diese Scheibe toppen zu können. Wer auf Silius, Pantera, Testament und Overkill steht, muss hier unbedingt zugreifen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Indoctrinate
02. Bleed The Crown
03. The Age Of Disinformation
04. Rise Or Fall
05. Childhood’s End
06. Disposable Liberty
07. We Stand Alone
08. Through The Glass
09. Empire Of Shame
10. Into The Well

Sturmi

dArtagnan News

„Brüder, zur Bühne, zur Freiheit!“

Sind die Zeiten hart, eilen die Musketiere zur Rettung herbei. dArtagnan veröffentlichen mit „FEUER & FLAMME“ ihr langersehntes neues Studio-Album, denn kaum etwas spendet so viel Kraft und Trost wie anständige Folk- & Rock-Musik.

dArtagnan sind erwachsen geworden. Auf dem vierten Album des Trios erkennt man, dass unter dem Mantel der Musketiere mehr steckt, als die eskapistische Sehnsucht nach scheinbar besseren vergangenen Zeiten. Die Band klingt geerdet und die Texte zeigen eine bislang kaum gekannte persönliche Seite der Nürnberger. So erzählt Frontmann Ben Metzner in der ergreifenden Ballade „Solang‘ Dein Blut“ die Geschichte vom viel zu frühen Tod seiner Mutter. Es war die Musik und die Folk- und Mittelalterszene, die dem Teenager nach seinem schweren Verlust in jungen Jahren den Halt gegeben hat, weiterzumachen und Hoffnung zu schöpfen.

Durchhalten und Mut machen ziehen sich passend zur aktuellen Weltlage wie ein Roter Faden durch FEUER & FLAMME. Die deutschen Folkrocker liefern weiter die geliebten historischen Musikgemälde vom Kaliber „Völkerschlacht“, aber die Band erdet sich immer wieder selbst in Momenten wie „Mein Leben lang“, in dem Gitarrist Tim Bernard persönlich zum Mikrofon greift, da er liebevoll seiner kleinen Tochter gewidmet ist.

dArtagnans viertes Album klingt ein gutes Stück dynamischer und rockiger als seine Vorgänger. Die Live-Erfahrung zahlreicher Touren und Konzerte hat die Band reifen lassen. Es erscheint nur konsequent, dass die Band mit Felix Heldt erstmals einen ausgewiesenen Live-Experten zum Produzenten von FEUER & FLAMME auserkor und außerdem selbst als Co-Produzent zur Tat schritt. „Felix kennt unsere Bühnenenergie wie kein anderer“, lässt Bandkopf, Sänger und Multiinstrumentalist Ben Metzner wissen. „Gerade in diesen schwierigen Zeiten konnten wir mit ihm die idealen Vorrausetzungen schaffen für die Aufnahmen dieses Albums.“

Und das hört man dem Album an: Der Titelsong „Feuer & Flamme“ rockt so unbekümmert wie es einst nur die Toten Hosen vermochten. Und auch die Eröffnungsnummer „C’est la vie“ trifft den Sound der Band „irgendwo zwischen Irishpub und Stadionrock“ wie Metzner erläutert. Das Video dazu sieht man unter diesem link:

In solchen echten LIVE Hits spiegelt sich der Erfahrungsschatz von bereits drei Alben und turbulenten ersten Jahren wider, den das erfolgsverwöhnte Trio seit seiner Gründung im Jahr 2015 und dem sofortigen Senkrechtstart mit SEIT AN SEIT (2016) angehäuft hat. Schon das Debütalbum heimste Gold ein und auch der Nachfolger VEREHRT UND VERDAMMT (2017) erstürmte die Top 10 der Charts. Auf ihrem dritten Album IN JENER NACHT (2019) erweiterten die Gründungsmitglieder Ben Metzner sowie Gitarrist und Sänger Tim Bernard nochmals ihre Klangpalette, indem sie sich Teufelsgeiger Gustavo „Gustl“ Strauß als neuen Mitstreiter an ihre Seite holten.

Natürlich liefern dArtagnan auf FEUER & FLAMME erneut jede Menge Spaß an der Freud, für den sich Künstler hierzulande fast schon entschuldigen müssen. Doch die Nürnberger können auch anders. Der frische Gassenhauer „Auf uns’re Frauen“ verbeugt sich bei allem Augenzwinkern tief vor dem eigentlich starken Geschlecht und mit dem schwungvollen Deutschrocker „Scharlatan“ bezieht das Trio Stellung, indem es Brandredner und Populisten lachend entwaffnet. Und die große Vielseitigkeit des neuen Albums zeigt sich auch in dem packenden Duett „Farewell“ mit der Drehleierheldin Patty Gurdy. Hierzu kann man das Video sehen unter:

 

Dass dArtagnan die Zwangspause abseits der geschlossenen Bühnen für einen Kreativschub genutzt haben, unterstreicht die Bonus-CD der „Helden Edition“ von FEUER & FLAMME. Die Kooperation mit Schandmaul in dem großartigen Song „An der Tafelrunde“ ist ebenso naheliegend wie Bens instrumentales Uilleann Pipe Solo „Wenn Helden tanzen“. Aber die Coverversion des russischen Musketier-Megahits „Pesnia Mushketerov (Песня мушкетеров)“, für die Ben Sprachunterricht genommen hat und die faszinierende Bearbeitung von David Bowies „Heroes“ lassen aufhorchen.

dArtagnan setzen auf FEUER & FLAMME mit Geige, Dudelsack und E-Gitarre im Jahr 2021 deutlich rockigere Akzente und schlagen bei allem Spaß an der Freud auch ernstere Töne an. Das Album erscheint am 26.03.2021 als Fanbox, Helden-Edition (2CD) und Vinyl bei Sony Music.

Am 26.3. werden dArtagnan den Release unseres Albums „FEUER&FLAMME“ mit einem Streamingkonzert zelebrieren! Es gibt verschiedene Ticketkategorien, mit denen man die Band unterstützen kann. Alle Infos & Tickets findet man unter: https://live4you.net/dArtagnan

Einen Trailer dazu sieht man hier:

TRAGEDIAN – Seven Dimensions

Band: Tragedian
Album: Seven Dimensions
Spielzeit: 66:23 min
Stilrichtung: Heavy Metal
Plattenfirma: Pride & Joy Music
Veröffentlichung: 29.01.2021
Homepage: www.facebook.com/tragedianhamburg

Die Hamburger Multikultimetaller von TRAGEDIAN machten das letzte Mal 2018 mit ihrem letzten Album „Unholy Divine“ auf sich aufmerksam.
Dieser Tage kehren sie mit neuem Label und dem neuen Album „Seven Dimensions“ zurück um alte wie neue Fans von ihrer Art des Heavy/Melodic/Power Metals zu begeistern!
Man ist ebenfalls mit einem neuen Line Up unterwegs wobei vermutlich der neue Sänger Joan Pabon (Gesang) am meisten auffällt.
Wie auf den letzten Alben hat man auch dieses Mal einige Gastsänger versammelt, dies wären Wade Black (Ex CRIMSON GLORY), Zak Stevens (CIRCLE II CIRCLE) und Dan Palmer (ZEBRA HEAD).
So, schauen wir mal wie die Jungs 2020 nun klingen. Als erstes tönt uns der Opener „Rising Rage“ entgegen. Sehr kraftvoll kommt die Nummer aus den Boxen und nach kurzem setzt der neue Sänger Joan ein.
Seine Stimme ist recht variabel, aber irgendwie geht der Gute doch ziemlich unter gegen die Instrumentenwand wie ich finde. Außerdem muss man sagen schwankt die Stimme doch ganz ordentlich in einigen Lagen!
Na, ein guter Einstieg sieht anders aus würde ich sagen, mal schauen was noch kommt.
„Aloneness“ ist dann etwas melodischer und songdienlicher unterwegs und auch Joan macht einen besseren Eindruck, das macht doch mal Mut.
Bei „Out of the Dark” ist dann alles schick würde ich sagen! Die Songstruktur und Eingängigkeit passt und auch der Wechselgesang ist sehr ordentlich, hier ist Gast Dan Palmer zu hören. Erster richtig geiler Song, bitte mehr davon!
Dieses Mehr wird sofort erfüllt, „Darkest of my Days“ tönt ebenfalls sehr ordentlich aus den Boxen, beim ruhigeren „Bringer of Dreams“ kann dann auch Joan zeigen das er, wenn die Instrumentenfront mal nicht ganz so gewaltig ist, durchaus glänzen kann und auch das ruhigere „Crying in the Rain“ weiß zu gefallen auch wenn es hier gesanglich manchmal wieder etwas grenzwertig ist.
Danach flacht die Qualität dann leider weiter ab und man bewegt sich eher im Standardmetalbereich. Erst im letzten Drittel ab „The Journey“ geht die Qualität wieder nach oben und mit den beiden letzten Songs „Forces of Light“, mit Gast Zak Stevens“ und der Duettversion von „Crying in the Rain“ hat man noch zwei absolute Hits im Gepäck.

Anspieltipps:

„Out of the Dark“, „Bringer of Dreams”, “Forces of Light” und die Duettversion von “Crying in the Rain”

Fazit :

Insgesamt ist das neue TRAGEDIAN etwas schwierig zu bewerten! Musikalisch gibt es gute Ansätze, auch wenn der Mix manchmal echt grenzwertig ist. Das merkt man auch ganz extrem am teilweise sehr stark schwankenden Gesangsbild.
Ein paar Hits sind zwar am Start, die sind aber auch häufig in Verbindung mit den Gastauftritten entstanden.
Insgesamt reicht das dann „nur“ für eine solide Bewertung! Sorry Jungs!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Rising Rage
02. Aloneness
03. Out of the Dark
04. Darkest of my Days
05. Bringer of Dreams
06. Crying in the Rain
07. Enlightened
08. Forevermore
09. Destiny
10. Para Siempre
11. The Journey
12. Forces of the Light
13. Crying in the Rain (CD Bonus Track)

Video zu “Bringer of Dreams”:

Julian

CREYE – II

Band: Creye
Album: II
Spielzeit: 41:55 min
Stilrichtung: AOR
Plattenfirma: Frontiers Music / Soulfood
Veröffentlichung: 22.01.2021
Homepage: www.creyesweden.com

Die schwedische Formation CREYE lieferte mit ihrem ersten regulären Studioalbum im Jahre 2018 ein wahres AOR-Meisterwerk ab, welches von Fans und Fachpresse gleichermaßen gefeiert wurde. Bereits vor Veröffentlichung dieser Scheibe verließ der damalige Sänger ROBIN JIDHED die Band. Nach einigen Gigs mit wechselnder, Besetzung am Mikro, legte man sich auf AUGUST RAUER als neuen Frontmann fest. Eine, wie sich herausstellen sollte hervorragende Wahl. Die Arbeiten zur neuen Langrille unterbrach die Band für eine kurze Club-Tour mit MICHAEL BORMANN und DEVICIOUS durch Deutschland und die Schweiz. (2019). Anschließend setzte man die Produktion des neuen Silberlings fort.

Gleich zu Anfang ist eine leichte Veränderung des Gesamtsounds festzustellen, geschuldet der Tatsache, dass man diesmal nicht mit Erik Wiss an den Reglern kooperiert hat. Gleichwohl blieben die typischen CREYE Trademarks erhalten. „Broken Highway“ der Opener gibt auch auf Album Nummer zwei die Richtung vor. AOR in Rheinkultur wäre eine einfache Beschreibung, würde dieser großartigen Scheibe aber nicht gerecht werden. „Siberia“ als zweite Vorab- Single ausgekoppelt, kommt sehr Keyboard-betont aus den Boxen und besticht durch eine Hookline, die sich gleich in den Gehörgängen festsetzt. Eine Eigenschaft, die sich wie ein roter Faden durch den gesamten Rundling zieht, zudem mit einem durchgehend hohen Niveau. CREYE wissen auch mit dieser Scheibe gnadenlos zu überzeugen und so wartet gleich zum Anfang des Jahres 2021 ein echtes Highlight auf alle AOR Fans. Nur ganz knapp schrammt man an der Höchstwertung vorbei, aber es sollen ja noch weitere Alben dieser tollen Band erscheinen. ZUGREIFEN!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Broken Highway
02. Carry On
03. Find A Reason
04. Siberia
05. Face To Face
06. Can’t Stop What We Started
07. Lost Without You
08. Hold Back The Night
09. Let The World Know
10. Closer
11. The Greatest
12. War Of Love

Video Link:

Bonne

 

 

GARAGEDAYS Interview

Mit dem Album „Something Black“ beendeten Garagedays das Jahr 2020 mit Andy LaRocque (KING DIAMOND) als Co-Produzent. Unter dem neuen Lable El Puerto Records hauen die Jungs nach nur zwei Jahren ein neues Album raus. Marco Kern, Vocals und Gitarre nahm sich die Zeit, sich mit mir ein wenig über „Something Black“ zu sprechen.

Nachdem das Album am 13. November 2020 erschienen ist, hatte es Zeit sich in die Köpfe der Hörer zu brennen. Marco Kern (Vocals und Gitarre): „Die Reaktionen von Fans und Freunden sind grandios. Wir bekommen sehr viele Mails, in denen sich Fans zum Album äußern und wie spitze es gelungen ist.“ Unser Co-Producer Andy sagte es uns schon voraus: „Euer bestes Album!“ Eine solche Reaktion haben die Vier aber auch verdient. Ich meine, wir reden hier von fast 46 Minuten feinstem Rock. Zwischen „Here it comes“ (201 und „Something Black“ liegen nur knapp zwei Jahre und die Österreicher hatten alle Hände voll zu tun. „Sehr viel ist passiert. Zehn neue Songs wurden geboren. Drei neue Musikvideos erschaffen. Auch ein Plattenvertrag wurde unterschrieben. Festivals wurden gerockt und es wurde viel gelacht und getrunken“, so Marco.

Gerade 2020 war kein einfaches Jahr. Eine weltweite Pandemie, mehrere Lockdowns, das kann man auch in der Musikbranche nicht gebrauchen. So konnten Garagedays nicht wie geplant mit David Reece auf Tour gehen, geschweige denn live spielen, doch Marco ist sich sicher: „Es hatte Auswirkungen auf das Live-Spielen, aber auf das Album sicher nicht.“ Und genau dies ist klar zu hören! Zwischen feiern, lachen und Lockdown wurde so an „Something Black“ gearbeitet und gefeilt. “Das waren so 1 1/2 Jahre. Unglaublich, was sich Musiker so alles antun. Also liebe Leser lobet und preiset die Kunst, denn sie ist ein sehr wichtiges Gut in unserer Welt.“ Letztes Jahr war nicht nur das Album ein wichtiger Meilenstein der Band, sie feierten auch 15 Jahre Garagedays mit fesselnden Momenten, die man nicht so schnell vergisst: „Klar haben wir gefeiert, aber warte mal kurz, eigentlich feiern wir jedes Mal wenn wir uns zum Proben treffen. Da sind sehr viele Momente die wir mit ins nasse Grab nehmen werden. Z. B. die allererste Zusammenarbeit für unser Debüt Album „Dark and Cold“ mit Andy LaRocque. Oder die erste Tour mit der Deathmetal Band Master, oder die Tour mit Ex Ozzy Osbourne Gitarrist Jake E Lee, oder die Krasse 3 Monate Monstertour mit U.D.O, die wir komplett selber fuhren (25.000 km), selber Merch verkauften, oder die Tour mit Grave Digger. Geil war auch die Zusammenarbeit mit Metallica Producer Flemming Rasmussen für das Album „Here it Comes“. Wir sind sehr froh, solche Erinnerungen haben zu dürfen.“ Ich muss sagen, das sind ziemlich prägende Ereignisse in 15 Jahren Bandgeschichte, da könnte man fast neidisch werden. Aber zurück zum Album. Zwischen lautstarkem Rock findet man doch den ein oder anderen ruhigeren Song wieder. „To my Soul“ ist mir auch ganz schön im Gedächtnis geblieben. Nicht nur textlich, sondern auch durch ein ziemlich außergewöhnliches Video… oder hat einer von euch schon mal ein Rock-Video mit einer Marionette gesehen? Doch wie kommt man auch auf so eine, nun ja, außergewöhnliche Idee? „Die Idee zum Video hatte ich während wir zusammen den Song komponierten. Zum Glück fand ich einen Marionettenspieler – Prof. Walter Knapp, ehemaliger Musikprofessor an der Uni Innsbruck. Tja der Song hat schon was mit einem gebrochenen Herz zu tun und verlorene Träume, wenn du so willst. Im Grunde genommen geht es darum, dass du dich auf die Suche nach dir machst“, so Marco Kern. Warum ausgerechnet eine Marionette hier Hauptdarsteller wurde, bleibt wohl ungelöst.

Das die Vier aus Österreich starke Balladen spielen und texten können, ist wohl bekannt. Anders als zum Vorgängeralbum ist aber, dass gerade beim Song „Something Black“ ein sehr düsterer Text dahintersteckt. Was es damit auf sich hat, lässt Marco offen: „Keine Ahnung, leider ist Siegmund Freud schon tot. Vielleicht hätte ja er eine Antwort parat.“ Gleichzeitig handelt es sich hier um den Lieblingssong der Band vom gleichnamigen Album.

Von meiner Seite aus heißt es erstmal, herzlichen Dank lieber Marco, für die Antworten und Einblicke auf das Album und die Band. Was jetzt folgt ist laut Marco ganz klar: „Die Welt erobern!“

Ich für meinen Teil bin gespannt, womit uns Garagedays 2021 noch überraschen!

Darleen

WIG WAM – Never Say Die

Band: Wig Wam
Album: Never Say Die
Spielzeit: 47:21 min.
Stilrichtung: Hardrock
Plattenfirma: Frontiers Records
Veröffentlichung: 22.01.2021
Homepage: www.facebook.com/wigwam.official

Als die norwegische Band WIG WAM 2001 gegründet wird und 3 Jahre später mit ihrem Debütalbum „667…The Neighbour Of The Beast“ um die Ecke biegt, hatten sich die einzelnen Musiker in namhaften Kapellen bereits ihre Sporen verdient. Der geneigte Fan erinnert sich nur zu gerne an ihre Vergangenheit in Combos wie SHA-BOOOM, DREAM POLICE oder OLE EVENRUDE. Und doch waren WIG WAM mehr als die Summe ihrer Teile. Denn mit ihrer coolen Mischung aus Glam und Hardrock eroberten sie die Fans im Sturm. Doch nach nur 4 Studioalben, das letzte davon erscheint im Jahr 2012, fällt 2014 der vorerst letzte Vorhang für das Kollektiv bestehend aus Glam (vocals), Teeny (guitars), Flash (bass) und Sporty (drums).

Kurze Zeit später gründet Sänger Glam alias Age Sten Nilsen die Band AMMUNITION, mit der er 2 gute Platten veröffentlicht. Auch Teeny alias Trond Holter ist nicht untätig, formiert die TROND HOLTER BAND, nimmt zusammen mit JORN LANDE das Projekt „Dracula – Swing Of Death“ auf und legt unter dem Banner HOLTER das Album „Vlad – The Impaler“ nach. Ende 2019 geben WIG WAM ihre gemeinsame Rückkehr bekannt. Dass diese Pläne genau so unter Covid-19 gelitten haben wie bei jedem anderen Künstler, dürfte klar sein.

Und so stehen WIG WAM nun mit ihrem fünften Longplayer in den Startlöchern. Der Titel „Never Say Die“ dürfte wohl der momentanen Gesamtsituation geschuldet sein und sich hoffentlich nicht an der gleichnamigen 1978er BLACK SABBATH Platte orientieren, die seinerzeit die endgültige Trennung von Frontgaul OZZY OSBOURNE zur Folge hatte. Anyway – die beiden Vorabsingles „Never Say Die“ und „Kilimanjaro“ haben absolut neugierig gemacht auf den neuerlichen gemeinsamen Ausflug der Norweger.

Und nach dem Intro „The Second Crusade“ ertönt auch schon der Titeltrack. Weniger Glam, mehr Metal – so ungefähr könnte man den neuen Sound von WIG WAM beschreiben. Die vergangenen Projekte sind nicht spurlos an Nilsen und Holter vorbeigegangen. Im Grund integrieren die beiden weitaus härtere Gitarren als bisher in den WIG WAM Sound. Eines ist jedoch geblieben: das Gespür für gute Melodien, wenngleich diese auch meistens nicht mehr auf den ersten Metern direkt ins Ohr rauschen. Das folgende „Hypnotized“ ist ein ziemlich metallisches Lied geworden, das erst auf den zweiten Blick großartige Hooks preisgibt . Spätestens nach „Shadows Of Eternity“ sollte man sich an den neuen Sound gewöhnt haben, sonst wird das nix mit der neuen/alten Liebe. Abermals ist etwas Geduld angesagt, danach wird man den Song lieben.

Als nächstes bietet die zweite Single „Kilimanjaro“ eine Art Verschnaufpause, ohne wirklich eine Ballade zu sein. Cooler Song und neben dem Titeltrack sowie den beiden vorangegangenen Songs ein Highlight. Das kann man auch von „Dirty Little Secret“ behaupten. Die Nummer geht schön nach vorne und hat ein relativ gemäßigtes Riffing. Im weiteren Verlauf kann das lässig schleppende „Hard Love“ punkten, bevor es mit „Silver Lining“ doch noch den erwartenden Zuckerguss zu hören gibt – mit einer gehörigen BEATLES-Schlagseite wohlgemerkt.

Was bieten uns die wiedervereinigten Norweger auf ihrem neuen Album an? Unerwartet viel Härte, unerwartet wenige zuckersüße Melodien. Der Glam-Anteil ist fast praktisch nicht mehr vorhanden. Die Band hat sich spürbar weiterentwickelt und passt ihren Sound diesen schweren, ja dunklen Tagen an. „Never Say Die“ ist sicher das härteste WIG WAM Album geworden – ob es das beste ist, ist schwer zu beantworten. Stark ist es auf jeden Fall – und hat man sich erst einmal an die neue Härte gewöhnt, schält sich auch die ein oder andere feine Melodie aus den Stücken. Die Jungs drängen damit auf die Bühne, dort werden sich die neuen Kreationen auch ganz sicher sehr gut zwischen den Klassikern machen.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

1. The Second Crusade (Intro)
2. Never Say Die
3. Hypnotized
4. Shadows Of Eternity
5. Kilimanjaro
6. Where Does It Hurt
7. My Kaleidoscope Ark
8. Dirty Little Secret
9. Call Of The Wild
10. Northbound (Instrumental)
11. Hard Love
12. Silver Lining

Stefan

HUMAN FORTRESS – Epic Tales & Untold Stories

Band: Human Fortress
Album: Epic Tales & Untold Stories
Spielzeit: 102:45 min
Stilrichtung: Epic Power Metal
Plattenfirma: Massacre Records
Veröffentlichung: 22.01.2021
Homepage: www.human-fortress.de

HUMAN FORTRESS präsentieren ihr neues Album „Epic Tales & Untold Stories“, etwas mehr als ein Jahr nach der Veröffentlichung ihres aktuellen Albums
„Reign Of Gold“, ein Dankeschön an die Fan!
Das Album besteht aus 2 CDs . Auf der ersten CD sind neue, rare und bis dato
unveröffentlichte Songs zu finden, während auf der zweiten CD eine Auswahl der besten Tracks der Band bereit stehen.
Diese waren natürlich nicht leicht auszuwählen und so wurde ein Mischung aus den Livehits und den Fan Favoriten von Youtube und Co gewählt.
Auf dem neuen Album sind zusätzlich zur aktuellen Bandbesetzung noch die ehemaligen Mitglieder Jioti Parcharidis (Gesang), Pablo J Tammen (Bass) sowie Dirk Marquardt (Keyboard) zu hören.
Als Opener der CD1 hat man mit „The Grimoire“ die erste Singleauskopplung der „neuen“ Songs gewählt. Eine ruhigere, epische Nummer die auf jeden Fall direkt zünden und gefallen sollte. HUMAN FORTRESS halt wie man sie kennt und liebt.
„Disappear in the Dark Shadows” ist dann eher Standardmetalware, „Vain Endeavour“ geht dann wieder wesentlich besser ins Ohr und „Free“ ist dann eine atmosphärische Ballade geworden wo Sänger Gus natürlich richtig glänzen kann.
Nach dem wieder etwas mehr nach Standardmetal tönenden „Fernweh“ gibt es dann mit „We are Legion“ und „Pray for Salvation“ zwei andere Versionen von schon bekannten Stücken und mit dem schmissigen „Cruel Fantasy“ noch einen ganz neuen Track zu bestaunen.
Insgesamt kann man hier auf jeden Fall sagen das der Großteil der Lieder auf CD1 definitiv zu gut gewesen wäre um in den Archiven zu verschwinden!
Auf CD2 haben wir dann die schon angekündigte Best Of wo sowohl Alt als auch Neufans natürlich genau das finden was sie erwarten.
Besondern erwähnenswert sind hier die Songs mit dem alten Sänger Jioti am Mirko. Der Junge hat einfach ein unglaublich geiles Organ und es ist wirklich sehr schade das er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr singt, ein absoluter Verlust für die gesamte Musikwelt!
Dies soll aber natürlich keine Schmälerung der Leistung von Gus sein, sondern einfach eine Feststellung des Talents von Jioti!

Anspieltipps:

Bei einer quasi Best Of nicht wirklich notwendig.

Fazit :

Eine sehr ordentliche Best Of Zusammenstellung haben die Jungs von HUMAN FORCE hier für ihre Fans aufgelegt! Dazu gibt es dann noch die „neuen“ Songs die das Paket wunderbar aufwerten und somit gehen beide Daumen nach oben für die neuste Veröffentlichung aus dem Hause HUMAN FORCE!
Auch neue Fans des atmosphärischen Melodic Metals, die die Band noch nicht kennen, sollten hier definitiv mal reinhören, sonst verpasst man was!

WERTUNG:

Keine Wertung

Trackliste:

CD1

01. The Grimoire
02. Disappear in the Dark Shadows
03. Vain Endeavour
04. Free
05. Fernweh
06. We are Legion (Gus Version)
07. Cruel Fantasy
08. Pray for Salvation (Orchestral Version)

CD2

01. Lord of Earth and Heavens Heir (Edit Version)
02. The Dragons Lair
03. Defenders of the Crown
04. Border Raid in Lions March
05. Gladiator of Rome (Part 1)
06. Gladiator of Rome (Part 2)
07. Wasted Years
08. The Chosen One
09. Dark Knight
10. Thieves of the Night
11. Rise or Fall
12. Thrice Blessed
13. Lucifer`s Waltz
14. Surrender
15. Thunder

Video zu “Dark Knight”:

Julian