NOCTURNAL RITES – New World Messiah (RG Zeitmaschine)

Band: Nocturnal Rites
Album: New World Messiah
Spielzeit: 46:57 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Century Media
Veröffentlichung: 24.03.2004
Homepage: www.nocturnalrites.com

Ich weiß gar nicht mehr genau wann ich auf die 1990 gegründeten schwedischen Power Metaller von NOCTURNAL RITES aufmerksam wurde, ich glaube es war im Jahr 2005 mit ihrem siebten Album „Grand Illusion“. Der Sound der Jungs zusammen mit dem Gesang von erstklassigen Fronter „Jonny Lindkvist und den eingängigen Refrains hat mich von da ab sofort in ihren Bann gezogen und ich war sehr traurig als 2007 mit „The 8th Sin“ für lange Zeit das letzte Album der Band erscheinen sollte.
Warum und wieso, darüber gibt es keine gesicherten Infos, aber die Freude war umso größer als für den September diesen Jahres das neue Studioalbum „Phoenix“ angekündigt wurde. Grund für mich einmal in der Bandhistorie zurück zu blicken und da die drei letzten Alben auf einem sehr starken gleichen Niveau waren, viel es mir umso schwerer mich für eins zu entscheiden! Schlussendlich habe ich mich für das 2004er Werk „New World Messiah“ für meine Zeitreise entschieden, da hier die Hitdichte vielleicht nochmal eine Spur höher war als auf den folgenden Silberlingen.
Denn zum Beispiel mit dem Eröffnungstrio „New World Messiah“, „Against the World“ und vor allem „Avalon“ hat man für die damalige Zeit wirklich Maßstäbe im Power Metalgenre gesetzt. Dermaßen griffige und kompakte Songs waren einfach selten und brannte sich mit absoluter Zielsicherheit in die Gehörgänge der Metalfans auf der ganzen Welt!
Das die Band auch epische Songs verfassen konnte wurde mit dem toll umgesetzten „Egyptica“ deutlich, übrigens der einzige Song der das CD Cover und den Titel komplett aufnimmt, hier sind auch feine orientalische Instrumente zu hören.
Die typischen Bandtrademarks und die hohe Qualität wurde aber auch in den folgenden Songs das ein oder andere Mal getroffen, Beispiele hierfür wären „The Flames will never die“, „One Nation“ oder „Nightmare“. Somit ist die CD von vorne bis hinten eine einzige Empfehlung und somit hat sie absolut berechtigt einenPlatz in unserer Zeitmaschine verdient um einfach an ein Meisterwerk von NOCTURNAL RITES nochmal zu erinnern und die Brücke für alle NR Neulinge zu schlagen im Zuge der neusten Veröffentlichung die bald ansteht!

Trackliste:

01. New World Messiah
02. Against the World
03. Avalon
04. Awakening
05. Egyptica
06. Break Away
07. End of Days
08. The Flame will never die
09. One Nation
10. Nightmare
11. Another Storm (Bonustrack)

Julian

FORCE MAJEURE – The Rise of Starlit Fires

Band: Force Majeure
Album: The Rise of Starlit Fires
Spielzeit: 45:42 min
Stilrichtung: Power Metal
Plattenfirma: Mighty Music
Veröffentlichung: 08.09.2017
Homepage: www.forcesite.net

Von den finnischen Power Metallern von FORCE MAJEURE hatte ich noch nicht etwas gehört, na man kann ja nicht alles kennen! Die Jungs kehren dieser Tage nach einer längeren Pause mit ihrem dritten Album „The Rise of Starlit Fires“ und mit einem neuen Sänger zurück auf die Bildfläche. Der neue Stimmbarde ist kein Unbekannter, der gute Marcus Lang der auch schon bei EXCALION hinter dem Mirko steht, schwingt auch hier nun das Mikro.
Geboten wir uns nach wie vor Power Metal Stoff typischer skandinavischer Prägung mit ordentlichen Hooklines.
Dies spüren wir so gleich beim Albumopener „Gemini Rising“ der futuristisch angehaucht ist und einen sofort durch seinen treibenden Groove und der passenden Keyboardunterstützung untermalt wird. Am Chorus gibt es hier ebenfalls nichts zu kritisieren, von daher passt der Opener schon mal perfekt ins Raster!
Wesentlich schneller ist man dann beim anschließenden „Apocalyptic Hearts“ unterwegs, wo erneut der Chorus absolut zu glänzen weiß. Interessant sind die Keyboardeinschübe zur Mitte und zum Ende des Songs, schön abwechslungsreich das Ganze.
Nun folgen die absolut besten und eingängigsten Songs der gesamte Scheibe, denn was die Jungs nun bei „Blessed by the Wolves“, „The Great Starfall“ (was ein geiler Chorus!!), „Church of Steam“ und „Pantheon of my Passion“ auffahren gehört in diesem Jahr mit zum Besten was wir im Melodic Power Metalsektor zu hören bekommen haben, da lege ich mich schon mal fest! Schnelle und epische Töne geben sich hier die Klinke in die Hand und über allem schwebt der erstklassige Gesang von Neufronter Marcus Lang und die eingängigen Refrains und Chöre. Genial!
Das haben es die letzten beiden Tracks „The Darkening“ und „Subarctic Showdown“ schwer dagegen anzugehen, schlechte Nummern sind sie aber absolut auch nicht und so findet das Comebackalbum ein rundherum gelungenes Ende, nach dem jeder Fan sicherlich gerne erneut die Play Taste drücken wird.

Anspieltipps:

Schlechte Tracks sucht ihr hier vergebens, greift hin wo ihr wollt.

Fazit :

Schön das man noch so überrascht werden kann! FORCE MAJEURE sagten mir, wie angesprochen, absolut nichts. Das hat sich mit ihrem neuen Album nun definitiv geändert und ich muss sagen Hut ab meine Herren! Was hier geboten wird dürfte mit Sicherheit in einigen Genrebestenlisten dieses Jahr auftauchen.
Fans des Genre und der Band sowieso sollten also nicht lange zögern und sich diese erstklassige Scheibe schnell zulegen!

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Gemini Rising
02. Apocalyptic Hearts
03. Blessed by the Wolves
04. The Great Starfall
05. Church of Steam
06. Pantheon of my Passion
07. The Darkening
08. Subarctic Showdown

Julian

EPICA – The Solace System

Band: Epica
Album: The Solace System
Spielzeit: 29:59 min
Stilrichtung: Symphonic Metal
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 01.09.2017
Homepage: www.epica.nl

Mit der neuen 6 Track EP „The Solace System“ liefert die niederländische Symphonic Metal Band EPICA den Nachschlag zum 2016 erschienenen Longplayer „The Holographic Principle“, denn die Songs der jetzt vorliegenden EP sind ebenfalls in den Songwriting Sessions zu dem letztjährigen Album entstanden.

Jetzt werden sicherlich viele denken, dass es sich bei „The Solace System“ um eine Art Resteverwertung handelt, aber dem muss ich deutlich widersprechen, denn dazu ist das hier dargebotene Songmaterial viel zu gut und muss sich auf gar keinen Fall hinter dem Material von „The Holographic Principal“ verstecken. Dies wurde im Vorfeld vom kreativen Kopf der Band Mark Jansen bestätigt, der verlauten ließ, dass die Stücke es nur nicht auf das Album geschafft haben, weil man den 76 Minuten Rahmen von „The Holographic Principal“ nicht sprengen wollte. Der geneigte Symphonic Metal Fan bekommt von EPICA auch auf dieser EP alles geboten, was die Band um Sängerin Simone Simons, seit Jahren auszeichnet. Hartes Riffing, bombastische Chöre, orchestrale Arrangements, Deathmetal Growls, zupackende Melodien, Drama wie man es sonst nur aus Opern kennt und natürlich die ausdrucksstarke Stimme von Simone Simons.

Das die EP und der bereits mehrfach erwähnte Longplayer eine Einheit sind, wird nicht nur durch die beiden sehr ähnlichen Cover Artworks die dasselbe Hintergrundbild verwenden, sondern auch durch immer wieder auftauchende Melodiefragmente verstärkt. Man hat mehr als einmal den Eindruck hier den Zweiten Teil eines Doppelalbums zu hören. Damit sind dann auch die letzten Zweifel beseitigt, dass hier eventuell nur B Material veröffentlicht wird.

Für alle die erst jetzt auf EPICA aufmersam werden gibt es gute Nachrichten, denn neben dem normalen Digi Pak von „The Solace System“, gibt es auch die Möglichkeit das Doppel mit dem dazugehörigen Album „The Holographic Principal“ zu erwerben und die restliche Symphonic Metal Gemeinde kann und wird hier sowieso bedenkenlos zugreifen.

WERTUNG:

 

 

Tracklist

01. The Solace System
02. Fight Your Demons
03. Architect Of Light
04. Wheel Of Destiny
05. Immortal Melancholy
06. Decoded Poetry

Heiko Füchsel

GODS OF SILENCE – Neverland

Band: Gods of Silence
Album: Neverland
Spielzeit: 50:28 min
Stilrichtung: Melodic Metal
Plattenfirma: ROAR! Rock of Angels Records
Veröffentlichung: 08.09.2017
Homepage: www.godsofsilence.com

Unverhofft kommt oft! Brachten die Schweizer Melodic Metaller von KIRK 2014 nach mehrjähriger Pause noch das klasse Album „Masquerade“ raus, kam es schon kurz danach zum Knall und man trennte sich von Fronter Thomi Rauch!
Die restlichen Bandmitglieder Sammy Lasagni (Gitarre), Bruno Berger (Keyboard), Daniel Pfister (Bass) sowie der auf dem letzten Album hinzugekommene Philipp Eichenberger (Schlagzeug) fackelten nicht lange und verpflichteten mit „Gilberto Melendez (MAXXWELL) einen neuen Sänger, benannten sich in GODS OF SILENCE um und sind nun bereit ihr Debütalbum „Neverland“ auf die Melodic Metalwelt los zu lassen.
Mit dem Bandtrack „Gods of Silence“, einem Intro, startet man das Debütalbum. Diese kommt etwas bedrohlich aus den Boxen und weiß eine gute Erwartungshaltung zu versprühen.
Beim ersten richtigen Track „Army of Liars“ geht es dann direkt in die Vollen mit kraftvollen Drumming und schneidenden Riffs. Der neue Sänger Gilberto Melendez weiß ebenfalls direkt zu überzeugen und ist etwas rougher unterwegs wie sein Vorgänger. Ein ordentlicher, erster Track wo besonders der geshoutete Refrain hervorsticht und der die Marschrichtung direkt gut vorgibt.
Nicht mehr ganz so krachend aber ebenso packend geht es dann beim nächsten Midtempoknaller „Against the Wall“ zur Sache bevor uns dann der Titeltrack „Neverland“ auf eine eher epische Reise mitnimmt.
Im Mittelteil kann dann am ehesten das, erneut, epische „Demons“ überzeugen und sich direkt im Gehörgang festsetzen. Hier ist einfach der Refrains eine wahre Ohrenweide und wieder dermaßen überzeugend das man ihn so schnell nicht mehr los wird!
Nun kommt noch das letzte Drittel der Platte, wo man auf jeden Fall das stark keyboarduntermalte „Wonderful Years“ sowie das melodische „Alone“ hervorheben muss. Die anderen Songs sind zwar auch nicht von schlechten Eltern erreichen aber nicht ganz die Qualität der Tipps.

Anspieltipps:

Auf jeden Fall solltet ihr euch hier direkt “Army of Liars”, “Against the Wall”, “Demons”, “Wonderful Years” sowie “Alone” zu Gemüte führen.

Fazit :

Das Debütalbum von GODS OF SILENCE überzeugt definitiv auf Anhieb! Der neue Sänger macht seine Sache ausgezeichnet die Mitmusiker sind bestens aufgelegt und man hat einige Hits an Bord. Zwar zünden noch nicht alle Songs direkt, aber die Basis ist auf jeden Fall vorhanden für die nächsten Meisterwerke!
KIRK waren gut aber gestern, nun streben GODS OF SILENCE in die obersten Regionen des Melodic Metals und mit ihrem Debüt hat man dazu eine sehr solide Basis gelegt. Definitiv Kaufempfehlung von mir.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Gods of Silence (Intro)
02. Army of Liars
03. Against the Wall
04. Neverland
05. Full Moon
06. The Phoenix
07. Demons
08. Wonderful Years
09. Alone
10. You Mean Nothing more to Me
11. All my Life

Julian

SERIOUS BLACK Interview

 

In drei Jahren drei Alben raushauen das schaffen nicht viel Bands! Die Jungs von SERIOUS BLACK haben genau das gemacht und sich somit quasi über Nacht ins obere Drittel der Melodic Metal Hitliste geschlichen, denn die bisherigen Alben waren aller erste Sahne! Nun steht uns das neue Album „Magic“, das erste Konzeptalbum der Band ins Haus und erneut schnappte ich mir Gitarrist Dominik Sebastian um mehr über das zurückliegende Jahr und die neuste Veröffentlichung zu erfahren.

J.P: Hallo Dominik, vielen Dank das du mir erneut Frage und Antwort stehst!
Lass uns doch mal erneut einen Blick in die Vergangenheit werfen. Wie ist es für euch gelaufen, wie zufrieden seit ihr euren ersten beiden Alben rückblickend?

D.S: Wir können absolut mehr als zufrieden sein! Um ehrlich zu sein, habe ich nicht damit gerechnet, dass wir in dieser kurzen Zeit so viel erreichen würden. Zum Debüt „As Daylight Breaks“ gleich auf Europa-Tour mit Hammerfall, später dann noch mit Gamma Ray Europa bereist und mit „Mirrorworld“ schon als Headliner unterwegs – das alles war so nicht abzusehen und ist (gerade heutzutage) sehr ungewöhnlich.

J.P: Das Personal ist dieses Mal Gott sei Dank stabil geblieben. Seit ihr aufgrund der vielen Konzerte und dem engen Albenveröffentlichungsplan nun so richtig zusammen gewachsen und die „Neuen“ sind perfekt integriert?

D.S: Die sogenannten „Neuen“ waren jeweils von Anbeginn voll integriert. Klar ist, dass wir natürlich mit der Zeit zusammengewachsen sind, aber wir haben uns auch besser kennen gelernt, was nicht immer nur gut ist (haha). Spaß beiseite: Wir haben uns natürlich schon im Voraus gegenseitig auf Herz und Nieren geprüft, denn die Chemie muss innerhalb einer Band stimmen.

J.P: Euer Sänger Urban Breed ist schon bei einigen Bands im Einsatz gewesen, aktuell scheint er sich aber voll auf SERIOUS BLACK zu konzentrieren. Man hört so ab und an das er ein etwas spezieller, leicht kauziger Typ ist. Zum Beispiel ist er wohl etwas technikfremd, erklär doch uns mal Urban, was ist er für ein Typ und was macht ihn aus?

D.S: Kauzig, eigenwillig, stur, aber liebenswert. Er ist ein Detailist, der sich sehr wohl mit der Technik auskennt. Schließlich produziert und nimmt er seine Vocals auch selber auf und das in einer erstklassigen Qualität.

J.P: Um die Personalien abzuschließen, habt ihr eigentlich noch Kontakt zu Thomen und Roland? Speziell bei Thomen fragen sich viele Fans bestimmt wie es ihm denn so geht? Roland hat ja vor kurzem erst ein neues MASTERPLAN Album mit HELLOWEEN Coversongs auf den Markt gebracht, schon gehört?

D.S: Ich habe zu beiden überhaupt keinen Kontakt. Die neue Masterplan ist noch nicht zu mir durchgedrungen.

J.P: Blicken wir nun mal auf euer neues Album „Magic“. Laut Promoinfo ist dies euer erstes, richtiges Konzeptalbum. Was hat es mit dem Titel auf sich und von was handeln die Stücke bzw. das Konzept?

D.S: Ganz im Groben handelt die Geschichte von einem Magier, einer Hexe und von verfluchten Kindern.
Das Konzept kann wahrscheinlich nur Urban in all seinen Facetten erklären. Ich hatte auch noch keine Zeit, mich ausführlich damit zu beschäftigen, zumal ich mir die Geschichte erstmal übersetzen muss, damit ich alle Ausdrücke und Redewendungen richtig verstehe.

J.P: Von wann bis wann ist denn das Album genau entstanden? War es eine Gemeinschaftsarbeit im Studio oder haben auch einige Mitglieder ihre Parts im stillen Kämmerlein eingesungen?

D.S: Wie bei den letzten beiden Alben „verwerten“ wir in erster Linie Ideen, Riffs oder „fertige“ Stücke, deren Entstehungen mitunter bereits Jahre zurück liegen. Diese werden dann zusammengefügt und/oder mit angepassten Kompositionen ergänzt. Es sind natürlich auch brandneue Kompositionen dabei. Da wir alle ziemlich auf der Erdkugel verstreut sind, geht es kaum anders als dass fast jeder seinen Part alleine im stillen Kämmerlein oder auch im ‚lauten Studio‘ aufnimmt 😉

J.P: Gehen wir mal auf ein paar Songs von „Magic“ ein. Für mich sind “Burn! Witches Burn!“, „Now You’l Never Know”, „I can do Magic“ „Serious Black Magic“ und “Skeleton on Parade” die hervorstechenden Songs. Das gesamte Album ist euch aber hervorragend gelungen! Hast du eigentlich auch irgendwelche Favoriten auf dem Album?

D.S: Ja, „Burn! Witches Burn“ und „Serious Black Magic“ hast du auch bereits genannt. Das diese beiden Songs auch vorab als Singles ausgekoppelt wurden, ist aber reiner Zufall, haha! Innerhalb der Band gibt es natürlich verschiedenen Meinungen, jeder hat da andere Faves. Aber ein Song wie z.B. „Serious Black Magic“ steht bei uns allen Hoch im Kurs.

J.P: Vergleich doch mal bitte das neue Album mit euren beiden letzten Veröffentlichungen. Was glaubst du ist anders, bzw. was wolltet ihr verbessern? Ich finde ja das neue Album nochmal einen Tick stärker und noch runder geworden.

D.S: Im Endeffekt schreiben wir die Songs, wie sie uns einfallen. Von da her kann ich nicht sagen, was wir anders gemacht hätten. Vielleicht hatten wir einfach die „besseren“ Ideen … Ein Album ist immer eine Art Momentaufnahme und daher auch so spannend. Auf jeden Fall war aber der Wunsch da wieder ein Stück ‚härter‘ bzw. mehr heavy zu klingen. Das ist uns gelungen! Wir haben uns im Vorfeld überlegt, dass wir bei 2magic“ alles aus einem Guss haben wollten – ein roter Faden, der sich durch Erstellung von Layouts, Videos bis hin zum Bühnenbild für die Tour zieht.

J.P: Das dritte Album wird ja oft als make it or break it bezeichnet. Was denkst du was wird das neue Album für euch bringen?

D.S: Definitiv make it! Wir sind durch die ersten beiden Alben und die ersten Reaktionen zu “Magic” total darin bestätigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Unsere Konzerte erfahren mehr und mehr Zulauf, auch der Vorverkauft für die kommende Tour läuft sehr gut. Das alles stimmt uns positiv.

J.P: Ihr werdet schon als die neue Melodic Metal Hitmaschine gefeiert und habt euch in drei Jahren einen exzellenten Status erarbeitet. Was denkst du wo steht ihr aktuell und hattet ihr das von Anfang an vor, also so durchzustarten auch was den Veröffentlichungszyklus angeht?

D.S: Durchzustarten war definitiv das erklärte Ziel. Den Zyklus für die Veröffentlichungen wünschte ich mir selbst manchmal etwas ausgedehnter, um unter anderem mehr Zeit für das Feintuning der Songs zu haben.
Allerdings machen offenbar diverse Planungen diesen engen Zeitplan nötig und da wir ja im Team arbeiten, ist die „Last“ auf mehrere Schultern verteilt, das heißt, wir sind nicht von der Inspiration nur einer Person abhängig. Als Musiker möchte man aber natürlich immer das Maximum rausholen und kann sich andererseits schon mal beim Feinschliff verlieren. Die Gefahr, dass das spontane Element abhanden kommt, ist natürlich gegeben, daher gibt es am Ende wohl keine perfekte Arbeitsweise. Für SERIOUS BLACK funktioniert es so ganz gut und wenn du sagst, dass wir als „Melodic Metal Hitmaschine“ bezeichnet werden, so ist das natürlich ein tolles Kompliment und Würdigung unserer Arbeit.

J.P: Wo bist du denn aktuell noch aktiv bzw. was hast du noch für musikalische Eisen im Feuer? Oder konzentrierst du dich aktuell nur auf SERIOUS BLACK?

D.S: SERIOUS BLACK ist meine Hauptband. Bei EDENBRIDGE habe ich nichts mit kompositorischen Arbeiten zu tun.

J.P: Vielen Dank Mario für deine Zeit und die interessanten Antworten im Zuge dieses Interview! Ich wünsche euch alles Gute für die Zukunft, die letzten Worte gehören natürlich dir.

D.S: Besucht uns auf Tour oder Festivals! Danke für euer Interesse und Rock On!

Julian

 

NIGHT LEGION News

NIGHT LEGION veröffentlichen Promo-Video, enthüllen Tracklist

Die australischen Power Metaller NIGHT LEGION werden am 20. Oktober ihr gleichnamiges Debütalbum bei Massacre Records veröffentlichen. Sie haben bereits das offizielle Video zur Single „Hell Below“ veröffentlicht, dieses findet ihr auch hier bei uns.

Nun gibt es weitere Promo-Videos, einmal ein Album Trailer sowie den Song „The Eye Of Hydra“! Die Clips dazu findet ihr unten.

NIGHT LEGION haben auch die Tracklist ihres kommenden Debüts enthüllt, die weiter unter zu sehen ist. „Night Legion“ wurde von Stu Marshall im Frontiers Studio gemischt und gemastert. Für das Artwork ist Dušan Marković verantwortlich. Als Gastmusiker steuern Ross The Boss und Pete Lesperance (Harem Scarem) sowie Tsuyoshi Ikedo Gitarrensoli auf dem Album bei.
 

Trackliste:

1. Into The Light
2. Night Legion
3. Enter The Storm
4. The Warrior
5. This Time
6. Hell Below
7. The Eye Of Hydra
8. As Flames Scorch The Ground
9. Titan

THY ART IS MURDER – Dear Desolation

Band: Thy Art Is Murder
Album: Dear Desolation
Spielzeit: 38:16 min
Stilrichtung: Deathcore
Plattenfirma: Nuclear Blast
Veröffentlichung: 18.08.2017
Homepage: www.facebook.de/thyartismurder

„Dear Desolation” nennt sich das 4. Mach(t)werk der 2005 gegründeten Deathcore Combo THY ART IS MURDER. Und schon der erste Song der Scheibe „Slaves Beyond Death“ prügelt einen mit seinen Double Bass Hämmern fast zu Tode. Knallhart und kompromisslos wird losgelegt. Die Aussies kennen ihre Stilmittel und wissen mit der Abrissbirne derart gut umzugehen, dass definitiv kein Stein auf dem anderen bleiben wird.
Musikalisch viel geändert hat sich nicht, der Stil ist unverkennbar THY ART OF MURDER. Dennoch versprüht das neueste Werk der Todesschwadron aus Australien ein neues Flair. Mag sein, dass der Wiedereinstieg des Sängers CJ MacMahon dem Quintett Auftrieb gegeben hat. Das Biest Nick Arthur hat MacMahon auf der Europatour mit PARKWAY DRIVE zwar sehr gut ersetzt, aber THY ART OF MURDER scheinen irgendwie nur richtig mit MacMahon zu funktionieren. Ein Glück für alle Fans, denn “Dear Desolation“ ist wohl das Beste der bisherigen vier Alben. Es verfügt über haufenweise Energie und ist dabei in seiner Einfachheit gewohnt brachial und wütend. Und genau dieses wütende, brachiale, kompromisslose Gekloppe ist unverwechselbar für THY ART OF MURDER. Das Fahrwasser wird (vorerst) nicht verlassen, warum auch. Das Rezept geht auch hier wieder voll und ganz auf. Bösartige Polemik und Todesängste gepaart mit Gedanken über die Sterblichkeit gekonnt platziert in groovigen Songs wie „Puppet Master“, mit seinen knalligen Double-Bass-Einsätzen die dem Opener in nichts nachstehen, im intensiven, aber vergleichsweise ruhigen „Death Dealer“ oder auch im brutalen „Fire In The Sky“, das einen locker zum Weltuntergang begleiten kann, zeigen die Australier ihre Finesse und feuern ein regelrechtes Extrem/Death Metal/Deathcore Kanonengewitter ab. Ja, einige Passagen scheinen sich zu wiederholen, aber jedes Riff sitzt, stellenweise blitzt hier der Thrash Metal durch und CJ MacMahons aggressive Stimme verleiht den Songs genau die richtige Atmosphäre und Tiefe, die aus „Dear Desolation“ ein zeitloses Stück Todesmetall werden lässt. Zudem wurden die Songs mit dem genau richtigen Death Metal Anteil besetzt, was den Deathcore nicht verwässert sondern aufwertet. Das knapp 40-minütige Album ist insgesamt temporeicher und melodischer, aber Verschnaufpausen sind hier Fehlanzeige.

Im bereits totgesagten Deathcore halten THY ART OF MURDER die Fahne hoch und zeigen den anderen Bands, wie es geht. Damit sind sie definitiv keine Modeerscheinung aus Amiland, sondern die Genrehoffnungsträger aus Australien und die Mischung aus Deathcore und Death Metal funktioniert so brutal gut, dass „Dear Desolation“ absolut Langzeitwirkung hat. Es kommt keine Langeweile auf, man möchte gerne etwas zertrümmern, sich prügeln und am Weltuntergang erfreuen und das alles möglichst gleichzeitig. Jeder, der es musikalisch eine Spur härter mag, ist hier mehr als gut aufgehoben.

WERTUNG:

 

 

Trackliste:

01. Slaves Beyond Death
02. The Son Of Misery
03. Puppet Master
04. Dear Desolation
05. Death Dealer
06. Man Is The Enemy
07. The Skin Of The Serpent
08. Fire In The Sky
09. Into Chaos We Climb
10. The Final Curtain

Tänski

CATS IN SPACE – Scarecrow

Band: Cats In Space
Album: Scarecrow
Spielzeit: 47:50 min
Stilrichtung: AOR / Melodic Rock
Plattenfirma: Cargo Records
Veröffentlichung: 25.08.2017
Homepage: www.catsinspaceband.com

Mit „Scarecrow“ erscheint dieser Tage der Nachfolger zum 2015 veröffentlichten Debütalbum „Too Many Gods“ der britischen Hardrock Combo CATS IN SPACE. Wie schon auf dem Erstling gibt es hier den perfekten Soundtrack für die Generation
45 Plus, denn die Band verquickt hier viele Elemente der Siebziger, die Bands wie Queen, Styx, Angel, 10 CC oder auch Boston bereits ausprobiert haben, mit zeitgemäßem Melodic Rock der Neuzeit.

Damit dürfte klar sein, dass der Longplayer von tollen Melodien, groß angelegten Chören und Abwechslungsreichtum getragen wird. Dazu kommt das die sechsköpfige Truppe nur so vor musikalischer Erfahrung strotzt, denn da sind wirklich alte Hasen am Werk, die schon in Bands wie The Sweet, Arena, Robin Trower, Airrace oder Statetrooper musiziert haben.

Meine Anspieltipps sind, dass mit Queen Gitarren ausstaffierte „Broken Wing“, der gute Laune Opener „Jupiter Calling, das Disco taugliche „Clown In Your Nightmare“, die mit Mundharmonika veredelte Halb-Ballade „Scars“, das mit Soul Elementen der Motown Ära durchzogene „September Rain und der Titelsong der das Album so richtig schön pompös beendet.

Da die Hitdichte, der Sound, die spielerische Klasse und die Verpackung ein stimmiges Gesamtbild ergeben, ist für das zweite Album von CATS IN SPACE eine unbedingte Kaufempfehlung auszusprechen. Meinereiner wird sich jetzt erstmal einen weiteren Durchgang dieser mitreißenden Scheibe gönnen.

WERTUNG:

 

 

Tracklist

01. Jupiter Calling
02. Mad Hatter´s Tea Party
03. Clown In Your Nightmare
04. Scars
05. September Rain
06. Broken Wing
07. Two Fifty Nine
08. Felix & The Golden Sun
09. Timebomb
10. Scarecrow

Heiko Füchsel

TONY MILLS – Streets of Chance

Band: Tony Mills
Album: Streets Of Chance
Spielzeit: 43:21 min
Stilrichtung: AOR / Melodic Rock
Plattenfirma: Battlegod Productions / H`ART Music
Veröffentlichung: 01.09.2017
Homepage: www.facebook.com/Tony.Mills.Official

Alle Fans der britischen Band Shy, speziell die der TONY MILLS Ära, insbesondere hier die 1987er Scheibe „Excess All Areas“, dürfen sich freuen, denn der ehemalige Shy Frontmann knüpft mit seinem neuen Soloalbum „Streets Of Chance“ genau dort an. Mit Hilfe von exzellenten Gitaristen und Songschreibern wie Robby Boebel (Phantom 5, Ex – Frontline), Joel Hoekstra (Whitesnake, Ex – Night Ranger), Tommy Denander (Radioactive), Neil Frazer (Ten, Rage Of Angels) hat TONY MILLS ein wirklich tolles Melodic Rock Album auf die Beine gestellt.

Wenden wir uns aber jetzt den Songs von „Streets Of Chance“ zu. Mit dem aus Robby Boebels Feder stammenden Opener „Scars“ gelingt ein fulminanter Start ins geheiligte Melodic Rock Land, denn der Nürnberger Gitarrenheld hat Melodic Rock im Blut, was er ja auch schon bei Frontline und jetzt bei Phantom 5 unter Beweis gestellt hat. Das folgende „When The Lights Go Down“ ist durch seine Journey Schlagseite AOR Pur und allen AOR Begeisterten dürfte es hier vor Freude warm am Bein runter rieseln. „Legacy“ kommt danach mit dem Extra Blub Zuckerguß ebenfalls sehr geschmeidig ums Eck. Ganz großes Kino!

Zum Luftholen bleibt aber kaum Zeit, denn Tracks wie „Battleground“, welches von Paul Sabu und Eric Ragno verfasst wurde, das genial mitreißende „Dream On“, dass auf den Survivor Longplayern der goldenen Achtziger ohne Frage einen Klassiker dargestellt hätte, haut mich aus den Schlappen, denn das Stück löst mehr als einmal Hühnerhaut bei mir aus. „When We Were Young“, wo TONY MILLS stimmlich in Schwindelerregende Höhen vorstößt, der Melodic Rock Schunkler „The Art Of Letting Go“ oder der CD Abschluß „Seventh Wonder“ sind weitere Tracks allererster Güteklasse.

Als abschließendes Fazit kann ich allen Melodie verrückten Rock Fans nur noch eine unbedingte Kaufempfehlung ans Herz legen, denn ansonsten verpasst Ihr ein Genre Highlight.

WERTUNG:

 

 

Tracklist

01. Scars
02. When The Lights Go Down
03. Legacy
04. Battleground
05. Dream On
06. Weighing Me Down
07. When We Were Young
08. The Art Of Letting Go
09. Storm Warning
10. Seventh Wonder

Heiko Füchsel